E-Copy, das Profi-Kopierprogramm

Unglaublich aber wahr: In dieser Ausgabe 3/98 erhalten Sie das 89,- DM-Programm E-Copy über die Spezial-Diskette dieses Heftes.

Dabei ist unbestritten, dass ECopy Marktführer in diesem Segment und das letzte aktuell gepflegte Kopierprogramm für ATARI-Rechner ist.

Zweifelsohne kann man guten Gewissens behaupten, dass es selbst auf dem PC-Sektor kaum eine Software gibt, die so ausgereifte Funktionen zum Erstellen von Diskettenkopien zur Verfügung stellt. Dabei erweist sich ECopy immer wieder als Multitalent, das es selbst mir den defektesten Disketten aufnimmt, um diese doch noch irgendwie zu retten. E-Copy ist sowohl unter Single-TOS als auch unter MagiC im MultiTOS lauffähig.

Das Programm kann sowohl als Accessory als auch als Programm-Datei installiert und gestartet werden. In jedem Fall öffnet sich ein kleines Fenster (was allerdings nicht in GEM eingebunden ist), über das die wichtigsten Kopierfunktionen angewählt werden können. Über die Menüleiste können Einstellungen vorgenommen werden, die allerdings nur bei sehr intensivem Gebrauch der Software notwendig sein werden.

Wie eingangs schon erwähnt, versteht sich E-Copy als Diskettenkopierprogramm. Die einfachste Funktion, die gestartet werden kann, ist, dass man eine Diskette kopiert, indem man diese einiesen lässt, um den Dateninhalt wieder auf eine neu einzulegende Leerdiskette zu schreiben. Auf Wunsch kann die Leerdiskette gleichzeitig formatiert werden.

Beim Kopieren öffnet sich ein Arbeitsfenster mit den wichtigsten Informationen zum Kopiervorgang. Die aktive Kopieraktion wird aktiv in eine Anzeige umgesetzt, so dass man mittels der Spuren und Seitenanzeige genau verfolgen kann, in welchem Kopierstadium sich E-Copy jeweils befindet. Im Farbmodus kann man sehr schön den Zustand jedes einzelnen Sektors sehen (Formatieren, Lesen, Schreiben, Fehler). Im SW-Modus werden die entsprechenden Flächen mit unterschiedlichen Grautönen gekennzeichnet.

Ein vernünftiges Kopieren ohne ständigem Diskettenwechsei setzt einen RAM- Speicher von mindestens 1 MB voraus. Je mehr, desto besser. Aber die Spezialitäten von E-Copy liegen in seiner Vielseitigkeit, denn E-Copy kann selbstverständlich nicht nur Standard-DD-Disks im ATARI-Format, sondern nahezu jedes beliebige Diskettenformat kopieren. Über die Anzeige im oberen rechten Bereich des Fensters kann man einstellen, wie viele Sektoren und Spuren eine zu for- matierende Diskette besitzen soll. Auf diese Weise kann man einer Diskette mehr als 900 KB freien Speicher zuweisen. Allerdings können diese Disketten auch nur von ATARI-Rechnern gelesen werden, die über ein entsprechendes Laufwerk verfügen. So können TEAC-Laufwerke mit Sicherheit bis zu 82 Spuren und NEC-Laufwerke sogar bis zu 86 Spuren verkraften, ohne dabei Schäden zu erleiden. Damit Sie die maximale Kapazität Ihres eigenen Laufwerkes herausfinden können, liegt diesem Softwarepaket eine Software namens "GETMAXTRK.TOS" bei, die über die letzte noch gefahrlos verwendbare Spur informiert.

Desweiteren kann in diesem Bereich die Clustergröße eingestellt werden. Während ATARI-Rechner auch mit einer Clustergröße von 2 arbeiten können, verwenden DOS- Rechner zumeist nur 1 Cluster, so dass Sie bei Erstellen einer Diskette, die auf beiden Systemen gelesen und beschrieben werden soll, darauf achten sollten, keinen Wert über 1 einzustellen.

In der Mitte des Fensters befindet sich eine große Reihe von Buttons, über die man die Art der Diskette einstellen kann, die beim Formatieren erzeugt werden soll. Interessant ist hierbei sicherlich, dass man von vornherein die Möglichkeit hat, MS-DOS-kompatible Disketten herzustellen. In diesem Menü werden auch ED-Laufwerke unterstützt, die sich in den vergangenen Jahren allerdings nicht durchsetzen konnten.

Weitere Funktionen

Die meisten Kopierprogramme lesen zum Vervielfältigen einer Diskette den gesamten Inhalt des Quell-Laufwerkes ein. In den seltensten Fällen werden aber tatsächlich alle Sektoren verwendet. Dies kostet natürlich viel Zeit. Aus diesem Grunde kann man unter E-Copy bestimmen, ob man alternativ nicht nur die benutzten Sektoren einlesen möchte.

Es kann aber auch schon einmal vorkommen, dass Sie gar nicht wissen, welch ein Format die zu kopierende Diskette besitzt. Da empfiehlt es sich, den Punkt "Disktyp lesen" zu aktivieren, damit E-Copy diese Aufgabe übernimmt.

Sehr interessant ist auch die Funktionalität in Bezug auf das Formatieren, denn hier steht dem Anwender ein Button mit drei Funktionen zur Verfügung. Er kann selbstverständlich das Formatieren ein- bzw. ausschalten, so dass eine Leerdiskette beim Bespielen gleichzeitig formatiert wird oder nicht. Im Zwischenzustand prüft E-Copy allerdings erst, ob ein Formatieren notwendig ist oder nicht. Das ist sehr sinnvoll, da man auf diesem Wege viel Zeit spart; denn eine zu formatierende Diskette benötigt beim Beschreiben etwa die doppelte Zeit gegenüber einer schreibfähigen Diskette. Traumhaft ist auch die Funktion der Endloskopien für den Fall, dass Sie von einer Diskette gleich mehrere Kopien benötigen. Denn hier liest E-Copy einmal den Inhalt der Quelldiskette ein und schreibt diesen dann immer wieder aus dem Speicher auf die Leerdiskette. Das spart immens viel Zeit, denn das permanente Einlesen der Diskette entfällt.

Das Einlesen von Disketten wird unter einem weiteren Punkt übrigens nochmals sinnvoll eingesetzt, denn man kann den Datengehalt einer Diskette in Form eines lmages auf der Festplatte abspeichern. Immer dann, wenn man eine Diskettenkopie benötigt, braucht man also nicht jedes mal wieder die Diskette einzulegen.

Weitere Extras

Außer den hier genannten wichtigen Funktionen verfügt E-Copy über eine Vielzahl weiterer Einstellungsmöglichkeiten. So kann in dieser Version nun eingestellt werden, ob E-Copy direkt oder über das BIOS auf die Diskette zugreifen soll. Der BIOS-Zugriff hat den Vorteil, dass E-Copy auch unter Emulatoren problemlos seinen Dienst verrichten kann. Weiterhin hat man die Möglichkeit, die Anzahl der Zugriffsversuche, die Steprate oder auch die Kopfberuhigung manuell einzustellen. Unter Multitasking-Systemen unterstützt E-Copy Iconify und ermöglicht so auch das Arbeiten im Hintergrund, so dass der Anwender während des Kopierens und Formatierens jederzeit weiterarbeiten kann.

Interessant ist sicherlich auch die Disk-Analyse-Funktion, mit Hilfe derer man nahezu alle nur verfügbaren Informationen zu einer Diskette ausgeben kann. So zum Beispiel sollte jede Diskette eine eigene Seriennummer besitzen, da der Computer anhand dieser einen Medienwechsel erkennen kann.

Das Retten alter und teilweise defekter Disketten ist mit diesem Programm ganz hervorragend möglich. Tritt ein Fehler beim Einlesen einer Diskette auf, dann öffnet E-Copy eine Dialogbox, über die der Anwender entscheiden kann, ob der Lesevorgang wiederholt werden, E-Copy sich die fehlerhafte merken soll, an der selben Stelle fortfahren oder den Sektor genauer analysieren soll. Häufig bringt die Analyse schon die erhoffte Rettung, denn wenn die analysierte Stelle vermerkt wird, dann kann man mit dem Kopiervorgang fortfahren und darauf hoffen, dass nur eine unwesentliche Datenlücke entstanden ist oder der Fehler kompensiert werden konnte.

Integrierter Virencheck

Auch zu diesem Thema hat sich der E-Copy-Entwickler einige Gedanken gemacht. Wenngleich es auf dem ATARI-Markt noch nie so richtig viele Viren gegeben hat (und schon kaum wirklich gefährliche), so hat E-Copy dennoch die Möglichkeit des Online-Virenchecks. Mit Hilfe der Integration der Daten von 15 der häufigsten ATARI-Viren und einer Plausibilitäts-Abfrage gelingt es auf diesem Wege, rund 90% der Viren auszuschließen. Auf Wunsch kann ein Antivirus-Booter auch auf jeder neu formatierten Diskette gespeichert werden.

Fazit

E-Copy ist zweifelsohne das beste am Markt erhältliche Kopierprogramm für ATARI-Computer und -kompatible Systeme. In nahezu allen Belangen ist es perfektioniert, so dass man selbst auf den konkurrierenden Systemen lange nach einem adäquaten Pendant suchen muß. Daher sind wir auch sehr froh darüber, Ihnen dieses Programm auf der Spezial-Diskette diesen Monats anbieten zu können.

Wer sich also dafür interessiert, braucht sich nur die Spezial-Disk 3/98 zu besorgen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der SP-Disk-Infoseite.


Red.
Aus: ST-Computer 03 / 1998, Seite 11

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