Relax - aktuelle Spiele

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Hallo Freaks,
auch in diesem Monat strömten wieder massig Neuigkeiten in die Redaktion. Hier und da hörte man auch einen Aufschrei à la "Ich kann den Monitor vor lauter Spielen nicht mehr sehen". Oder war's der Wald? Na, egal. Kommen wir zur Sache. Im letzten Monat angekündigt und nun doch nicht da, ist ein Bericht über Videospiele. Nächsten Monat kommt er aber - versprochen.

Compilations über alles. So scheinen momentan viele Spielefirmen zu denken. So gibt's auch diesen Monat wieder eine zu kaufen. "Sega Master Mix" nennt sich das Päckchen mit den dynamitartigen Spielen. Dem Spaß auf die Sprünge helfen sollen dabei Super Wonder Boy, Turbo Outrun, Crack Down, Dynamite Dux und Thunder Blade. Da heißt es zugreifen, denn eine solche Gelegenheit wird sich nicht so schnell wieder bieten!

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Horrorfans werden auch in diesem Monat nicht auf ihre Kosten kommen. Kennen Sie den Film "Die Brut der Nacht"? Dann kennen Sie auch schon die Handlung des Spiels. Sie sind Boone, etwas verrückt, und müssen nach Midian, um dort die Brut der Nacht zu retten; eine fantastische Rasse, die schon lange vor der Menschheit auf der Erde war und von den ach so bösen Menschen fast ausgerottet wurde. Das Spiel ist derart langweilig, daß man nur sagen kann: "O Gott, laß dieses Spiel an mir vorüberziehen!"

Kaum sind die Gremlins wieder im Kino, taucht auch das passende Spiel dazu auf. Gremlins 2 - The New Batch nennt sich das Game. Im Spiel sind Sie Billy und müssen Ihre Reise durch Camp Plaza heil überstehen. Hin und wieder hilft auch Gizmo dabei. Natürlich kommen aus allen Ecken und Enden Gremlins hervor, die Ihnen das Leben schwer machen. Typisch. Gremlins 2 ist gut gelungen, wenn es auch im Schwierigkeitsgrad recht hoch angesiedelt ist. Nicht nur für Gremlins-Fans empfehlenswert!

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Spielideen scheinen schwierig zu finden zu sein. Helter Skelter ist eines der Spiele, das man nicht unbedingt in seinem Diskettenkasten haben muß. Ich sage nur ein Wort: "Plattform". Natürlich, nicht schon wieder, denken Sie. Immerhin hat Audiogenic noch eine nette Variation in das Spiel gebracht. Mit Ihrem Spielball "Billy" (so hieß doch schon der aus Gremlins?) springen Sie durch 80 Levels und müssen sich auf Monster plumpsen lassen. Nur eines ist verwundbar. Treffen Sie aus Versehen das falsche, teilt es sich in zwei Monster auf. Kennen wir das irgendwoher schon? Für Fans von Plattformspielen ist Helter Skelter unentbehrlich, ansonsten vernachlässigbar.

Spider-Man krabbelt wieder munter durch die Gegend. Sein Kollege Supermann hat ja in der Comic-Serie in Amerika inzwischen geheiratet und ist aus dem Spiel. So bietet United Software nun "The amazing Spider-Man" als Spiel an. Die Packung meint: "Schlage Deine Zähne in dieses Spiel, und Du wirst zum Süchtigen". Süchtig: ja. Allerdings süchtig vom Kaffee, der benötigt wird, um Spider-Man ohne Schaden zu überstehen. Sinnloses Herumgekrabbele an allen möglichen Wänden, Schalter, die nicht zu sehen sind, und andere Nettigkeiten machen das Spiel zum Trip durch die Langeweile. Da kann auch der mitgelieferte Original-Comic nicht helfen. Anders gesagt: Das Spiel hält, was der Comic verspricht.

Die definitive Simulation des Panzerkampfes soll alle schießwütigen Spieler zufriedenstellen. Wie man aus einem solchen Thema eine Simulation machen kann, ist die Frage. "Planen Sie Ihre siegreichen Strategien, erteilen Sie Ihrem Panzer-Platoon die richtigen Befehle zur richtigen Zeit", heißt es auf der Packung. Erteilen Sie sich selbst den Befehl, solcherlei "Spiele" zu meiden. Auch wenn's nur eine Simulation ist, hätte sich Microprose sicher ein besseres Thema als Panzer aussuchen können!

Spielen Sie gerne Solitaire? Haben Sie 80 Mark und wissen nicht, wohin damit? Dann sind Sie mit Hoyle Official Book Of Games Volume 2 Solitaire gut bedient. 28 verschiedene Solitaire-Spiele in einem Programm können sich sehen lassen. Sie sollten allerdings englisch sprechen können, denn der Aufkleber "Mit ENGLISCHER Bedienungsanleitung" klebt nicht grundlos auf der Packung. Lassen Sie sich auch nicht durch den Schriftzug "Runs great an laptops!" beeindrucken - selbst wenn das Spielchen auch auf dem Stacy läuft (in Farbe und monochrom), ist der Hinweis wohl eher für PCAnwender gedacht... Alles in allem ist Solitaire ein recht gelungenes Spiel, das dem Kartenspielfan nur empfohlen werden kann.

MP

Tom and the Ghost

Endlich mal wieder ein Geistvolles Spiel. Im Action-Adventure „Tom and the Ghost“ wimmelt es nur so von Geistern, und seinen eigenen Grips anstrengen muß man auch. Dem Genre entsprechend ereignet sich die folgende Geschichte in einer schottischen Burg. Der 7jährige Steppke Tom besichtigt mit seiner Mutter zusammen die Rittersäle und Verliese des mittelalterlichen Gemäuers. Unheimliche Dinge haben sich hier zugetragen, wenn man dem Fremdenführer glauben will. Die Spuk-Story bewahrheitet sich nur allzu schnell. Tom sieht gerade noch, wie eine finstere Gestalt seine Mutter packt und beide sich in Luft auflösen. Wer würde Tom so etwas glauben? Wer könnte ihm helfen? Schwupp, da ist er schon, der edle Retter, äh, Ritter. Es ist Sir Arrow, von Beruf Geist. Nach 500 Jahren müßigen Herumspukens kann er sich jetzt einmal nützlich machen. Er bietet dem kleinen Tom seine Hilfe an. Von nun an ist Sir Arrow Kämpfer und Babysitter zugleich. Tom ist nämlich ein recht empfindsamer und verwöhnter Dreikäsehoch. Das einzige, was ihn zur Folgsamkeit bewegt, ist eine Trillerpfeife. Flötet Arrow darauf, kommt Tommi herbei; aber wenn der Bengel sich gerade vor einem weißen Gespenst gruselt, bleibt er trotzdem in seinem Versteck, beispielsweise hinter einer morschen Kerkertür.

Woran es dem Kleinen gerade fehlt, sieht man auf zwei Pegelanzeigen, eine für Energie und eine für seelisches Befinden. Die Kraftreserven lassen sich schnell mit Hamburger-Brötchen und Milch-Shakes auffüllen. Sir Arrow muß nur darauf achten, daß der Kindermagen nicht zuviel davon bekommt. Wenn Tommi Angst hat, sollte er mit einem Teddy beruhigt werden. Ritter Arrow muß sich auch um sein eigenes Wohlergehen kümmern.

Gebratenes Geflügel ist für einen Geist wie ihn genau die rechte Kost. Rote Powerdrinks geben ebenfalls Kraft gegen böse Angreifer. Zuerst müssen sich die beiden Helden gegen vergleichsweise harmlose Gegner verteidigen. Zum Glück, denn anfangs ist Sir Arrow nur mit Messer und Streitaxt bewaffnet. Und Tom unterstützt ihn im Kampf nach Kräften mit dem Baseballschläger, denn - boing! - auch das ist eine gute Antigeisterwaffe.

Je weiter das Spiel vorangeht und je tiefer Ritter und Junge in die Gewölbe eindringen, desto mehr wichtige Gegenstände finden sie: Zaubertränke, Feuerzeug, Schlüssel und Waffen wie Morgenstern, Armbrust, Hellebarde.

Tränengas und Schwert. All der zusammengetragene Krempel ist in einem speziellen Inventarfenster zu sehen. Über den gerade benötigten Gegenstand wird ein goldener Rahmen manövriert, und der Ritter hält das gewünschte Utensil in der Hand. Jedes hat seinen bestimmten Zweck; das Tränengas schützt beispielsweise nur vor den schwebenden Augen. Ein blauer Zaubertrank verleiht über menschliche Sprungkraft, das Schwert entscheidet im Duell mit dem schwarzen Ritter über Leben und Tod.

In „Tom and the Ghost“ gibt es schnelle Action und einiges zum Grübeln. Welcher Gegenstand aus dem Inventar mag gegen Vampire helfen? Natürlich der Holzpflock. Welche Schlüssel passen zu welcher Tür? Jede Waffengattung hat unterschiedliche Eigenschaften, was Schnelligkeit und Durchschlagkraft betrifft. Darüber sollte man sich zuvor schlau machen, um im gefährlichsten Moment die geeignete Waffe zu zücken. Und nebenbei lohnt sich ein Blick auf die Energieanzeige beider Charaktere. Wer viel kämpft, muß auch viel futtern. Sobald die Energie ein gewisses Limit unterschreitet, ist die Spielfigur am Ende - und das Spiel auch.

Zur Steuerung ist der vorgesehene Joystick sicherlich das geeignete Instrument. Ritter Arrow läßt sich allerdings auch über den Ziffernblock lenken. Dabei ersetzt die Taste „5“ den Feuerknopf. Komplexere Bewegungen wie ein Schwertstreich werden dann durch Tastenkombinationen aktiviert. Hauptsache, es geht fix. Tempo ist eine hervorragende Eigenschaft des Spiels, was im wesentlichen darauf zurück zu führen ist. daß für die Programmierung ein pfiffiger Turbo-Assembler verwendet wurde. In Sachen Komplexität hat das Geisterspiel ebenfalls einiges zu bieten. Auch die Grafik ist hübsch, niedlich und bunt. Schöne Musik und Soundeffekte, die mal nicht Ohr und Nerven strapazieren, begleiten das Adventure. Wer putzige Action-Spiele mag und gern dabei knobelt, sollte sich „Tom and the Ghost“ unbedingt einmal anschauen.

CBO

Vaxine

Im menschlichen Körper tobt ein permanenter Kampf zwischen eindringenden Viren und dem Immunsystem. Meist gewinnt der Körper leicht die Oberhand und besiegt die Eindringlinge, doch hin und wieder tritt ein stärkerer Virenstamm auf - Mutanten, und die Abwehrmechanismen des Körpers laufen Gefahr, überwältigt zu werden. Geschieht das, benutzen wir künstliche Mittel, um den Körper zu schützen, und mit Vaxine steuern Sie einen der neuesten Abwehrstoffe. Sie fahren durch Ihren Körper in 3D-Ansicht. Vorwärts, rückwärts, links und rechts können Sie sich als Abwehrstoff steuern. Ihre Möglichkeiten bei der Zerstörung der Viren sind beschränkt, aber wirkungsvoll. Jeder Virus, den es im Körper zu bekämpfen gilt, hat eine andere Farbe. Er muß mit Kugeln genau der gleichen Farbe beschossen werden.

Das geht folgendermaßen vor sich: Tref fen Sie beispielsweise auf einen roten Virus, drücken Sie die rechte Maustaste, bis Ihre Bekämpfungskugeln ebenfalls rot sind. Dann feuern Sie sie auf den Virus ab. Treffen Sie den Virus, ist er vernichtet und kann im Körper keinen Schaden mehr anrichten. Treffen Sie ihn jedoch mit einer falschen Farbe, entstehen Sterne, die innerhalb von 5 Sekunden abgeschossen werden müssen - sonst werden Ihnen Schüsse aus Ihrem sowieso schon begrenzten Vorrat abgezogen.

Wenn zwei oder mehr gleichfarbige Viren aufeinandertreffen, bilden sie ein Konsortium und verbinden sich. Wenn sie sich dann auch noch an einer Basis auf dem Boden verankern, kann es schon zu spät für Sie sein, denn so verlieren Sie immer mehr die Kontrolle über den Körper - es ist halt wie im echten Leben. Wenn die Viren nicht rechtzeitig bekämpft werden, breiten sie sich unaufhörlich aus und schwächen die Abwehrkräfte des Körpers.

Vaxine ist unglaublich interessant und, man wagt es kaum zu sagen, endlich einmal eine neue Spielidee. Die Grafik ist exzellent gelungen, man kann sich kaum noch vom Bildschirm losreißen, der irre 3D-Effekte darstellt. Vaxine ist das erste Spiel, das knapp an der _10" für die Grafik gescheitert ist. Die Titelmusik des Spiels ist ebenfalls vom Feinsten, denn sie ist gesampelt und hört sich wirklich wunderbar an. Das Spiel ist dadurch eines der besten, das man zur Zeit spielen kann. Vaxine sollte in keiner Spielesammlung fehlen.

Grafik: 9
Sound: 9
Motivation: 9
Gesamt: 9

MP

Loopz

Tetris scheint noch immer ein so großer Erfolg zu sein, daß andauernd Spiele auf den Markt kommen, die an das Spielprinzip des Veteranen anknüpfen wollen. So hat Audiogenic jetzt Loopz entwickelt, einen weiteren TetrisColoris-Block-Out-Lettrix-wie-auch-immer-Clone. Hier geht es allerdings nicht darum, eine waagerechte oder senkrechte Linie zusammenzusetzen, sondern die Aufgabe besteht darin, ein zusammenhängendes N-Eck zu erzeugen. Je größer das N-Eck ist, desto mehr Punkte gibt's dafür. Zum Zusammensetzen setzt das Programm dem Spieler (zufallsberechnet) Bausteine vor, die er einpassen muß. Da gibt es kleine Kanten, große Kanten, kleine Geraden, große Geraden, ein kleines "s", ein großes "U" und viele andere Bausteine, die natürlich immer dann erscheinen, wenn man sie nicht verwenden kann. Hat man ein N-Eck zusammengesetzt, verschwindet es vom Bildschirm und schafft damit Platz für ein weiteres Gebilde.

Das Spiel wäre nicht Loopz, wenn man nicht auch noch gegen die Zeit spielen müßte. Zum Ablegen eines Steins hat man nur einige Sekunden Zeit. Wird diese überschritten, gilt der Zug als Fehlversuch. Nach drei Fehlversuchen ist das Spiel beendet. Nun kommt man aber leider auch ab und zu in die Verlegenheit, einen Spielstein dort plaziert zu haben, wo man ihn eigentlich gar nicht ablegen wollte. Er würde immer an der Stelle liegenbleiben, wenn es nicht von Zeit zu Zeit die besondere Funktion gäbe, zusammenhängende Linien vom Spielfeld zu entfernen. Dieser Bonus erscheint jedoch erst ziemlich spät, manchmal ist es schon zu spät, nämlich genau dann, wenn nur noch große Steine erscheinen, die man nicht mehr auf dem Spielfeld plazieren kann.

Loopz ist ein absolut überzeugendes Spiel, das jedem Tetris- und Klax-Fan nur warm ans Herz gelegt werden kann. Endlich mal wieder ein Spiel, das nicht nur die ersten zehn Minuten Spaß macht, sondern auch noch Wochen danach. Wer Denk- und Knobelspiele mag, ist mit Loopz auf jeden Fall gut bedient. Wer übrigens nicht gerne alleine spielt, ist mit Loopz ebenfalls gut beraten, denn das Spiel beinhaltet einen exzellenten Zwei-SpielerModus. Dabei legen die beiden Spieler abwechselnd Teile auf den Bildschirm. Das macht mehr Spaß, als man sich vorstellen kann. Wie die Packung des Spiels schon sagt: "Sehr bald werden Sie von Loopz träumen" - so weit ist es zwar noch nicht gekommen, aber das Spiel fesselt.

Grafik: 6
Sound: 7
Motivation: 8
Gesamt: 7

MP

The Colonel's Bequest

Die Kette von Sierra-Adventures weist einige sehr bekannte Spiele auf, und ein paar davon sind von der Programmiererin Roberta Williams geschrieben, so etwa die komplette King's Quest-Serie. Ihr neuestes Werk, The Colonel's Bequest, ist auf dem Weg, sich einen Platz in den Charts zu sichern. Die Handlung spielt im Jahr 1925. Sie sind Laura Bow, eine junge College-Studentin, und Sie sind eingeladen worden, das abseits gelegene Anwesen des Colonels zu besuchen. Als Sie ankommen, merken Sie sofort, daß etwas nicht stimmen kann mit den Menschen, die sich auf dem Anwesen aufhalten. Sie müssen den Gefahren entkommen, die sich Ihnen überall entgegenstellen und den Killer finden, bevor er oder sie wieder zuschlägt.

Versuchen Sie herauszufinden, wer sich in den Räumen des Anwesens herumtreibt und die Gäste des Colonels umbringt. Entdecken Sie versteckte Räume, belauschen Sie Intrigenpläne und Gespräche ... Das neueste Adventure hat einen recht hohen Schwierigkeitsgrad und läßt einen, wie man es gewohnt ist, nach dem ersten Einladen schon nicht mehr los. Interessant bei diesem Spiel ist auch wieder, daß es nahezu komplett vom PC übernommen wurde. So stammen auch die Grafik und die Menüleisten nicht vom ST-Betriebssystem, sondern sind selbst programmiert, was sich leider auch in der Geschwindigkeit bemerkbar macht. Das ist, von Sierra bekannt, ein Manko, das man in Kauf nehmen muß. Das Spiel selbst ist, wie bereits gesagt, recht kompliziert und sollte nicht von einem Adventure-Anfänger gespielt werden.

Sound ist, wie üblich, nicht vorhanden, doch das stört auch nicht weiter. Die Grafik des Spiels bewegt sich im gehobenen Bereich und ist ganz nett anzusehen, könnte aber auch besser sein. Alles in allem ist The Colonel's Bequest ein Adventure, das überdurchschnittlich ist und jedem empfohlen werden kann, der gerne SierraAdventures spielt. King's Quest-Liebhaber werden sich freuen, endlich einen würdigen Nachfolger zu haben - auch wenn das Spiel nicht so überzeugen konnte, wie man es sich vielleicht erhoffte.

Grafik: 5
Sound: -
Motivation: 7
Gesamt: 6

MP

International 3D-Tennis

Tennisspiele gab es vor einigen Monaten en masse, da wundert es fast schon, daß Palace `schon wieder' ein neues herausgebracht hat. International 3D-Tennis, so der Name des Probanten, kann allerdings mehr als andere Tennis-Simulationen, denn hier wird der Platz tatsächlich dreidimensional dargestellt. Außerdem existieren unterschiedliche Bodenbeläge, die natürlich auch jeweils das Verhalten des Spielballs beeinflussen. Unglaublich aber wahr: Das Spiel ist tatsächlich realistisch gelungen.

Dazu tragen nicht zuletzt die digitalisierten Effekte bei. Wenn etwa der Sprecher "thirty fourty" sagt, klingt das schon ziemlich echt. Auch die Anzeigetafel, auf der den Zuschauern immer der Punktestand bekanntgegeben wird, ist digitalisiert und trägt nichtunwesentlich zur Effektivität des Spiels bei. Wenn Sie den Blickwinkel auf das Spielfeld nicht mögen, können Sie ihn zu Anfang des Spiels auch mit den Funktionstasten verstellen. Doch eines bleibt dabei immer gleich: Ob links, ob rechts, es bleibt ein Tennis-Match.

Damit ist allerdings auch schon alles Interessante, womit das Spiel aufwarten kann, aufgezählt, denn der Rest des Games sieht weder gut aus noch macht er richtig Spaß. Die Vektorfiguren sind lahm wie Schildkröten und schleichen so langweilig über den Tennisplatz, als wären sie vor 5 Minuten erst aufgestanden. Der Ball fliegt über das Netz wie eine flügellahme Hausmücke, die eine Fliegenpatsche abbekommen hat. Kommt der Ball zur Figur, kann er geschlagen werden, sobald letztere aufblinkt.

Nie zuvor habe ich blinkende Menschen gesehen. Vielleicht ist das die neue Mode? Leider geht der Ball unkontrollierbar ins Aus, wenn der Computer meint, nun sei die Zeit dazu gekommen. Interessanterweise läßt sich der Ball auch dann noch zum Gegner zurückbefördern, wenn er sich einen Meter hinter der Vektorfigur befindet. Hier scheint schlampig programmiert worden zu sein - eine so lange Rückhand kann es gar nicht geben. Boris Becker würde mit einem solchen Arm aussehen wie ein Monster. International 3D-Tennis ist wieder eines von den Spielen der Machart "Staubige Ecke, wo bist Du?". Nach anfänglichen 10 Minuten Spaß legt man die Diskette frustriert in die nächste Ecke oder formatiert sofort. Tip: Leerdisketten gibt's preiswerter.

Grafik: 6
Sound: 4
Motivation: 2
Gesamt: 3

MP

Fire and Forget II

"Fire & Forget II" spielt in ferner Zukunft. Die Hintergrundgeschichte berichtet von einem Überfall auf die Welthauptstadt Megalopolis, in der führende Staatsmänner gerade einen Friedenskongreß abhalten. Der Zufall will es so, daß sich der Spielerin Begleitung seines PSstarken Vehikels Thunder Master II in der Gegend aufhält. Der knallrote Rennwagen ist serienmäßig mit Bordkanone und Raketenwerfer ausgerüstet. Werden während der Fahrt genügend rote Kerosinkanister aufgesammelt, kann die Karre durch Druck auf die rechte Maustaste von der Fahrbahn abheben und den Gegnern in der Luft ihre Wendigkeit vorführen. Dies beeindruckt die Widersacher allerdings kaum: Die Armee der Terroristen umfaßt 50 unterschiedliche Vehikel, vom schwach gepanzerten Jeep am Ende des Konvois bis zum festungsartigen Führungspanzer an der Spitze. Fünf dieser rollenden Festungen müssen in den insge samt 50 Levels besiegt werden, bevor Politiker und Wissenschaftler wieder ungestört am Weltfrieden basteln.


Zur Auflockerung sind Bonusrunden in den Spielverlauf eingeflochten. "Fire and Forget II" soll die fast perfekte Umsetzung einer Arcade-Maschine sein. Daß allerdings allzu viele Geldstücke in das Gerät gewandert sind, darf guten Gewissens bezweifelt werden. Technisch bewegt sich das Game auf dem Niveau von 1988.

Die perspektivische Grafik ist ebenso schnell wie schlicht. Den Straßenrand säumen bestenfalls winzige Objekte, die viel zu schnell vergrößert werden. Da denkt man doch zu gerne an die C64-Zeiten zurück. Ein Gefühl für die Geschwindigkeit kommt nur durch die abwechselnd rot und weiß flimmernden Straßenbegrenzungen auf. Verirrt sich durch Zufall doch einmal ein größeres Objekt auf den Bildschirm, schaltet das Programm um zwei Gänge zurück. Dadurch wird das Geschehen nicht nur verlangsamt, sondern auch völlig unüberschaubar. Die größeren Gefährte werfen mit Geschossen um sich, die in der Hitze des Gefechts kaum als solche auszumachen sind.

Zudem hält sich die Abwechslung in arg engen Grenzen: hier Treibstoff, dort ein bißchen Munition einsammeln und das war's dann auch schon. Wie der Titel schon eingibt: Dieses Spiel sollte man schnellstens verbrennen und dann vergessen!

CBO

Spell Bound

Meister Poinat des Alchimisten Sortie wird gekidnappt und in die Hölle verschleppt. Aufgabe: Den Lehrmeister finden und befreien. Der Weg des Zauberazubis führt durch horizontal-scrollende Landschaften, die durch ein verwirrendes Plattformgerüst miteinander verbunden sind. Anfangs sieht das Spiel vielversprechend aus. Doch das Scrolling setzt erst ein, wenn man den rechten Rand des Screens erreicht hat, und läßt einen oft in die winzigen Gegner hineinrennen. Schlimmer Flop!

CBO

St Dragon


Das Spielprinzip ist allseits bekannt: Sie fliegen von links nach rechts und schießen dabei möglichst viele Gegner ab, die Ihnen natürlich in Strömen entgegenkommen. Weil es solcherlei Ballerspiele schon sehr häufig gibt, sind die Maßstäbe recht hoch gesetzt - und genau deshalb gibt's auch eine schlechtere Note, denn man kann wesentlich bessere Spiele als Saint Dragon kaufen. Die Grafik ist ganz nett, das Spiel selbst aber zu schwierig. Ein Spiel, das sich im oberen Durchschnitt bewegt. Anschauen lohnt sich also auf jeden Fall.

MP

Air Supply

Und wieder ein Ballerspiel in der Luft, bei man von unten nach oben fliegt. Die Besonderheiten: Stößt man an den Rand, wird das Flug zeug schneller. Außerdem müssen Sie Bodeneinheiten, die um Hilfe schreien, mit Versorgungspaketen ausstatten. Technisch ist das Spiel ganz nett gelungen, auch der Sound kann sich hören lassen. Wer Ballerspiele mag, ist mit Air Supply gut bedient. Wer nur ab und zu, ballert, kann es getrost sein lassen, es gibt bessere Vertreter dieses Genres.

MP



Aus: ST-Computer 01 / 1991, Seite 164

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