T-Shirt kreativ

Eine private T-Shirt-Druckerei ist seit einigen Monaten für sämtliche grafikfähigen Computersysteme erhältlich.

T-Shirts und Sweatshirts selber zu bedrucken ist bei entsprechender Qualität sicherlich eine sehr reizvolle Sache. Wenn Sie zu denjenigen gehören, die dies gerne einmal tun würden, sollten Sie sich folgendes Produkt einmal näher ansehen.

Bereits in der Ausgabe 10 dieses Jahres berichteten wir im Rahmen der "News" über ein neues T-Shirt-Druck-Set, das von der Firma Software Service Seidel vertrieben wird. Von einer Vorstellung sahen wir jedoch zunächst ab, da wir nicht mit einer großen Nachfrage auf Seiten der Kunden rechneten.

Weit gefehlt! Sowohl auf der Multikom'96 als auch während der Elmshorner Computertage konnten wir uns davon überzeugen, dass dieses Produkt, das auf ATARI-Systemen ebenso einzusetzen ist wie auf PC- und Mac-Systemen, durchaus gefragt ist.

Warum selber drucken?

Ob jung oder alt, jeder von uns gerät vielleicht einmal in die Situation, dass er gerne ein T-Shirt oder ähnliches selbst bedrucken würde, sei es, um ein Geburtstagsgeschenk anzufertigen oder auch, um eine Sportmannschaft mit einem einheitlichen Outfit auszustatten.

Die Firma Software Service Seidel bietet nun seit geraumer Zeit das "T-Shirt creative"-Paket an. Als Kunde erhält man ein Paket, in dem sich zwei T-Shirts, zwei Transferfolien sowie eine CD-ROM mit bunten Clip-Arts zum Preis von DM 49,- befinden. Herzstück dieses Paketes sind natürlich die Transferfolien.

Funktionsweise

Als Besitzer eines Bügeleisens sind Sie jederzeit in der Lage, mittels der Transferfolien gedruckte Motive auf ein Kleidungsstück zu übertragen. Geeignet ist jeder Baumwollstoff oder jedes Mischgewebe mit hohem Baumwollanteil. Hierzu gehören neben T-Shirts und Sweatshirts auch Baseball-Caps, Tragetaschen usw. Hierzu müssen Sie die Vorlage auf die Transferfolie drucken. Verwenden können Sie sowohl Nadel- als auch Tintenstrahldrucker, die s/w oder farbig drucken. Der Trick besteht nun darin, dass das Fixiermittel der neuartigen Folie die Farbpigmente des Druckers aufnimmt und bindet. Anschließend kann man die Folie aufbügeln, da bei Einwirkung durch Hitze das Fixiermittel samt Farbaufdruck auf das T-Shirt übertragen werden. Dies ist auch der Grund dafür, dass man zum Erstellen der Vorlagen keinen Laserdrucker verwenden kann.

Ergebnisse

Wir haben mehrere Drucke ausprobiert und sind zu folgendem Ergebnis gekommen:
Ähnlich wie bei bedruckten T-Shirts, die in Massenproduktion hergestellt werden, ist im bedruckten Bereich deutlich eine Beschichtung des Stoffes zu spüren.

Beim Übertragen von Farbausdrucken waren wir nahezu sprachlos, denn die Farbwiedergabe war auf dem Stoff deutlich intensiver als auf dem Ausdruck. Man sollte jedoch darauf achten, dass man unnötige Weißflächen vor dem Transfer auf den Stoff herausschneidet, da auch die weiße Fläche auf das T-Shirt Übertragen wird und naturgemäß einen anderen Farbton als der Stoff hat.

Fazit

Wenngleich die mitgelieferte CD-ROM mit nur 19 MB ein wenig dürftig erscheint, ist man mit dem Starter-Set für DM 49,- gut bedient, zumal man mit einer Auswahl von vielen s/w- und Farbgrafiken und ca. 200 "tollen Sprüchen" eine gute Grundlage für den Start in den privaten Textildruck erhält.
Der Hersteller hat für das November-Update eine CD-ROM mit mehr Vielfalt und einer Datenmenge von rund 500 MB angekündigt. Registrierte Anwender des alten Paketes können diese CD-ROM zu vergünstigten Konditionen beziehen. Insbesondere die Farbwiedergabe und Waschfestigkeit hat mich überzeugt. Außerdem sei zu erwähnen, dass es nicht notwendig ist, für jeden Satz Folie ein komplettes Paket zu kaufen, denn als registrierter Kunde erhält man entsprechenden Nachschub zu günstigen Konditionen.

Alles in allem ist dieses Paket allen Interessenten zu empfehlen. Ich für meinen Teil werde mich nun an die Arbeit machen und die Mitglieder unserer Sportsparte mit Trainings-Shirts im Vereinsdesign versorgen.

Preis: DM 49,-
Bezugsquelle:
Software Service Seidel
Heikendorfer Weg 43
24249 Kiel


Helge Bollinger
Aus: ST-Computer 12 / 1996, Seite 43

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