Buchempfehlungen

An dieser Stelle möchten wir Ihnen eine ganze Reihe von Büchern vorstellen, die uns durchaus lesenswert erschienen. Wir haben bei der Auswahl darauf geachtet, daß für jeden etwas dabei ist. So finden sich Bücher übers Programmieren, MIDI, zum Einsteigen, Lexika u.v.m. Es sind ebenso Bücher darunter, die nicht speziell für den ATARI geschrieben wurden, die wir aber für allgemein interessant hielten.

Natürlich ist dies nur eine kleine Auswahl, aber lesen Sie selbst.

Calamus SL Praxis

Band 1 - Für Einsteiger und Umsteiger
Communication & Design, Hebragasse 1/11,
A-1090 Wien, 76 Seiten

Allzu oft werden solch mächtige Programme wie Calamus SL von den Anwendern unterschätzt. Sie wollen in der Regel ihre Briefe, Manuskripte etc. einfach schöner gestalten. Doch fehlt meist jegliche Grundlage in Bezug auf Satztechnik; Begriffe wie Durchschuß und Registerhaltigkeit lösen meist schon fragende Blicke aus. Die österreichische Firma Communication & Design hat, um Calamus SL-Anwendern den richtigen Einstieg und optimale Nutzung zu ermöglichen, eine fünfbändige Praxis-Reihe herausgebracht. Jeder der Bände ist einzeln erwerbbar und in sich abgeschlossen. Sie bauen also nicht aufeinander auf. Systematisch wird dem Leser in logischen Schritten anhand von praktischen Beispielen und vielen Bildern die Arbeit mit Calamus SL nähergebracht Er kann die einzelnen Schritte direkt am Bildschirm nachvollziehen oder einfach von der beiliegenden Diskette starten. Fünf Symbole, die sich häufig am Bildschirmrand finden, geben u.a. Hinweise auf Textverweise und Gefahren. Arbeitet man alle fünf Bände durch, kommt man von einfachen Dingen wie der Gestaltung von Briefen bis hin zu den höheren Weihen der Bildrasterung und Vierfarbseparation.

Uns lag der Band 1 „Für Einsteiger und Umsteiger“ vor. In ihm wird dem Leser zunächst einmal der Aufbau von Calamus SL nähergebracht. Nach Hinweisen zur benötigten Hardware und der Installation wird zunächst auf die Grundeinstellungen eingegangen, die zum systematischen Arbeiten notwendig sind. Nacheinander werden Themen wie Scribble, Seitenformate, Hilfslinien abgehandelt. Danach wird auf Grundlagen der Gestaltung und Typografie eingegangen. Zur Auflockerung kann man sich schon mal eine eigenes Briefpapier bauen, bevor man dann über Flugblätter dem mehrspaltigen Satz zustrebt. Anhand der Beispiele werden immer neue Funktionen Calamus SLs erklärt, so daß der Stoff nie zu trocken wirkt. In einem eigenen Kapitel wird schließlich auf den eingebauten Texteditor, und was beim ihm zu beachten ist, eingegangen. Zu guter Letzt widmet sich ein Kapitel der Veränderung bzw. Korrektur von Calamus-Dokumenten. Alles in allem beinhaltet dieser erste Band alle wichtigen Grundbegriffe, die man beim Einsatz von DTP wissen sollte.

Zur Übersicht sollen außerdem noch die Titel der Folgebände erwähnt sein: Band 2 “Zeitungen und Zeitschriften“. Band 3 „Anspruchsvolle Satzaufgaben“, Band 4 „Handwerkszeug für Kreative“ und Band 5 „Tabellen, Index, Verzeichnisse“.

Robert Sedgewick

Algorithmen

Addison-Wesley,
ISBN 3-89319-301-4,
742 Seiten

Der Autor gibt in diesem Buch einen Überblick über die wichtigsten benutzten Programmieralgorithmen. Sie müssen natürlich ggf. an die jeweils verwendete Sprache angepaßt werden. In 45 Kapiteln, die sich in die Gebiete Grundlagen. Sortieralgorithmen, Suchalgorithmen, Verarbeitung von Zeichenfolgen, geometrische Algorithmen, Algorithmen für Graphen, mathematische Algorithmen und weiterführende Themen aufteilen, findet der engagierte Programmierer eine große Hilfe, getreu dem Motto: „Warum das Rad zweimal erfinden?“. Zahlreiche Abbildungen helfen beim besseren Verständnis der Algorithmen. Bei der Erstellung dieses Buches wurde besonders Rücksicht darauf genommen, den Zugang zu den besten bekannten Methoden für Problemlösungen mittels Computer zu ermöglichen. In einigen Kapiteln findet man auch Hinweise auf weiterführende Literatur, falls der Leser sich für ein Thema spezieller interessiert. Zum Verständnis des Buches und der Algorithmen sollte man eine höhere Programmiersprache beherrschen (im Buch wird durchgehend Pascal verwendet). Spezielle mathematische Vorkenntnisse sind meist nicht erforderlich, man sollte allerdings über ein paar Grundlagen verfügen. Das Buch enthält 450 Übungsaufgaben, die in der Regel dazu dienen zu überprüfen, ob man den Stoff verstanden hat. Zur besseren Übersicht und, falls man mal schnell einen Algorithmus nachschlagen will, findet sich am Ende des Buches ein Programmindex. Das Buch ist keine leichte Kost für den Leser, aber sicherlich ein Standardwerk der Informatik, das einem bei einem Programmierproblem über so manche Schwelle helfen kann.

B. Hurth, O. Szigan

Mailbox-Führer ’92

Verlag Markt & Technik,
Haar, ISBN 3-87791-215-X,
192 Seiten, DM 29,-

Eine Mailbox muß seit mindestens einem Jahr existieren, 24 Stunden täglich bereit sein und eine gewisse Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen (was immer das auch konkret bedeuten mag), dann findet sie Aufnahme in den Mailbox-Führer des M&T-Verlages. Es ist halt nicht einfach, in den Kreis der “ausgesuchten 150“ aufgenommen zu werden. Nach einem Kurzlehrgang zum ersten Mailbox-Kontakt (Kap. 1), ein paar Tips zum Sparen von Telefonkosten und Hinweisen zum Einrichten einer eigenen Mailbox startet mit einer Seite ein noch kürzerer Blitzlehrgang (Kap. 2) in Richtung BTX (Bildschirmtext). Insidern sind diese Informationen ohnehin bekannt, für Neueinsteiger viel zu knapp und zu oberflächlich.

Dagegen geizt das Kapitel 3 nicht mit Seiten und stellt in einer ungewöhnlichen Ausführlichkeit 150 handverlesene Mailbox-Betreiber vor. Nach einem festen Schema werden wichtige Kenndaten eines Mailbox-Anschlusses preisgegeben. Der Unterabschnitt „Sonstiges“ verrät sogar manchmal recht interessante Hintergründe und Histörchen zur Entstehung so mancher Hobbybox. ABER: Allein die Historie der Atlantis-Box wälzt sich über sage und schreibe 6 Seiten. Und so manche Lebens- und Leidensgeschichte einiger SysOps muntert zum schnellen Weiterblättern auf.

Ganz clever hat man dann die Tatsache verkauft, daß nicht gerade wenige Seiten nicht vollbedruckt sind - der geneigte Leser benötigt ja Platz für seine eigenen Notizen zur jeweiligen Box. Beispielsweise sind die ellenlangen Brettübersichten mancher Box sicher längst wieder veraltet.

Die Übersicht der 150 Mailboxen erhebt sicher nicht den Anspruch auf repräsentative Vollständigkeit. So gibt es z.B. nicht eine einzige MAUS-Box in dem M&T Buch. Für den Onliner, der nur seine Heimat-Mailbox kennt und weiteren Anschluß sucht, kann das Buch trotz allem eine erste Hilfe sein.

Liesert

Das endgültige ATARI-ST-Handbuch

Data-Becker,
ISBN 3-89011-383-4,
1082 Seiten, DM 39,80

Der Titel dieses Werks hört sich sehr vielversprechend, wenn auch etwas hochmütig an. Was der Leser dann an Information geboten bekommt, ist aber tatsächlich eine geballte Ladung. Von der Beschreibung des Desktops über Massenspeicher, Drucker, Bildschirme, Schnittstellen bis hin zur Programmierung und den Eigenarten des ATARI-Betriebssystems und der Custom-Chips reicht dabei die Palette. Kaum ein Thema bleibt unberührt. Teilweise gleitet das Buch allerdings in ziemlich langatmige Erklärungen ab, die zum Weiterblättern verführen. Die Programmierbeispiele in GFA-oder Omikron.BASIC sind allerdings besonders für Anfänger geeignet: selbst kleine Exkurse in die Tiefen der Assembler-Programmierung kommen dabei nicht zu kurz. Der Lerneffekt wird zudem besonders dadurch gefördert, daß die Beispiele meist komplett lauffähige und auch nützliche Programme darstellen. wie z.B. eine RAM-Disk. Für den fortgeschrittenen Entwickler hat das Buch auch tiefergehende Informationen zu bieten, die man allerdings mit Vorsicht genießen sollte. Im Zuge der allgemeinen Tendenz zu sauberer Programmierung sollte man direkte Zugriffe auf die Hardware des ST auf jeden Fall vermeiden. Hinweise dazu vermißt man allerdings in dem Buch.

Daß das endgültige ATARI-ST-Buch nicht so endgültig ist, wie es behauptet, läßt sich allein schon daran erkennen, daß neuere Rechner wie Mega-STE und TT keine Erwähnung finden. Für Einsteiger, die auch mal hinter die Kulissen der ST-Rechner schauen möchten, ist dieses Data-Becker-Produkt aber durchaus zu empfehlen.

Volker Ritzhaupt

Das Signum!3-Buch

Application Systems Heidelberg,
ISBN 3-9801834-5-9,
496 Seiten, DM 59,-

Der Titel dieses Buches könnte frei nach Woody Allen auch lauten: „Was Sie schon immer über Signum!3 wissen wollten, sich aber nicht zu fragen trauten“. Der Autor Volker Ritzhaupt, seines Zeichens einer der drei Geschäftsführer von Application Systems und traditioneller Buchautor, kann durchaus als der „Signum!-Guru“ überhaupt bezeichnet werden, da er das Produkt und seine Entwicklung seit Jahren intensiv betreut. Sinn und Zweck des Buches ist es zum einen, eine über das Handbuch hinausgehende Hilfe für den täglichen Umgang mit Signum!3 zu geben. Ein Buch bietet dafür sicher mehr Gelegenheit als ein Handbuch, da man hier z.B. mehr Platz für Beispiele und Anwendungen zur Verfügung hat. Zum anderen hat man sich bei Application Systems sicherlich gedacht, „Warum sollen wir es anderen Verlagen überlassen, ein Buch für Signum !3 zu schreiben, wenn wir hier an der Quelle sitzen und viel kompetenter sind?“. Der Guru, pardon, Herr Ritzhaupt, bietet mit seiner durchaus unterhaltsamen Schreibe anhand von vielen Beispielen einen ausführlichen Überblick über die Fähigkeiten Signum!3s. Neben den üblichen Seiten, die einen mit der Benutzung des Buches und des Programmes vertraut machen sollen, fehlt auch ein wenig Theorie über Typografie nicht. Ausführliche Kapitel über Satzformatierung (Lineale, Arbeitsbereich, Kopf- und Fußnoten, Gliederung der Dokumente etc.) lassen kaum noch Fragen offen. Wer Signum!3 im täglichen Einsatz hat, findet ebenso Kapitel über Büroeinsatz, Briefverkehr u.ä.

Ausführlich wird auch auf die Makroprogrammiemng eingegangen, die häufig wiederkehrende Textpassagen (z.B „Mit freundlichen Grüßen”) und Arbeitsvorgänge (z.B. Textumformatierung) erläutert. Ein weiterer großer Abschnitt des Buches ist dem Grafikteil Signum!3s gewidmet, in dem zunächst die Funktionen Signum!3s und die Zusammenarbeit mit anderen Programmen beschrieben wird und in dem der Guru zu guter Letzt die Trickkiste öffnet. Auf die Farbfähigkeit Signum 3!s wird anschließend eingegangen. Mit 64 Farben kann man schließlich auch schon eine Menge machen. Wer gerne Zeitungen oder Bücher mit Signum!3 erstellen will, sollte sich die Kapitel über Spaltensatz und Index- bzw. Inhaltsverzeichnisgenerierung zu Gemüte führen. Und wem das alles noch nicht reicht, der kann sich beim Werdegang Signum!s - Alpha et Omega (pardon, Omega ist sicherlich noch nicht erreicht) im Sessel zurücklehnen und entspannen.

Vittorio Anastasio

Wörterbuch der Informatik

VDI-Verlag, Düsseldorf,
ISBN 3-18-4(8)982-3,
372 Seiten, DM 128,-

Für alle, die sich mit technischen Übersetzungen wie z.B. Handbüchern oder Firmenberichten herumschlagen müssen, ist das „Wörterbuch der Informatik“ geradezu ein Muß. Es enthält 4000 Begriffe aus der Informatik und ihr verwandten Gebieten in fünf verschiedenen Sprachen, nämlich Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch. Bei der Auswahl der Begriffe wurde vor allem auf die tägliche Umgangssprache von Ingenieuren und Technikern Rücksicht genommen. Das Wörterbuch besteht aus einem lexikalischen Teil, der neben den Begriffen und deren Übersetzungen zusätzlich auch noch eine Bezugszahl und grammatikalische Hinweise auf das Geschlecht bei Substantiven, ggf. Plural und Wortarten, angibt. Wenn der Benutzer die Übersetzung eines Wortes sucht, kann er das Register der Ausgangssprache aufschlagen und wird durch die Bezugszahl direkt auf die Zielsprache verwiesen. Eine schnelle Suche ist somit garantiert. Zusätzlich wurden aufgrund ihrer Verbreitung die wichtigsten Abkürzungen in englischer Sprache (z.B. CAD = Computer Aided Design) aufgenommen. Sicherlich ist dieses Buch nicht für jedermann gedacht, aber im Zeitalter einer weltweiten Wirtschaft, könnten auch Sie es schon morgen in Ihrem Job benötigen.

Lexikon der Informatik und Kommunikationstechnik

VDI-Verlag, Düsseldorf,
ISBN 3-18-400894-0,
694 Seiten, DM 168,-

Wenn Sie sich heutzutage ein Telefon näher anschauen, werden Sie feststellen, daß sich in der Regel ein kleiner Computer darin verbirgt. Er garantiert Ihnen Dinge wie Wahlwiederholung, Nummernspeicher etc. Informatik und Kommunikationstechnik sind sich in den letzten Jahren immer nähergekommen und lassen sich auch manchmal kaum noch voneinander trennen.

Das „Lexikon der Informatik und Kommunikationstechnik” wurde von den Herausgebern Fritz Krückeberg und Otto Spaniol in Zusammenarbeit mit über 100 Autoren zusammengestellt. Es beinhaltet ca. 2200 Begriffe, die wichtigsten, aktuellen und in der Praxis gebräuchlichsten aus den Gebieten: Theoretische Informatik, Rechnerarchitektur, Software-Technik. Informationssysteme und Datenbanken, Sicherheit und Zuverlässigkeit von Rechnersystemen, Grafische Datenverarbeitung und Bildverarbeitung. Künstliche Intelligenz etc Zudem wird noch auf die wichtigsten Kenntnisse aus dem Gebiet der Elektronik eingegangen. Ergänzend finden sich Funktionszeichnungen, Bilder, Programmierbeispiele und Tabellen zum besseren Verständnis. Durch Verweise auf ergänzende Literatur wird dem Benutzer zusätzlich die Möglichkeit gegeben, sich leicht weiterzuinformieren. Für Studenten und Ingenieure dürfte dieses Buch eine große Hilfe auf dem weiteren Berufsweg sein.

Wolfgang Klemme

Der ATARI ST (nicht nur) für Musiker

G. C. Carstensen Verlag,
München, Preis: 42,- DM

Da der Nachwuchs und natürlich auch die alten Hasen immer mal wieder eine Frage haben, soll hier ein geduldiger Partner für Sie Rede und Antwort stehen. Das Handbuch für alle ATARI-ST- und STE-Modelle beschreibt von Anfang an die Bedienung eines ATARI-Computers mit Tricks, Tips und zahlreichen Abbildungen. Ist die grundsätzliche Bedienung abgehandelt, geht Wolfgang Klemme dazu über, alles das zu durchleuchten, was von außen an und im Computer anzuschließen ist. Darunter fallen u.a Massenspeicher, Drucker, DFÜ-Geräte, Monitore und Hardware-Erweiterungen. Natürlich kommen auch die Sequenzer, Editoren, Notations-, Kompositions- und Lern-Software-Angebote nicht zu kurz. Ebenfalls kommen auch die Programme zur Sprache, die nichts mit MIDI zu tun haben, wie zum Beispiel Textverarbeitung, Grafik-Software und Datenbanken. Für Sequenzing-Einsteiger liegt sogar eine Diskette mit einem 4-Spur Sequenzer bei. Die MIDI-Kanäle sind frei einstellbar, und jede Spur kann aus- sowie eingeschaltet werden.

Durch dieses Buch erfährt der Einsteiger einen sicheren Einstieg in die ATARI-Welt und erfahrene User sicherlich die ein oder andere Neuigkeit. Das 144 Seiten starke Buch ist in einem verständlichen Deutsch geschrieben und sollte einen Platz in der hauseigenen Bibliothek finden.

Hans Timmermanns

MIDI, MUSIK und COMPUTER - Theorie und Praxis

Elektor Verlag GmbH
ISBN 3-921608-98-8

Wer oder was ist eigentlich MIDI? Eigentlich glaubt mittlerweile jeder hier mitreden zu können. Dennoch werden wir immer wieder vor scheinbar unlösbare Probleme gestellt. Sollte da eventuell etwas Hintergrundwissen fehlen? Wie dem auch sei, in diesem Buch erfahren Sie von Anfang an, wie es um MIDI bestellt ist. Hans Timmermann beschreibt in einem verständlichen Deutsch, wie Synthesizer mit ihren verschiedenen Synthesearten funktionieren und untereinander mit Computern und anderen MIDI-Geräten gekoppelt werden. Er geht auf eine Reihe von MIDI-Geräten ein und erwähnt eine ganze Palette von gebräuchlicher MIDI-Software wie Editor, Manager und Sequenzer-Programme. Bisher einzigartig sind die praktischen Übungen, die den Leser in die Lage versetzen, das eben Gelesene sofort auszuführen und sich weiterhin per Text leiten zu lassen. So etwas sollte Schule machen. Dieses Buch ist mit so vielen Informationen gespickt, daß man gut und gerne 2 davon hätte machen können. Das 287 Seiten starke Buch ist jedem MIDIaner und Musiker zu empfehlen.

Robert X. Cringley

Unternehmen Zufall

Addison-Wesley,
ISBN 3-89319-437-1,
371 Seiten, DM 48,-

DAS Buch für MS-DOS- und andere Gegner! Ein absolutes Muß für all diejenigen, die Bill Gates seine Milliarden neiden und ohnehin schon immer den Verdacht hatten, daß die Größen des Silicon Valley per Zufall von der Schulbank in ihre dicken Chefsessel gefallen sind.

Der Autor ist in der angelsächsischen Schreiberzunft ebenso gefürchtet wie geliebt. Einerseits poltert er wie Dame Edna durch seine Kolumne in der Zeitschrift „Info World“, andererseits spielt er den liebevollen Beichtvater für die „Kinder“ an der Firmenspitze so mancher Hard- und Software-Schmiede.

In der Abhandlung, die sich fast wie eine trotzige Bestandsaufnahme eines göttlichen Übermenschen liest, bekommen wir Bill Gates als ewiges Kind vorgestellt und erfahren, daß Steve Jobs wie als Little Joe von der Ponderosa in seiner eigenen Firma behandelt wurde. Außerdem gelangt man nach einer genialen, wie auch undurchsichtigen Beweisführung zu der Aussage, daß alle Geschichten und Gerüchte über IBM immer der Wahrheit entsprechen, selbst wenn sie frei erfunden sind (?!).

Und Cringley nennt Roß und Reiter! So werden viele Hintergründe aufgetan, die den viertgrößten Industriezweig in einem gänzlich anderen Licht erscheinen lassen. Warum entschied sich IBM seinerzeit für den rückständigsten und absolut untauglichsten Prozessor (den 8088) für den PC? Was steckt hinter dem Deal zwischen IBM und Apple? Mittels des Stichwortverzeichnisses kann man auch mal ganz geschickt heraussuchen, was es über ATARI nachzulesen gibt. Nur wer dann, wie vom Stichwortverzeichnis angewiesen, auf Seite 82 blättert, wird leider auf einer völlig weißen Seite landen - ob das was zu bedeuten hat?

Das Fazit von Cringley ist faszinierend: In der EDV-Branche werden die Karten neu gemischt, (komisch, werden die das nicht ständig?) und früher oder später ist jede Firma dran (darauf wäre ich nie gekommen)! Großrechner sind ein für allemal reif für den Müll (wundert das noch irgendjemanden11), und PCs gehen gegen Workstations (ich les’ auch Zeitschriften).

Das Geschäft mit der Hardware ist längst Schnee von gestern, mit Mikroprozessoren und Software wird das Geld der Zukunft verdient (als wüßten wir das nicht längst). Und als Amerikaner Angst vor den Japanern und Koreanern haben? Auch dafür hat Cringley ein Rezept: Wenn die so wild darauf sind, die Hardwarebranche zu übernehmen, dann laß sie doch! Die kaufen ja eh’ nur den Schnee von gestern und die Weichen für die Zukunft werden von der Software gestellt. (Anm.: Wenn er sich da nur mal nicht irrt!)

Dieter Geiß/Jürgen Geiß

Vom Anfänger zum GEM-Profi

Hüthig-Verlag ISBN 3-7785-1792-9,
550 Seiten, DM 98,-

Die Benutzbarkeit eines Computers wird in allererster Linie durch seine Bedieneroberfläche bestimmt. ATARI bzw. Digital Research haben hierbei mit GEM einen Meilenstein gesetzt. GEM sorgt dafür, daß selbst absolute Computer-Neulinge (die zugegebenermaßen immer seltener werden) einfach und schnell mit dem Umgang des Rechners vertraut gemacht werden können. Zudem sorgt die einheitliche Benutzerführung dafür, daß man sich in allen Programmen gleich zurechtfindet.

Die Programmierung dieser Oberfläche dem ambitionierten Software-Entwickler näherzubringen, ist das Ziel des Buches „Vom Anfänger zum GEM-Profi“ Allerdings ist der Begriff Anfänger nicht ganz wörtlich zu nehmen. Man sollte sich zumindest in den Grundbegriffen der Programmiersprache „C“ heimisch fühlen, bevor man sich an die GEM-Programmierung wagt. Das Buch erklärt leicht verständlich den Umgang mit den GEM-Funktionen und Möglichkeiten. Das beginnt bei rudimentären Dingen wie Pull-Down-Menüs und endet mit der Erstellung eines kompletten GEM-Programmes inklusive Dialogboxen und Fensterverwaltung. Auch Begriffe wie VDI und GDOS bleiben dabei nicht unerwähnt. Jeder Schritt wird von Beispielen begleitet, so daß sich das Verständnis sofort in ein Erfolgserlebnis umsetzen läßt. Dadurch wird der Lernprozeß stark gefördert und beschleunigt. Das Buch ist nicht an einen bestimmten Compiler gebunden. so daß eine Portierung der erstellten Programme sogar auf das MS-DOS-GEM ohne Probleme möglich wird.

Schließlich wird dem Leser durch die mitgelieferte Diskette ein komplettes Tool inklusive Librarys in Source-Code-Form an die Hand gegeben. das sich sehr leicht erweitern und verbessern läßt. Kein Programmierer, der ernsthafte Ambitionen hat. sich im Feld der GEM-Programmierung in C weiterzubewegen, kommt an diesem Standardwerk vorbei.

Müller. Schuchardt

Die Larry-Story

Data Becker,
ISBN 3-89011-188-2,
160 Seiten, DM 19.80

Wer kennt ihn nicht, Larry Laffer, auch Leisure Suit Larry genannt, den Helden mit dem lockeren Outfit und dem unwiderstehlichen Charme? Frauenherzenerobernd zieht er durch die Welt und gibt viele kluge und noch mehr dumme Sprüche von sich. Die Programmierer der amerikanischen Spiele-Firma Sierra-Online haben mit Larry längst eine Legende geschaffen, die sicherlich keinem ST-, PC-, Amiga- und Macintosh-User unbekannt geblieben ist. Dieses Buch beschreibt in witziger und lockerer Manier die ersten drei Teile der sagenumwobenen Abenteuer Larry Laffers. Dabei wird vor der jeweiligen Komplettlösung (die eigentlich nur aus den Kommandos besteht, die man einzugeben hat) die Lösung quasi als Geschichte erzählt. Der Spieler bekommt dabei nicht stupide die Kommandos vorgekaut, die er zur Lösung eingeben muß, sondern muß sich diese immer noch selbst erarbeiten. Jede Szene wird separat beschrieben, und man bekommt außerdem noch den Punktestand mitgeteilt, den man nach erfolgreicher Absolvierung eines Bildes erreicht haben sollte. Viele Bilder aus dem Spiel und Karten der Schauplätze helfen dabei, sich zurechtzufinden. Wer wenig Zeit hat, sich aber dennoch die ungemein amüsanten Abenteuer des Lebemanns nicht entgehen lassen will, kann sich von dem Buch einfach führen lassen. Für Larry-Fans ein echtes Muß!

Jankowski/Kabich/Keschke

ATARI-Profiburh ST-STE-TT

SYBEX-Verlag,
ISBN 3-88745-888-5,
1500 Seiten, DM 79,-

Das Profibuch von SYBEX ist ohne Übertreibung als DAS Standardwerk für alle ATARI Programmierer und Bastler anzusehen. Auf sage und schreibe 1500 Seiten bekommt der Anwender alles Wissenswerte über das Betriebssystem und die Hardware der ATARI ST-, STE-. und TT-Computer geliefert.

Es gliedert sich in drei große Teile. Den größten Umfang nimmt dabei Teil 1 mit ca. 780 Seiten ein. Es geht dort ausschließlich um das Betriebssystem TOS der ATARI-Computer. Leicht verständlich und (wenn es um Fehler im TOS geht) sogar recht sarkastisch werden alle Funktionen des BIOS. XBIOS. GEMDOS, VDI und AES be schrieben. Der Programmierer erhält dadurch alle nötigen Informationen, um betriebssystemkonforme Applikationen zu entwickeln. Positiv ist, daß die Autoren immer wieder auf die saubere Programmierung mit Betriebsystemfunktionen hinweisen und sogar Empfehlungen geben, welche Funktionen man besser meiden sollte Neben reinen Funktionsbeschreibungen, denen auch immer Beispiele in Assembler und C beigefügt sind, werden auch verschiedene Richtlinien zur Programmierung (zB. XBRA-Verfahren für vektorverbiegende Programme (der Aufbau und Benutzung des Cookie-Jars) erläutert. Selbst das CPX-Format und dessen Funktionen, mit denen Programmierer eigene Module für das erweiterte Kontrollfeld XCONTROL schreiben können, fehlt nicht.

In Teil 2 wird ausführlich die Hardware der ST- uns STE-Computer beschrieben. Das führt von der Zentraleinheit (CPU) über die ATARI-eigenen Custom-Chips bis hin zum RAM bzw. ROM-Speicher und den Schnittstellen. Auch das Krabbeltierchen, die Maus, wird dabei nicht ausgelassen. Hier kommen besonders Bastler auf ihre Kosten. Zwar bekommt man keinen kompletten Schaltplan des Rechners geliefert, aber mit den abgedruckten Zeichnungen und Schaltbildern läßt sich schon eine Menge anfangen. Nicht zuletzt diesem Umstand hat die ATARI-Szene die Vielzahl der Hardware-Erweiterungen und Basteleien zu verdanken. Der letzte Teil des Buches widmet sich der Hardware des (noch) Flaggschiffs, des ATARI-TT. Auch hier ist eine lückenlose Beschreibung der einzelnen Komponenten gegeben. Wer sich nicht scheut, seinem TT mit dem Lötkolben zu Leibe zu rücken, bekommt dabei in diesem Teil die nötigen Hintergrundinformationen.

Ein brauchbares Stichwortverzeichnis rundet den guten Eindruck dieses Werkes ab. Insgesamt kann man sagen, daß das Profibuch schlicht weg ein MUSS für alle ATARI-Interessierten darstellt, die auch mal selbst Hand anlegen wollen.

D. Hendricks/A. Herzlinger/M. Pittelkow

Das Buch zum ATARI Falcon030

Data-Becker,
ISBN 3-89011-622-1,
335 Seiten, DM 29,80

Seitdem ATARI auf der 92er Messe in Düsseldorf seine neue Computer-Generation mit dem Falcon030 vorgestellt hat, dürstet es natürlich alle Hobby und semiprofessionellen Entwickler nach eingehenden Informationen zu diesem High Tech-Computer. Quasi zeitgleich mit der Vorstellung des Rechners brachte Data-Becker dieses Buch heraus.

Es enthält neben einer einführenden Beschreibung des Desktops und dessen Bedienung auch Grundlegendes in Sachen Multitasking. ATARIs neuestes Betriebssystem „MultiTOS“ (das zur Zeit allerdings immer noch nicht ausgeliefert wird) wird in knapper, aber dennoch informativer Form beschrieben. Fraglich ist allerdings, ob sich bis zur endgültigen Veröffentlichung des MultiTOS nicht noch der ein oder andere Punkt ändern wird.

Wichtiger ist auf jeden Fall die Auflistung der neuen Betriebssystemfunktionen. beginnend mit den Erweiterungen des AES (4.0), gefolgt von den XBIOS-Funktionen zur DSP und Sound-Subsystem-Programmierung.

Abschließend findet auch das neue Videosystem des Falcon030 Erwähnung - die jedoch noch unvollständig, da zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht alle Informationen darüber seitens ATARI verfügbar waren. Begleitend zu den Beschreibungen der XBIOS-Funktionen bekommt der Leser auch Grundwissen über die Hardware-Eigenschaften des Falcon030 vermittelt. Dabei wird erfreulich häufig auf Schaubilder und Grafiken zurückgegriffen.

Das Falcon030-Buch ist zwar (noch) nicht ganz vollständig, stellt aber zur Zeit die einzige Möglichkeit dar, sich tiefergehende Informationen über ATARIs neueste Enwicklung zu verschaffen, wenn man sich nicht gleich bei ATARI als Entwickler registrieren lassen will (was ungleich teurer ist).

Dieter Bitterle

Schaltungstechnik mit GALs

Franzis Verlag,
ISBN 3-7723-4681-2, 158 Seiten

„Über 50 Schaltungen für die praktische Anwendung“ - so lautet der Untertitel dieses Buches aus dem Franzis-Verlag. Es bietet allerdings neben den reinen Schaltungen noch einiges mehr. In der 20seitigen Einführung bekommt der Leser zunächst die wichtigsten Grundkenntnisse über die programmierbaren Logikbausteine, genannt „GALs“, nähergebracht. Vor und Nachteile, Betriebsmodi und der Umgang mit Programmiergeräten und der dazu notwendigen Software werden zwar kurz, aber dennoch verständlich beschrieben.

Die Beispiel Programme im zweiten Kapitel erstrecken sich von einfachen digitalen Flip-Flops (1-Bit-Speicher) und Latches über Addierer, Subtrahierer und Multiplexer bis hin zu den Schieberegistern. Im dritten Kapitel werden digitale Zähler umfassend besprochen und in verschiedenen Ausführungen mit GALs verwirklicht. Kapitel vier geht noch weiter und behandelt die in der Computertechnik häufig vorkommenden Frequenzteiler. Dies geht von einfachen Schaltungen mit festem Teilerverhältnis bis hin zu komplexen programmierbaren Frequenzteilern mit mehreren GALs.

Das Buch schließt mit einigen praktischen Nutzschaltungen aus dem „wirklichen Leben“, zum Beispiel einem Frequenzsynthesizer oder einem elektronischem Code-Schloß, ab.

Alle Beispiele sind als Listings in den üblichen Logikgleichungen für GALs abgedruckt. Verfügt der Leser über ein Programmiergerät mit entsprechendem Logik-Compiler, lassen sich die Listings sofort in funktionierende GALs verwandeln.

Als absoluter Anfänger sollte man allerdings nicht unbedingt an dieses Werk herangehen. Gewisse Grundlagen werden als bekannt vorausgesetzt. Das Buch soll aber weniger ein Lehrwerk, als vielmehr eine Art Anwendungsbibliothek darstellen. auf die ein Bastler jederzeit zurückgreifen kann, wenn er vor bestimmten digitaltechnischen Problemen steht.

Dr. Bernd Enders und Wolfgang Klemme

Das MIDI und Sound Buch zum ATARI ST

Verlag Markt & Technik,
ISBN 3-89090-528-5,
236 Seiten, DM 69,-

Das MIDI und Sound Buch zum ATARI ST von Dr. Bernd Enders und Wolfgang Klemme richtet sich an all diejenigen, die ihren Computer zu musikalischen Zwecken einsetzen wollen. Allgemeine Erläuterungen zur Entwicklung der Computermusik und den benötigten Gerätschaften leiten das 236 Seiten umfassende Werk ein. Neben den musikalischen Grundlagen gehen die Autoren speziell auf die Programmierung des YM-2149 (Yamaha Soundchip) ein. Alle im Buch besprochenen Programme sind auf der mitgelieferten und im Preis enthaltenen Diskette in C und GFA-BASIC vorhanden. Auf dieser Diskette befinden sich weiterhin Utilities, Samples, ein Lernprogramm und ein Sound-Digitizer. Vom letzteren ist sogar ein kompletter Bauvorschlag mit Schaltplan und Platinen-Layout abgedruckt. Kapitel 3 befaßt sich mit Schnittstellen und den gängigsten Tasteninstrumenten, die in der Computerwelt ihren festen Platz gefunden haben. Ein sehr umfangreich ausgelegtes Thema ist das der MIDI-Sprache, -Anwendung und -Programmierung. Hier erfährt der Leser fast alles, was über die Steuerung und Bedienung von MIDI-Programmen wissenswert ist.

Kapitel 5 beschreibt Sequenzerprogramme namhafter Hersteller und einige Editoren, sowie Dumps und allgemeine MIDI-Anwendungen. Umfangreiche Listings erlauben den Einblick in die mit C und GFA-BASIC erstellten Programme. Dieses Buch ist nicht nur der richtige Ratgeber für Computer Musiker, sondern auch für Programmierer, die sich mit der MIDI Programmierung befassen wollen.

R.A. Penfold

Computer in der Musik - eine Einführung

ELEKTOR Verlag W-5100 Aachen,
ISBN 3-928051-16-4

„Computer in der Musik“ mit dem Untertitel „Eine Einführung“ lautet die Bezeichnung eines Buches, das im Elektor-Verlag erschienen ist. Es unterstützt speziell die Computereinsteiger bei den Fragen über die richtige Anschaffung eines Rechners und die für die Musik notwendigen Programme. Vorkenntnisse für das Verständnis der Beschreibungen sind keine erforderlich, da alle wichtigen Dinge wie Cursor, Prozessor, Aufzeichnungen, Eingabe/Ausgabe, Tastatur und die Speichermedien in einem verständlichen Deutsch beschrieben sind. Zahlreiche Abbildungen, leider nur in Schwarzweiß, veranschaulichen die gerade zu behandelnden Themen in treffender Weise. Leider geht bei dem ein oder anderen Bild, durch die von unten nach oben verlaufende und dunkler werdende Schattierung, der Kontrast verloren. Einige Linien und Bezeichnungen sind aus diesem Grund nicht immer gut lesbar. Die Ursache liegt wahrscheinlich darin, daß aus finanziellen Gründen die Farbfotos aus dem Originalbuch, das in englischer Sprache erschienen ist, nur abkopiert worden sind, und der Text in die deutsche Sprache übersetzt worden ist. Wie dem auch sei, die Grafik ist auf jeden Fall zu erkennen. Das soll aber über die verständlich geschriebenen Beschreibungen keine dunklen Schatten werfen.

Zur Sprache kommen die Schnittstellen sowie die dazugehörigen Zusatzgeräte und ihre Anwendung. Eine umfassende Einführung in die MIDI-Welt bringt Klarheit über die verschiedenen Datenformen und erklärt die Kommunikation zwischen Computer und MIDI-Geräten In Kapitel 6 kommen dann die so umworbenen Sequenzer- und Notationsprogramme, aber auch Editoren zur Sprache. Wer bis hierher alles verstanden hat, kann getrost einen ATARI kaufen und loslegen. Um immer auf dem aktuellen Stand zu sein, ist es auf jeden Fall ratsam, regelmäßig ein oder zwei Fachzeitschriften zu lesen. Kapitel 7 enthält noch einige hilfreiche Erläuterungen zu MIDI Instrumenten. Für die ganz Eiligen befindet sich im Anhang eine alphabetisch sortierte Begriffserklärung, die einige Ausdrücke kurz umschreibt. Am Schluß macht ein Stichwortverzeichnis die Suche nach der Seite, auf der sich die Beschreibung eines bestimmten Themas befindet, zu einem leichten Unterfangen. Wer dieses Buch gelesen hat, sollte in der Lage sein, ein eigenes MIDI-System nebst Computer anschließen zu können. Die Entscheidung, sich einen ATARI zu kaufen, wird dabei sicherlich an erster Stelle stehen, und als nächstes den Kauf eines MIDI-Gerätes nach sich ziehen.

Wer schon alles besitzt und noch nicht so richtig zurechtkommt, findet in diesem Buch bestimmt die Antwort auf seine Fragen. Den Neueinsteigern ist diese Lektüre auf jeden Fall wärmstens ans Herz zu legen.

Dieter Grünling (Hrsg.)

Elektronische Nächte

Fischer Taschenhuch Verlag,
ISBN 3-596-11093-9,
384 Seiten, DM 16.80

Nicht nur in Hamburg sind die Nächte lang, auch an dem Computer allüberall in der Republik! Der Titel dieses vor genau zwei Monaten erschienenen Buches deutet darauf hin, daß sich das Treiben in Mailboxen und Computernetzen vornehmlich nachts abspielt.

Ganz zu Anfang wird das Bild skizziert, warum die Welt ein „elektronisches Dorf“ geworden ist (ausführlicher nachzulesen in Spektrum der Wissenschaft 11/91!). Es schließen sich kurze Abhandlungen über die Hardware an, was beim Modem zu beachten ist und welche Software es für die Reise durch die Netze gibt. Ab Seite 75 darf man Interessantes über das Maus-Net (DAS Atari-Netz überhaupt) in ungewohnt ausführlicher und aktueller Form nachlesen.

Neben einer Auswahl von Terminalprogrammen wird ein kleiner und durchaus sinnvoller Ausflug in Pack- bzw. Komprimierprogramme gewagt, und die unvermeidliche Erwähnung von BTX (Bildschirmtext) darf auch nicht fehlen. Weil sich CompuServe als größte kommerzielle Mailbox der Welt gerade in Deutschland ausbreitet, darf sie natürlich nicht unerwähnt bleiben. Nur gibt es dann über den Rest der Kommerziellen (die Telebox der DBP-Telekom, Genie, MCI usw.) nur sehr wenig oder (GeoNet, Gutacker, AppleTalk u.a.) überhaupt nichts zu lesen. Ausführlicher wird es dann bei den sog. „privaten“ Netzbetreiber, die auch nicht unbedingt vollständig erwähnt sind (Magic, Light, VirNet, ComLink u.a. fehlen).

Etwa ab der Hälfte des Buches hat der Herausgeber seine Schuldigkeit getan und einige Mitautoren kommen zu Wort, wie u.a. „Keuki“ aus Aachen mit seinem Gateway-Orientierungs-Ratgeber, Petra, Andreas, Werner und Torsten, die kleine Geschichtchen aus dem „Netzwald“ vortragen dürfen. Natürlich darf eine kleine Mailbox-Liste und ein ausführliches Glossar zu Fachbegriffen nicht fehlen.

Das Buch von Dieter Grünling zeichnet sich durch seinen erstaunlichen Aktualitätsbezug aus. Gerade bei den kleinen Randerzählungen glaubt man, das sei gerade erst passiert. Das Buch geht schnell auf das eigentliche „Handling“ in den Netzen ein und beschreibt die bekannten Maus- und Fido-Netze sehr ausführlich. Wer von den übertrieben technisch ausgerichteten DFÜ-Büchern die Nase voll hat, wird von diesem Werk nicht enttäuscht, auch DFÜ-Einsteigern ist es sehr zu empfehlen.



Aus: ST-Computer 01 / 1993, Seite 112

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