Editorial: In The Beginning

Diesen Titel findet man auf der Internet-Seite von ATARI. Genaugenommen kann man von der ATARI-Hauptseite mittlerweile zu dem Hersteller für Spieleautomaten ATARI Interactive, wo man diesen Schriftzug findet, und zu Jagwire, dem Jaguar-Teil, verzweigen.

Was soll nun das "In The Beginning"? Was war am Anfang? Darüber gibt die Folgeseite von ATARI Interactive Aufschluß, die Sie unten abgedruckt sehen. Dort steht so quasi der Werdegang von ATARI Interactive über die Jahre, vom Spiel Pong bis zu Tempest 2000. Doch ATARI Interactive hat mit der ATARI Corporation, die unseren ATARI ST, TT, Falcon usw. herausgebracht hat, schon lange nichts mehr zu tun. Von ATARI-Computern ist auf den Internet-Seiten nichts mehr zu finden.

Was ist passiert? Die ATARI Corp. hat sich bei der Firma JTS, einem Laufwerkhersteller, der etwas knapp bei Kasse war, eingekauft und wird künftig als Tochterunternehmen unter deren Namen auftreten. Der Name ATARI wird also wohl nur noch von ATARI Interactive weitergeführt. 60 Prozent des gemeinsamen Firmenkapitals von JTS ging so in den Besitz der ATARI-Anteilseigner über. Firmengründer Jack Tramiel und seine Familie sind dadurch mit 25 Prozent an JTS beteiligt. Und - was der eigentlich geniale Schachzug von Jack ist - die ATARI-Aktie ist sofort deutlich gestiegen.

Davon hat unsereins als ATARI-Anwender nur wenig, aber für die Tramiels bringt das einiges an Kleingeld. Leider ist damit wohl auch die Zukunft des Jaguars besiegelt, der sich gegen die Konkurrenz von Nintendo und Sega - sicherlich auch aufgrund des mangelhaften Marketings seitens ATARIs nicht durchsetzen konnte. Es werden zwar weiterhin noch Spiele auf den Markt kommen, doch die Tage des Jaguars sind gezählt.

Ungeachtet dieser Tatsachen werden wir natürlich weiterhin für den ATARI- Anwender - also Sie, liebe Leser - berichten. Der ATARI-Markt läuft seit mehreren Jahren schon ohne die Unterstützung der ATARI Corp., und Hoffnung auf neue ATARI-Rechner konnte man bereits seit längerer Zeit nicht mehr haben.


Harald Egel
Aus: ST-Computer 04 / 1996, Seite 3

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