Signum!Drei Color

Wenige Monate nachdem die Firma Applications Systems Heidelberg die dritte Version der bekannten Textverarbeitung „Signum!“ der Öffentlichkeit vorgestellt hat, steht auch schon das erste Update ins Haus. Mit Signum!Drei Color wird nun auch die Farbfähigkeit verschiedener moderner Drucker unterstützt.

Die Farbfähigkeit einer Textverarbeitung setzt natürlich auch einen farbfähigen Computer voraus. Zwar läuft Signum!Drei Color auch monochrom, in diesem Fall wird jedoch naturgemäß nicht mehr das volle WYSIWYG-Prinzip unterstützt. Farben kommen erst ab der ST-Mittel- bzw. ST-Niedrig-Auflösung sichtbar zum Einsatz, ein effizientes Arbeiten ist aber in diesen geringen Auflösungen nicht möglich. Erst auf einem ATARI-TT in der TT-Mittel-Auflösung (640x480 Pixel in 16 Farben) macht ein Arbeiten mit Signum!Drei Color Sinn. Leider werden Grafikkarten (bis auf eine 256-Farben-Karte der Firma Matrix) von Signum!Drei Color noch nicht unterstützt. Weitere Treiber sollen aber folgen.

Die Änderungen

Application Systems hat das Update nicht nur zum Aufrüsten auf Farbfähigkeit genutzt, es wurden auch einige optische Retouchen, sowie eine Fehlerbereinigung vorgenommen. In der Shell lassen sich die acht Farben, die Signum!Drei Color benutzt, einstellen und abspeichern. Natürlich wirken sich diese Einstellungen nur auf die Bildschirmdarstellung aus. Eine Druckausgabe wird hiervon nicht beeinflußt. Nun wird auch klar, daß Signum!Drei Color lediglich Schmuckfarben unterstützt. Von einer echten Vierfarbseparation kann keine Rede sein. Dieses Gebiet bleibt dann doch den echten DTP/EBV-Anwendungen Vorbehalten.

Aber mit 8 Farben läßt sich besonders im Heimbereich schon eine Menge anfangen. Im Textprogramm fällt als erstes ein weiteres Werkzeugfenster (Panel) auf, das die Auswahl der Schmuckfarben ermöglicht. Dabei sind die Standadfarben: Schwarz, Weiß, Cyan, Magenta, Blau, Gelb, Rot und Grün anwählbar. Ein Einfärben bestimmter Textteile geht genauso wie das Ändern der Schriftart oder des Zeichensatzes vonstatten. Der entsprechende Textteil wird im „Bearbeiten-Modus“ einfach als Block markiert und durch Klick auf eine der im Werkzeugfenster dargestellten Farben umgefärbt. Besonders Überschriften, Unterüberschriften oder bestimmte Schlagwörter innerhalb eines Textes lassen sich so schnell und prägnant hervorheben.

Der Grafikteil

Auch im Grafikteil hat sich einiges verändert. Die Anzahl der einstellbaren Linienmuster hat sich von 8 auf 38 erhöht. Die Farben können auch hier eingesetzt werden. Allen Grafikobjekten lassen sich bestimmte Farben zuordnen. Ebenso kann man Farbbilder im XIMG-Format einladen. Besonders hevorzuheben ist noch die Möglichkeit, Grafikobjekte als Hintergrund relativ zum Text abzulegen. Dadurch wird es zum Beispiel möglich, farbige Kästen und Boxen mit Text zu bestücken, ohne daß der Text von der Grafik verdeckt wird. Auch lassen sich mehrere farbige Rasterflächen übereinanderlegen, um so verschiedene Arten von Mischfarben zu erzielen.

Farbdrucker

Mit Signum! Drei Color werden auch neue, angepaßte Druckertreiber ausgeliefert. Der zur Zeit am weitesten verbreitete Farbdrucker, der HP-Deskjet-500C (Tintenstrahlfarbdrucker) wird bereits voll unterstützt. Mit ihm können sich die Ergebnisse von Signum!Drei Color durchaus sehen lassen. Weitere Farbdrucker von Epson, Star und NEC können ebenso angeschlossen werden. Die Liste wird zudem ständig erweitert.

Fazit

Mit Signum! Drei Color ist es erstmals möglich direkt Farbe in eigenen Texten zu verwenden, ohne gleich auf teure DTP-Systeme zurückgreifen zu müssen. Daß dies mit gewissen Einschränkungen verbunden ist, dürfte verständlich sein. In jedem Fall ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Die Erstellung und Verarbeitung von farbigen Texten wird uns sicherlich in Zukunft als Normalität im Alltag begleiten. Seitdem Farbdrucker als Tintenstrahler für jedermann erschwinglich geworden sind, ist auch das bisher schwächste Glied in der Kette der Farbbildverarbeitung für den Heimbereich beseitigt worden.

CM

Update:
Für registrierte Signum!3-Besitzer DM 20,-
Für registrierte Script-Besitzer DM 298,-

Bezugsquelle:
Application Systems Postfach 102646 W-6900 Heidelberg



Aus: ST-Computer 07 / 1992, Seite 145

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