CD-ROMs am ROM-Port

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Während andere Speichermedien beim ATARI am ACSI-, SCSI- oder IDE- Bus angeschlossen werden, haben zwei Firmen einen weiteren Weg gewählt. Die Firma Compo hat ein Interface entwickelt, das einen Betrieb mit einem Mitsumi FXOOID am ROM-Port erlaubt. Die Firma Gellermann & Fellmuth, welche auch ein ROM-Port-Interface entwickelt hat, bietet zusätzlich die Möglichkeit an, ein Sony CDU33A am ATARI anzuschließen.

Normalerweise ist es ja nicht die feine Art, den ROM-Port für Massenspeicher zu mißbrauchen, aber es gibt einige Vorteile: Der ROM-Port ist bei jedem ATARI vorhanden und zudem bei den meisten Anwendern noch unbenutzt. Probleme gibt es lediglich bei Hardware-Kopierschutz-Steckern aus dem MIDI-Bereich oder bei Netzwerkverbindungen. Doch nun zu den Produkten im einzelnen ...

CD-ROM-ROM (Compo)

Geliefert wird neben dem Interface und dem Handbuch noch eine Diskette, auf der sich die notwendigen Treiber befinden. Für den Geübten ist die Installation ein Klacks, während der Neuling um einen Blick ins Handbuch nicht herumkommt. Sind die Software installiert und das Laufwerk angeschlossen, kann das Gerät seinen Dienst verrichten. Entgegen früherer Absichten, hat Compo auf einen Komplettvertrieb (Laufwerk inklusive Interface) verzichtet und bietet das Interface stattdessen einzeln für 159,- DM an. Es liegt nun beim Anwender, sich bei einem Händler seiner Wahl ein entsprechendes CD-ROM-Laufwerk zu kaufen.

CD-ROM-Cartridge

(Gellermann und Fellmuth)

Hier lag zum Testzeitpunkt leider noch kein Handbuch vor. Das Interface ist nur halb so groß wie das des CD-ROM-ROM, und die Verbindung zwischen Interface und Laufwerk gestaltet sich 'sauberer'. Es wird ein fertig konfektioniertes 25poliges Anschlußkabel mitgeliefert, während es beim CD- ROM-ROM ein einfaches Flachbandkabel ist. Die Installation der Software ist sehr einfach und stellt selbst für den Neuling kein Problem dar. Die Konfiguration der Treiber-Software geschieht mit einem kleinem Programm, in welchem auch die Größe des Cache-Speichers für das CD-ROM-Laufwerk verändert werden kann.

Der Vergleich

Erwartungsgemäß liefen beide Lösungen auf Anhieb, wobei das CD-ROM- ROM nicht an jedem ATARI einwandfrei zu installieren war. Eine Anfrage bei der Firma Compo wurde mit Achselzucken beantwortet und die gleiche Frage bei der Firma Overscan (Vertriebspartner und Testgerätesteller) ergab, daß es an einigen ATARIS (speziell Falcon) technische Probleme gäbe. Eine große Rolle spielt die Wahl des jeweiligen ATARI auch bei der Geschwindigkeit. An einem TT macht sich die ROM Port-Lösung besser als an einem 8-MHz ST. Aber, es funktioniert, und das nicht einmal schlecht, was die Geschwindigkeitskurven von "How-Fast" belegen. Leider können wir aus Platzgründen nicht alle erstellten Grafiken abdrucken, aber die kleine Tabelle sollte auch schon einen Vergleich erlauben.

Höchste Transferrate in KB/s:

LaufwerkSTTT
Mitsumi (Compo)99238
Mitsumi (G & F)270278
Sony (G & F)266287

Das CD-ROM-ROM ist trotz DoubleSpeed-Laufwerk am ATARI ST quälend langsam. Schuld daran ist der BOS-Treiber, dei stark von der Rechnerleistung abhängig ist. Daß es anders geht, zeigt die CD-ROM- Cartridge, welche am ST fast die gleiche Geschwindigkeit erreicht wie am TT. Zusätzlich werden ein Konfigurationsprogramm und ein Software- Audio-CD-Player mitgeliefert, was das Produkt abrundet. Da die schnellere Lösung zugleich die preiswertere ist, dürfte für die meisten die Entscheidung nicht schwer fallen.

JH

CD-ROM-ROM
Preis: 159 DM

Bezugsquelle:
Compo-Softwart
Vaalser Str. 540
52074 Aachen

CD ROM Cartridge
Preis: 149 DM
inkl. Laufw. 549,- DM

Bezugsquelle:
Gellermann & Fellmuth
Frankenbergstraße 38
12589 Berlin

CD-ROM-ROM

Positiv:
geringe Gesamtkosten
für (fast) alle ATARIs geeignet

Negativ:
ROM-Port nicht durchgeschleift
eigene Zusammenstellung erforderlich

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Am TT liefert das CD-ROM-ROM brauchbare Ergebnisse.

CD ROM Cartridge

Positiv:

geringe Gesamtkosten
für alle ATARIs geeignet
verschiedene Laufwerke anschließbar

Negativ:
ROM-Port nicht durchgeschleift

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Die CD-ROM-Cartridge holt beinahe das maximal Mögliche aus dem Mitsumi-Laufwerk heraus.



Aus: ST-Computer 02 / 1995, Seite 24

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