Zunächst einmal möchte ich Ihnen als ‘ATARIaner der ersten Stunde’ mitteilen, daß ich Ihren Entschluß, dem ATARI doch noch eine Weile ein eignes Forum zu gewähren, sehr begrüße. Andererseits fand ich die Verquickung ATARI/Mac eigentlich auch recht interessant. Doch wollen wir uns nichts vormachen - mit dem ATARI geht leider stramm bergab, man merkt es an allen Ecken und Enden! Es geht bei der Shareware los: Man muß es sich heute schon reiflich überlegen, ob man noch der Aufforderung zur Zahlung einer Shareware-Gebühr nachkommt, denn häufig ist in letzter Zeit der Überweisungsabschnitt das einzige, was man dafür bekommt (z.B. „Selectric"). Programme werden verramscht, Ankündigungen, daß irgendwelche Programme wieder gepflegt werden sollen (wie z. B. LDW-Power-Calc) verlaufen im Sande. Ein besonders herbes Beispiel habe ich jetzt gerade erst erlebt, was auch der eigentliche Grund meines Briefes ist: In der Hoffnung, mir mal etwas Gutes zu gönnen, gerade in Verbindung mit Grafikausdrucken aus Chagall, Fotolab (ein sehr gutes Programm!) und Calamus, habe ich mir einen neuen Drucker spendiert, einen HP-Deskjet 600 (man hört ja soviel Gutes!). Früher war ein Drucker ein universelles Werkzeug, dem man mit Hilfe des ‘Mäuseklaviers’ (sprich: DlP-Schalter) eigentlich jedes Verhalten aufzwingen konnte. Umso größer war mein Erstaunen, als ich feststellte, daß der Drucker keinen einzigen DIP-Schalter mehr besitzt, dafür liegen 3 Disketten mit Konfigurations-Software bei - lauffähig auf MS-DOS-Rechnern! Ich konnte nicht mal das voreingestellte Papierformat von US-Letter auf DIN-A4 umstellen. Und im Handbuch gibt es keine Auflistung der Druckerbefehle! Der Händler konnte mir auch nicht weiterhelfen - er hatte noch nicht mal etwas von Calamus gehört und empfahl mir das HP-Kundendienstzentrum in Amsterdam! Von dort erhielt ich Fotokopien einer Liste mit den ESC-Sequenzen. Wenn ich die allerdings mit vorhandenen Treibern vergleiche, scheint das noch nicht alles zu sein, was man zur Programmierung des HPs benötigt! Und nun komme ich endlich zu meiner eigentlichen Anfrage: Gibt es Programme, möglichst ACCs oder CPX-Module, die ein elegantes Konfigurieren des Deskjet 600 ermöglichen?
Rainer G. -12169 Berlin
Red.: In der Ausgabe 3/94 (Seite 94) finden sie einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema. Zwar dreht es sich dort um den HP4, die Angaben sollten aber im wesentlichen auch auf den neuen Drucker übertragbar sein. Alle dazu nötigen Programme (CPX-Module) können Sie auf der Mega-Disk zu diesem Heft bekommen. Fragen Sie diesbezüglich bitte beim Verlag (PSH) nach.
Nachdem mein guter alter ST einige Macken zeigt, habe ich mir einen Performa 630 zugelegt, auf dem ich unter MagiCMac meine geliebten Programme weiterbenutzen kann. Nur beim Drucken bekomme ich Probleme. Ich besitze einen HP Laserjet 4P, den ich naturgemäß weiter einsetzen möchte. Nur wie kann ich diesen Drucker sowohl unter MagiCMac als auch unter MacOS nutzen. Ist es möglich, mit einem geeignetem Treiber die serielle Schnittstelle des Druckers direkt zu nutzen (wenn ja wo gibt es einen Treiber?) oder muß eine Erweiterung her und welche bietet sich dann an? Power Print, Mc-Stout, McStout classic oder die Hermes-Card? Ist ein Treiber für den 4P dabei? Kann ich unter MagiCMac und MacOS drucken?.
Thomas O. - 53179 Bonn
Red.: Sie haben mehrere Möglichkeiten, Ihren alten Drucker am Mac weiterzuverwenden. Falls der Drucker eine RS232-Schnittstelle besitzt, können Sie ihn mit Hilfe eines speziellen Druckerkabels (gibt’s beim Apple-Fachhändler) direkt anschließen. Einen Treiber für MacOS können Sie von HP oder aus diversen Mailboxen bekommen. Allerdings ist der Drucker mit diesem Verfahren nur bedingt unter MagiCMac ersetzbar (nur GDOS-Druck unter NVDI 3.x). Besser fahren Sie mit einer der von Ihnen erwähnten Erweiterungen. Wir haben bis auf die Hermes-Card (die immer noch nicht lieferbar ist) alle getestet. Schauen Sie noch einmal in die Ausgaben 5/95 (Seite 55/58) und 9/95 (Seite 72).
Gerade habe ich die neue(n) Ausgabe(n) der ST-Computer und der MacOPEN vom Kiosk geholt. Leider muß ich gestehen, daß ich sehr enttäuscht bin. Ok-die ST-Computer bleibt uns als ATARI-Zeitschrift mit dem altbekannten Namen erhalten, aber zu welchem Preis? Bisher konnten wir zusätzlich zu der geschätzten ATARI-Berichterstattung auch noch mitverfolgen, was sich beim Mitstreiter Apple so tut. (Ich spreche bewußt von „Mitstreiter“, denn als Konkurrenz, eher noch als Gefahr, sehe ich nur die einfältigen DOSen an.) Das ganze hieß ST-Computer mit MacOPEN-Innenteil, lag recht gut in der Hand (umfangsmäßig) und war für 8,- DM zu haben. Was haben wir jetzt? Eine flapsige ST-Computer ohne MacOPEN-Innenteil (für 8,- DM) und eine flapsige (wenn auch nicht ganz so dünne) MacOPEN (ebenfalls 8,- DM).
Fazit: Für den doppelten Preis bekommen wir das gleiche wie vorher. (Wenn man die ganzen doppelten Artikel, wie z.B. Monitortest und Kurzmeldungen sowie die doppelte Werbung und den größtenteils doppelten Einkaufsführer wegläßt, hat man nicht viel mehr Seiten, als die ST-Computer vorher hatte.) Allein die Genugtuung bleibt, daß der gute Name der ST-Computer (vorläufig!) erhalten bleibt. Ehrlich gesagt komme ich mir fast so verarscht vor wie ein PC-Besitzer, der gerade Windows 95 mit dem Gedanken erworben hat, seine Programme würden jetzt endlich mal schneller laufen. Die Chance war da, mit der OPEN Systems endlich mal eine wirklich platt-formübergreifende Computerzeitschrift zu schaffen, von der hervorragenden Qualität einer ST-Computer. Wie schön wäre es gewesen, in einer 250 Seiten starken November-Ausgabe der OPEN Systems zu lesen, daß auch Acorns RISC-PC 600/700 Einzug in die „heiligen Seiten" der gebürtigen ST-Computergefunden hat. ATARI, Apple, Acorn -die Welt derer, die sich nicht von Big Bill verarschen lassen. Und mit Janus, Gemulator und Portfolio wird das Licht sogar in das finstere Mittelalter der BlechDOSen getragen. Welch ein Traum! Aber ach, es sollte wohl nicht sein. Ich sah viele gute Zeitschriften mit ihren Träumen untergehen (TOS, STuser, mc, WindowsMagazin (wirklich, eine phantastische PC-Zeitschrift!), RiscPC, WORKout), jetzt habe ich zum ersten Mal miterlebt, wie eine solche kurz vor ihrer Geburt (entschuldigen Sie bitte dieses Bild!) abgetrieben wurde.
In der Hoffnung, daß ich nicht der einzige bin, der so denkt, und daß Sie Ihre Entscheidung zusammen mit dem PSH Medienvertrieb noch einmal überdenken, verbleibe ich mit zuversichtlichen Grüßen,
Marc S. - 87435 Kempten
Meine Frage ist grundsätzlicher Computer-Natur. Wieso können sich die Software-Programmierer erlauben, Ware mit Fehlern zu liefern? Ich z.B. bin Möbelschreiner. Wenn ein Möbel abgeliefert wird, erwartet der Kunde, daß die Türschlösser und Schubladen einwandfrei laufen! Sonst gibt es nämlich kein oder nur einen Teil des Geldes. Am liebsten arbeite ich mit ATARI-Programmen aus dem Hause Digital Arts. Bis jetzt hatte jedes Update/Upgrade Funktionsfehler. Manchmal waren es happige Bugs, die eigentlich nicht mehr Vorkommen dürften nach meiner Meinung. Das kostet jedesmal harte Franken. Funktion hin oder her, bezahlt muß werden. Bei einem Autokauf erwartet man volle Funktionstüchtigkeit von Anfang an - und nicht erst nach Wochen und Monaten.
Die unerläßlichen Rückfragen kosten dazu noch hunderte von Franken an Telefonspesen. Was meint da die Redaktion und die Leser dazu? Wie ist das mit anderen ATARI-Programmen z.B. Calamus? Und wie das Problem bei den DOSen und beim „Apfel“ gehandabt? Vielleicht könnten Sie diese Fragen mal in der Zeitschrift behandeln?
Albert V. CH-8055 Zürich/Schweiz
Red.: Das angesprochene Problem ist in der Tat grundsätzlicher Natur. Es gibt kein Computersystem auf der Welt, bei dem alles an Software sofort bei Auslieferung 100% fehlerfrei ist.
Für den reinen Anwender ist dies sicher nur schwer zu verstehen, aber ein Computersystem ist ein sehr komplexes Gebilde, bei dem Hunderte odergarTau-sende verschiedener Faktoren gleichzeitig hineinspielen. Software-Entwicklung wird niemals so einfach und exakt sein können, daß alle entwickelten Programme automatisch fehlerfrei sind. Man darf nicht vergessen, daß hinter der Programmentwicklung immer noch Menschen aus Fleisch und Blut stehen, die fehlerhaft arbeiten können. Seien es nun einfache Tippfehler im Sourcecode oder härtere Nüsse, z.B. systematische Fehler bei der Entwicklung. So etwas kann und wird immer Vorkommen. Insofern ist die Software-Entwicklung nicht unbedingt mit der anderer Produkte vergleichbar. Natürlich gibt es Hersteller, die mehr oder weniger sorgfältig arbeiten. Eine ausgiebige Testphase (Beta-Test) ist normalerweise unerläßlich. Einige Software-Entwickler wälzen diese Tests auf ihre Kunden ab, weil sie sich aus Zeit- und/oder Geldmangel aufwendige Beta-Tests nicht leisten können. Das ist ärgerlich! Uns bleibt nur der Appell an alle Software-Hersteller, vor Auslieferung ihrer Produkte diese möglichst ausgiebigen Beta-Tests zu unterziehen, um so den Ärger der Kunden zu vermeiden.