Editorial: Von Falken und Mäusen

Mit Absicht habe ich diesmal darauf verzichtet, in diesem Editorial auf die Lieferbarkeit des FALCON oder ATARIs Marketing einzugehen. Ich denke, was gesagt werden mußte, ist gesagt worden. Alles andere wäre nur eine unnütze Wiederholung. Dabei fällt mir so ganz nebenbei ein Ausspruch von Cato d. Älteren ein, der immer wieder im römischen Senat in seinen Reden den Satz anbrachte, daß er übrigens der Meinung sei, daß Karthago zerstört werden müßte. Das Ergebnis war die Zerstörung dieser Stadt. Tja, man kann Ereignisse auch herbeireden. Aber zurück in die heutige Zeit.

Ein Raubvogel wie der FALCON braucht auch Futter. Im übertragenen Sinne handelt es sich dabei in unserem Falle um Software und Zusatz-Hardware. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, unseren Testberichten eine Wertungsbox zu spendieren, in der u.a. der Gesamteindruck des Testers vom Produkt in Form von Mäusen (nein, nicht nur wegen des FALCON; die Maus ist ja schon länger ein treuer Weggefährte des ATARI) wiedergegeben wird. Je mehr Mäuse, desto satter der FALCON, desto besser der Eindruck. Zugegeben, man hätte auch umgekehrt verfahren können und eine Negativwertung einführen können, z.B. in Form von Würmern, die zeigen, ob der Wurm im Programm steckt, aber wir hielten das nicht für sinnvoll. Man soll ja immer positiv denken. Auch ein Sehulnotensystem haben wir verworfen, denn wir wollten uns nicht als Lehrer aufspielen. Also blieben wir bei den Mäusen.


Harald Egel
Aus: ST-Computer 11 / 1992, Seite 3

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