Quizfrage: Wieviele Anwender kaufen sich eine neue Textverarbeitung, obwohl sie mit ihrer alten noch recht zufriedenstellend arbeiten? Antwort (und das ist überraschend): Es sind nicht mehr als 10 Prozent!
Wie kommt’s? Eine bekannte und große Software-Firma, zugegebenermaßen nicht aus dem ATARI-Bereich, gab zunächst eine geheimgehaltene Marktforschung in Auftrag. Sie wollte eine Analyse erarbeitet haben, die unter anderem obige „Quizfrage“ zum Inhalt hatte. Bevor jene Firma ein Programmiererheer an eine neue Textverarbeitung setzen wollte, mochte man doch gerne die Zukunftsaussichten der neuen Software abklopfen.
Das Ergebnis war alarmierend! (Bestellen Sie sich doch die Expertise für knappe 3000 DM bei IDC Deutschland, wenn Sie mir nicht glauben.) Das alles beweist, daß die Claims im Bereich Textverarbeitung schon weitestgehend abgesteckt sind. Das obige Beispiel mag deswegen wohl so schwer wiegen, weil im Bereich des Uralt-Betriebssystems MS-DOS mit neuer Software nicht mehr viel Staat zu machen ist -außer man erfindet schnell das Rad neu, nennt das Ganze „WINDOWS“, macht alle Welt glauben, so etwas wäre noch nie dagewesen, und schon kann der alte Kram mit etwas Facelifting wieder unters Volk geworfen werden. Sie ahnen sicher schon, daß die oben genannte Firma ihr Programmiererheer mit anderen Aufgaben betraut hat.
Natürlich ist dieses Beispiel nicht unbedingt auf das ATARI-Betriebssystem übertragbar, obwohl auch hier im Bereich der Prozessorlinie 68000 längst Ermüdungserscheinungen feststellbar sind. Wenn also eine neue Textverarbeitung der Welt geschenkt werden soll, dann muß die auf jeden Fall mit dem ATARI TT (68030) Zusammenarbeiten.
Zugegeben, Sie sind nicht Multimillionär und kaufen nicht unbedingt gleich ein neues Auto, nur weil der Aschenbecher voll ist. Aber einmal ehrlich: Da steht eine neue Textverarbeitung am Horizont (aber noch nicht im Händlerregal), und Sie überlegen schon wieder, wie Sie knappe 300 DM dafür abzweigen können.
Dabei sind Sie mit Ihrem guten alten SIGNUM2 doch bisher gut gefahren, nur ein paar Kleinigkeiten sollte das Programm halt noch können. Und einen ATARI TT wollten Sie sich auch nicht gleich zulegen, nur weil die neue Software voraussichtlich viel mehr kann als Ihre gegenwärtige.
Wenn sie nur beispielsweise ein Stichwortverzeichnis erstellen könnte, Serienbriefe fabrizieren würde und eine komfortable Seitenübersicht hätte usw., dann wäre die Welt der Textverarbeitung wieder in Ordnung (und der Schweif am Horizont könnte Ihnen und Ihrem Geldbeutel nichts anhaben).
Gleiches muß sich wohl schon seit längerer Zeit Andreas Pimer von der Firma APiSoft aus Berlin gedacht haben. Warum denn ständig mit neuen Programmen die alten Features mitkaufen, wenn man der alten Software die Feinheiten zusätzlich spendieren kann? Aus diesem Grundgedanken heraus entstand eine kleine Serie von zur Zeit 4 Zusatzprogrammen, die Beachtenswertes leisten.
Es kann manchmal nützlich sein, ein Signum-Dokument durch ein Grafikprogramm weiterbearbeiten zu lassen. SDOgraph konvertiert solche Dokumente wahlweise entweder in ein GEM-Bild mit variabler Größe (IMG-Format) oder in eine STAD-Sequenz (PAC-Format) mit mehreren Einzelbildern.
Nachdem die SDO-Datei angewählt ist, wünscht SDOgraph die passende Auflösung anzugeben. Dabei stehen all jene Auflösungsstufen parat, die Signum selber mit seinen unterschiedlichen Zeichensätzen (Fonts) auch bedient (siehe Bild 1). Die Zeichensätze müssen für die weitere Bearbeitung zur Verfügung stehen, wofür wenigstens die Pfadangabe erforderlich ist (wehe dem, der keine Festplatte hat).
Anschließend analysiert das Programm die ausgewählte Dokumentenseite im Hinblick auf die Größe von Grafik und Text und paßt sie automatisch der gewünschten Auflösungsstufe an. Danach steht die Konvertierung in die Formate IMG oder PAC-Sequenz zur Wahl (siehe Bild 2). Wichtig ist zu wissen, daß SDOgraph keinerlei Einstellungen (Seitenformat, Ränder, Parameter) aus dem Signum-Dokument übernimmt, sondern Text- und Grafikteile unabhängig davon umsetzt, sich also lediglich an der Auflösungsstufe orientiert.
Wurde als Konvertierungsziel das Format GEM-Image gewählt, kann man sich die Grafik anschließend direkt auf dem Bildschirm ansehen. Damit ist die Arbeit aber noch nicht zuende. Es kann nun durchaus Vorkommen, daß man von der umge-' wandelten SDO-Seite nicht alles abspeichern möchte. Zwei „Fadenkreuze“ können mit den Maus- und Pfeiltasten zum Eingrenzen des eigentlichen Ausschnittes benutzt werden. Die Vorgehens weise dabei ist etwas umständlicher als beim gewohnten GEM-Gummiband: Linke Maustaste drücken und festhalten, zusätzliches Drücken einer Pfeiltaste (warum bloß?). Mit der ESC-Taste wird eine Dialogbox gerufen, die fragt, ob der Ausschnitt gespeichert werden soll (siehe Bild 3). Für meine Begriffe ist zwar die Koordinatenangabe (links unten im Bild) nicht unbedingt nötig, wenn man diese aber schon im Programm vorsieht, dann bitte etwas größer.
Wenn das PAC-Format genommen wurde, kann man das Resultat der Arbeit leider nicht auf dem Bildschirm sehen. Dafür ist es in Einzelbildern gespeichert und kann mit anderen Grafikprogrammen weiterbearbeitet werden. Signum kann übrigens die PAC-Grafiken direkt laden und in frei wählbarer Auflösung weiterverwenden.
Es war wohl mit einer der schwächsten Punkte von Signum, daß es kein Stichwortverzeichnis u.ä. erstellen konnte. Diese Sorge ist uns durch SDOindex genommen worden. Das Programm legt sogar drei unterschiedliche Indizes an: Inhalts-, Stichwort- und Namensverzeichnis (auf deren Unterschiede kommen wir gleich noch zurück). Voraussetzung ist aber das Bearbeiten eines Dokumentes in dem Programm Signum selbst.
Bei SDOindex wird ein spezieller Zeichensatz mitgeliefert, der in Signum gesondert geladen werden muß. Dieser Zeichensatz belegt nur bestimmte Tasten und erzeugt etwas fremd aussehende Muster (siehe Bild 4). Diese gepunkteten Drei-und Vierecke werden als „Marker“ bezeichnet. Mit ihnen können nun im Originaldokument die zu extrahierenden Einträge markiert werden. Diese Marker sind nur im Editor-Font sichtbar (siehe Bild 5) und erzeugen in den verschiedenen Drucker-Fonts sogenannte nichtdruckbare Zeichen. Sie erscheinen also bei einem Ausdruck nicht auf dem Papier.
Die Rechtecke werden benutzt, wenn es sich um Einzelwörter handelt, bei mehreren zusammenhängenden Begriffen sollte man diese mit den Dreieckszeichen eingrenzen. Sogenannte weich getrennte Wörter, die über einen Zeilenrand hinausgehen, setzt das Programm wieder zusammen.
Das Positionieren der Marker läuft nicht genauso wie das Einsetzen weiterer Zeichen in den Text. Die Proportionalbreite muß auf den Wert 1 gesetzt sein, und der Einfügemodus ist abgeschaltet. Nun werden die normalen Textzeichen durch die Markerzeichen „quasi überschrieben“. Durch das Anfügen des Markerzeichens verschiebt sich der Text um einen Mikroschritt, der über die bekannte Tastenkombination Shift-Linkspfeil wieder rückgängig gemacht wird.
Dies war eigentlich bisher die Arbeitsweise in Signum selbst. Was macht denn nun SDOindex? Nachdem das Signum-Dokument mit dem zusätzlichen „Indexzeichensatz“ abgespeichert ist, werden die Zeichensätze geprüft, interne Export- und Sortierdateien angelegt, weiche Trennungen getilgt und das Ganze als ASCII-Datei abgespeichert.
Vorher gab es noch die Wahlmöglichkeit, ob markierte Namen in der Umordnung nach DIN 5007 in einer separaten Namensdatei aufbewahrt werden sollen. Aus dem Eintrag „Prof. Dr. Archibald von Ungeduld“ würde dann werden: „Ungeduld, Archibald von, Prof. Dr.“. Grundsätzlich würden alle Einträge in eine Datei gelangen, in der Inhalts-, Stichwort- und Namensverzeichnis gemeinsam vertreten sind.
SDOindex hat zusätzlich noch die Möglichkeit, über sogenannte Export- und Sortiertabellen die Textumwandlung gezielt zu manipulieren. Über Exporttabellen lassen sich beispielsweise fremdsprachliche Zeichen, Sonderzeichen oder ASCII-Symbole herauslesen. Es kann somit ein Signum-Zeichen für den Export durch ein oder mehrere andere ASCII-Zeichen ersetzt werden. In der Sortiertabelle kann die übliche Sortierreihenfolge (nach ASCII -Wertigkeit) verändert werden. Beide Tabellen liegen selbst auch als reine ASCII-Datei vor, sind somit editierbar und können beliebig verändert werden.
Für das „Zurückverwandeln“ der nunmehr im reinen ASCII-Text vorliegenden Verzeichnisdatei ist ein Programm namens „Indeximport“ (siehe Bild 6) mitgeliefert worden. Das Problem für dieses Programm liegt darin, daß bei der Verzeichniserstellung alle Signum-Zeichen in ihr ASCII-Äquivalent gewandelt werden. Dabei interessiert sich SDOindex in keiner Weise für das tatsächliche Aussehen des Signum-Zeichens gemäß dem Font. Das heißt, daß eigentlich der sogenannte Scancode von der Tastatur in das ASCII-Zeichen gewandelt wird, gleichgültig mit welchem Signum-Zeichen aus dem Zeichensatz diese Taste wirklich belegt war.
Indeximport bedient sich nun einer sogenannten „Character Conversion Table (CCT)“, die als Tauschliste die Zurückwandlung der ASCII- in Signum-Zeichen bewerkstelligt. Auch dieseTauschliste liegt als ASCII-Datei vor und ist wahlfrei änderbar.
Ein weiteres Hilfsprogramm namens „Fontinst“ dient dazu, die Marker in einen normalen Font einzubauen, wenn mindestens die Zifferntasten dort nicht belegt sind. Das Problem würde sich nur dann stellen, wenn die sieben Plätze der Zeichensätze in Signum vollständig belegt sind - aber wer arbeitet schon mit sieben Fonts in einem Dokument?
Ganz schnell hat sich herausgestellt, daß Signum mit seiner Grafikeinbindung und durch den Ausdruck im Grafikmodus recht annehmbar aussehende Dokumente hervorbringt. Solch überdurchschnittliche Schriftqualität würde sich doch hervorragend eignen, um repräsentative Dokumente (wie beispielsweise Werbeanschreiben)zu erstellen.
Nun hat sich in der Werbebranche herumgesprochen, daß persönlich gehaltene Briefe, in denen der Adressat womöglich mehrmals beim Namen genannt wird, mehr Aussicht auf Erfolg haben. Was liegt also näher, als die Qualität der Signum-Ausdrucke mit der Idee persönlicher Anschreiben zu verbinden?
Serienbriefe nennt man so etwas, und es war bisher in Signum nur mit erheblichen Mühen möglich, solche Serienbriefe hervorzubringen, oder haben Sie auch die Anschriften jedesmal neu von Hand in das Dokument geschrieben? Mit SDOmerge ist uns ein Werkzeug an die Hand gegeben, mit dem erheblich einfacher Serienbriefe zu erstellen sind.
SDOmerge hat seinen Namen von dem neudeutschen Begriff „Mailmerge“, was bedeutet, einen vorgegebenen Standardtext mit individuellen, variablen Daten (Ersetzungstext) zu mischen. Das Standarddokument, das also alle feststehenden, für alle späteren Empfänger gleich-bleibende Textteile enthält, heißt in SDOmerge „Muster“. Diese Muster müssen in Signum selbst erstellt sein und mit weiteren Kennzeichen versehen werden. Diese Kennzeichen nennt man „Platzhalter“. Sie nehmen zunächst stellvertretend den Platz für die später hinzukommenden, veränderlichen Daten (Name, Vorname, Straße, Ort) ein.
Die Vorgehensweise ist so ähnlich wie bei SDOindex. Auch hier muß ein spezieller Zeichensatz (siehe Bild 7) geladen werden, der die Symbole der Platzhalter trägt. Diese Symbole sehen aus wie kleine Fähnchen. Sie werden während des Schreibens (oder auch nachträglich) an die Position gesetzt, wo im individuellen Brief die persönlichen Daten erscheinen sollen. Zahlen in den Fähnchen bestimmen den Zeichensatz, und Formatierungen der Fähnchen (kursiv, klein, unterstrichen usw.) bestimmen das Aussehen des späteren Individualtextes. Außerdem können Daten aus zwei verschiedenen Dateien (genannt „Datenquellen“) importiert werden. Datenquellen sind alle ASCII-Dateien, die die Ersetzungsteile nach festen Kriterien geordnet haben. Natürlich kann man diese ebenfalls mit Signum erstellen.
Wichtig zu wissen ist, daß SDOmerge beim Mischen den Originaltext in der Zeile verschiebt, bis das Zeilenende erreicht ist. Ein Umbruch findet nicht statt. Man muß also die Stellen im Text mit Bedacht wählen und vorher schon wissen, ob der Ersetzungstext sehr lang werden wird. Mit zusätzlich möglichen Steuerfunktionen im Sonderzeichensatz läßt sich dieses Problem aber leicht lösen.
Zu diesen Steuerfunktionen gehört u.a. das Numerieren der Fähnchen, mit denen ein Datenfeld (z.B. der Name) in einem Musterdokument mehrmals an verschiedenen Stellen berücksichtigt werden kann. Des weiteren sind Formatierungen für Zahlen, Zeile zentrieren, gesperrter Druck und bedingungsabhängige Ausgabe möglich.
Eine Daten Übernahme aus Programmen wie etwa Adimens, Phoenix, Datamat, Daily Mail u.a. ist problemlos möglich. Da diese Programme unterschiedliche Datensatz- bzw. Feldtrenner benutzen, ist in SDOmerge die Einstellung dieser Parameter vorgesehen. Besonders, wenn es um die Übernahme von Daten aus anderen Betriebssystemen geht, kann es oft zu Problemen führen. Dafür sind auch hier sogenannte „Tauschtabellen“ vorgesehen, die eine ASCII-nach-Signum-Wandlung individuell ermöglichen (siehe unter SDOindex).
Probleme hat SDOmerge mit Serienbriefen, die über die Anzahl von 99 hinausgehen. Um die Einzelresultate nach dem Mischen zu unterscheiden, wird die Namenserweiterung jedes Dokuments durchnumeriert. Nur wenn dann später diese Dokumente in Signum nachbearbeitet oder dem Druckprogramm übergeben werden sollen, schlagen diese unbeirrt die Erweiterung *.SDO vor. Es wird ein Patch-Programm mitgeliefert, das dieses Manko beseitigt, so daß fortan eine Auswahl über „SD?“ möglich ist.
Die eigentliche Arbeit von SDOmerge beginnt, leider vom Nutzerauge unbemerkt, wenn die Dokumente (Muster und Datenquellen) komplett erstellt sind. Der Mischvorgang wird lediglich über eine stupide Dialogbox angezeigt. Die Bilder 8 und 9 zeigen Muster und Resultat, aber bitte nehmen Sie den Text, der zum Autokauf animieren sollte, nicht allzu ernst.
Tja, jetzt fehlt eigentlich nur noch ein Programm, das uns die Signum-Dokumente in Ganzseitenübersicht ausgeben kann. Die Ganzseitenübersicht ist immer ein Kompromiß zwischen Komplettüberblick über die Gestaltung der Seite und der Lesbarkeit auf dem Bildschirm. Weil wir während des Schreibens nicht mit stecknadelkopfgroßen Buchstaben hantieren können, mußten diese natürlich größer erscheinen, wodurch die Seitenausdehnung in vertikaler Richtung eingeschränkt war.
SDOpreview zeigt uns komplette SDO-Seiten in einem vorher wählbaren, verkleinerten Maßstab. Je nach Darstellungsgröße passen somit eine oder zwei Seiten auf den Bildschirm. Es werden auch Großbildschirme und Grafikerweiterungen unterstützt.
In einem Auswahlmenü (siehe Bild 10) sind die verschiedenen Einstellungen möglich. Dabei kann der Umfang des Dokuments („Dokument hat ... Seiten“) von dem Darstellungsumfang („darstellen ... bis...“) abweichen. Zusätzlich werden die Papierformate mit allen Rändern aus den Parametereinstellungen berücksichtigt und angezeigt (gestrichelte Linien). Diese Werte können zur besseren Übersicht geändert werden. Wichtig ist auch die folgende Einstellung der Auflösung, die auf die Dokumentgröße passen muß.
Bei der „Draft“-Darstellung plaziert das Programm die Textzeichen auflösungsabhängig richtig, im „WYSIWYG“ wird alles paßgerecht verkleinert. Auf dem Bildschirm sind nun maximal 2 Seiten zu sehen (siehe Bild 11). Manchmal paßt auch hier nicht immer eine ganze Seite auf den Schirm (siehe Bild 12). Alle weiteren Seiten verbergen sich und sind auf Tastendruck ansteuerbar. Die Hantiererei mit der Maus in der Pseudomenüleiste am unteren Bildrand gestaltet sich als nicht sehr sinnvoll.
Es ist sehr schwer, diese unterschiedlichen Programme gemeinsam vorzustellen und bewerten zu wollen. Wir haben uns dennoch entschlossen, dieses „SDO-Quartett“ in Gemeinschaft zu besprechen. Dies mag seinen Grund einerseits darin haben, weil diese SDO-Tools allesamt für Dokumente aus SIGNUM! bzw. SIGNUM!2 ausgelegt sind. Andererseits sind einige in ihrer Funktionsvielfalt so unscheinbar, daß es einfach nicht viel zu besprechen bzw. zu beschreiben gibt.
So ist mir zwar die Arbeitsweise von SDOgraph durchaus klar geworden, nur sehe ich die Anwendung und die Zielgruppe nicht. Es mag ja schön sein, Textdokumente als Grafiksequenz abzuspeichern, oder IMG-Teile davon, doch wofür denn bloß? Außerdem liegt SIGNUM!2 ohnehin ein Screencopy-Programm bei. Da macht SDOpreview durchaus mehr Sinn, denn den rechten Überblick zu bewahren, das kann bei der Texterstellung sehr nützlich sein.
SDOindex und SDOmerge sind zwei Programme, die bei der erstmaligen Erstellung oder bei der Änderung von Dokumenten eingreifen. Die Idee, mit Sonderzeichensätzen und umfangreichen Zusatztabellen zu arbeiten, darf das Prädikat „clever“ tragen. Es ist durchaus ein Pferdefuß von SIGNUM!, daß keine Verzeichnisse extrahiert werden können, dafür ist SDOindex sinnvoll und nützlich. Was SDOmerge betrifft, so ist gerade die Grafikfähigkeit von SIGNUM! der ausschlaggebende Punkt für viele Nutzer gewesen. Deshalb stellt dieser „Serienbriefgenerator“ eine wesentliche Arbeitserleichterung dar.
Die Dokumentation reicht von zwei gefalteten DIN-A4-Blättern (SDOgraph, SDOpreview) über deren vier (SDOindex) bis zu fünf (SDOmerge). Trotz der spärlichen schriftlichen Ausstattung dürfen die Beschreibungen als ausreichend und verständlich betrachtet werden.
Die Programme im Vertrieb bei Andreas Pimer kosten alle jeweils 50 DM, und das ist in meinen Augen ein weiterer Kritikpunkt. Von der Nützlichkeit und dem potentiellen Arbeitseinsatz her sind SDOgraph übermäßig und SDOpreview geringfügig überteuert. Demgegenüber werden aber SDOindex etwas und SDOmerge stark unter Wert gehandelt. Die Preisgestaltung sollte überdacht werden. Angesichts der bevorstehenden Markteinführung von SIGNUM!3 dürfte sich dieses „SDO-Quartett“ als Komplettpaket besser verkaufen - und das vielleicht zu einem Gesamtpreis unter 150 DM.
DK
Bezugsquelle:
APiSoft Bundesallee 56 W-1000 Berlin 31