Es ist nun schon fast 3 Jahre her, dass der Maulwurf bei Kollegin Silvy auftauchte und ihr Neuigkeiten zum Jaguar berichtete.
Ich kann mich noch bestens an diese Zeit erinnern, denn die geheimnisvollen Berichterstattungen, Skizzen und ersten technischen Daten sorgten schon für ein wenig Furore. Schade nur, dass die damalige Entwicklung ausschließlich für Spielefreunde interessant war.
Nun ist es aber wieder soweit, der Maulwurf ist aufgetaucht. Da ich vor drei Jahren nicht bei den Geheimgesprächen dabei war, kann ich leider nicht bestätigen, dass es der gleiche Geheimnisträger ist wie vor einigen Jahren, doch seinen Angaben nach zu beurteilen, hat er es schwer gehabt, mich als neue Kontaktperson ausfindig zu machen. Es war während der ATARI-Messe in Neuss, am Samstagnachmittag. Während wir alle uns durch die Massen drängten, wurde ich von hinten angetickt und in eine unscheinbare Ecke gedrängt. Der Maulwurf, eine mir optisch unbekannte Person, deren Identität mir grundsätzlich aber bekannt ist, zeigte mir die Pläne zum neuen, inoffiziellen TT-Nachfolger, den unsere Redaktion im vergangenen Editorial schon vage erwähnte.
Eigentlich wollten wir ja alle nicht so recht an dieses Gerät glauben, doch es wurde mir bestätigt, dass emsig daran gearbeitet wird.
Einige Eckdaten, die ich dem Blockdiagramm und der Platinen-Skizze entnehmen konnte: Es handelt sich wohl im einen echten 32bit-Rechner mit 68030-CPU-Architektur. Allerdings ist das Boarddesign so gewählt, dass die CPU auf der gesamten Platine mit vollen 32bit auf die Komponenten zugreifen kann. Das Boardtakt wird dem der CPU entsprechen, so dass hier kein "Flaschenhals"-Problem entsteht.
Die Speicherbestückung erfolgt über handelsübliche PS2-Simms, eine Speichergrenze steht derzeit noch nicht zur Debatte.
Doch weiter im Text: Alles in allem ähnelte das Mainboard dem eines PCs. Ich entdeckte nämlich neben den Standard- Anschlüssen wie z.B. MIDI IN/OUT und ROM-Port auch noch 2 PCI- und 3 ISA-Slots. Meine Frage, wofür diese denn gedacht sein, wurde prompt beantwortet: "Die PCI-Slots sind für schnelle Grafikkarten gedacht, und an die ISA-Slots können andere Erweiterungen wir z.B. ISDN-, Netzwerk, SCSI- ... Karten angeschlossen werden".
Die Anpassungen können im kommenden Jahr beginnen.
Auch interessierte mich natürlich die Geschwindigkeit des Gerätes. "Ca. 2-2.5 mal schneller als ein TT in der 25 MHz-Variante und rund 4 mal schneller als ein TT in der 50-MHz-Ausführung. Die Preise werden wohl bei bis für die kleinere und bis für die schnelle Variante liegen". UNGLAUBLICH!
Nun ja, skeptisch war ich dennoch, schließlich hatte ich nur einige Unterlagen auf dem Papier erhalten. Daraufhin wurde mir zugesichert, dass die Redaktion bereits im Januar mit einem der Prototypen rechnen kann. Die restlichen Vorabversionen werden an Entwickler weitergegeben, damit Anpassungen für diverse Hard- und Softwareprojekte, das Betriebssystem usw. vorgenommen werden können. Während ich mich also in die Unterlagen vertiefte, verschwand der Maulwurf. Auf der letzten Seite meiner Informationen fand ich handschriftlich folgenden Text vor: "Bis zum kommenden Redaktionsschluss nehme ich wieder Kontakt auf, dann weiß ich wieder mehr..."
Eure
Nathalie