Timeworks Publisher 2 - DTP aus England

Die englische Firma GST, die schon durch ihr Wordplus bekannt geworden ist, wartet nun mit dem Timeworks Publisher 2 auf. Wie dieser Name zu verstehen ist, ob das Ganze viel Zeit braucht oder viel Arbeit macht oder was auch immer, wir wollten es genauer wissen.

Der Timeworks Publisher wird auf 7 (in Worten sieben) Disketten geliefert. Dazu kommt ein eigenes Installationshandbuch, zusätzlich zu dem eigentlichen Handbuch. Also erst einmal die sieben Disketten nach der aufgedruckten Nummer sortiert. Das war natürlich völlig falsch, denn DTPler zählen offensichtlich etwas anders als andere Menschen. Daß die Installation bei Diskette 1 anfängt, war so ziemlich das einzig Logische bei dem gesamten Installationsprozeß. Die Reihenfolge, in der das Installationsprogramm im folgenden die Disketten anforderte, hatte nichts Menschliches. Da wird erst Disk 7 verlangt, dann Disk 3, dann 2, dann 6 - einen Sinn oder das System zu entdecken, welches dahinter verborgen ist, ist uns nicht gelungen. Jedenfalls war die - übrigens genau nach Handbuch vollzogene - Installation (oder nennen wir das Ganze „Diskjockey-Lehrgang“) nach ca. 25 Minuten beendet, und die ersten Gehversuche mit dem Publisher sollten gestartet werden. Zum Betrieb des Publishers mußte nun erst ein Reset durchgeführt werden, um das vorher bei der Installation installierte GDOS zu starten. Zum Glück wird die Installation auch nur einmal durchgeführt.

Bild 1: So sieht das Text-Clipboard des Timeworks Publishers 2 aus. Die Clipboards für Absatz und Bilder sind genauso aufgebaut.

Nach dem einigermaßen gründlichen Studium des übrigens gut gegliederten und sehr übersichtlichen Handbuches geht es los. Am besten wird es sein, wenn wir mal den Aufbau einer Seite an einem Beispiel bis ins Detail erläutern. Wir hatten uns vorgenommen, einen etwas größeren Text 2spaltig zu setzen und ein oder zwei Grafiken einzubinden. Wie schon erwähnt, ist es recht problemlos, einen Rahmen aufzuziehen. Als Anhaltspunkt dient dabei ein sogenanntes Formatblatt, daß man auf seine eigenen Bedürfnisse anpassen und gestalten kann.

Die Grundversion dieses Formatblattes sieht 6 Spalten vor, an deren Rändern man sich sehr einfach orientieren kann. Zusätzlich kann man die Anzahl und die genauen Ausmaße der benötigten Rahmen auch in einer Dialogbox einstellen. Wir haben also zunächst einmal 2 Rahmen aufgezogen und in die richtige Größe gebracht. Anschließend muß man nur noch im Datei-Menü mit der Funktion „Text zuladen“ eben dieses tun. Dieser Text wird dabei in einem der zahlreichen Clipboards abgelegt, die das Programm für alles mögliche bietet. Um den Text nun in einen Rahmen hineinzubekommen, genügt es, den Rahmen durch Mausklick anzuwählen und den soeben eingeladenen Text im Clipboard anzuwählen. Schon wird der Text aus dem Clipboard in den Rahmen übernommen. Blocksatz und Silbentrennung werden, wenn das gewünscht wird, automatisch und recht schnell durchgeführt, mit anderen Worten: Innerhalb einiger Sekunden ist der Text schon grob gesetzt.

Wir staunten. Die untere Begrenzung des eben bearbeiteten Rahmens wurde dabei gestrichelt dargestellt, laut Handbuch ein untrügliches Zeichen dafür, daß der Text noch weitergeht und bloß nicht reinpaßt in den engen Rahmen. Also wird der zweite Rahmen angewählt und erneut der Text im Clipboard angeklickt, und schon fließt der Text im nächsten Rahmen weiter.

Bildformate

Als mögliche Bildformate bietet Timeworks Publisher an: Degas (PI?), Deluxe Paint (IFF), Easy Draw (GEM), Encapsulated PostScript (EPS), Gem Draw/Artline (GEM), Gem Paint (IMG), Lotus 1-2-3 (PIC), Neochrome (NEO), PC Paintbrush (PCX), Splash! (SS) und TIFF. Die einzigen Formate, die wir in diesem reichhaltigen Angebot vermißten, waren STAD (PAC) und das immer noch sehr häufig anzutreffende 32k-Screen-Format (PIC). Wir haben der Einfachheit halber ein IMG-Format genommen.

Der Bildimport funktioniert analog zum Textimport, mit der Ausnahme, daß statt „Text zuladen“ diesmal „Bild zuladen“ angewählt wird. Auch die Bilddatei ist anschließend im Clipboard zu finden, und der passende Rahmen wird da plaziert, wo anschließend die Grafik erscheinen soll. Beim Positionieren dieses Rahmens erlebt man die erste größere Überraschung:

„Wirft“ man einen Rahmen irgendwo in den existierenden Text, wird er sofort ungefragt den Konturen des Bildrahmens angepaßt, Überlagerungen sind also fast unmöglich (es sei denn, man besteht auf sowas, dann geht’s auch). Dann wird nur noch der Rahmen selektiert, falls er nicht mehr selektiert war, und im Clipboard die Bilddatei angewählt. Das Bild fließt automatisch in den Rahmen ein.

Diese Grafik kann jetzt übrigens auch noch mit einem Editor bearbeitet werden, der einer Lupenfunktion in diversen Grafikprogrammen gleicht und dann den gesamten Bildschirm einnimmt. Mit der Maus kann man hier entweder Pixel setzen oder löschen. Falls man nur einen Teilbereich des Bildes benötigt, kann man mit der Funktion „Bild zuschneiden“ den entsprechenden Ausschnitt herausschneiden.

Da der Bildschirmaufbau einer Grafik immer etwas zeitaufwendig ist, gerade wenn man mehrere Grafiken gleichzeitig auf einer Seite hat, kann man die Bilder maskieren, so daß nur noch der Rahmen sichtbar ist.

Das bringt Tempo beim Seitenaufbau. Beim Bildimport sei noch anzumerken, daß einige der Bildformate, welche oben aufgeführt sind, teilweise etwas verstümmelt ankamen, ob das jedoch die Schuld des Publishers war oder die des Programmes, in dem die Grafiken gescannt wurden, blieb unklar.

Der Konturensatz

Bild 2: Die Grafikimportfunktion gestaltet sich sehr handlich.

Die Abbildung zeigt eine Diskette, um die der Text sauber herumfließt. „Konturensatz“ heißt das und stellt wohl eine der mächtigsten Funktionen des Timeworks Publishers dar. Wie die Abbildung zeigt, werden die Konturen der linken und der rechten Seite des Rahmens getrennt voneinander erstellt. Mit der Maus kann man die Konturen so verändern, wie man es sich vorstellt.

Anschließend paßt sich der Text in den beiden Textrahmen diesen Konturen an und fließt um die Diskette herum. Selbst wenn man den Konturenrahmen jetzt noch verschieben möchte, ist das kein Problem; der Textfluß folgt den Konturen an jeder Stelle im Text. Auch umgekehrt ist es möglich, die Konturen eines Textrahmens zu ändern und den Text so an andere Bausteine der Seite, wie z.B. andere seltsam geformte Texte, anzupassen.

Der Absatzstil

Ganz entzückend fanden wir die Funktion „Absatzstil“. Auch dabei handelt es sich um eine Funktion, durch die sich der Timeworks Publisher 2 deutlich von seiner zahlreichen Konkurrenz abhebt, die Betonung liegt auf „abhebt“. Normalerweise muß man z.B. die Formatierung bei jedem Absatz einzeln vornehmen. Nicht so bei GST. Ein einmal erstelltes Format wird im Clipboard abgelegt und einfach auf jeden weiteren gleich formatierten Absatz angewandt. Das erspart viel überflüssige Arbeit. In diesem sog. Absatzstil wird z.B. festgelegt, ob der Text links- oder rechtsbündig, ob er zentriert oder mit Flatterrand versehen ist oder auch, ob es sich um Tabellensatz handelt. Schriftarten und Stile werden hier für die Absätze festgelegt.

Bild 3: Der Konturensatz - da schlägt des Publishers Herz schneller.

In den Absatzoptionen ist u.a. die Möglichkeit gegeben, den gesamten Absatz einzurücken und mit einem davorgesetzten grafischen Symbol zu versehen, welches links der ersten Zeile am Absatzanfang steht und das man sich aus einer Symboltabelle aussuchen kann. Damit läßt sich sehr einfach beispielsweise eine Aufzählung ausformulierter Stichpunkte setzen. Auch der Tabellensatz wird hier realisiert. Die einzelnen Tabulatorabstände werden in eine Maske eingegeben und sind so als Absatzformat vorhanden. Auch sog. Dezimaltabulatoren sind möglich. Zum Setzen einer Tabelle ist der Timeworks Publisher große Klasse. Man hat sehr schnell z.B. eine Preisliste gesetzt. Texte, die wir im Wordplus-Format übernommen hatten, welche mit Tabulatoren ausgestattet waren, sind tadellos übernommen worden. Auch Schriftart und -große innerhalb des Absatzes oder auch Wortvorschübe und Zeilenabstände (Durchschuß heißt sowas wohl in der Fachsprache) lassen sich in den Optionen einstellen. Wortvorschub und die Trennzone, d.h. die Mindestlänge eines Wortes, daß getrennt werden soll, werden hier ebenfalls festgelegt.

Ist einmal ein neuer Absatzstil kreiert worden, kann man ihn noch als Funktion auf eine Funktionstaste legen und hat so, durch einfaches Anklicken des Absatzes im Rahmen, die Möglichkeit schnell den Absatzstil anzupassen.

Der Textstil ist ein hervorragendes Instrument bei langgezogenen Fließtexten. Wenn man im ganzen Text den gleichen Textstil benutzt, kann man am schnellsten durch ihn festlegen, wie der Text im Rahmen aussehen soll. Hier sind ebenfalls, ähnlich wie im Absatzstil, verschiedene Attribute möglich.

Meistens beschäftigten wir uns allerdings mit dem Absatzstil, da es dort mehr Variationsmöglichkeiten gibt.

Bild 4: Für das hier dargestellte Atari-Logo wurden zwei Textrahmen mit Konturenrahmen versehen und dann der entsprechende (Dummy-)Text importiert.

Die Textbearbeitung

Der nächste Test war erstmal wieder eine interessante Sache: Der „Import“ von Texten verschiedener Formate. Begonnen wurde selbstverständlich mit dem guten alten Wordplus, das ja bekanntlich ebenfalls von GST hergestellt wird und damit aus der gleichen Kinderstube stammt wie der Publisher. Der Import ging völlig problemlos vonstatten. Dabei wurden auch, wie im Handbuch versprochen, sämtliche Schriftattribute wie Fettschrift, kursive, helle, unterstrichene, hoch- und tiefgestellte Schrift und alle möglichen daraus resultierenden Kombinationen mit übernommen.

Einziger Fehlschlag in diesem Test war eine Wordplus-Zeile, die mit einem Zeilenlineal für Breitschrift versehen war und als normaler Text im Publisher erschien. Das liegt jedoch daran, daß standardmäßig Fonts für Breitschrift fehlen. Vielleicht läßt sich in diesem Punkt ja von Herstellerseite noch irgendetwas unternehmen.

Bild 5: Diese Maske zeigt die Gestaltungsmöglichkeiten eines Symbolabsatzes.

Das nächste Textformat war ASCII, also keinerlei Attribute im Text. Im großen und ganzen hat der Import keine Schwierigkeiten gemacht, nur bei der weiteren Bearbeitung eines Textes - unabhängig vom ursprünglichen Format - mußten wir leider einige Enttäuschungen erleben. Da sollte beispielsweise ein Absatz im Blocksatz formatiert werden. Dabei kam es zu etwas unrühmlichen Effekten, wie z.B. 15 kleinen und einem riesengroßen Wortabstand innerhalb einer Zeile. Auch nach 10 Minuten äußerster Anstrengung war der Publisher nicht zu bewegen, diesen Umstand zu ändern. Wie sich bald herausstellte, war es typographisch-publizistische Einfalt. Die Texte, die als Beispiele für den ASCII-Import dienten, waren nämlich nicht für diesen Zweck gedacht und hatten am Zeilenanfang Tabulatoren bzw. entsprechend viele Leerzeichen. Es ist, wie mittlerweile bekannt, für nahezu jedes DTP-Programm tödlich, derart mißhandelte Text zu verarbeiten, bzw. es läuft darauf hinaus, daß der gesamte Text von Hand nachbearbeitet werden muß. Der Timeworks Publisher stellt hier also durchaus keine Ausnahme dar. Ergänzende Versuche mit korrekt - ohne Tabs und Trennungen - geschriebenen ASCII-Texten verliefen dann auch mehr als zufriedenstellend. Einen 3spaltigen Satz zu erstellen und auszudrucken, ist zum einen kinderleicht und zum anderen extrem schnell zu bewerkstelligen.

Des weiteren fielen noch ein paar Funktionen ins Auge, die recht interessant sind. Editorfunktionen, die man aus Textverarbeitungen her kennt, sind auch hier vorhanden. Text suchen und Suchen/Ersetzen sowie das automatische Setzen von immer wiederkehrenden Kopf- und Fußzeilen mit integrierter automatischer Seitennumerierung. Die Positionen der Kopf-/Fußzeilen lassen sich problemlos im Menü einstellen. Das Aufziehen eines extra Rahmens ist hierfür nicht erforderlich.

Als etwas unhandlich stellte sich die Funktion „Ausgleich“ im Textmenü heraus. Das ist wohl das, was GST unter Kerning - dem Verringern oder Erweitern von Abständen zwischen zwei Zeichen -versteht. Hier vergab unser DTP-Profi nur die Note ausreichend - ungenügend.

Grundsätzlich sei zu den Textfunktionen gesagt, daß sie sehr übersichtlich sind, wenn man das Prinzip der Bedienung durchschaut hat. Der Durchblick kommt auch sehr schnell. Aber wie üblich in der ATARI-Szene, macht jeder Software-Hersteller ohnehin seine Menüs, wie er will. Da sollte man sich doch von denen mit der angekauten Frucht etwas abschauen. Verlassen wir nun die Textlünktionen und wenden uns den Grafikobjekten zu.

Grafikobjekte

Bild 6: Das Clipboard für die Grafikobjekte

Eine sehr gute Idee der GST-Entwickler ist die Einbindung von grafischen Elementen wie Linien, Vierecken, abgerundeten Vierecken, Ellipsen, Kreisen, Vielecken und Freihandstrichen. Hierzu wird wieder ein Rahmen gebraucht. Es ist aber absolut unerheblich, ob dieser möglicherweise schon mit Text besetzt ist. Man kann diese Objekte in einen schon vorhandenen Rahmen einbauen. Sozusagen als Rahmen im Rahmen. Die Objekte sind in ihrer Form zwar recht einfach, können aber mit verschiedenen Füllmustern und Liniendicken versehen werden. Diese Objekte sind im Handling so einfach, daß man problemlos und schnell ein Formular erstellen kann. Innerhalb des Rahmens können die Objekte beliebig verschoben werden. Verschiebt man den ganzen Rahmen, verschieben sich folglich auch die Objekte. Vergrößert man den Rahmen, vergrößert man die Objekte mit - jedoch nicht einen eventuell im Rahmen vorhandenen Text.

Ausdrucken

Das Endergebnis, das man mit einem Desk-top-Publishing-Programm erreichen sollte, ist ein tadelloser Ausdruck, den man als Druckvorlage verwenden kann. Selbstverständlich ist die Ausdruckqualität auf einem Laserdrucker oder Tintenstrahler am besten. Jedoch lassen sich auch auf einem Nadeldrucker recht gute Ergebnisse erzielen. Wir möchten uns hier nicht über Details im Druckbild auslassen, diese sind bei DTP immer von der Qualität der Schriften abhängig, die man benutzt.

Man hat im Druckermenü die Möglichkeit, die Druckreihenfolgen der verschiedenen Seiten einzustellen, kann Vektor-und Pixel-Grafiken ausblenden und Kopien erstellen.

Eine mächtige Funktion stellt die Ausgabeumleitung auf Datei dar. Hierbei wird eine PostScript-Datei erstellt, die man dann auf einem Satzbelichter ausgeben kann. Auf diese Art ist eine professionelle Anwendung des Timeworks Publishers gegeben, denn was wäre eine Druckvorlagenerstellung ohne die Möglichkeit, auf einen Belichter auszugeben?

Ein Manko gibt es jedoch. Es soll Anwender geben, die einen Laser- und einen Nadeldrucker angeschlossen haben. Im Timeworks Publisher fehlt jegliche Möglichkeit, eine andere Druckeranpassung zu laden. Einmal installiert, ist der Drucker fest eingestellt. Das liegt möglicherweise an dem Datenformat der Schriften, welche bei der Programminstallation speziell für den gewünschten Drucker generiert werden. Möchte man also einen zweiten Drucker betreiben, muß man den Timeworks Publisher mit dem beiliegenden Installationsprogramm mit mehreren verschiedenen Druckern installieren. Zum Wechseln der Druckeranpassung muß man aber immer den Publisher verlassen, das Installationsprogramm starten, den Drucker auswählen, den man möchte, und wieder rein in den Publisher. Ob das unbedingt der Weisheit letzter Schluß ist, möchten wir hiermit bezweifeln!

Bild 7: Die Druckausgabemaske erlaubt auch einen Export auf Datei.

Ein umfangreiches Drumherum

Der Blick über die Menüleiste verrät dem Anwender, daß er es hier mit einem nicht gerade kleinen Programm zu tun hat.

Die Längeneinheiten im Timeworks Publisher lassen sich global einstellen. Ob man nun in Zentimetern oder in Punkt und Picas rechnet, bleibt einem selbst überlassen. Vorhandene Rahmen lassen sich verschieden darstellen, Snap-Funktionen, Hilfslinien, ein Lineal mit der aktuellen Längeneinheit zeigt die Position der Maus an.

Unter der Funktion Voreinstellung kann man seine vorgenommenen Einstellungen abspeichern. Zu solchen Einstellungen zählen Suchpfade, welche Text- und Grafikformat beim Import voreingestellt sind, die Darstellart der verschiedenen Werkzeuge und Rahmen und andere Optionen, die man braucht.

Der Einsatz von Grafikkarten klappte nicht. GST hat anscheinend nicht darüber nachgedacht, daß es auf dem deutschen Markt mittlerweile auch für den ST Grafikkarten gibt, die von den alten ST-Auflösungen zum Teil drastisch abweichen. Da liegen bei einem DTPler die Nerven blank, wenn er auf einem großen MATRIX-Farbsystem statt Timeworks Publisher nur Bomben bekommt. Es verlangt ja niemand, daß das Programm auch Farbe kann, aber es könnte wenigstens auf einer Monochromemulation laufen. Etwas krass war auch die Funktion, mit der man einen Rahmen löscht. Einfach den Rahmen aktivieren und DELETE drücken - der Rahmen verschwindet dann kommentarlos.

Bild 8: Die Menüs des Timeworks Publishers 2

Hotline-Service

Positiv erstaunt waren wir von einer kleinen Beilage, die nicht von GST, aber vom deutschen Distributor H3 Systems angeboten wird. Dem Programm liegt eine Hotline-Service-Card bei, mit der jeder registrierte User die Möglichkeit bekommt, kostenlos eine Hotline in Anspruch zu nehmen - und das ohne Aufpreis. Wir finden das eine sehr gut Idee, woran sich andere Software-Hersteller ein Beispiel nehmen könnten.

Fazit

Sicher kann man noch einiges mehr testen und ausprobieren, daher sei zum Schluß dieses Testes noch gesagt, daß der Timeworks Publisher durch seine einfache und schnell erlernbare Handhabung eine ernstzunehmende Alternative zu den großen DTP-Programmen darstellt, die durch lange Einarbeitungszeiten nicht unbedingt für den privaten Gebrauch oder das schnelle Erstellen von einfachen Druckvorlagen geeignet sind. Der Timeworks Publisher sollte als HOME-PUBLISHER verstanden werden, der aber auch für professionelle Anwendungen geeignet ist. Auch das günstige Preis-/Leistungsverhältnis spricht dafür. Erwähnt sei bei der Gelegenheit auch noch, daß es fast baugleiche Versionen auf MS-DOS und ACORN ARCHIMEDES gibt und von daher eine „saubere Programmierung" vorausgesetzt ist, denn der Timeworks Publisher ist uns während des gesamten Tests - mit Ausnahme des Grafikkartentests - nicht ein einziges Mal abgestürzt. Und gerade das kann man von nicht allzu vielen Publishern behaupten.

Armin Schneider / Volker Stamme

Bezugsadresse:

H3 Systems Häusserstr. 44 W-6900 Heidelberg



Aus: ST-Computer 10 / 1992, Seite 64

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