Account-MANager: Haushaltsführung leichtgemacht

In der heutigen Zeit werden im geschäftlichen und privaten Bereich alle nur möglichen Verwaltungsaufgaben auf Rechner verlegt, um effizienteres Arbeiten zu ermöglichen.

Warum also nicht auch sinnvollerweise ein elektronisches Kontogegenbuch führen, um sich das Nachrechnen mit dem Taschenrechner zu ersparen und eine übersichtlichere Darstellung der Buchungsvorgänge zu bekommen?

So dachte ich mir das im Jahre '95 und begab mich auf die Suche nach einem passenden Programm für die geliebte TOS-Plattform. Leider ziemlich erfolglos, wie sich herausstellte: Es gab wenig Auswahl. Professionelle Programmpakete hatten einen Funktionsumfang für die Erledigung der ganzen Firmenbuchführung und waren mit einigen 100 DM für den Privatgebrauch utopisch teuer, und andere Programme hatten nicht die gewünschten Funktionen implementiert. Also begann ich in der Folge den AC-Count-MANager zu schreiben, der auch in Zukunft gepflegt und verbessert wird und jetzt bereits in der Version 2.0 vorliegt.

Mit dem ACCount-MANager können beliebig viele Konten unabhängig voneinander geführt werden. Es können Buchungen auf jedem Konto nach verschiedenen Unterkategorien vorgenommen werden, die sogenannten Unterkonten. Ein Anwendungsbereich dieser Unterkonten ist beispielsweise die Überwachung von eingegangenen Mieten oder Hausgeldern bei Hausverwaltungen. Jeder Person, die regelmäßig Zahlungen auf das geführte Konto entrichten muß, wird ein Unterkonto zugewiesen, und die mit jedem dieser Unterkonten verbundenen Buchungsvorgänge können zu jedem Zeitpunkt innerhalb eines beliebigen Zeitraumes separat ausgegeben werden. Im Gegensatz zum manuell geführten Kontogegenbuch ist damit eine einfache Verwaltung von zusammengehörenden Buchungen möglich.

Wie funktioniert die Überwachung des Kontos?

Natürlich ist Kontenführung sinnlos, wenn nicht jeder ausgeführte Buchungsvorgang auch gleich darin verzeichnet wird. Wenn Sie das aber regelmäßig machen und auch noch die auf dem Kontoauszug gelisteten Vorgänge im AC-Count-MANager abhaken, dann können Sie mit einem Menüpunkt ganz einfach den tatsächlichen Kontostand überprüfen. Aber auch Freunde des alten manuellen Kontogegenbuches kommen auf ihre Kosten: Sie können die Buchungsvorgänge auf Papier ausdrucken. Der Vorteil: Sie können die Kontenbewegungen bei Bedarf sicher archivieren. Bisher gab es zwar noch keinen Datenverlust mit dem ACCount-MANager, aber jeder, dem die Festplatte schon ohne vorhandene Backups entschlafen ist, kennt sich damit nur zu gut aus.

Ein Ausdruck von Überweisungen ist natürlich auch möglich, und oft verwendete Bankverbindungen können sogar mit Vorgabe eines Betrefftextes gesichert werden. Ausgedruckte Überweisungsaufträge werden nach Rückfrage gleich ins Kontogegenbuch übernommen. Selbstverständlich ist der Benutzer nicht an ein festes Format für Überweisungsträger gebunden, sondern die Plazierung der Datenelemente beim Ausdruck läßt sich individuell konfigurieren. Ach, Ihnen ist der Druck von Überweisungsträgem zu altmodisch, weil Sie Online-Banking machen möchten? Für diesen Fall hat der ACCount-MANager eine Schnittstelle zu Rainer Gusseks Programm T-Konto implementiert, und statt Ausdruck werden die Überweisungsaufträge an T-Konto übergeben. Daueraufträge können automatisch im Kontenbuch verzeichnet, aber momentan leider noch nicht über T-Konto abgeschickt werden. Sollte Interesse an diesem Feature bestehen, werde ich das selbstverständlich implementieren.

Die Kontenfenster von Account-MANager bieten eine solide Übersicht.

Erörtern wir am besten kurz an einem Beispiel die Funktion des ACCount-MANagers und öffnen ein Konto. Das Kontenfenster, unser eigentliches Kontogegenbuch und das Bankverbindungs-Fenster werden geöffnet. Erst zum Kontenfenster:

Die Buchungsvorgänge werden übersichtlich tabellarisch untereinander dargestellt.

Von Anfang an habe ich ganz bewußt Wert auf einfache Bedienung und individuelle Anpaßbarkeit gelegt. Gerade im Kontobuch ist es wichtig, den vollen Überblick zu behalten. Deshalb lassen sich die Spaltenüberschriften frei konfigurieren und auch die Reihenfolge, in der die Spalten erscheinen, ist frei wählbar. Ebenso müssen nicht alle Spalten ausgegeben werden. Durch kurzes Umkonfigurieren im Menüpunkt "Installation" unter "Extra" erhalten wir z.B. folgenden Fensterinhalt:

In beiden Fenstern sind die Buchungen anders ausgegeben, obwohl es sich um die gleichen Datensätze handelt. Für jeden Benutzer ist sicher eine der beiden Darstellungsweisen besser als die andere. Leider erkauft man sich mit dieser Einstellmöglichkeit auch ein einfaches ASCII-Design der Tabellen.

In der Spalte "B" symbolisieren die Häkchen, daß eine Buchung bereits auf dem Kontoauszug erschienen ist. Die Deltas in der "D"-Spalte sind für die Benutzer gedacht. die Kontenführungsbogen drucken möchten: Sie zeigen an, welche Datensätze schon ausgedruckt wurden. Damit haben Sie eine Übersicht, wann es mal wieder Zeit wird, alte Datensätze auszudrucken. Weil es nicht unbedingt sinnvoll ist, bereits ausgedruckte Datensätze weiterhin im Kontenfenster anzuzeigen, können diese auch einfach ausgeblendet werden. Sie werden dann natürlich nicht gelöscht, sondern einfach nur nicht mehr angezeigt.

Mit einem Doppelklick können einzelne Buchungen in einen Dialog zum Ändern geholt werden. Mehrere Datensätze lassen sich mit Einfachklick oder Gummibox selektieren und kommen mit dem Menüpunkt "Buchungen ändern" bzw. F2 nacheinander in den Dialog.

Das "Bankverbindungen"-Fenster ist in drei Tabellen unterteilt. Als oberstes die Unterkonten, in der Mitte Bankverbindungen und unten Dauerauftrage (bzw. monatliche Buchungen). Unterkonten und Daueraufträge gehören natürlich fest zu einem Konto, Bankverbindungen lassen sich aber aus verschiedenen Dateien öffnen (*.KON). Es bleibt dem Benutzer also freigestellt, ob und wie er Bankverbindungen ordnet. Auch in diesem Fenster können Listenelemente mit Doppelklick in einen Dialog geholt werden. Um Unterkonten, Bankverbindungen oder Daueraufträge hinzuzufügen, gibt es entsprechende Punkte im Daten-Menü.

Um eine Überweisung an eine oder mehrere vorgegebene Bankverbindungen zu erledigen, selektiert man die gewünschten Datensätze mit Einfachklick und wählt den Menüpunkt "Überweisungen". Dann werden die Bankverbindungen nacheinander einzeln in den Überweisungs-Dialog übernommen.

Um eine Liste zusammengehörender Buchungen zu erhalten, läßt man sich Unter-konten-Summen über einen frei wählbaren Zeitraum ausgeben. Bei unserem Beispielkonto sieht das dann folgendermaßen aus (siehe Bilder).

Abschließend muß ich noch etwas zu den Dialogboxen anmerken. Zur Zeit sind leider noch keine Fensterdialoge implementiert. Dadurch bekommt das Programm einen etwas antiquierten Charakter. Das wird sich in absehbarer Zeit aber ändern, da die von mir verwendete Bibliothek zur Zeit auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht wird. Auch für die Umstellungszeit DM/Euro werde ich mir noch eine passende Lösung einfallen lassen.

So, das soll's erst einmal gewesen sein. Jetzt habe ich neben einer kurzen Programmbeschreibung auch noch ein Mini-Tutorial gemacht. Ich hoffe, daß ich Sie nicht gelangweilt habe und würde mich freuen, wenn Sie den ACCount-MANager mal ausprobieren und vielleicht auch benutzen möchten.

Eine aktuelle Version des AccountManager erhalten Sie u.a. auch über die aktuelle Spezial-Diskette 11/98.



Aus: ST-Computer 11 / 1998, Seite 49

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