ST-Guide - Zu Hilfe?

Obwohl das Programm ST-Guide gerade erst in der November-Ausgabe bei den Utilities vorgestellt wurde, möchten wir hier nochmals einen kurzen Überblick darüber geben. ST-Guide ist ein sogenanntes Hypertextsystem. Dies bedeutet nichts anderes, als daß man einen Text auf dem Bildschirm bekommt, bei dem i.d.R. ein paar Wörter besonders hervorgehoben sind (fett, kursiv, schräg, hell, unterstrichen etc). Nun kann der Leser des Textes bei weiteren Fragen einfach mit der Maus auf einen gekennzeichneten Begriff klicken, und es wird zu dem weiterführenden Bereich verzweigt. So kann man sich (stundenlang) durch Anleitungen hangeln und dabei nur die Stellen lesen, die für einen interessant erscheinen. Man spart sich das Durchlesen von oft langatmigen Handbüchern.

Sinn hat dieses System natürlich nur, wenn es auch Anleitungen oder Texte in diesem Format gibt. Und gerade in letzter Zeit häufen sich eine Menge an wirklich sehr guten Texten in diversen Mailboxen an. Wir haben auf Diskette 759 einen Astronomie- Hypertext kopiert, der über 600 KB groß ist. Dort kann man auch sofort eine weitere schöne Eigenschaft von ST-Guide sehen: die Einbindung von Bilddaten. Erlaubt wird die Einbindung von IMGBildern, wobei diese im Hypertext gespeichert werden. Da dies normalerweise viel Platz rauben würde, sind die Bilddaten extrem gut gepackt. Zur Bedienung ist relativ wenig zu sagen, da sich das Programm sehr einfach bedienen läßt. Man kann ganz simpel Seite für Seite vor- oder zurückblättern und auf Wunsch die gewünschte Seite ausdrucken. Springt man kreuz und quer durch den Hypertext, so erlaubt die Zurück-Funktion den gleichen Weg rückwärts zu gehen. Selbstverständlich ist auch eine Suche im Text erlaubt.

ST-Guide hat als Accessory irgendwo auf der (vorzugsweise) Festplatte einen Ordner Installiert, in dem sich alle Hypertexte befinden. Mit Hilfe eines weiteren Programms werden alle Hypertexte erfaßt und kategorisiert. Wählt man den Katalog in ST-Guide an, so kann man sich über verschiedene Themen zum eigentlichen Text vorarbeiten. Dies ist zwar alles recht schön, aber die eigentlichen Fragen zu einem Programm tauchen während dessen Benutzung auf. Unterstützt das Programm nun die Kommunikation zu ST-Guide, so wird in der Anwendung die Hilfe angewählt, und der Anwender landet in ST-Guide, wo dann der Text zum befragten Begriff schon rausgesucht worden ist. Würde man hier die Zurück-Funktion anwählen, um zu sehen, welches der Oberbegriff wäre, würde man leider auf dem ’alten’ Weg langwandern, den man beim letzten Mal beschnitten hatte. Aber auch dafür gibt es eine Lösung. Mit ’Stack löschen’ wird die Erinnerung von ST-Guide gelöscht, und der Weg ist wieder jungfräulich. Wer sich selbst hinsetzen möchte, um seinen Stammbaum zu realisieren, der sollte sich etwas Zeit nehmen und sich die Anleitung zum HCP, dem Hypertextcompiler, zu Gemüte führen. Der Aufbau eines Hypertextes ist im Grunde ganz einfach. Einzelne Seiten werden durch Schlüsselwörter eingegrenzt. Oft gebrauchte Begriffe werden mit Kommandos zur Steuerung der automatischen Referenzen behandelt. Dadurch können Begriffe z.B. einmal definiert und an vielen Stellen benutzt werden. Des weiteren gibt es sowohl Grafik- und Strukturierungs-, als auch Dokumentations- und Kompatibilitätskommandos. Alles in allem ein wirklich tolles Programm. Zu guter Letzt sollte noch gesagt werden, daß ST-Guide Fairware ist und somit auf eine freiwillige Spende vom regelmäßigen Nutzer gehofft wird. Denken Sie an die Arbeit, die in einem solchen Programm steckt!



Aus: ST-Computer 01 / 1995, Seite 107

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