Relax - aktuelle Spiele

Vroom Data-Disk

Hersteller: Lankhor
Vertrieb: Bomico

Groß war die Freude bei Lankhor, als „Vroom“ Preise einheimste und ein paarmal sozusagen den Titel „Miss Rennsimulation“ einfuhr. Und da man dadurch so richtig gut motiviert war, fabrizierte man gleich eine Data-Disk mit sechs neuen Strecken. Bestimmt hatte Microprose sein „Formula One Grand Prix“ zu dem Zeitpunkt noch nicht herausgebracht, sonst wäre wohl manches anders gelaufen. Aber, ätsch, es gibt sie doch, die Data-Disk. Freilich muß der PS-Freund die „Vroom“-Spiele-Disk besitzen, die erst einmal 85,- Mark kostet. Und dann sind nochmal schlappe 50 Märker für die Data-Disk gefordert.

Toll, toll’ Dann können Pistenraser die sechs schon völlig durchgefahrenen Asphaltdecken vom Originalspiel verlassen. Endlich dürfen sie mal in anderen Ländern mit ihrem Geknatter bei der Siesta stören, nämlich in Italien, Portugal. Deutschland, Kanada und Brasilien Auch durch das Land von Speedy Gonzales führt die schnelle Reise. Zufrieden schnurrt der Keilriemen, und am Straßenrand grünen die Sombreroplantagen (... oder wie heißt das Gesöff mit der Kaktusmade?), daß es nur so eine Freude ist. Aber damit ist es noch nicht getan: Während sich die Data-Disks normalerweise in zusätzlichen Parcours erschöpfen, bringt diese hier endlich ein lang vermißtes Feature: die Joystick-Steuerung. Schluß also mit der lästigen Schaltung per Maus! Ansonsten bleibt alles beim alten: Cockpit-Grafik, Musik und Geräuschkulisse stammen ja weiterhin von der Spiele-Disk. Vroom Data-Disk ist eigentlich so überflüssig wie ein Fahrrad für Süßwasserfische. Es sei denn, mar ist absolut eingefleischter, wohlhabender Vroom-Fan und dürstet nach neuen Kursen.

CBO

Wizkid

Hersteller: Ocean
Vertrieb: Leisuresoft

Sie kennen den Witz vom Portemonnaie mit den Scheinen drin? Nach neun Monaten klimpert dann eine Menge Kleingeld in der Börse, So ähnlich muß man sich das bei „Wizball“ vorstellen: Nachdem bei Sensible Software die „Wizball“-Masterdisk mit den Helden Wiz, Wizball und der Katze Nifta monatelang in der Box lag, sind jetzt das mutige „Wizkid“ und acht kleine Katzenbabies da. Aber auch die teuflische Maus Zark treibt immer noch ihr Unwesen in dem Geschicklichkeitsspiel. Ein Glück - sonst hätten die Spieler ja nichts mehr zu tun. Zark hat also Wiz, Wizball und die Katzenfamilie verschleppt und in den Kerker der Mäuseburg geworfen. Übrig bleibt Wizkid, der überaus begabte Sprößling von Zauberer und Ball. Mit dem Joystick dirigiert der Spieler nun seinen einsamen kleinen Helden durch zauberhafte bunte Landschaften.

Ein ideales Spiel auch für jüngere Spielfans. Sie werden von einer hilfsbereiten Schildkröte aufgefordert, doch erst einmal das Trainings-Level zu versuchen. Während sich der ungeübte Spieler an die Joystick-Lenkung gewöhnt, erklärt das gepanzerte Tierchen, worum es im Spiel geht. Schön, aber für alte Hasen ist das natürlich nichts, für sie bietet „Wizkid“ natürlich nur kurzzeitig Aufregung. Allerdings hat das Spiel sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene etwas auf Lager. Es gibt nämlich zwei Modi: Im einfacheren Modus steuert der Spieler eine ballförmige Figur durchs Spiel, die heftig an Pac-Man erinnert und auch spielerisch sehr ähnlich ist.

Schwieriger und grafisch komplexer zeigt sich das Game im Körper-Modus, in dem der grüne Kugelkopf auch einen kleinen Rumpf mit Armen und Beinen hat. Wizkid muß sich durch die Unbilden des Levels schlagen, um an jedem Level-Schluß eins der Kätzchen zu retten. Erst am Ende der letzten Spielstufe stehen sich Ball und die Maus Zark Auge in Auge gegenüber. Doch zuvor warten etliche Unteraufgaben darauf enträtselt und bewältigt zu werden. Auch müssen Geheimräume und etliche verborgene Dinge gefunden werden. Dabei sind die Landschaften im Hintergrund abwechslungsreich und kunterbunt.

Ebenfalls lustig aufgemacht, aber viel einfacher, ist die Kätzchenrettung im Ball-Modus. Wizkid ist hier natürlich um einige Bewegungsmöglichkeiten ärmer. Wie auch im Körper-Modus sollte der Held die überall umherspringenden Bonusmünzen einsammeln. Dabei flattern und watscheln die ganze Zeit Gegner, wie Schmetterlinge, Bienen, Fliegen und Pinguine, um Wizkid herum Stößt Wizkid mit einem dieser an sich harmlosen Tierchen zusammen, verliert er ein Kraftsternchen, das Teil seiner Lebensenergie ist. In diesem Modus gongt der Spieler mit dem Kugelkopf gegen Dächer Breakout-Mauern oder Keksschachteln, die prompt auseinanderf liegen. Wie kleine Geschosse erlegen die Ziegeln, Kekse und Steine dann das gefährliche Viehzeug. Jedes einzelne muß abgeballert sein, bevor Wizkid das Kätzchen befreien kann.

Falls es aber nicht gelingt, alle Gegner zu besiegen, bietet das Spiel eine Alternative. Aus einem wirren Haufen Buchstaben sollen dann - wie bei Scrabble - innerhalb eines knappen Zeitlimits Wörter entstehen. Wenn’s klappt, belohnt das Programm mit 500 Wizdollars. Diese und auch die hüpfenden Bonusgeldstücke sind so wichtig, weil man dafür Lebensenergie, aber auch wichtige kleine Glitzersteine und Zeitungen kaufen kann. Ohne diese Sachen lassen sich die vielen Probleme und Kniffeleien nicht lösen Na ja, ganz nett - aber neun Levels lang?

„Wizkid“ ist für Geübtere nicht gerade ein Heuler. Ein Mindestmaß an Herausforderung ist denn auch nur im Körper-Modus gegeben, in dem man nicht nur hüpft und sammelt (was soll ein Ball schon mehr können?). Beispielsweise beginnt mit der Entdeckung eines Brunnens unversehens eine Reise in unbekannte Tiefen. Also wenn der Schöpfeimer raufgezogen ist, setzt man sich rein und surrt nach unten. Was gibt’s da? Monster, Ghoule, Zombies, schimmelige Kerker? Äh-äh! Da unten steht einfach so eine Toilette. Freilich hat es damit etwas auf sich, und das soll Wizkid herausfinden. Solche witzigen Szenen und die lustigen Bewegungen der Figürchen peppen das Spiel auf. Außerdem ist „Wizkid“ grafisch und steuerungstechnisch ohne Fehl und Tadel. Da die Herausforderung nicht sonderlich groß ist, eignet sich das Ball-Spiel prächtig für Kinder, verliert für versierte Spieler jedoch schnell den Reiz

CBO



Aus: ST-Computer 12 / 1992, Seite 145

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