Setz Ab - Ausgeblockt

Eine neue TETRIS-Variante in 3D. Niemand wird bestreiten, daß TETRIS eines der besten Computerspiele überhaupt ist. Wundern wird sich mancher, wenn ich nun behaupte, daß sich dieses genial-einfache Spielprinzip noch ein bißchen verbessern läßt: Sei es bei STETRIS (ST-PD 273), bei dem es komplexere Figuren gibt (jeweils aus fünf Segmenten bestehend) oder COLUMNS (ST-PD 273), bei dem verschiedene Farbkombinationen zusammengesetzt werden müssen, oder schließlich beim sechseckigen HEXTRIS (ST-PD 374).

Neidisch wurde man als Atarianer, als vor kurzem in der MSDOS-Welt eine weitere Variante unter dem Namen BLOCK OUT auftauchte: Das gewohnte Prinzip wurde auf die dritte Dimension erweitert. Das heißt, man sieht den Schacht, in dem die Figuren kombiniert werden müssen, nicht mehr von der Seite, sondern perspektivisch von oben. Getarnt unter dem Namen SETZ AB (ST-PD 346) hat der Neid dank Werner Lang aus Stuttgart nun ein Ende.

Die wie beim normalen TETRIS ebenfalls aus vier Segmenten bestehenden Figuren erscheinen am Bildschirm als durchsichtiges Drahtmodell. Über den CursorBlock und in Kombination mit der Shift-Taste lassen sie sich wie gewohnt verschieben, aber zusätzlich auch um sämtliche räumlichen Achsen drehen. Mit der Leertaste kann man die Steine in den Schacht fallen lassen. Auch wenn die Steuerung zunächst sehr kompliziert aussieht, sollte man sich davon nicht abschrecken lassen. Schon nach wenigen Runden hat sich die durchaus sinnvolle Tastenbelegung soweit eingeprägt, daß man sich voll auf das Spiel konzentrieren kann. Wie beim Vorbild besteht der Sinn des Spieles darin, die einzelnen Figuren in dem Schacht so anzuordnen, daß sie eine geschlossene Fläche bilden, die dann verschwindet. Schafft man dies nicht, wächst der Turm immer weiter, und mit Erreichen der obersten Ebene endet das Spiel.

Als kleine Hilfe ist der zehn Ebenen umfassende Schacht mit einer Menge Hilfslinien versehen. Am rechten Rand wird im Miniformat zusätzlich nochmals für jede einzelne Ebene ein Schnitt angezeigt, an dem man sich ebenfalls orientieren kann. Wenn eine Etage vollständig gefüllt ist, verschwindet sie, und der darüberliegende Turm rutscht nach. Anders als beim normalen TETRIS sind die Figuren nicht nach ihrer Form, sondern nach ihrer Position im Stapel eingefärbt, so daß sie sich dabei in ihrer Farbgebung entsprechend verändern. Wenn man sich daran gewöhnt hat, kann man sich die räumliche Anordnung sogar ohne die Hilfsdarstellung am Rand gut vorstellen.

Vor dem Start kann man ein Level wählen, das einem mehr oder weniger Bedenkzeit läßt (zwischen einer und zehn Sekunden), bevor das Drahtmodell eine Etage tiefer fällt. Je weniger Zeit man benötigt, desto mehr Punkte kann man dabei natürlich einheimsen! Nach jeweils 25 gesetzten Steinen erhöht sich das Level um einen Schwierigkeitsgrad. Am Bildschirmrand wird ferner eine kleine Statistik geführt, die über die Anzahl der gesetzten Figuren, die erreichten Punkte, den High-Score sowie das aktuelle Level und die damit verbundene maximale Bedenkzeit Auskunft gibt. Nach Spielende besteht die Möglichkeit, sich in eine High-Score-Liste einzutragen.

Diese BLOCK OUT-Umsetzung ist für alle TETRIS-Fans ein Muß, für alle anderen Atarianer eine dringende Empfehlung! Das Spiel selbst ist spannend und eine echte Herausforderung, die programmtechnische Umsetzung (Quellcode in GFA-BASIC 3.0 liegt bei) und Bedienung einwandfrei! SUCHTGEFAHR!!

TL

Setz ab
ST PD 346



Aus: ST-Computer 02 / 1991, Seite 174

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite