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Turning Points

Hersteller: CCS Ltd. & On-Line Entertainment Ltd.
Genre: Strategie
Rechnertyp: ◆ ST ◆ STE ◇ TT ◇ Falcon030
Monitortyp: Farbe/TV
Steuerung: Maus, Tastatur
Sonstiges: 1-2 Spieler, Festplatteninstallation möglich, Spiel u. Handbuch komplett in Englisch, 2 Disketten
Preis: 99,95 DM

Mit Turning Points verspricht der Autor dem ambitionierten Hobbystrategen die detailgetreue Simulation dreier berühmter Schlachten der Geschichte: der Seeschlacht der spanischen Armada gegen England, des blutigen Höhepunkts des amerikanischen Bürgerkriegs bei Gettysburg und von Waterloo, Napoleons letztem Gefecht.

Nach dem Öffnen der Packung stellt man erstaunt fest, dass sich wohl der Geist Napoleon Bonapartes heftig dagegen gewehrt hat, noch einmal seinen Untergang zu durchleiden. Die Diskette mit dem Waterloo-Szenario fehlt nämlich vollständig! Hierbei handelt es sich wohl kaum um einen kleinen Schnitzer des Testmusters, denn beide Disketten sind ordnungsgemäß numeriert und lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass es eine dritte einfach nicht gibt.

Das 100 Seiten starke Handbuch stimmt den Spieler hervorragend auf die jeweiligen Ereignisse ein. Durch die Unterteilung des Buches in die drei Schlachten erfährt man hierwirklich alles über die Geschehnisse an jenen denkwürdigen Schauplätzen: Wo andere Programme grob die Truppenstärke der beteiligten Parteien angeben, fährt Turning Points auf mit einer geradezu detailbesessenen Genauigkeit überdie exakte Unterteilung in Divisionen, Züge und Kompanien mit den jeweiligen Anführern und sämtlichen Waffensystemen. Die historische Akribie geht sogar so weit, dass man nicht nur erfährt, an welchem Tag ein Kampf stattfand, sondern dass minutiös die Zeiten aufgeführt sind, in welchen sich die Einheiten bewegt haben. Als höchstes der strategischen Gefühle präsentiert der Autor sogar die genauen Befehle, welche die Anführer der jeweiligen Parteien gegeben haben müssen, damit sich die Ausgangssituation vor Schlachtbeginn so ergab, wie es die Geschichtsbücher darlegen. Hat der begeisterte Hobby-General nun endlich genug Informationen für seinen ersten Feldzug gesammelt, wird voller Vorfreude die erste Diskette ins Laufwerk geschoben.

Sowohl ARMADA als auch GETTYSBURG sind vollkommen unabhängig voneinander spielbar, da es zwei getrennte Programme sind. Bei beiden Spielen wird die Grafik aus einer „Schräg-von-oben“-Perspektive gezeigt, wobei der Standpunkt des Betrachters frei nach den Himmelsrichtungen verändert werden kann. Die Schiffe in ARMADA sind relativ detailliert gezeichnet, bei GETTYSBURG bestehen alle Gebäude und auch die Truppen aus ausgefüllter Vektorgrafik im Blockstil. Nix Berauschendes, aber für ein Strategiespiel recht zweckmäßig. Man kann alleine oder wahlweise gegen einen Mitstreiter oder den Computer ins Gefecht ziehen.

Die Steuerung ist dabei für eine so trockene Simulation eher ungewöhnlich: Das Programmverfügt-adventure-mäßig - über einen eingebauten Parser, mit dem man in ganzen Sätzen seinen Einheiten bzw. den jeweiligen Anführern Befehle geben kann, die diese dann umsetzen, z.B. SIGNAL DRAKE AND HAWKINS TO SAILTO PLYMOUTH. Im Handbuch sind nahezu alle möglichen Befehlskombinationen aufgeführt, so dass man zielgerecht seine Truppen dirigieren kann. Dabei läuft auch die Befehlsübertragung in „Echtzeit“ ab, es dauert mitunter einige (Spiel-)Stunden, bis die Botschaften ankommen. Realismus pur!

Für Strategen und Geschichtsliebhaber dürfte Turning Points das ideale Betätigungsfeld sein. Man sollte allerdings eine gehörige Portion Geduld mitbringen, denn jede Schlacht kann sich einige (reale) Stunden hinziehen. Dabei wird der Nachwuchsgeneral von keinerlei grafischen oder akustischen Gimmicks abgelenkt. Die gesamte spanische ARMADA bleibt stumm wie ein Fisch, während zur Einleitung der Schlacht von GETTYSBURG eine nett gesamplete Marschmelodie ertönt, das weitere Spiel sich aber abgesehen von (wahlweise zuschaltbarem) Kanonendonner ausgesprochen still verhält.

CBO

NetHack

# NetHack 3.1.3. Rev. A

Hersteller: NetHack / M.Stephenson, E.Smith, u.a.
Genre: Rollenspiel
Rechnertyp: ◆ ST ◆ STE ◆ TT ◆ Falcon030
Monitortyp: Farbe/TV/Mono
Steuerung: Maus.Tastatur
Sonstiges: Min. 2 MB Speicher, Festplatte möglich, 2 Darstellungsarten: GEM-Bedienung (mind. 640480 16 Farben) und Text(TTY-)modus, Versionen für Unix, Amiga, PC, Mac, Windows NT
Preis: Frei kopierbar

NetHack ist ein englischsprachiges Rollenspiel, in dem sich der Spieler durch ein Verlies kämpfen muss, um das Amulett von Yendor ans Tageslicht zu befördern. Einer Legende nach erlangt derjenige, der diese Aufgabe erfüllt, Unsterblichkeit. Außerdem ist Ihm der Ruhm und die volle Mitgliedschaft in der Gilde sicher.

Nach dem Starten des Spieles erfolgt die Eingabe des Spielernamens und die Auswahl der Charakterklasse. Es stehen zwölf Charakterklassen zur Verfügung, wobei für den Einsteiger der Charakter Tourist besonders interessant und lustig ist. Bei Auswahl dieses Charakters erhält man eine Ausrüstung, die den Einstieg in das Spiel leicht macht. Zum Beispiel eine Kamera (Monster lassen sich ungerne fotografieren), eine Kreditkarte und ein Hawaii-Hemd als „Rüstung“. Nachdem diese Voreinstellungen vorgenommen wurden, gelangt man nach weiterer Ladezeit ins erste Level des „Maze of Menace“. Sie müssen nun beginnen, sich in die Tiefen des Verlieses vorzukämpfen und dabei möglichst alle (auch versteckte) Räume durchsuchen. Alle Befehle werden anders als in Text-Adventures direkt per Tastendruckeingegeben. Während Sie sich durch die Räume und Gänge bewegen, wird automatisch die Karte gezeichnet. Auf Ihrem Weg werden Sie vielen verschiedenen Monstern begegnen, die - je tiefer Sie kommen - immer schwerer zu besiegen sind. Natürlich ist es möglich, den besiegten Gegnern Waffen, Rüstungen und Ausrüstungsgegenstände (Nahrung!) abzunehmen. Sollte es einmal passieren, dass Sie z.B. von einem Monster getötet werden, wird der Spielstand ausgewertet und ein Eintrag in der Bestenliste erstellt. Der aktuelle Spielstand kann beim Verlassen des Spieles gespeichert werden, und beim nächsten Start kann von da aus weitergespielt werden.

Durch die vielen Monster und Aktionen macht das Spiel einen guten Eindruck. Schade nur, dass die GEM-Version erst ab einer Auflösung von 640*480 Punkten mit 16 Farben läuft, da werden die Besitzer von normalen STs wohl oder übel im TTY-Modus spielen müssen.

Stefan Damerau / RF

Neues von Silmarils

Der französische Software-Hersteller „Silmarils“ kündigt gleich zwei Spiele-Neuerscheinungen für ATARI-Rechner an. Robinsons Requiem nennt sich eine futuristische Überlebenssimulation mit Anleihen im Adventure-Genre. Nach dem Absturz seines Raumschiffes befindet sich der Spieler auf einem Gefängnisplaneten und versucht im dichten Dschungel zu überleben. Seine Ausrüstung besteht aus einem Überlebenspaket (Medikamente und Werkzeug) und einem Minicomputer, der Informationen Bber die körperliche Verfassung liefert. Wie Robinson auf seiner Insel, muss sich auch der Spieler komplett selbst versorgen. Das Aktionsspektrum ist breit gefächert: Kampf gegen Außerirdische, Suche nach Nahrung, Versorgung mit Kleidung und das Diagnostizieren sowie Behandeln von Krankheiten sind an der Tagesordnung. Jede Spielaktion wird mit entsprechenden Sounds (z.B. Regen, Niesen usw.) untermalt. Auf der Planetenoberfläche sorgen 10 unterschiedliche Landschaftstypen für Abwechslung. Neben der ST-Version ist auch eine Falcon-Version in Vorbeitung. Eine Jaguar-Version soll Ende 1994 in den Handel kommen.

Bei der zweiten Neuankündigung handelt es sich um den dritten Teil des Rollenspieles Ishar. Der böse Zauberer Shandar konnte am Ende des zweiten Teiles seiner Vernichtung durch einen üblen Trick entgehen. Vor der Vernichtung seines Körper brachte er seinen Geist in Sicherheit. Um sein böses Treiben fortzusetzen, versucht Shandar, seinen Geist mit dem schwarzen Drachen Wohratax zu vereinen. Wohratax ist riesengroß und unsterblich. Im Falle einer Vereinigung von beiden Bösewichtern würde die dunkle Seite unbesiegbar werden. Der Spieler muss mit seiner Gruppe versuchen, den Drachen zu vernichten und so die Reinkarnation von Shandar zu verhindern. Hiertür stehen ihm über 100 Charakterfiguren und über 40 Zaubersprüche zur Verfügung. Auch von Ishar III wird eine Falcon-Version erhältlich sein.


RF
Aus: ST-Computer 05 / 1994, Seite 108

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