Sherlock - Wer war der Täter?

Die Bedienoberfläche mit dem Grundriß des Hauses

Spielen, die mit dem Computer zutun haben, hängt generell das schlechte Image vom Massenmord am Pixelmann an. Daß dies ein Vorurteil ist, beweist in diesem Fall sogar der große Sherlock Holmes höchstpersönlich.

Der sture Rechenknecht Computer ist nicht nur für Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation gut zu gebrauchen, sondern ab und zu muß auch einmal ein Spielchen drin sein. Neben vielen Baller- und Geschicklichkeitsspielen gibt es auch eine ganze Menge Denkspiele, wie zum Beispiel SHERLOCK von Rudolf Tiemann (ST-PD 115): In einem Landhaus wurde der Hausherr tot aufgefunden. Während der möglichen Tatzeit zwischen Mittag und 10 Uhr abends, befanden sich fünf Gäste im Haus, die alle als potentielle Mörder infrage kommen.

Als Holmes haben Sie nun die Aufgabe, Täter, Tatzeit und Tatort herauszufinden, und ihrem Auftraggeber mitzuteilen.

Kombiniere...

Um Licht in die düstere Angelegenheit zu bringen, können Sie die fünf Verdächtigen, Paul, Janet, Hugh, Liz sowie Ted, befragen: wann sie George zuletzt gehen haben oder wann sie sich wo aufgehalten haben. Die Fragen werden dabei durch Anklicken der Uhrzeit odereines Wohnbereiches im Grundriß gestellt. Je nach Laune des Befragten erhält der Detektiv knappe oder auch recht ausführliche Antworten und Hinweise. Doch der Mörder lügt natürlich. Sofern Sie nach einigen Interviews der Meinung sind, den

Fall aufgeklärt zu haben, können Sie einen Bericht vorlegen. Neben dem Namen sind auch Ort und Zeit unbedingt herauszufinden. Wie sich dann schnell herausstellt, kannte der Auftraggeber denMör-der von Anfang an, und belehrt Sie im Falle eines Mißerfolges darüber, was Sie alles getan haben, ohne der Täter zu schnappen und macht Ihnen auch noch Vorwürfe wegen der ungerechtfertigten Beschuldigungen. Sie haben dann die Chance, Ihre These zu noch einmal zu überprüfen, andernfalls würde Scotland Yard eingeschaltet. Welche Schande für Holmes!

270 Fälle

Durch fünf Verdächtige, neun mögliche Tatzeiten sowie sechs verschiedene Orte ergeben sich 270 unterschiedliche Kriminalfälle, so daß für genügend Abwechselung gesorgt ist. Die Steuerung des Spieles erfolgt dabei komplett mit der Maus, wobei man sich sicherheitshalber aber noch Papier und Bleistift bereit legen sollte, um widersprüchliche Aussagen schneller zu entlarven. Es ist allerdings zulässig, den Personen im Zweifelsfalle mehrmals dieselbe Frage zu stellen. Eine Besonderheit dieses Spieles ist es, daß man zwischen deutschen und englischen Dialogen wählen kann. Und noch eine gute Nachricht zum Schluß: das in GFA-BASIC geschriebene Programm läuft mittlerer sowie hoher Auflösung, so daß alle Knobelfans versorgt sind.

thl

Sherlock
ST-PD 115



Aus: ST-Computer 03 / 1992, Seite 178

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