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Real Virtuality - Gravon

„Sollten sie noch nie in einem Luftkissenfahrzeug geflogen sein, dann haben Sie gerade jetzt die einzigartige Gelegenheit", verspricht die Einleitung im dreisprachigen Handbuch des Spieles von der Firma „Suma" aus dem goldenen Prag. Bei „Gravon" handelt es sich tatsächlich um eine actionlastige Hovercraftsimulation exklusiv für den Falcon. Als Pilot eines bewaffneten Luftkissenbootes stellen sie sich dem organisierten Verbrechen im ganzen Universum und scheuen sich nicht, auf fremden Planeten nach geheimen Waffenlagern zu fahnden.

Der Spieler bekommt also die Aufgabe, verschiedene Missionen auszuführen, deren Schwierigkeitsgrad sich immer weiter erhöht. Die jeweilige Landschaft wird am Beginn jedes Mal perZufallsalgorithmen neu berechnet, so daß man praktisch nie eine Wiederholung erlebt. Im Cockpit des Hover-Crafts steht eine Karte zurVerfügung. Natürlich fehlen auch Tankanzeige, Radar, Geschwindigkeitsmesser und Anzeigen für die Zustände des Schutzschildes und der Laserkanone nicht. Wie es sich gehört, schaut der Spieler aus seinem Cockpit auf eine 3D-Vektorgrafiklandschaft, und wer von ST-Flugsimulatoren karge 16 Farben gewöhnt ist, wird hier gut bedient. „Gravon" läuft im True-Color-Modus des Falcon und die Vektorlandschaft präsentiert sich farbenfroh und realistisch durch Lichtberechnung, der Horizont verschwindet sogar elegant im „Nebel". Außerdem hat man die Möglichkeit, das Fahrzeug aus nahezu uneingeschränkten Perspektiven von außen zu sehen.

Gesteuert wird mittels einer Kombination von Mausund Joystick oder mit dem Jaguar-Joypad. Die Steuerung ist extrem gewöhnungsbedürftig und recht schwammig. Da auch physikalische Gegebenheiten simuliert werden, ist das Luftkissenfahrzeug nur mit viel Fingerspitzengefühl in den Griff zu bekommen. Größtenteils fährt man über längere Strecken zu den wichtigen Lo-cations des Planeten und liefert sich gelegentlich ein Duell mit Panzern, Hubschraubern und anderen Verteidigern der Anlagen. Die Gegner sind recht intelligent, so daß man auch mit etwas Strategie an dit Sache hergehen muß.

Begleitet wird man dabei von einer kargen Soundkulisse, die aber mit 3D-Stereoeffekten arbeitet. Die Ansagen der weiblichen Stimme des Bordcomputers klingen allerdings sehr schön. Hat man seine Aufgaben erfüllt, begibt man sich zu seiner Landungsplattform, und auf geht's zum nächsten Planeten.

Gravon unterstützt Accelera-tors, die man auch wirklich empfehlen muß, denn die Grafik gibt sich bei 16MHz Falcons doch recht gemächlich. Ich habe Gravon mit einer Speed-Res.-Karte bei 20 MHz Bus- und Prozessortakt gespielt und erst mit dieser Konfiguration als akzeptabel empfunden. Gravon ist leider nur Durchschnitt, die mangelnde Geschwindigkeit und die problematische Steuerung lassen keine richtige Action aufkommen. Freunde von Simulationen sollten sich das Game durchaus mal anschauen, zumal es zur Zeit keine Alternativen gibt.

Real virtuality-Gravon

Hersteller: Suma
Genre: Actionsimulation
Rechnertyp: Falcon only

Monitortyp: Farbe RGB/VGA
Steuerung: Joystick+Maus/JaguarPad

Preis: ca.90- DM
Sonstiges: braucht 8 MB auf Festplatte, unterstützt Beschleuniger

Platonix - Profi Edition

Direkt von dem jungen Team „Digital Vision" flattert mir ihr erstes kommerzielles Falcon-Game ins Haus. Platonix gab es vor einiger Zeit für den ST als PD und so nennt sich die aufgebohrte Falcon-Version auch „Profi Edition".

Die Story ist schnell erzählt: es müssen die Steine des Wissens eingesammelt werden wobei man sich dabei durch Zeit und Raum bewegt. Was recht einfach klingt entpuppt sich als anständiges Training für die grauen Zellen, denn Platonix ist ein klassisches Knobelgame. In jedem der 100 Level sieht sich der Spieler einer neuen Anordnung von Spielsteinen ausgesetzt, die es zu überqueren gilt bis alle Steine verschwunden sind. Da man sich nur auf den Steinen fortbewegen kann, gilt es seinen Weg mit Bedacht zu wählen, um nicht in einer Sackgasse zu landen oder Steine übrigzulassen. Klar, daß auch noch ein Zeitlimit läuft.

Natürlich steigt der Schwierigkeitsgrad ständig und nach jedem absolvierten Level gibt es ein Paßwort. Das abschaltbare Scrolling des Bildschirms sorgt nochmals für eine Erschwerung der Aufgabe, da man dann nicht das komplette Spielfeld überblicken kann, um schon am Anfang eine Strategie auszuknobeln. Gesteuert wird mit dem Joystick oder Cursor-Tasten, für die nötigen Pausen gibt es die „P"-Taste wobei allerdings eine Animation eingeblendet wird, damit nichtgeschummelt werden kann. Merkt man, daß man sich „verfahren" hat, kann das Level mit SPACE jederzeit von vorne begonnen werden. Das Spiel läuft auf dem Falcon in Truecolor auf RGB- und VGA-Monitoren und präsentiert sich sehr ansprechend. Für die Grafik sorgte JMS, der sich schon in der Scene einen Namen gemacht hat, und so gibteszujederZeit-zone eine Titelgrafik und für die Abwechslung im Spiel sorgen ca. 500 Steine in verschiedenen Sets. Zur Abrundung der Präsentation tragen dann noch ein paar ge-renderte Animationen bei. Um den guten Eindruck zu komplettieren gibt es auch reichlich Musik in den Menüs und Leveln, die nicht nur qualitativ das Ohr verwöhnt, sondern mit allen möglichen Stilrichtungen über Funk bis Techno für Abwechslungsorgt. Auch dieser Part wurde von einem Scene-Mu-siker bestritten.

Für alle Besitzer der PD-Version gibt es eine Umtauschaktion. Werdie PD-Pool Disk 2525 zu „Digital Vision" schickt erhält 10 DM Rabatt auf die „Platonix Profi Edition". Auch „Nichtfalconbesitzer" können bald updaten, es ist nämlich eine „neue" ST/E Version geplant, welche auch digitalen Sound bieten wird und mit 32 Farbengrafik aufwartet.

Fazit: Trotz des einfachen Spielprinzips kann man „Platonix" einen gewissen Suchtfaktor nicht absprechen, Grafik und Sound zeigen sich der Falconmöglichkeiten würdig.

Platonix Profi Edition

Hersteller: Digital Vision Software
Genre: Denkspiel
Rechnertyp: Falcon
Monitortyp: RGB/VGA
Steuerung: Cursor-Tasten, Joystick
Sonstiges: ca.4MB auf Harddisk
Preis: 59,95 DM


Kay Tennemann
Aus: ST-Computer 10 / 1995, Seite 112

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