Basic-Compiler PHILON FAST/BASIC

Kurztest

Kurz nach Redaktionsschluß erreichte uns eine Test-Version des Basic Compilers von PHILON Inc, einer amerikanischen Softwarefirma, die neben diesem Compiler auch die Sprachen Fortran, Cobol, Pascal und C in Ihrem Programm hat. Der Basic-Compiler wird auf fünf Disketten mit umfangreichem Handbuch geliefert. Um es vorweg zu sagen, dieser Compiler verfügt über einen eigenen Sprachumfang und hat somit nichts mit dem ST-Basic zu tun. Die fünf Disketten enthalten u. a. folgende Programme:

Der Assembler ist auch einzeln einsetzbar. Den Assembler-Quelltext kann man mit dem beigefügten Editor erstellen. Der Editor (Mark Williams) verfügt über vielfältige Editiermöglichkeiten, die allerdings nur über Control-Sequenzen erreichbar sind.

Besonderheiten

Dieser Compiler beherrscht den Sprachumfang des bekannten ’MBASIC’ von Microsoft. Er ist für mathematische Anwendung geradezu geschaffen. Die Rechengenauigkeit aller mathematischen Funktionen beträgt ein Vielfaches derer des ST-Basics. Dazu einige Daten:

Wie diese Tabelle zeigt, sind alle mathematischen Funktionen in zwei verschiedenen Rechenformaten ansprechbar. Das BCD-Format legt intern die Zahlen dezimal ab, wodurch die sonst bei Computern auftretenden Rundungsfehler ausgeschlossen werden. Das andere Format stellt die Zahlen im sonst rechnerüblichen dualen Format dar und rechnet daher mit höherer Geschwindigkeit.

Im Gegensatz zu sonstigen Basic-Versionen bietet dieser Compiler eine erweiterte ’DEFFN’-Funktion. Sie gestatten das Erstellen komplexer Funktionen, die sich über mehrere Zehlen erstrecken können und auf einfache Weise im Hauptprogramm aufgerufen werden. Dies ähnelt einer ’Procedure’ aus Pascal. Weiterhin wird die modulare Programmierung unterstützt. Einerseits können Programmteile, ähnlich einem MAKRO in Assembler, an eine bestimmte Stelle des Hauptprogramms eingefügt werden, andererseits ist es auch möglich vorher compilierte Programme sowie Assemblerprogramme aufzurufen.

Grafikbefehle sind nicht im Sprachumfang vorhanden, grundsätzlich ist aber das Einbinden von solchen möglich.

Der Betrieb des Compilers ist für zwei Laufwerke oder eine Festplatte vorgesehen.

Am Beispiel dieses Compilers, der ursprünglich für andere Systeme entwickelt wurde, zeigt sich, daß eine Anpassung ausgereifter Software kein größeres Problem darstellt. Man kann daher mit einem schnell wachsenden Softwareangebot rechnen.

Integer:

dezimal	- 2 147 483 648 bis 2 147 483 647
oktal	- 20 000 000 000 bis 17 777 777 777
Hexadezimal- 80 000 000 bis 7F FFF FFF

Real:

BCD : 14 Stellen E + - 64 
IEEE : 16 Stellen E + -308


Aus: ST-Computer 03 / 1986, Seite 32

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