Filescan - Was ist los auf der Festplatte?

FILESCAN von Jörg Frick ist ein Programm zur Kontrolle von Disketten und Festplattenpartitionen (ST-PD #495). Ähnlich wie bei CHECK TREE (ST-PD # 327) muß vor dem ersten Einsatz das zu kontrollierende Verzeichnis in eine Vergleichsdalei eingelesen werden. Dort werden alle Pfade, Namen, Daten, Zeiten und Dateilängen gespeichert.

In zeitlich regelmäßigen Abständen, oder wenn es nach zahlreichen Plattenzugriffen wieder einmal notwendig erscheint, wird ein Kontrolldurchlauf gestartet. Dabei werden die gespeicherten Verzeichnisbäume und Dateiinformationen mit den aktuellen Einträgen verglichen. FILESCAN gibt dann auf dem Bildschirm oder wahlweise in eine Datei eine Liste mit den Veränderungen aus. Aufgeführt werden neue oder gelöschte Programme, aber auch veränderte Datei längen oder neue Uhrzeiten.

Ein bißchen verwirrend - aber logisch durchaus korrekt - ist die Tatsache, daß umbenannte Dateien in dieser Liste als gelöschte sowie als neue Datei aufgeführt werden (z.B. das Auto-Ordner-Programm BBSP584P). Aufschlußreich ist dagegen zu sehen, welche Dateien überarbeitet oder ein Stück länger wurden. Ein nettes Detail ist die Angabe der Dateiattribute (vgl. HIDE, ST PD #262 und TINY EDITOR, ST PD #327).

Einsetzbar ist dieses Programm für zweierlei Aufgabengebiete: Zunächst stellt es gewissermaßen einen sekundären Virenschutz dar, wenn man davon ausgeht, daß das System beim Erstellen der Kontrolldatei virenfrei war. Wird eine Datei als neu oder geändert aufgelistet, die man seit Erstellung der Vergleichswerte garantiert nicht bearbeitet hat, sollte man einmal nach Viren forschen (z.B. mit SAGROTAN, ST-PD# 237). Aber keine Panik, möglicherweise hat man ja irgendwelche Voreinstellungen neu abgespeichert oder nur etwas umbenannt.

Darüber hinaus kann man das Programm auch einfach dazu benutzen, selbst den Überblick zu behalten. Wann wurde was geändert, welche Datei wurde gelöscht oder ist nur deshalb verschwunden, weil sie jetzt auf einer anderen Partition ist? Welche System- oder versteckten Dateien treiben sich auf der Platte herum, und wo ist das Archiv-Bit gelöscht?

Einzige Mängel des Programmes sind die Ausführung als TTP (TOS Takes Parameter) und die englischsprachige Benutzerführung: die Bedienung ist zwar kinderleicht, aber man muß erst in der Anleitung die entsprechenden Kürzel nachlesen, und nach jeder Aktion muß es erneut mit Parameterübergabe gestartet werden. Das Beispiel zeigt eine vollständige Kontrolle der Boot-Partition C: inklusive der gelöschten Dateien. Die Liste wurde in die Datei PART_C geschrieben.

thl

Filescan
ST-PD 495



Aus: ST-Computer 05 / 1992, Seite 170

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite