Leserbriefe & Leserecke

Public-Domain-Disk Nr. 17 Kirchensteuersatz

Beim Steuerprogramm fiel mir eine Besonderheit auf. Der Kirchensteuersatz ist fest mit 9 % programmiert. In den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und Bremen beträgt dieser jedoch nur 8 %. Für Nutzer in diesen Bundesländern ist es vielleicht interessant, wie das Programm auf deren Bedürfnisse abgeändert werden kann. Es genügt, folgende Zeilen abzuändern:

7810 IF KI1-KI2 AND KI1=1 THEN AG(33)=INT(.08* KIA) 
7820 IF KI1=KI2 AND KI1=2 THEN AG(36)-INT(.08 * KIA)
7830 IF KI1 <= KI2 THEN AG(33)=INT(.O8 * KIA.5 * 100)/100:AG(36)=INT(.O8 * KIA * 50) /100 
7920 IF KI1=1 OR KI2=1 THEN AG(33)-INT(.O8 * KID * 100)/100 
7930 IF KI1=2 OR KI2=2 THEN AG(36)=INT(.08 * KID * 100)/100 

Dieter E., 7121 Ingersheim 1

Antwort: Wir freuen uns über jede Bereicherung zu unseren Beiträgen und ebenso zu den Programmen, die in unserem Public Domain Service enthalten sind. Für alle, die den Kirchensteuersatz abrichten müssen, ist Ihre kleine Routine ein hilfreicher Tip.

Emulation am ST

Ich hoffe, im Namen vieler ST-Fans zu sprechen, wenn ich Ihr Augenmerk erneut (denn es gab schon von Anderen abgedruckte Leserbriefe zu diesem Thema) auf den Mac-Emulator richten möchte. Die erste Meldung kam Juni 81, als in Atlanta auf der Comdex Spring-Messe zum ersten Mal dieses noch nicht marktreife Produkt vorgestellt wurde. Angeblich die Sensation. In der Juli/August-Ausgabe Ihrer Zeitschrift kündigten Sie an, Sie seien bemüht, dieses interessante Produkt zu erstehen und zu testen. In der September-Ausgabe schrieb Marcelo Merino allerdings nur einen Leitartikel, in dem er zum Ausdruck brachte, daß Emulieren eigentlich die falsche Philosophie wäre. Also wieder nichts. Endlich liest man in der Oktober-Ausgabe einen Bericht von der PCW-Messe in London, wo ein marktreifes Produkt des Mac-Emulators um 150 Pfund von Robtek Ltd zu bestaunen gewesen sei. Dieser Preis ist durchaus akzeptabel, da sich angeblich noch eine Echtzeituhr mit auf der Platine befinden soll.

Ich frage mich also, was soll an solchen Emulatoren schlecht sein, zumal fast alle Programme des teueren Macintosh somit auf einem Atari ST lauffähig sind, und das noch dazu teilweise schneller und mit noch höherer Auflösung als beim Mac? - Meine spezielle Frage nun an Sie, da Sie ja offenbar in London waren: Wie schaut es mit den noch einzusetzenden zwei "Original-Mac-ROMs" aus, die zum Betrieb unbedingt notwendig sind, aber aus urheberrechtlichen Gründen nicht mitgeliefert werden können? Wo bekommt man die dann also - in jedem Apple Laden? Viele Gleichgesinnte wären sicher sehr erfreut, wenn Sie dieses Produkt in nächster Zeit einmal testen, und Ihre Meinung darüber kundtun würden.
Stefan H., A-1190 Wien

Antwort: Emulieren ist nun mal nur eine halbe Lösung. Obwohl eine Emulation viele Vorteile mit sich bringen könnte, ist sie nicht in jedem Fall der optimale Wegfür einen eigenständigen Rechner. Daß der Mac-Emulator eine Sensation ist, bestreiten wir nicht. Wir finden allerdings nicht, daß dies die richtige Lösung ist,um den Mangel an qualitativer Software (zur Zeit nicht mehr zutreffend) für den ATARI zu ersetzen. Wir haben häufig für mehr qualitative Software plädiert, die direkt, ohne irgendwelche Simulation, auf dem ATARI ST laufen sollte. Trotzdem sind wir, hierin der Redaktion, irgendwelchen Anpassungen von Programmen, die sich auf anderen Rechnern als sehr leistungsfähig gezeigt haben, abgeneigt.
Was die Beschaffung von Original-Mac-ROMs angeht, muß man sagen, daß diese ein Problem ist, das jeder Anwender solcher Emulatoren selbst lösen muß. Kein Lieferant eines Mac-Emulators kann die Original Mac-ROMs liefern, ohne dabei sämtliche Urheberrecht zu verletzen.

Strip Poker

Als Abonnent Ihrer möchte ich Sie bitten, Berichte über Software wie Strip Poker" (ST-Computer Nr. 11, S. 111) nicht zu veröffentlichen, da auch viele junge Leser Ihre Zeitschrift lesen. Ansonsten sehe ich mich gezwungen, Ihre Zeitschrift abzubestellen.
Dr. Horie, 7842 Kandern 4

Antwort: Ihre Meinung in Bezug auf die Jugendgefährdung von STRIP POKER können wir leider nicht teilen. Erstens ist die Bildqualität dieses Spiels dafür keineswegs ausreichend. Zweitens gibt es auf dem Spielesektor stärker gefährdende Produkte, z.B.Schießspiele und Kriegsimulationen, die unserer Meinung nach eher einer Zensur bedürfen.

T-Shirts, Regenschirme, Aufkleber USW.

In der neuesten ST-Computer (11/86) fiel mir in dem Artikel Ein Einkaufsbummel durch den ATARI-Dschungel" neben der Beschreibung von Massenspeichern, Emulatoren usw. auf, daß es auch T-Shirts, Regenschirme, Aufkleber und Reisetaschen mit ATARI-Schriftzug geben soll.
Da ich ein echter ATARI-Fan bin, würde ich mir aus diesem Angebot gerne etwas zulegen. Deshalb möchte ich Sie bitten, mir mitzuteilen, wo ich diese Sachen bekommen kann. Dafür möchte ich mich jetzt schon bedanken und verbleibe mit herzlichen Grüßen.
Jens H., 3200 Hildesheim

Antwort: Alle diese neuen Artikel der Firma ATARI sollten über die Vertrags-Händler zu beziehen sein.

Verschiedenes

Vor zwei Stunden habe ich mir die ST Nr. 11 gekauft, und es kribbelt mir in den Fingern, Euch zu schreiben. Bei der Arbeit, die so eine Zeitung macht, muß man Euch ja auch mal loben! Meine sehr spontane Reaktion, Euch zu schreiben, beruht auf zweierlei:

  1. Da ich immer zuerst die News, die Leserecke und die Leserbriefe lese, bin ich auf den Brief von J. Leonhard gestoßen, zu der Anzeige mit der Formulierung „Tschernobyl-Preise". Auch ich finde es sehr gut, daß ihr Euch darum gekümmert habt, die Anzeige zu entschärfen - die war sehr daneben.
  2. "Der Schrecken des Monats" auf Seite 112 war sehr gut. Ich finde es eine Unmöglichkeit, was es im Computerbereich alles an Spielen gibt. Das wäre ja vielleicht noch zu ertragen, aber menschenverächtende-, kriegsverherrlichende- und Nazipropagandaspiele über die kann und darf man nicht einfach hinwegsehen. Mit solchen Spielen werden Tausende von USER an ihren Computern beeinflußt. Ich hätte es noch besser gefunden, wenn Ihr auf dieses Spiel noch eine Nummer härter reagiert hättet und nicht noch am Schluß des Artikels in dem Service-Kasten Hersteller und Preise genannt hättet. Vielleicht kann man ja in einer der nächsten ST-Computer dazu mal eine Leserdiskussion führen? Eine kritische Betrachtung der Inhalte der Spiele halte ich für unbedingt notwendig. Das soll nicht heißen, daß ich Spiele, bei denen es mal knallt, für verwerflich halte - ich möchte meinen ST auch nicht nur zum Schreiben benutzen!
    Was mich interessieren würde, wären Artikel zur DFÜ mit dem ST, auch zu Mailboxen. In Dortmund haben wir eine Mailbox, sie heißt elan-Mailbox. Interessant an dieser Mailbox ist, daß sie zum Beispiel auch eine Diskussion zu Tschernobyl führt,und eine Aktion "Computer für Nicaragua" gestartet hat. Das wäre vielleicht einen Artikel in der ST Computer wert. Es lohnt sich, da mal reinzuschauen.

Antwort: Wir freuen uns über Ihre Reaktion und fordern unsere Leser an dieser Stelle auf, sich mit diesem und jenem kritisch auseinanderzusetzen.

Leser antworten Lesern

Liebe Redaktion, als eifriger ST-Computer-Leser möchte auch ich einmal die Möglichkeit Ihrer Leserecke in Anspruch nehmen.
Ich hoffe, daß ich auf mein Problem hin von irgend jemandem (möglichst bald) einen Tip bekomme. Es geht um folgendes: Ich habe günstig eine Floppy von Philips (X3114,doppelseitig) bekommen. Leider akzeptiert mein Atari 520 ST + (ohne ROMs) dieses Laufwerk nicht. Es ist nicht möglich, das Philips-Laufwerk in irgendeiner Weise anzusprechen. Der Anschluß erfolgte wie im ST-Computer (Nr. 1/86 Seite 12) beschriebe wobei ich ein Flachbandkabel verwendet habe, das direkt in der Atari SF314 Floppy auf die Platine gelötet ist. Auf der anderen Seite des Kabels befindet sich der entsprechende Stecker für den Shugart-Bus des 5 1/4" Philips-Laufwerks. In der Philips-Floppy habe ich das Widerstandsarray entfernt. Müssen vielleicht in der SF 314 die Widerstände entfernt werden? Auch ein eigenes Netzteil habe ich dem Philips-Laufwerk spendiert, was allerdings auch keinen Unterschied machte.
Ein Fehler am ST + oder der SF 314 kann eigentlich nicht vorliegen, da diese durch den Fachhandel überprüft wurden (auch mit Festplatte).
Ich wäre sehr erleichtert wenn ich von Seiten der Redaktion oder eines Lesen den entscheidenden Tip bekommen würde!
Nun meine letzte Frage: Kann es den Geräten schaden, wenn man Laufwerk SF 314 und ST + gleichzeitig über einen Hauptschalter anschaltet? (z. B. Spannungsspitzen, die sich negativ auf die Portbausteine o. ä. auswirken könnten?)
Michael M., 2970 Emden

Anfrage von Herrn Oberdorfer, Hilversum

Sehr geehrter Herr Oberdorfer! In der ST Computerzeitschrift Nr. 10 las ich in der Rubrik "Leser antworten Leser" Ihren Brief. Auch ich betreibe die „Brother EP44" an meinem Atari ST und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Die Schreibmaschine ist über die RS 232-Schnittstelle des Atari angeschlossen, wobei jeweils die Punkte 2 mit 3, sowie 5 mit 6, und 8 mit 20 der jeweiligen Stecker vertauscht sind.
Es lassen sich alle Zeichen der EP44 darstellen - je nach Einstellung derselben (8 Bit-Code, T/W-Code oder 7 Bit Code). Einige Textverarbeitungsprogramme unterstützen allerdings die serielle Schnittstelle nicht, so da der Atari weitersendet, obwohl der Puffer der Schreibmaschine schon voll ist. Das gibt dann Chaos auf dem Papier. Wenn Ihre EP44 nicht auf dem Atari läuft kann das eigentlich nur ein Hardwarefehler sein, oder die Parameter der Schnittstelle sind falsch eingestellt.
Rudolf M., 8070 Ingolstadt



Aus: ST-Computer 12 / 1986, Seite 116

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