Das Terminal-Programm PC/lntercom


Das PC/Intercom-Programm von „Mark of the Unicom“ ist nicht nur für den Atari, sondern auch für andere Rechner, etwa die gesamte IBM-Welt, erhältlich. Die Benutzeroberfläche unterscheidet sich nicht von den anderen Versionen, dennoch wird ungewöhnlich viel geboten. Das beginnt schon mit der Aufmachung: Das Programm wird mit 135seitigem Handbuch in einem festen weinroten Schuber geliefert. Der volle Name ist 'The VT 100 Emulator and Communications Package’. Die Fähigkeiten gehen also doch über die eines bloßen Terminalprogramms hinaus. Eingebaut ist nämlich ein vollwertiger Emulator für die weitverbreiteten, intelligenten DEC-Terminals VT 100 und VT 102, die beide abwärtskompatibel mit dem ohnehin im Atari-TOS implementierten VT 52-Emulator sind. Lediglich die Fähigkeiten, die mit der Atari-Hardware nur schwierig zu lösen wären, wurden weggelassen, zum Beispiel das Display mit 132 Zeichen je Zeile. Die Tastaturbelegung entspricht selbstverständlich der Atari-Tastatur. Daneben sind nur der englische und der amerikanische Zeichensatz implementiert, internationale Zeichen stehen somit leider nicht zur Verfügung.

Außer dieser Möglichkeit, den Atari als Terminal an den meisten Mainframe-Rechnern zu benutzen, bietet PC/Intercom auch beim „normalen“ Einsatz eine Menge. Die üblichen Fähigkeiten zum Abspeichern und Senden von Daten in und von Files sind selbstverständlich enthalten, wobei außer der Standard-ASCII-Übertragung auch das XModem und Kermit-Protokoll sowie ein Spezialmodus vorgesehen ist, der für die Verbindung zweier gekoppelter Rechner, die beide unter PC/Intercom laufen, gedacht ist. Auf Wunsch können die Texte vor dem Senden von allen Steuerzeichen befreit werden. Selbstverständlich können alle Terminal-Sitzungen vom Drucker mitprotokolliert werden. Außerdem führt PC/Intercom automatisch eine ’History’ genannte Mitschrift im Speicher, die jederzeit betrachtet oder als File gespeichert werden kann. Die Funktionstasten können mit festen Strings belegt werden, wobei auch Kommandos verwendet werden können. Zum Beispiel stehen Kommandos zur Verfügung, mit denen auf bestimmte Zeichen oder Zeichenfolgen vom Host-Computer gewartet werden kann. Man kann auch auf eine bestimmte Tageszeit oder eine bestimmte Anzahl von Sekunden warten. Das automatische Senden eines Files ist ebenso möglich wie die Ausgabe von Kommandostrings an Modems, z. B. für Modems mit Autodial-Möglichkeit. Alle diese Einstellungen und Programmierungen können, wie auch die Einstellung der Übertragungsparameter, die über komfortable Menüs erfolgt, in Setup-Files gespeichert werden. Ein besonderes File namens Setup .IC wird beim Laden des Programms automatisch mitgespeichert. Man kann jedoch auch beliebige andere Einstellungen während des Betriebes nachladen. Hat man einmal eine geeignete Einstellung für die gewünschte Anwendung vorgenommen, muß man sich .um nichts mehr kümmern. Die Einstellungen werden jedesmal mitgeladen. Sehr praktisch!

Bei unserer praktischen Arbeit mit dem Programm gab es keinerlei Probleme. Die Protokolle und auch die Terminalemulation waren bei unseren Versuchen fehlerfrei. Die Bedienung ist einfach und übersichtlich, und wenn man beim Terminalbetrieb des Atari auf die GEM-Benutzeroberfläche verzichten kann, ist PC/Intercom wirklich sehr empfehlenswert. (CS)



Aus: ST-Computer 04 / 1987, Seite 140

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