DA’s Vektor - Einer für alles

Vektororientierte Zeichenprogramme finden nicht nur ausschließlich in der grafischen Gestaltung ihre Anwendung. Überall dort, wo illustrierende Grafiken, Diagramme oder technische Konstruktionszeichnungen für verschiedene Aufgaben skaliert oder ergänzt werden müssen, bedient man sich der Beziers und Polygone. Speicherplatzsparend und vor allem mit ein und derselben Grafik kann so in allen Modifikationen gearbeitet werden, ohne den Auflösungsverlust, der pixelorientierte Grafiken inzwischen so diskreditiert zu haben scheint. Mit DA’s Vektor legt die neue Firma „Digital Arts nach der Scan-Software „Look 2“ nun ein brandneues vektororientiertes Zeichenprogramm vor, das in durchaus faszinierender und innovativer Weise die meisten Anwendungsbereiche dieser Software-Gattung abzudecken versteht.

Sicherlich ist aus dem „heiligem Zorn“ zwischen konkurrierenden Firmen schon manch ein gutes Produkt entstanden. Daß der Gewinner solcher Streitereien manchmal auch der Anwender ist, kann zumindest DA’s Vektor gleich mit mehreren Argumenten belegen. Die Trennung von 3K Computerbild (Vertrieb von Didot Professional und Retouche CD) und deren ehemaligen Programmierern mit ihrer neuen Firma „Digital Arts AG“ in der Schweiz hat vielleicht DA’s Vektor überhaupt erst möglich gemacht. Schlecht bekommen ist dieses aber zumindest den Didot Professional-Anwendern und dem Programm selbst. Seit nunmehr einem Jahr ist es um Didot Pro recht still geworden, und es hat inzwischen einigen Staub angesetzt. Mag sein, daß da demnächst mal einer kräftig pusten muß. Für all diejenigen aber, die im grafischen Bereich mit Vektorobjekten arbeiten, gibt es DA’s Vektor von „Digital Arts“ schon jetzt, mit Features, die innerhalb der vektororientierten Arbeit weit über das hinaus gehen, was man bisher von Vektoreditoren gewohnt war.

Arbeit an der Oberfläche

Vieles von dem, was in Didot Professional noch zäh und unzulänglich war, erscheint in DA’s Vektor im neuen Gewand. Vor allem betrifft dies eine erheblich bessere Aufteilung der einzelnen Programmfunktionen und eine damit einhergehende bessere Benutzerführung. So wird auch für Neueinsteiger nach kurzer Einarbeitungszeit der Aufbau des Programms in groben Zügen verständlich.

Nur denjenigen, die bereits mit Software aus der Didot-Familie gearbeitet haben, wird mit Menüleiste und Slidern eine erste erfreuliche Überraschung geboten. Das Bearbeiten gleich mehrerer Dokumentenfenster ist jedoch nicht möglich. Auf einer Arbeitsfläche von 81,9x81,9cm wird das eingestellte Seitenformat, in den meisten Fällen dürfte das DIN A4 sein, durch einen gestrichelten Rahmen angezeigt. Dieser Rahmen dient im wesentlichen zur Begrenzung der Druckausgabe und der Aufzeichnung von Animationen. Auf der gesamten Arbeitsfläche kann jedoch gearbeitet werden; nur die Objekte, die sich innerhalb dieses Formatrahmens befinden, können dann auch ausgedruckt oder animiert werden.

Mit DA’s Vektor können Sie in jedem Farbmodus und auf jeder ATARI-Konfiguration arbeiten. Unterstützt werden neben den neuen Farbauflösungen des Fal-con030 alle gängigen Auflösungen von Monochrom bis TrueColor sowie alle Grafikkarten, die über einen VDI-Treiber verfügen. Unabhängig von der gewählten Monitordarstellung arbeitet DA’s Vektor intern immer mit 16,7 Millionen Farben. Im Farbformular, das von allen Funktionen genutzt wird, die einen Farb- oder Grauwert anlegen lassen, können 2 Farbsysteme gewählt werden: das RGB- und das CYMK-System. Farblisten können im NCL-Format, z.B. aus den Programmen Retouche CD und Didot Professional, zugeladen oder auch selbst definiert und für zukünftige Arbeiten gespeichert werden. Wer mit DA’s Vektor komfortabel arbeiten will, sollte neben einer schnellen Festplatte auch einen der neueren ATARI-Rechner sein eigen nennen. Im Animationsteil fallen sehr schnell Datenmengen von einigen 100 KB pro aufgezeichneter Sekunde an. Geradezu prädestiniert ist DA’s Vektor natürlich für den ATARI TT oder den neuen Falcon030. Hier bekommt die Software Adlerschwingen, die sie im gesamten Farb- und Animationsbereich auch dringend benötigt. Auf älteren Modellen wie dem 1040er oder Mega ST bleibt es bei der Arbeit mit komplexen Farbgrafiken lediglich bei mühsamen Flugversuchen. Die Geschwindigkeit ist hier deutlich zu gering für ein akzeptables Arbeiten.

Die 5 Programmteile im Überblick: Autotracer für Farb- und Halbtonbilder, Vektorpfadeditor, Vektorobjekteditor, Chartgrafik und Animation. Einige weitere Bearbeitungsfelder lassen sich durch Anwahl von Icons aufrufen.

Die 5 Hauptprogrammteile des Programms lassen sich über die Menüleiste anwählen: Vektorisieren, Vektorpfad, Vektorgrafik, Chartgrafik und Animation. Hinter jedem dieser Teile steckt jedoch viel mehr an Funktion, als man auf den ersten Blick erwarten kann. Alle Teilbereiche ergänzen sich sinnvoll untereinander. Selbst wann man nur Vektorgrafiken gestalten möchte, kann der Programmbereich Animation schnell unverzichtbar werden. Oder auch der Menüpunkt Vektorisieren, obwohl man mit dem Autotracer gerade gar nichts im Sinn hat. Was jetzt vielleicht noch nach einem rätselhaften Durcheinander in der Benutzerführung der Software klingt, wird beim Blick in den Vektoreditor verständlicher.

Die einzelnen Vektorobjekte, aus denen die farbige Abbildung zuerst animiert, und dann im „Zeit-Raum-Konverter“ in ein räumliches Objekt umgerechnet wurde. Für jede Schicht wurden Kopien des zuerst gezeichneten Objekts manuell modifiziert.

Der Vektoreditor

Kernstück des Programms ist der Vektoreditor, in dem grafische Objekte angelegt oder modifiziert werden können. Die Konstruktion von Vektorobjekten läßt sich, wie in allen Vektoreditoren üblich, immer auf 2 unterschiedlichen Bearbeitungsebenen vornehmen. Auf der untersten Ebene, der Pfadebene, wird ein Objekt konstruiert, indem es in seinen Umrissen durch Vektorpfade markiert wird. Erst auf der Objektebene werden die Pfade zu Grafikobjekten. Hier können die einzelnen Objekte mit verschiedenen Zeichenattributen versehen und zu komplexen Grafiken gruppiert werden.

Für die Kommunikation mit anderen Software-Produkten ist es natürlich wichtig, daß die wichtigsten Formate auch anderer Programme gelesen und geschrieben werden können. An Vektorformaten läßt sich das auf dem ATARI weit verbreitete CVG-Format (schwarzweiß) ebenso lesen und' schreiben wie das GEM-Metafile-Format für die Kommunikation mit anderen Rechnerplattformen. Ein Treiber für das neue CVG-Farbformat soll nach Auskunft von Digital Arts in Kürze zur Verfügung gestellt werden, so daß dann auch komplexe Farbgrafiken aus DA’s Vektor in beispielsweise Calamus SL weiterverarbeitet werden können. Im Moment ist ein derartiger Datentransfer nur über das TIFF-Format möglich.

Beurteilungskriterien für einen Vektoreditor sind in erster Linie sicher die Möglichkeiten, die er zur Bearbeitung und Manipulation der erzeugten oder fertig vorliegenden Grafiken bietet, und in welcher Qualität er dieses zu leisten vermag. Neben „Bezier-Netztransformationen“, mit denen Objekte plastisch verformt werden können, und einem „Rechner“ mit ladbaren und selbst definierbaren Formelsammlungen zur Objektprojektion bietet DA’s Vektor auch einige völlig neue Funktionen, die einen durchaus in Erstaunen versetzen können.

Da ist zum ersten der sogenannte „3D-Extruder“, mit dem allen Vektorobjekten eine dreidimensionale Perspektive gegeben werden kann. Diesen Effekt kann man sich in etwa wie die Erzeugung des Schattens eines Objektes vorstellen, vorne liegt das Original und dahinter, leicht versetzt, der Schatten. Nun kommt im 3D-Extruder noch die 3. Dimension hinzu, die eine räumliche Darstellung des Objekts zeichnet. Auf unser 2dimensionales Beispiel übertragen heißt das, daß auch noch der imaginäre Zwischenraum zwischen Original und Schatten flächig dargestellt wird. Bei der Arbeit im 3D-Extruder wird über die Abbildung eines dreidimensionalen Würfels die Lage des Objekts im Raum festgelegt. Die „Tiefe“ des Objekts wird über Zahlenwerte eingegeben, die Farbe des Blocks über das Farbformular. Ein kleines Sonnensymbol kann als imaginäre Lichtquelle in diesem Würfelfeld mit der Maus frei verschoben werden, wodurch sich die Licht- und Schattenwirkung des Blockobjekts festlegen läßt. Das Ergebnis ist ein 3D-ähnliches Objekt, dessen Tiefe durch realistisch errechnete Verläufe dargestellt wird.

Da jedes Vektor-Pfadobjekt immer nur genau eine Flächenfarbe und ein Linienattribut beinhalten kann, bestehen auch die von DA’s Vektor erzeugten Farb- und Graustufenverläufe in den vom 3D-Extruder gezeichneten Rundungen aus vielen einzelnen Objekten, denen jeweils in feinen Abstufungen eine Farbe oder ein Grauton zugeordnet ist. Da sich diese Verläufe nicht abstellen lassen, z.B. durch eine „transparente Flächenfarbe“, ist die Übernahme dieser 3D-Zeichen in einen Fonteditor oder auch für eine Ausgabe als saubere Outline-Grafik auf einen Plotter nicht möglich.

„Steigende Population von Känguruhs im Raum Heidelberg“. Im Charteditor können neben den klassischen Balken- und Tortendiagrammen auch beliebige Vektorobjekte genutzt werden.

Apropos „saubere Outline-Grafik“. Gerade in der Entwurfsphase müssen einzelne Objekte häufig „übereinandergezeichnet“ werden, um den Lauf von Rundungen und Kurven exakt anzulegen. Um aus solchen gestückelten Objekten einen sauberen Outline-Zug zu erstellen, bedarf es langwieriger Handarbeit oder der „Join“-Funktion von DA’s Vektor, die diesen Vorgang automatisiert. Diese Funktion ist auch dem 3D-Extruder vorgeschaltet, da ein solches Objekt zur genauen Zeichnung der Blockkonturen natürlich als Outline-Objekt vorliegen muß. Alle sich überschneidenden Pfade können also direkt vor den 3D-Operationen in einem Arbeitsgang entfernt werden.

Der 3D-Extruder ist eine von insgesamt 3 Generatorfunktionen, die zum Erzeugen komplexerer Vektorobjekte dienen. Weiter vorhanden sind eine Multikopierfunktion, mit der Objekte bei automatischen Mehrfachkopien kontinuierlich auch in Farbgebung und Geometrie geändert werden können, sowie der sogenannte „Zeit-Raum-Konverter“. So futuristisch diese Funktionsbezeichnung anmuten mag, trifft sie doch den Kern des Geschehens. Hier kann der gesamte Ablauf eines im Animationsteil angelegten Films (die generierten Einzelbilder im zeitlichen Ablauf) in ein grafisches Objekt umgerechnet werden (also in eine räumliche Darstellung). Es ist schon fantastisch, was allein mit diesem Werkzeug realisierbar ist. Die Abbildungen „Kirsche“ und „Loch in der Banane“ habe ich beispielsweise, bis auf das Bananenloch, ausnahmslos mit dem Zeit-Raum-Konverter entwickelt.

Sehr schade, aber sicher auch in dem dann auftretenden Rechenaufwand begründet, ist, daß diese Einzelbilder, wie auch bei der reinen Animation, immer nur aus dem gleichen Objekt erstellt sein dürfen. Mit den gleichen Pfaden, der gleichen Anzahl von Stützpunkten, Beziers und Linien. Im konkreten Fall heißt das: wird beispielsweise ein „A“ zu einem „O“ animiert, muß das „O“ aus den vollständigen Pfaden des „A“ gezeichnet sein. Das geht ja noch, aber generieren Sie unter diesen Vorgaben mal aus einem „A“ ein „M“! Hier hat also die Animation ihre Grenzen, die sich nur mit eigener Kreativität und Arbeitszeit überwinden lassen.

Ein Beispiel für die daraus resultierende Arbeitsweise zeigt die Abbildung: Die Banane habe ich für die Animation in mehreren „Schichtenobjekten“ gezeichnet, wobei jede Schicht eine per Hand veränderte Kopie der äußeren Form ist. Jede „Schicht“ bekommt dann noch eine andere Flächen- und Linienfarbe, die die jeweiligen Verlaufsend- und Anfangspunkte im Objekt bilden. Das fertige Objekt wurde dann, da noch keine Belichterversion verfügbar ist, in DA’s Vektor als TIFF-Bild (mit 300dpi) gespeichert und über Retouche CD und Didot Professional bei „Uhlmann Skript“ in Freiburg belichtet. Hier wurde von Digital Art übrigens auch eine „Support-Box“ eingerichtet, die rund um die Uhr via Modem erreichbar ist. Neue Updates und Treiber werden von den Entwicklern in die Box gelegt und können sofort von den registrierten Anwendern „gesaugt“ werden. In dieser Mailbox befindet sich auch eine Tauschbörse für mit DA’s Vektor erstellte Animationen und Grafiken. Guter Gedanke.

Die „Multi-Kopierfunktion“ ist ein Werkzeug, das in seiner Funktionalität in direkter Nachbarschaft zum „Zeit-Raum-Konverter“ einzuordnen ist. Erzeugt wird hier eine beliebige Anzahl von Kopien eines selektierten Vektorobjektes, wobei sich Position, Größe, Drehwinkel, Füllfarbe und Linienfarbe der kopierten Objekte verändern lassen. Bei der Anwahl des entsprechenden Icons öffnet sich ein kleines Formular, das aber sogleich einen ausgiebigen Blick in den Hilfstext erzwingt. Wie manch andere Funktion im Programm läßt sich auch die konkrete Anwendung des Multi-Kopierers nur durch mehrere eigene Versuche erschließen. Die einzelnen anwählbaren Funktionen verstehen sich nicht von selbst.

Arbeiten im „3D-Extruder“. Das kleine Würfelsymbol im Bearbeitungsfeld wird in die gewünschte räumliche Position gebracht und mit dem Sonnensymbol die Beleuchtungsrichtung eingestellt. Aus einem Vektorobjekt wird dann ein 3D-Vektorobjekt errechnet.

Im digitalen Handbuch „DA ’s Know How“ kann auch geblättert werden. Durch Anklicken von Stichwörtern im Text lassen sich weitere Fenster mit den gesuchten Hilfetexten öffnen.

Während im Zeit-Raum-Konverter alle Farb- oder Grauverläufe dadurch erzeugt werden, daß zwischen jeweils 2 Objekten minimale Farb- oder Grauänderungen in der Flächen- und Linienfarbe erzeugt werden, also in „geraden Linien“ von einem Objekt zum nächsten, ermöglicht die Multi-Kopierfunktion auch die Erzeugung nichtlinearer Objekte. Aus diesem Grund befindet sich diese Funktion nicht nur im Vektoreditor, sondern ist auch im Animationsteil vorhanden, um zwischen den einzelnen Bildern „runde“ Bewegungsabläufe realisieren zu können.

Textobjekte

Die Nutzung von Text erweitert die Gestaltungsmöglichkeiten gerade in einem Vektorprogramm natürlich gewaltig. Hier werden die Anwendungsbereiche erschlossen, die über eine reine „ich-male-mal-eben-ein-Bild“- Arbeit weit hinaus gehen. DA’s Vektor nutzt als Schriftformate das inzwischen weitverbreitete CFN-Format für Calamus-Fonts, wobei auch serialisierte Fonts genutzt werden können. Daneben kann auch mit PostScript-Fonts im Type-l-Format aus den DOS- und Apfelregionen dieser Welt sowie dem DFN-Font-Format gearbeitet werden. Fonts im DFN-Format sind im Handel jedoch nicht erhältlich. Benötigt wird dieses Format lediglich als Zielformat bei der Konvertierung von Typei-Schriften.

Sollen PostScript-Type-1-Fonts in DA’s Vektor Verwendung finden, müssen sie vorher also durch einen mitgelieferten Konverter ins DFN-Format konvertiert werden. Type 1 -Fonts beinhalten spezielle Zeichenanweisungen („Hints“ genannt), um bei der Textausgabe in kleineren Schriftgrößen Details der Zeichen ohne einen Verlust an Ausdruckskraft zu optimieren. Das Resultat ist eine deutlich bessere Schriftqualität, die gerade in niedrigen Auflösungen (z.B. bei der Ausgabe auf dem Laserdrucker) eine sichtbare Wirkung hat, beispielsweise durch einen gleichmäßigeren Grauwert oder klarere Konturen. DA’s Vektor wertet diese „Hints“ der PostScript-Fonts erstmalig in einer ATARI-Software aus.

Wie kann nun aber im Programm mit Text gearbeitet werden? „DA’s Vektor ist kein Satzprogramm“, dieser Satz wird im Referenzhandbuch so häufig wiederholt, daß man fast schon wieder zu glauben geneigt ist, das Gegenteil sei wahr. Und bis zu einer gewissen Grenze würde man damit sogar recht behalten. DA’s Vektor beinhaltet natürlich Satzfunktionen, wenn auch mit den Einschränkungen (und Vorteilen) eines rein grafisch orientierten Programms; und für ein Programm, das explizit kein Satzprogramm sein will, sind das eine ganze Menge.

All das, was in den letzten Didot-Produkten zum Standard der grafisch orientierten Vektortextverarbeitung gehörte, ist auch in DA’s Vektor vorhanden. So kann ein Text auf beliebige Vektorpfade gesetzt und somit auch der Pfad einer Vektorgrafik als Schriftlinie genutzt werden. Kreistext ist in vielen Varianten möglich, wobei auch der Kreisausschnitt genau festgelegt werden kann, in dem der Text laufen soll. Text kann zeilenorientiert oder auch mehrzeilig mit einstellbarem Zeilenabstand gesetzt werden. Auch verschiedene Formatanweisungen wie links/rechtsbündig, zentriert und Blocksatz sind vorhanden, wobei sich der letztgenannte aber nur sehr unzulänglich anwenden läßt. Da der genutzte Text durch das Font-Format bedingt immer schon in Vektoren vorliegt, können auch die typografischen Anlagen nach dem Satz mit allen Vektorfunktionen weiterbearbeitet und modifiziert oder animiert werden.

Desktop Publishing?

Ständig ging mir bei der Arbeit mit DA’s Vektor der für viele Programmtypen inzwischen geradezu inflationär verwendete Begriff des „DTP“ durch den Kopf. „Desktop Publishing“, dieses Prädikat ist eigentlich den Software-Produkten Vorbehalten, die Text und Bildmaterial auch aus anderen Programmen als Druckvorlage montieren und auf Filmbelichtern in hohen dpi-Auflösungen auszugeben in der Lage sind. DA’s Vektor ist nun aber ein Vektoreditor und keine Layout-Software, oder doch? Teilweise zumindest. In manchen Bereichen ist die Software ganz gut geeignet, um auch die Gestaltungen und Druckvorlagen im Akzidenzsatz-Bereich, also beispielsweise für Visitenkarten, Handzettel, Anzeigen, Briefbogen usw. zu erstellen. Die Werkzeuge sind vorhanden: Es kann in freien Seitenformaten layoutet werden (obwohl natürlich eine Seitenmontage mehrerer Seiten nicht möglich ist), man kann Text setzen und Bildmaterial fast jeder Qualität und Größe einbinden. Eine manuelle Schmuckfarbenseparation läßt sich über die Layer-Technik realisieren, bei der die selektierten Objekte wie auf mehrere Folien montierte Gruppen behandelt und auch einzeln augegeben werden können. Nutzenanlagen für die Druckvorlagenerstellung sind über die Multikopierfunktion halbautomatisch machbar. Auch hochwertige Druckfilme kann diese Software ausgeben. Die Belichtung wird dabei von einer DA’s Vektor-Belichterversion übernommen, die ab Anfang März lieferbar sein soll. Dieses Programm, das eigentlich nur für Service-Unternehmen interessant ist, soll etwa DM 800.- kosten und auch die Rasterungen der DA-Dokumente sowie deren Farbseparationen übernehmen. Da sich alle Objekte auch über das Druckerformular der „Normalversion“ als TIFF-Bilder speichern lassen (bis max. 600 dpi sind hier möglich, wobei für Farbbilder im Offsetdruck oft schon die Hälfte ausreicht!), können diese auch jetzt schon leicht von anderen Layout-Programmen importiert, weiterverarbeitet und belichtet werden. Man darf sich aber nicht mit den hier auftretenden Datenmengen verschätzen! Die Abbildungen von „Banane“ und „Kirsche“ hatten als Job-Datei eine Größe von etwas mehr als 500K. Um die Hälfte verkleinert und als 300dpi-TIFF-Bild gespeichert, wuchs die Größe auf 11 Megabyte!

Für die Druckausgabe selbst benutzt DA’s Vektor einen eigenen RIP (Raster-Image-Prozessor). Bei komplexen Farbgrafiken müssen hier jedoch Druckzeiten erwartet werden, die leicht über die 10-Minuten-grenze hinausgehen (Test auf ATARI TT)! Aber auch das Laden und Speichern derartiger Grafikobjekte dauert mehrere Minuten. Hier werden die Programmierer in nächster Zeit sicher noch einiges optimieren müssen.

Farbig Vektorisieren

Inzwischen schon Standardausstattung guter Vektoreditoren ist ein „Autotracer“ zum automatischen Vektorisieren von Bit-maps. Mit dem Wort „automatisch“ muß dabei in allen Tracern etwas vorsichtig umgegangen werden. Die Qualitätsskala reicht immer nur von „sehr schlecht“ bis „ganz gut“. Sehr gut wird es immer nur durch manuelles Nachbearbeiten.

Was hat DA’s Vektor hier zu bieten? Auf den ersten Blick eher Sonderbares. Als Vektorisierungsvorlagen werden in den meisten Fällen Schwarzweiß-Scans im IMG-Format benutzt. Im Tracer, den DA’s Vektor bietet, ist es nun aber erst gar nichtmöglich, 1-Bit-Bilderzu laden. Auch IMG-Formate können also nicht direkt verarbeitet werden, sondern müssen zur Vektorisierung erst in ein Halbtonbild konvertiert und im TIH-Format abgespeichert werden. Ein entsprechendes Konvertierprogramm liegt dem Programmpaket bei und kann über den Menüpunkt „Services“ direkt aus dem Programm aufgerufen werden.

Bei dem Autotracer handelt es sich um einen Farb-Tracer (!), der Halbton- und Farbbilder automatisch vektorisiert oder, besser gesagt, den vom Anwender im Bild definierten Wertebereich. Um in DA’s Vektor Farb- und Halbtonbilder zu vektorisieren, muß also zuerst einmal eine Farbbegrenzung eingestellt werden (durch die Definition einer unteren und oberen Farb-oder Halbtonschwelle), die dann als eine Farbe behandelt und vektorisiert wird. Das Vektorisieren von Farben nach diesen Schwellwerteinstellungen ist eine reine Nervensache. Etwas einfacher ist es, die zu vektorisierenden Farbeckwerte direkt aus dem Bild zu picken. Besonders in der Einarbeitungszeit wird der Umgang mit diesem Programmteil sicher eher unvorhersehbar als geplant verlaufen, da der Farb- oder Grauton, über dem sich der Mauspfeil gerade befindet, nicht in einem Farbfeld angezeigt wird. Das Picken von Grau- oder Farbwerten aus gescannten Fotos wird so zur Pixel-Übung. Die Resultate können sich jedoch sehen lassen. Vor allem die Übertragung realistischer Bilder in grafische Objekte wird durch dieses Verfahren größtenteils automatisiert.

Für die manuelle Vektorisierung kann das Bild als Hintergrundbild im Pfadeditor eingeblendet werden. Ein sehr genaues Arbeiten ist hier möglich, da auch bei sehr großen Farbbildern bis auf Pixelgröße in das Bild hineingezoomt werden kann.

Noch etwas wirklich Neues findet sich unter diesem Menüpunkt, das mit dem automatischen Vektorisieren erst einmal gar nichts zu tun hat. Als Füllmuster für Vektorobjekte werden normalerweise diejenigen des Betriebssystems genutzt. In DA’s Vektor wird nun ein ganz neues Mittel eingeführt, um Vektorflächen zu gestalten. Als Füllmuster lassen sich beliebig große Farb- oder Halbtonbilder verwenden, die dazu auch noch mit den Flächenfarben begrenzt gemischt werden können. Werden diese Bilder kleiner als die durch den Vektorpfad beschriebene Fläche eingestellt, multiplizieren sie sich zu flächenfüllenden Mustern.

Diese Funktionen, und noch einige unerwähnte mehr berühren einige der Arbeitsweisen, die normalerweise erst in der elektronischen Bildverarbeitung (EBV) gefordert sind. Das nächste Produkt von Digital Arts wird „DA’s Picture“ heißen; es wird sich also zeigen, inwieweit manche noch ein wenig „in der Luft“ hängenden Funktionen eher auf zukünftige DA-Software ausgerichtet sind.

Chartgrafik

Überall dort, wo Zahlentabellen nicht nur Buchhalterherzen erfreuen sollen, kommen die sogenannten „Business-“ oder „Chartdiagramme“ zum Einsatz. Sie haben neben dem schnellen und trotzdem genauen Überblick über Zahlenverhältnisse den für Grafiker unschätzbaren Vorteil, auch als grafische Elemente zu wirken und als solche ins Layout mit einbezogen zu werden.

Eben diese Diagramme können auch in DA’s Vektor erstellt werden, wobei das Programm aber weniger darauf ausgerichtet ist, allen statistischen Möglichkeiten in der Präsentation von Zahlenkolonnen Ausdruck zu verleihen. In diesem Programmteil sind Zahleneingaben wirklich nur Mittel zum Zweck der grafischen Arbeit. Und das verstehe ich, manch statistischen Puristen zum Trotz, durchaus positiv im Sinne einer kreativen grafischen Arbeit. Der Charteditor ist in DA’s Vektor ein grafisches Instrument, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

4 Darstellungsarten bietet das Programm: Balken, Torte, Graph und freie Objekte, wobei noch Modifikationen wie eine 3D-Darstellung hinzukommen. Wie im Vektoreditor kann auch hier die fertig angelegte Chartgrafik räumlich über ein Schaubild in Tiefe und Beleuchtung positioniert werden. Und hier wie dort lassen sich über das Farbformular auch differenziertere Eingaben für die Farben einzelner Diagrammelemente, Verläufe usw. eingeben. Zur Beschriftung wird der aktuell geladene Font verwendet.

Sehr interessant ist für eine grafischorientierte Arbeit sicher auch die Einbeziehung frei definierbarer Objekte in die Chartgrafik. Dies bedeutet nichts anderes, als daß schon vorhandene Vektorobjekte aus dem Arbeitsfeld gepickt und anstelle z.B. der Balken des Diagramms die unterschiedlichen Zahlen werte darstellen.

Da Chartgrafiken häufig zur grafischen Präsentation von Zahlenmaterial bei Diskussionen oder Vorträgen herangezogen werden, also nicht in hohen Auflagen gedruckt werden müssen, bietet sich die Ausgabe auf Kleinbilddia oder einer farbigen Overhead-Folie an. Auch diese Ausgaben ermöglicht DA’s Vektor. Für den Canon-Farbkopierer CLC 10 liegt ein Druckertreiber bei. Treiber für HP-Drucker (550C und Laserjet 4) sind in Arbeit. In den Treibern sind je nach Druckertyp bereits Farbkorrektur, Rasterung und, wo nötig, auch Separationsdaten integriert.

Unter dem Menüeintrag „Services“ lassen sich die externen Programme aufrufen. Nach getaner Arbeit in einem dieser Programme kehrt man automatisch zur letzten Arbeitsumgebung in DA ’s Vektor zurück.

Animation

Eine große Faszination wird für die meisten sicher der Programmteil „Animation“ bereithalten. Animationen werden in DA's Vektor, wie sollte es sonst sein, vektororientiert erzeugt. Grundsätzlich kann eine Animation in zwei Ausführungen erzeugt werden: als auflösungsunabhängige vektororientierte Animation und als konkreter Film, der immer eine festgelegte Bildgröße und einen definierten Farbmodus hat.

Die Animationstechnik arbeitet mit Stützpunktbildern, die in einem „Filmstreifen“ von maximal 10000 Einzelbildern verteilt werden. Diese Filmstreifen werden in einem Filmklemmbrett angelegt, in dem bis zu 10000 numerierte Felder belegt werden können. Ein Vektorobjekt wird auf Platz 0 gelegt, ein weiteres (das aus dem ersten entwickelt werden muß!) beispielsweise auf Platz 70. Das war’s auch schon. Wird nun die Animation gestartet, generiert das Programm aus Startbild und Zielbild alle Zwischenbilder, wobei Veränderungen der Objektlage im Arbeitsfeld und Farbänderungen zwischen beiden Objekten „fließend“ errechnet werden. Die Feinheit der Übergänge ist dabei abhängig von der Anzahl der möglichen Zwischenbilder.

Die fertigen Animationen können mit einer Recorder-Funktion aufgezeichnet oder mit dem Zeit-Raum-Konverter zu einer Vektorgruppe animiert werden. Der Rekorder kann Animationen unabhängig von der aktuellen Einstellung in neun verschiedenen Farbtiefen (von monochrom bis 24-Bit-TrueColor) und beliebigen Bildgrößen aufzeichnen, wobei auch Filmdauer und Bildfrequenz frei bestimmt werden können. Die derart bewegten Bilder werden über ein externes Programm - DA’s Player - in der Zielauflösung abgespielt, können aber auch, mit der entsprechenden Peripherie, auf Video aufgezeichnet werden. Computeranimation in Echtzeit verlangt hohe Rechnerleistungen und einen schnellen Datentransfer von der Festplatte. Es hängt also immer von der Feistung desjenigen Rechners ab, auf dem der Film abgespielt werden soll. Die bei der „Aufnahme" anfallenden Datenmengen sind selbst bei einfachen Animationen beträchtlich. Wird beispielsweise der Buchstabe „A“ aus dem Zeichensatz der „Optima“ zu einem „O“ animiert, haben die vom Rekorder aufgezeichneten Dateien im Monochrommodus eine Größe von 170K, bei einer 16-Bit-Aufzeichnung bereits 2,5 MB, wobei die Filmdauer in beiden Fällen lediglich 2 Sekunden beträgt.

Man darf natürlich nicht alles von DA’s Vektor erwarten, und im Animationsteil zeigt sich, daß auch der Begriff „Füllmuster“ für Vektorobjekte nicht unbedingt wörtlich zu verstehen ist. Werden derartige Objekte beispielsweise gedreht, verschiebt sich lediglich das Objekt über sein eigenes Füllmuster. Eine Animation vom Start- zum Zielobjekt ist mit gescanntem Material nicht möglich; das wäre aber auch zu schön ...

Gerade dieser Programmteil bietet im Gesamtkonzept der Software aber derart viele Gestaltungsmöglichkeiten, daß wir in der ST Computer sicher demnächst noch gesondert darauf eingehen werden.

Handbuch digital

Bei manch einer Software der vergangenen Jahre schien es mir so, als ob das beiliegende Handbuch die Probleme mit dem Programm erst schaffen solle, die man ohne es vielleicht gar nicht hätte! Und nur auf den ersten Blick scheint sich dieses auch bei DA’s Vektor fortzusetzen.

Das kleine Begleitbuch, das dem DA-Paket beigelegt ist, erläutert lediglich übergreifend die Funktionsweisen der einzelnen Programmteile. Trotzdem wird hier wichtige Hintergrundinformation geboten, die das Arbeiten mit Vektoren, Farben und bewegten Bildern leichter machen kann. Das Lesen wird lediglich durch einige Fallstricke des Layouts gestört, dessen „flächendeckender“ Satz selten durch Absätze und noch seltener von illustrierenden Bildern unterbrochen wird, was den gut informierenden Inhalt damit nur schlecht transportiert. Das eigentliche „Handbuch“ heißt in DA’s Vektor jedoch „DA’s Know How“ und kann als eigenständiges Programm oder ACC zum Fesen der Hilfedateien und der Arbeitsbeispiele des Tutorials genutzt werden. Der eigentliche Handbuchtext liegt also nicht in gedruckter, sondern in digitaler Form für die Arbeit direkt im Programm vor. Liegt der Mauszeiger über einem Icon, und wird die Help-Taste gedrückt, erscheint das entsprechende Handbuchkapitel mit der Funktionsbeschreibung. Ein Mausklick auf markierte Stichwörter im Text führt zu ergänzenden Texten, ein weiterer auf die rechte Maustaste zu Querverweisen des Themas. Per Doppelklick lassen sich die gesuchten Texte auch in eigenen Fenstern darstellen; man sieht schon, in diesem „Handbuch“ will auch das Blättern gelernt sein. Bis Redaktionsschluß lag das Tutorial leider noch nicht vor, nach Auskunft der Programmierer soll es aber bis Anfang März fertiggestellt und nachgeliefert sein.

„Know How“ hilft schnell und zuverlässig über viele „was-war-das-nochmal“-Situationen hinweg. Man bleibt im gleichen Medium (dem Rechner), und das ist in vielen Arbeitssituationen der eigentliche Vorteil. Zudem kann mit jeder neuen Programmversion auch eine stets aktuelle und immer gleich vollständige Handbuchversion auf Diskette mitgeliefert werden. Da aber alle Hilfestellungen im Programm ausschließlich vom „Know How“ geleistet werden, fehlt leider auch die sonst übliche Online-Hilfe in der Kopfzeile, die lediglich die Funktion der gewählten Icons anzeigt. So muß jedesmal „Know How“ zurate gezogen werden bzw. sich im Speicher befinden, auch wenn man es nach der Einarbeitungszeit gar nicht mehr in diesem Umfang benötigt. Toll wäre es sicher auch, wenn der aufgerufene Hilfstext direkt bei der Arbeit vom Anwender selbst editiert werden könnte, z.B. für ergänzende eigene Anmerkungen zu den Funktionen oder einfach als Möglichkeit für Arbeitsnotizen zum Thema. Das wäre dann doch endlich mal ein „Handbuch“, das vom Anwender mitgeschrieben würde; mit der Zeit entwickelt man ja auch eigenes „Know How ...“.

Das Formular zur Vektortextbearbeitung. Zeilen-, Pfad- oder Kreistext sind hier möglich. Neben einigen anderen Textanweisungen kann auch ein Raster- oder Farbverlauf von Zeichen zu Zeichen in diesem Formular über eine Farbtabelle festgelegt werden.

Fazit

Nach mehreren Wochen Arbeit in und mit dem Programm glaube ich fast, daß man sich den Umgang mit DA’s Vektor eher erspielen als erarbeiten sollte. Die Arbeit im Programm macht Spaß, ohne Zweifel. Ohne den Zeitdruck, eine Grafik in wenigen Stunden erstellen zu müssen, bekommt DA in manchen Arbeitsphasen sogar das Flair eines kreativen „Computerspiels“, inklusive Suchtgefahr! Wer sich dieses Ausleben des Spieltriebs und die damit verbundene Zeit nicht gönnen kann, wird mit DA’s Vektor jedoch anfangs auch seine Probleme haben.

Der Verkaufspreis von DM 298,- ist sicherlich, bedenkt man die Programmvielfalt und deren Qualitäten, eine bodenlose Untertreibung. Selbst bei einem doppelt so hohen Preis könnte man noch von einem guten Preis/Leistungsverhältnis sprechen. Dieses Low-Cost-Level suggeriert aber auch einen relativ leichten Umgang im und mit dem Programm, und dem ist nun einmal nicht so. Gerade im Zusammenspiel zwischen Animation und Vektoreditor, in denen die kreativen Möglichkeiten der Software in Mengen vorhanden sind, ist es nicht leicht, nach einer vorhandenen Gestaltungsidee auch schnell die entsprechenden Resultate zu erzielen. Zu viel steckt in diesem Programm, als daß sich ein leichtes und vor allem auch intuitives Arbeiten schon nach kurzer Zeit einstellte. Manches ist im Handling auch noch etwas spröde, umständlich oder nicht in ausreichendem Maße automatisiert. All das sind aber genau die Geburtswehen, die fast schon charakteristisch für die 1.0-Version einer Software sind: manche Funktionen, die gar nicht anwählbar sein dürften (per Doppelklick aufs Vektorobjekt in die Pfadebene, bei geöffnetem Clipboard), können beispielsweise betätigt werden, führen dann aber auf direktem Weg zur Betätigung des Reset-Knopfes. Die Bildverwaltung arbeitet noch nicht zufriedenstellend, und auch die Druckausgabe ist dringend optimierungsbedürftig (so lassen sich auf dem ATARI-Laserdrucker Füllmuster in bestimmten Bereichen nicht korrekt ausgeben).

Insgesamt sind die grafischen Werkzeuge überzeugend. Es ist die Verwaltung dieser Werkzeuge, die dem Programm im Moment noch einige kleine Probleme bereitet. Hier fehlen aber auch ganz einfach gute und mit Bildmaterial dokumentierte Arbeitsbeispiele, um es beim Gestalten nicht völlig ins Spielerische abgleiten zu lassen. Kreativ arbeiten läßt sich da am besten, wo die Werkzeuge lediglich Mittel zum Zweck sind. Und genau das wird das Tutorial leisten müssen, um mit dem Know-How-Konzept eine gelungene Alternative zum gedruckten Handbuch bieten zu können.

Die in diesem Programm gebotenen Funktionen, die bereitgestellten Ausgabemöglichkeiten auf Film- und Diabelich-ter sowie die Nutzbarkeit professioneller Vektor-Fonts zeigen deutlich, daß DA’s Vektor seine Anwender nicht nur im Low-Cost-Bereich sucht, wie es der Preis suggerieren mag. DA’s Vektor ist eine Software für Profis, die mit ihren Arbeiten Geld verdienen müssen, zu einem Preis für Hobbyzeichner. All denen, die mit Vektoren arbeiten oder einen sehr interessanten und produktiven Schritt in die Animation wagen wollen, sei das Programm ans Grafikerherz gelegt. Sehr empfehlenswert.

JF

Bezugsadrsesse:
H3 Systems
Häusserstraße 44
W-6900 Heidelberg

DA’s Vektor ,

Positiv:

Negativ:



Aus: ST-Computer 03 / 1993, Seite 50

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