Leserbriefe

Quantum-Platte in I Protar-Gehäuse?

Ich besitze einen ATARI-Mega ST4 mit einer ProFile 40DC Festplatte und 2 Wechselplattenlaufwerke ProFile R44. Die ProFile 40DC, ca. 7Jahre alt, funktionierte nicht mehr einwandfrei. Ich bekam eine Quantum-Festplatte, Typ Lightning, 730 MB, SCSI geschenkt.

Kann ich diese Festplatte für die ProFile 40DC einsetzen und was muß ich gegebenenfalls ändern? Jumper setzen? Anderer Host-Adapter? Für Ihre Hilfe wäre ich sehr dankbar.

Manuela u. Jürgen K. 37083 Göttingen

Red.: Obwohl es keine 100%ige Sicherheit gibt, ist es wahrscheinlich, daß im Gehäuse der Protar 40 DC bereits eine SCSI-Festplatte (40MB) werkelt. Der darin verwendete Host-Adapter sollte also in der Lage sein, auch die Quantum-SCSI-Platte korrekt anzusprechen. Tauschen Sie also die Laufwerke einfach aus. Sie sollten allerdings die Parity-Option der Quantum-Platte (ein Jumper, der meist mit der Bezeichnung „EP“ versehen ist) ausschalten (Jumper entfernen). Anschließend können sie die Platte mit der Protar- oder der ATARI-Software (HDX) einrichten.

Mac/PC-kompatibel?

Da ich in den nächsten Monaten ein Informatikstudium beginnen mochte, benötige ich leider demnächst einen PC. Da ich allerdings eine Abneigung gegen diese „Maschinen" habe, interessiere ich mich, als Alternative, für den DOS-kompatiblen Macintosh. Um dieses notwendige Übel, wenigstens etwas auszugleichen, würde ich gerne, als Star-Trek-Fan auf Spiele, die es für den PC reichlich gibt, zurückgreifen. Aus diesem Grund interessiert mich die Kompatibilität des Mac zu einem „richtigen PC". Da die Anforderungen des Informatikstudiums an einen PC nicht allzu hoch sind und ich meine Anwendungen weiter auf meinem ST nutzen werde, dürfte es hierbei keine Probleme geben. Gibt es außer dem zusätzlichen Betriebssystem noch andere Vor- oder Nachteile zu einem „richtigen PC“?

Ihren Bericht über die Bild-Scanner fand ich im übrigen recht interessant und hoffe auch auf weitere Informationen speziell zu Flachbett-Scannern.

Josef H. 58566 Kierspe

Red.: Gerade in dieser Ausgabe haben wir den neuen Performa 630 DOS Compatible vorgestellt. Dort erfahren Sie näheres. Leider konnten wir aus Zeitmangel nicht viele Spiele auf diesem Rechnertesten. Da das DOS-Betriebsystem aber auf einer - mehr oder weniger - unabhängigen DOS-Hardware läuft, die sogar mit einer VGA-kompatiblen Grafikkarte und einem SoundBlaster-kompatiblen Sound-System ausgestattet ist, sind Probleme bei Spielen nicht zu erwarten. Allenfalls Spiele, die über einen speziellen Diskettenkopierschutz verfügen, können Schwierigkeiten machen. Fragen Sie hier im Zweifel beim Software-Händler nach.

Anders sieht das allerdings mit einer Software-Emulation für PowerMacs (SoftDOS, SoftWindows) aus. Hier wird spezielle PC-Hardware durch Software emuliert. Probleme bei unsauber programmierten Spielen sind daher leider allzu wahrscheinlich.

MIDI-Software auf Emulatoren?

Als ATARI-Anwender müssen wir uns damit abfinden, daß uns die Hardware-Plattform nicht mehr zur Verfügung steht.

Nun gibt es glücklicherweise viele Bestrebungen, uns nicht ganz „im Regen stehen“ zu lassen.

Ihrerseits wird sehr stark die MagicCMac-Lösung propagiert. Aus meiner langjährigen DV-Erfahrung weiß ich, daß sich in fast allen Bereichen die IBM-kompatiblen als Industriestandard durchgesetzt haben. Deshalb räume ich, langfristig gesehen, dem PC die größeren Chancen ein.

Deshalb fand ich Ihren Artikel „GEMulator&Janus“ (Mai-Ausgabe) sehr interessant und aufschlußreich. Wenn man jedoch bedenkt, daß ein sehr großer Teil der ATARI-Anwendungen im MIDI-Bereich angesiedelt sind (Sequenzer, MIDI-DUMP, MIDI-Editoren...), ist dieser Bereich hierzu kurz gekommen, und es sind viele Fragen offengeblieben. Können z.B. mit einer entsprechenden PC-Interface-Karte MIDI-Anwendungen durchgeführt werden? Warum sind auf der JANUS-Karte keine MIDI-Schnittstellen? Ein ROM-Port wäre auch nicht schlecht.

Gerhard A. 44797 Bochum

Red.: MIDI-Anwendungen sind von Beginn an ein starkes Standbein der ATARI-Software gewesen. Sicher wird es hier noch lange dauern, bis die Situation dem allgemeinen Trend hin folgt und die Anwender auf andere Systeme umsteigen. Dennoch ist dieser Trend ersichtlich, was unschwer auf den Messen zu erkennen ist. Schuld daran trägt sicherlich die Tatsache, daß ATARI dem Falcon030 keine würdige Ablösung folgen läßt. Die MIDI-Software-Häuser haben das längst erkannt und ihre Produkte auf MacOS oder DOS/Windows portiert - schließlich wollen sie überleben. Daraus resultiert allerdings auch, daß sich eine Implementation einer MIDI-Schnittstelle für ATARI-Emulatoren (egal ob auf Mac oder PC) nicht lohnt. Zumal fast alle professionellen ATARI-MIDI-An Wendungen auf einen Hardware-Kopierschutzmechanismus im ROM-Port angewiesen sind, der nur sehr schwer ATARI-kompatibel nachzubilden ist.



Aus: ST-Computer 07 / 1995, Seite 118

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