Bücher

Arrangieren mit dem Computer

Alex Merck

Arrangieren mit dem Computer

Der musikalische Einsatz elektronischer Instrumente
G.Carstensen Verlag
ISBN 3910098010

Daß Musik mal etwas mit Computern zu tun haben wird, hätte Mozart nicht gedacht. Johann Sebastian Bach hatte aufgrund seiner rechnerischen Skalen sicherlich schon mal einen Gedanken in eine dieser Richtungen verschwendet. Daß wir heute von Musik-und MIDI-Elektronik überflutet werden, erscheint Menschen vom Fach ganz normal und gibt ihnen keinen Anlaß zur Beunruhigung.

Musikinteressierte, die aus einem nicht artverwandten Beruf kommen, haben teilweise unüberwindbare Hürden vor sich, die mühevoll erklommen werden müssen. „Arrangieren mit dem Computer“ soll als Nachschlagewerk oder als Hilfsmittel für den Neueinsteiger eine Referenz bilden, die den Umgang mit Musikelektronik erleichtert.

Die Werkzeuge

Bevor ein modernes Musik- oder Peripheriegerät in Gebrauch genommen wird, müssen einige Grundlagen über den Umgang mit diesen Instrumenten oder Effektgeräten bekannt sein. Alex Merck beschreibt in seinem Buch, wie „MIDI“ allgemein funktioniert und Verbindungen herzustellen sind. Da er nicht alles bis in das letzte Detail beschreibt, verweist er auf entsprechende Fachliteratur, was durchaus sinnvoll ist und die Beschreibungen gut lesbar erscheinen läßt. Der Streifzug durch die verschiedenartigen Aufnahmetechniken und Studioformen erklärt auch einige Geräte wie Synthesizer, Sampler, aber auch Computer, die, mit MIDI-Geräten verbunden, ein digitales Studio darstellen.

Musikalische Grundlagen

In Kapitel 2 kommen alle Themen zur Sprache, die nur erfahrene Musiker beherrschen und anwenden, um eine Musikproduktion zum Erfolg kommen zu lassen. Dieses Kapitel ist all denen gewidmet, die sich ernsthaft mit Musik beschäftigen wollen und sich Gedanken über Harmonielehre, Soli, Skalen, Tonleitern oder den Songaufbau machen wollen.

Instrumente und Stilelemente

Kapitel 3 beinhaltet umfassende Erläuterungen über akustische Instrumente aus den verschiedensten Stilrichtungen. Gitarren, Bläsertypen, Akkordeon und auch elektronische Klangerzeuger kommen nicht nur am Rande vor. Bei allen Beschreibungen kommen immer ein paar historische Begebenheiten zur Sprache, die mir keinesfalls alle bekannt waren. Die Informationen sind also nicht nur (trocken) lehrreich, sondern auch interessant gestaltet. Weiterhin werden in diesem Kapitel die Rhythmenarten nähergebracht sowie Kompositionsmethoden und Harmonieverbindungen.

Die Arbeit mit Sequenzern

Wer sich ernsthaft mit Sequenzern befassen will, lese das Kapitel aufmerksam. Computermusik zu programmieren, ist prinzipiell nicht schwer, ob dann das Ergebnis nach Computer klingt oder einen menschlichen Touch besitzt, entscheidet das Feingefühl des Arrangeurs. Wie man letztendlich mit Sequenzern umgehen sollte, beschreibt A.M. recht anschaulich anhand von Beispielen und Grafiken. Er gibt auch Hinweise und verrät Tricks, die in den Betriebsanleitungen eines Sequenzerprogrammms nicht zu finden sind. In Kapitel 5 und 6 findet man noch einige Erklärungen zur Integration von akustischen Instrumenten, zur Mischung und zu Demos. Zum Ende bleiben auch die Effektgeräte nicht verschont und werden von A.M. durchleuchtet. Dies alles geschieht in einem erträglichen Rahmen, ohne zu sehr auf jedes einzelne Gerät einzugehen, was den Anfänger überfordern und den Insider langweilen könnte. Es ist ein gesundes Mittelmaß an Informationsfluß gewählt worden. Das Buch ist in jedem Fall lehrreich und informativ gestaltet. Für interessierte Musiker sollten der Preis von DM 42,- eine erschwingliche Anschaffung sein.

Wolfgang Weniger

Das große Cubase-Handbuch

Udo Weyers

Das große Cubase-Handbuch

G.Carstensen Verlag
ISBN 3910098010

Aufgrund der neuen Cubase-Version 3.0, die länger auf sich warten ließ, als manch einer wollte, verzögerte sich auch die Auslieferung des „GROSSEN CUBASE-HANDBUCHs“, da kein veraltertes Exemplar auf den Markt gebracht werden sollte. Es beschreibt alles Wissenswerte über die neueste Version und gibt jedem Anwender nützliche Tips am Rande, dank Udo Weyers Erfahrungen in Bands als Keyboarder und Gitarrist, aber auch als Redakteur einer Musikzeitschrift.

So wie es eine Bedienungsanleitung an sich hat, beschreibt U.W. zuerst die Installation der Hardware und die Verkabelung mit den damit verbundenen Tücken und geht dann zu den Basisfunktionen über. Dazu gehören zweifelsohne die erste Aufnahme und die dazu gehörenden Voreinstellungen. Das komplette Handbuch ist mit zahlreichen

Abbildungen gespickt, die das gerade zu behandelnde Thema erleichternd veranschaulichen. Es wird umfangreicher, als es in Handbüchern üblich ist, auf die Bereiche eingegangen. Großes Grundwissen ist für das Verständnis nicht erforderlich. Man kann aber davon ausgehen, daß nach dem Lesen derjenige, der vorher noch Anfänger war, mitreden und das Cubase-Programm in allen Lagen bedienen kann.

Jedes Kapitel widmet sich einem bestimmten Editiermodus, der mit Beispielen und Problemstellungen durchgegangen wird. Am Ende einer jeden Abarbeitung gibt U.W. noch spezielles Wissen und Tips weiter, die sicherlich jeden interessieren. Jedes Thema wird in allen einzelnen Schritten beschrieben, als ob jemand daneben stehen und Anweisungen geben würde. Diese Art der Beschreibung können sich die Programmhersteller nicht leisten, da die Handbücher dann zu viel Kosten aufwerfen würden. Die Cubase-Bedienungsanleitung ist zwar schon äußerst dick und umfangreich, beinhaltet aber nicht immer mehrere Beispiele, wie es in diesem Handbuch der Fall ist. Unterschiede in den verschiedenen Einstellungen werden sehr schnell deutlich und führen zu einem schnellen Verständnis. Die Abbildungen sind in allen Einzelteilen mit Pfeilen und Schriften erklärt. Wer sich Gedanken über einen möglichen Songaufbau macht und sich nicht so recht entscheiden kann, was denn nun üblich ist, findet auch auf diese Frage eine Antwort. Wie man letztendlich mit Cubase arbeitet, bleibt jedem selbst überlassen. Ich persönlich würde jedenfalls zu Anfang die mitgelieferte Bedienungsanleitung studieren und dann dieses Handbuch zu Rate ziehen. Der Erfolg läßt dann bestimmt nicht lange auf sich warten. Eine lockere und verständliche Schreibweise gestaltet das Lesen nicht anstrengend. Da einige Synthesizer-Hersteller ihre Programmwechselbefehle unterschiedlich genormt (falls man überhaupt von Norm sprechen kann) haben, bietet U.W. umfangreiche Umrechnungstabellen an, mit denen die in Cubase zu verwendeten Eingabedaten ermittelt werden können. Am Schluß findet sich noch eine Beschreibung der MIDI-Datenformate.

„DAS GROSSE CUBASE-HANDBUCH“ ist all denen wärmstens ans Herz zu legen, die etwas mehr von dem Drumherum erfahren möchten und mit der original Bedienungsanleitung nicht genug Randinformationen erhalten. Das DIN-A4-Handbuch mit seinen 424 Seiten kostet DM 65,-.

Wolfgang Weniger



Aus: ST-Computer 07 / 1992, Seite 150

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