PixArt 4.1

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Ein großer Grafikkünstler des ATARI-Marktes kehrt endlich in einer neuen Version zurück. Sicherlich hatte der eine oder andere unter Ihnen schon befürchtet, das Programm würde das gleiche Schicksal erleiden wie einige seiner Kollegen.

Kurz vor Redaktionsschluss erhielten wir eine fertiggestellte und vertriebsbereite Version, in die wir hineingeschnuppert haben, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Einen ausführlichen Test werden wir Ihnen in der kommenden Ausgabe präsentieren können. Bei PixArt handelt es sich um ein pixelorientiertes Grafikprogramm, das seine Dienste in allen Farbtiefen erfüllen kann. Zu diesem Zwecke stehen dem Anwender eine Vielzahl von Werkzeugen zur Verfügung. Schon die Version 3 konnte durch beeindruckende Funktionen und eine vergleichsweise hohe Geschwindigkeit überzeugen. Nun, die Änderungen, die vorgenommen wurden, lassen darauf schließen, dass in diesem Projekt eine Menge Arbeit steckt, und dass ein Versionssprung um 0.7 Punkte durchaus gerechtfertigt scheint. Augenscheinlichster Unterschied ist die Tatsache, dass es ab sofort kein gedrucktes Handbuch mehr gibt. Anstatt dessen wird ein umfangreicher ST-Guide-Hypertext mitgeliefert, der im Gegensatz zu dem alten Handbuch, das mehr wie ein Lexikon aufgebaut war, gut gegliedert und somit eine echte Hilfe ist. Direkt nach dem Start fällt ein weiterer Unterschied zur Vorversion ins Auge: Der alte PixArt-eigene und Calamus-ähnliche Desktop ist komplett verschwunden. Sämtliche Funktionen sind nun in eigene Fenster und Dialoge verbannt worden, was auf multitasking-freundliches Arbeiten schließen lässt. Damit einhergehend zeigt sich, dass Crazy Bits auch sonst dem Fortschritt der Zeit aufgeschlossen gegenübersteht, denn mit der Version 4.x werden nun auch die Sprechblasenhilfe BubbleGEM und lange Dateinamen unterstützt. Doch die Liste der Neuerungen nimmt kaum kein Ende, denn viele weitere Bereiche wurden um diverse Funktionen erweitert.

Texteditor

Dieser wurde in wesentlichen Fähigkeiten erweitert (z.B. integrierte Cut-/ Copy- /Past-Funktionen), so dass er nun regelrecht einem echten Editor gleicht. Damit ist das Integrieren umfangreicher bzw. aufwendiger Textpassagen inkl. Verwendung von TrueType-Fonts (über Speedo/NVDI) kein Problem mehr.

Werkzeug

Einige wichtige neue Pfade für die Zeichenwerkzeuge wurden integriert. Dazu gehören Dreiecke, n-Ecke, gedrehte Rechtecke, Ellipsen usw., die jeweils auch in Ausschnitten produziert werden können. Neu hinzugekommen sind außerdem farbige Stifte, Tupfer, Stempel (was bedeutet, dass man mit einem beliebigen Block malen kann). Für alle diejenigen, die ein Wacom-Artpad nicht ihr eigenen nennen können, kann das Grafiktablett auch über die Tastatur simuliert werden.

Blockfunktionen

Aufgefallen ist uns hier, dass man nun auch Blöcke spiegeln und drehen kann. Außerdem können Blöcke nun auch mit beliebigen Objekten ausgeschnitten werden, so dass der Anwender mehr gestalterische Freiheiten besitzt. Last but not least kann ein Block auch im Bild editiert werden.

Fazit

Das war es auch schon mit unserem Schnellüberblick. Soweit wir alles überschauen konnten, lief das Programm stabil und verrichtete anstandslos seinen Dienst. Erfreulich ist insbesondere die lange Liste an Neuerungen, die weit über herkömmliche Bugfixes hinausgehen. Toll auch, dass das Programmierteam den Mut gehabt hat, die Oberfläche komplett zu überarbeiten. Sicherlich haben wir das eine oder andere Schmankerl in diesem Kurztest übersehen, doch Wesentliches soll ja in der kommenden Ausgabe nachgeholt werden. Preis: 149

Bezugsquelle: Crazy Bits Pitschstr. 6 10249 Berlin


Red.
Aus: ST-Computer 12 / 1997, Seite 63

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