7 auf einen Streich - Laufwerke am Atari

Wie betreibt man Festplatten, CD-ROM-Laufwerke an ST und Falcon. Wie brennt man am Falcon CD-R/RW bis hin zu Audio-CDs, eine positive Aussage zum ST ist vielleicht im Lauf der Serie möglich. Milanfreunde können natürlich gleich alles komplett kaufen, aber einige Tips sind auch für sie nützlich.

Diese Serie soll Berührungsängste vermeiden. Abgedeckt wird das volle Spektrum, von Fertiglösungen über für Anfänger geeignete Zusatzinformationen bis hin zu Bastellösungen für den Erfahreneren (ohne Lötkolben!). ATARI-Experten bitte ich um Geduld bei weitschweifigeren und daher komplizierter wirkenden Ausführungen für Anfänger. Man kann ein CD-ROM-Laufwerk ohne Festplatte betreiben und umgekehrt, ein Brenner ("CD-Writer") ohne Festplatte ist jedoch witzlos.

Bei entsprechend vielen Fragen an den Verlag (bitte nicht zum Fabrikat xyz o.a.), die meinen technischen Kenntnisstand nicht übersteigen, gibt’s evtl. später einen Nachtrag. Ansonsten Hilferuf-Inserat in der STC oder in der ATARI-Rubrik Ihrer lokalen Kostenlos-Inserieren-Zeitung oder ein Besuch im Internet. Experten dürfen gerne nachbessern!

Alle Infos ohne Gewähr! Beinahe wäre mir entgangen, dass es jetzt Brennprogramme für 149 DM gibt, laut Sound-Pool sogar mit 14tägigem Rückgaberecht (Bedingung: 149 DM als Scheck und 10,- DM in Briefmarken für Unkosten; Scheck wird ggf. zerrissen).

Zum Reinschnuppern

Wer die Vorteile moderner Massenspeicher überhaupt noch nicht kennt, probiert einfach eine RAM-Disk, z.B. TRUE-DISK.PRG V 2.3 von STC-PD-Disk 297 aus oder auch MAXIDISK oder MAXI-DISK2. Die MAXIDISKs sind etwas langsamer, aber sie komprimieren Datei-

en im Hintergrund auf bis zur Hälfte ihrer Größe und sind daher für kleinere Rechner ideal. So simulieren sie ohne Geldeinsatz die Geschwindigkeit moderner Mas-senspeichermedien. Eine Festplatte bietet natürlich viel mehr Platz, erspart Ihnen ein "Disk-Jockey"-Dasein und erlaubt auch in Verbindung mit einem Bootmanager die vielfältigsten Hilfsprogramme bedarfsweise einzubinden. Bei Bedarf NVDI mit True-Type-Schriftfonts für papyrus, Texel u.a. oder Multitasking oder Betrachter und Abspieler für bestimmte Dateiformate ...

Eine RAM-Disk bietet wieder andere Vorteile: Wenn Sie einen Bildbetrachter o.a., z.B. BMPSHOW2, SHOWER11, APEXJPG, APEXGIF, APEXFLI oder APEXTGA (letzterer Multicolor auch für gewöhnliche ST, z.B. Leser-CDs 10/98 und 7 = 7/99), auf eine RAM-Disk kopieren und als Anwendung für den entsprechenden Dateityp anmelden, so können Sie viele Bilder einzeln jeweils per Doppelklick betrachten, schneller, leiser und plattenschonender als mit dem Betrachter auf Festplatte, und gute Bilder herausfischen.

CD-ROMs

Eine Vielzahl verfügbarer CD-ROMs für ATARI-Computer (hier kurz: CDs) eröffnet Ihnen neue Welten. Über 70 CDs sind bereits erschienen, siehe Inserate in der ATARI Inside/ST-Computer. Sie erleben preiswert eine wahre Softwareflut mit Unmengen von PD und Shareware, Vollversionen und deren Demos, Multimedia-Demos, von altbekannten und bis in die jüngste Zeit gewachsenen Software-Serien, Filmchen (FLx, AVI, MOV u.a.), Calamus-, Signum-, True-Type- und auch noch GEM-Fonts, Klang-/MIDI-/Musikdateien (z.B. AVR, WAV, MID, MOD u.a.) und Bildern (z.B. JPG=JPEG, GIF und TGA). GIFs und TGAs können Sie sogar auf jedem ST/E (mit Photochrome 4 bzw. PCSVIEW2) in vollen 256 bzw. vielen 1000 Farben an Ihrem TV oder üblichen Farbmonitor betrachten, bis Sie’s langweilt (s. STC-Serie „1000 Farben auf jedem ATARI“ ab STC 6/99), TGAs auch mit APEXTGA. Oder Sie können dank GAB, ADAMAS usw. nicht nur direkt ins Internet, sondern auch billiger offline CD-ROMs mit Internetdateien (HTML-Format) durchsehen. Einen Überblick gibt das kostenlose Riesen-Inhaltsverzeichnis CD-INF fast aller erschienenen ATARI-CDs (Leser-CD 10/98). Dort werden z.B. auch Musiker vielfach fündig (Rubrik "mu" = Musik).

Es zeigt sich wieder einmal, dass der ST/E mit den WinDOSen (d.h. IBM-Kompatiblen) weiterhin gut mithalten kann, allerdings mit einem Bruchteil der Kosten und Systemabstürze!

Ein modernes SCSI-CD-ROM-Laufwerk an einem ATARI ST/E usw. zu betreiben ist Stand der Technik, je nach Schnittstellen ist auch (E)IDE möglich. Zunächst einmal in Stichworten und dann näher erläutert für den absoluten Nichtbastler, der sich auf das Einstecken von Verbindungskabeln beschränken möchte - die bei Ataris gewohnte Plug&Play-Lösung (engl. sinngemäß: einstöpseln und loslegen). Mindestanforderung: Ein Programm per Doppelklick zu starten, sollten Sie allerdings beherrschen!

Sie besorgen bei einem ATARI-Händler oder -Versender (siehe Inserate in dieser Zeitschrift):

Einige Tips zum Umgang mit Ihrem Laufwerk erleichtern das Leben

Falls Sie eine Festplatte benutzen, wird der Treiber künftig beim Booten automatisch aufgerufen. Benutzen Sie keine Festplatte, so installieren Sie den Treiber auf einer Bootdiskette, die Sie bei jeder CD-ROM-Sitzung am Anfang einlegen und dann wieder herausnehmen können.

Nun etwas ausführlicher

ATARI war zwar auch bei CD-ROM-Laufwerken Vorreiter (CDAR 504), aber heute interessieren moderne schnelle SCSI-Laufwerke. Auch wenn auf anderen Plattformen (E)IDE Anschlüsse häufiger sind, die teureren Rechner sind auch dort mit SCSI-Festplatten und anderen -Laufwerken ausgerüstet (Apple sowieso).

Für den Normalanwender mit etwas Geduld genügt für Programmdateien eigentlich immer noch ein 2fach-Laufwerk (doppelte Geschwindigkeit eines CD-Players), da ATARI-Programme keine Speicherfresser sind. Sie können natürlich auch ein 2fach-Laufwerk anschließen, das ist eben schneller, lauter und teurer und führt evtl. bei Unwucht zu Problemen, z.B. bei schlecht aufgeklebten Labels von CD-Rs/CD-RWs zum Abreißen dieser Etiketten. Tip: Wählen Sie, falls noch erhältlich, irgendeine Geschwindigkeit dazwischen.

Langsam kommen auch CD-ROM-Laufwerke mit herunterregelbarer Geschwindigkeit auf den Markt. Ein erheblicher Zeitgewinn entsteht übrigens, wenn Sie viele Dateien gleichzeitig mit einem schnellen Dateikopierer wie KOBOLD zunächst auf eine RAM-Disk oder Festplatte kopieren und von dort starten/bearbeiten. KOBOLD beschleunigt auch das Übertragen auf Disketten erheblich. Eine KOBOLD-Demo, beschränkt auf maximal 4 KB bzw. 2 KB auf einmal und mit gesperrter Formatieroption, gibt’s übrigens gratis auf einigen CD-ROMs und im Internet.

Ein externes CD-ROM-Laufwerk enthält üblicherweise im Gehäuse zusätzlich zu einem internen Laufwerk ein Netzteil mit Lüfter und ist damit autark. Normalerweise besitzt ein Laufwerk eine waagerechte Schublade, die herausfährt und in die die CD-ROM mit der Beschriftungsseite nach oben eingelegt wird, ganz wie bei Audio-CD-Spielem. Bei einigen hochwertigen älteren Geräten kommt die CD erst in einen sog. Caddy, das ist eine Plastikhülle ähnlich einer CD-Hülle, die durch Drücken auf zwei seitlich Zungen mittels Schwerkraft aufgeht und die CD weitest-gehend vor Staub u.a. schützt (bei teuren CDs sollte diese im Caddy verbleiben). Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass derartige Laufwerke hochkant betrieben werden können. TT und Falcon verfügen bereits über eine vollwertige SCSI-Schnittstelle (s.u.). Bei ST/E erweitert ein zugekaufter SCSI-Host-Adapter die vorhandene ASCI-Schnittstelle auf SCSI und verbindet Ihren Computer mit dem ersten SCSI-Gerät. Letzteres trägt in der Ausführung als externes SCSI-Gerät (z.B. CD-ROM-Laufwerk) hinten zwei gleichwertige sog. SOpolige weibliche Centronics-SCSI-Buchsen, ähnlich der Ihres Druckers, jedoch mit 50 Kontakten, zweireihig aufgeteilt. Externe Verbindungskabel müssen somit geräteseitig ähnlich wie ein entsprechender Druckerkabelstecker aussehen. Moderne Hostadapter wie Link97/98 sind als Verbindungskabel zwischen ST/E und Gerät konzipiert, d.h. die Mini-Platine sitzt unsichtbar im DMA-Stecker für den 19poligen Festplatten-/DMA-Port Ihres ST/E bzw. zweiten Port Ihrer Megafile-Festplatte o.a. ältere Hostadapter sind meist für Festplatten über l GByte ungeeignet (Ausnahme: ICD-kompatible). Auf größere DOSen-Festplatten können Sie mit dem AUTO-Ordner-Programm BIGDOS.PRG zugreifen (nicht ausprobiert).

Bei CD-ROM-Laufwerken und -Brennern spielen übrigens die noch schnelleren neueren SCSI-Varianten (z.T. 68po-lig) auch künftig kaum eine Rolle, denn keine CD-ROM dreht sich mit 5-10 000 U/min im Beinahevakuum. Ein SOfach Laufwerk ist ja ohnehin schon so schnell wie eine klassische Festplatte. Ultra2-SCSI usw. wird bei schnellsten Festplatten, z.B. für schnelle Server, eingesetzt. Alle SCSI-Varianten sind prinzipiell kompatibel, die neuesten erfordern jedoch im Mischbetrieb mit CD-ROMs ab den 68poligen Wide-SCSI-Varianten teuere Adapterstecker und Zusatzkenntnisse bei der Terminierung, also nichts für Laien oder Anfänger. Fundiert über SCSI nachlesen können Sie in "SCSI enträtselt" von Stephen Engel (CBHD) ab STC 7&S/99, S. 22.

Qualität

Eine Hilfe bei der Auswahl von Komponenten bieten Tests in zahlreichen Computerzeitschriften. Wenn Sie Geld sparen wollen, auch ältere Zeitschriftenexemplare finden Sie üblicherweise in der nächsten öffentlichen Bibliothek, aber bitte nicht die ST-Computer einsparen, sonst müssen wir, auch Sie, irgendwann ohne diese auskommen und uns anderswo alle zwei Jahre oder häufiger so richtig abzocken lassen. Beim „Fremdlesen“ können Sie auch gelegentlich darüber grinsen, wieviel Abstürze und Schwierigkeiten es auf der größten Plattform gibt. Zubehör wie Verbindungskabel wurden meines Wissens leider noch nie getestet. Jedenfalls sollten Sie überlegen, ob es hier nicht ein Markenprodukt sein sollte, z.B. mit besserer Abschirmung (evtl. von Einzeladern) oder stabileren Steckern. Wackelkontakte u.a. können nämlich zu schwer aufklärbaren Fehlern führen. Sonst behaupten Sie noch fälschlich, unser System wäre ja genauso instabil geworden wie ..., na was wohl?

Mehrere Geräte, Einstellungen und Terminierungen

Laien sollten sich Terminierung und Geräteadresse vom Lieferanten einstellen lassen und können die entsprechenden Ausführungen übergehen.

Mehrere Geräte, auch Festplatten, verketten Sie linear über weitere externe SCSI-Verbindungskabel (an beiden Ende Centronics SOpolig, männlich), wobei Kabellängen bis 1.5m möglich sind, u. U. sogar 3 m. Verzweigungen (wie Y u.a.) und Stichleitungen sind unzulässig, übrigens auch bei (E)IDE, das jedoch nur Kabellängen von ca. 10 cm erlaubt. Sollte ein externes Gerät nur eine SCSI-Buchse aufweisen, kann es nur am Ende der Kette betrieben werden. Interne Geräte haben immer nur eine Buchse, aber das Kabel bildet eine Kette, so dass jede Position erlaubt ist.

Das letzte Gerät an der Kabelkette (unabhängig von der Geräte-Id!) muss aus Gründen der Übertragungsicherheit „terminiert“ sein (Vermeidung von Signalreflexionen). Die Terminierung ist ein Abschlußwiderstandsnetzwerk, das bei SCSI und Fast SCSI passiv, d.h. ohne Stromversorgung, funktioniert. Wenn es wie zwei Minikämme aussieht, wird es durch deren Abziehen oder neu Aufstecken - Orientierung beachten - aus- bzw. eingeschaltet, ansonsten über Schalterchen oder Jumper. Bei neuesten Varianten, wie Ultra Wide SCSI usw., ist die Terminierung aktiv, d.h. mit eigener Spannungsversorgung, Übrigens gibt es auch Terminierungsstecker, die ans Ende der SCSI-Kabelkette gesteckt werden. Aber einfacher geht es so:

Was sind Jumper?

Winzige als Schalter dienende Plastikquader. Per Metallbrücke im Inneren werden zwei Pins (meist übereinanderliegende) elektrisch leitend verbunden (bewirkt meist "on" = "ein") bzw. durch Abziehen mit Pinzette oder spitzer Flachzange die Verbindung unterbrochen (seltener sind nutzerfreundliche Varianten mit kleiner Plastikfahne zum bequemeren Abziehen). Tips: 1. Mit Pinzette oder kleiner Spitzzange vorsichtig abziehen. 2. In einem Schächtelchen, einer durchsichtigen zugeklebten Plastiktüte o.a. sorgfältig aufheben, falls sie sich nicht dauerhaft auf einen Einzelkontakt (Pin) ohne Verbindung zu anderen Pins aufstecken lassen. Sie finden sie sonst nie wieder!

Als letztes Gerät verwende ich ein CD-ROM-Laufwerk, wo üblicherweise die Terminierung per Jumper oder Schalterchen eingeschaltet bleibt (s. Anleitung des Geräts), bitte ggf. eine separat schaltbare Term-Power gleichartig einschalten. Bei allen anderen Geräten der Kette bleibt beides aus, da doppelte Spannungsversorgung zu Problemen führen kann. Bei CD-ROM-Laufwerken ist alles problemlos, da sie mit Anleitung ausgeliefert werden. Normalerweise sind die Einstellmöglichkeiten auf der Geräterückseite sogar beschriftet. Noch einfacher ist es, wenn Sie vom Händler die Terminierung einschalten lassen und, falls getrennt einstellbar, auch „Term-Power“ auf „ein=on“ stellen lassen, ebenso die Geräte-Adresse oder SCSI-Id (auch SCSI-Id genannt), z.B. auf 6, auch in Verbindung mit alten Festplatten. Der Computer bzw. Hostadapter ist gewöhnlich voreingestellt auf die höchste Id, hier: 7. Die Zählung beginnt bei 0, so dass insgesamt 8 Geräte verbunden werden können, bei neuesten Varianten sogar 16 oder 32. Frei sind somit anfangs Id 0 bis 6. Jedes Gerät muß eine andere Adresse tragen, sonst gibt es Zugriffsprobleme. Alte Megafile-Festplatten u.a. mit alten HDX/AHDI-Treibern müssen jedoch bei Geräte-Adresse 0 beginnen (werkseitige Einstellung), und die Numerierung muß lückenlos sein, da Festplatten nach einer Lücke nicht gefunden werden. Jedoch muß bei Oldies umgekehrt eine Nummern-Lücke zwischen höchster Festplat-ten-Id und CD-ROM-Id vorhanden sein, da sonst das CD-ROM als Festplatte initialisiert wird, was zu Problemen führt.

Manchmal müssen Sie die Adresse eines Geräts oder die Terminierung aus irgendwelchen Gründen selbst einstellen. Dafür gibt es Schalterchen auf der Geräterückseite, manchmal auch Jumper. Die SCSI-Id stellen Sie bei externen Geräten meist einfach über einen beschrifteten Schiebeoder Drehschalter ein, bei internen über ein Schalterchen- oder ein Junpertrio, meist, aber nicht immer, in Draufsicht von hinten die linken drei Jumper (nicht mit 2x25 SCSI-Pins verwechslen!). Bitte Anleitung beachten. Die Einstellung erfolgt bei derartigen Trios als Dualzahl, normalerweise: nichts=Id 0, nur links ge-setzt/ein= Id l, nur Mitte=2, nur rechts=4, restliche Nummern durch additive Kombination, z.B. Mitte+rechts=2+4=6). Ma-ster/Slave wie bei (E)IDE gibt’s hier nicht, alles demokratisch und gleichberechtigt. Immer Beschriftung und Anleitung beachten! Falls Sie nur maximal 4 Geräte (Id 0-3) verwenden wollen, genügt für Geräteadresse 4 ein Jumper, meist der rechte des Trios. Geräteadresse 0 (nichts ein/gesetzt) reicht nur aus, falls Sie dauerhaft das CD-ROM-Laufwerk nur mit dem Disk-Laufwerk zusammen einsetzen wollen, was wenig wahrscheinlich ist. Ich wechsle Festplatten häufiger vorübergehend aus, vor allem für superschnelles Backup oder Defragmentieren durch Hin-und Zurückkopieren mit KOBOLD (Verify einschaltet!). Durch das terminierte CD-ROM-Laufwerk am Ende kann ich die nicht terminierten Festplatten beliebig austauschen und muß nur schlimmstenfalls deren Geräteadresse verändern.

Falcon, TT, MegaSTE

Beim Falcon entfällt der Host-Adapter (externe SCSI-Schnittstelle neben der in-teren IDE serienmäßig vorhanden), Sie benötigen stattdessen ein SCSI-Kabel zwischen Falcon und erstem SCSI-Gerät. Dieses ist falconseitig SOpolig mit Mikro-kontaktleiste (heißt, glaube ich, Micro-SCSI) und geräteseitig Centronics SOpolig, männlich. Übrigens sprechen die Festplattentreiber HDDRIVER 7.x und CB-HD502 (s. History im STGuide.Text) auch (E)IDE Platten an. Diese, wie z.B. die interne IDE-Festplatte des Falcon, zählen bei den SCSI-Geräteadressen natürlich nicht mit.

Beim TT funktioniert es analog, jedoch vermutlich mit abweichender Buchse am Computer (ATARI-Händler fragen!).

Beim Mega-STE können Sie den eingebauten Ein-Geräte-SCSI-Adapter durch die entsprechende interne Link-Variante und dabei evtl. gleich die Festplatte durch eine größere ersetzen. Für den Mega-STE gab es nie interne Konkurrenz-Adapter. Oder Sie verwenden wie bei jedem gewöhnlichen ST/e einen externen Host-Adapter als Plug&Play-Lösung. Die SCSI-Geräteadresse 0 wird jedenfalls von der internen SCSI-Festplatte bereits belegt! Per Bastelvorschlag aus "Chips& Chips" von Michael Rüge lässt sich übrigens der Ein-Geräte-Adapter für ein zweites Gerät "aufbohren", ausnahmsweise tragen beide Geräte die Adresse 0 und sind beide nicht terminiert. Aber wegen der in diesem Sonderfall nur möglichen Kabellängen von ca. 13 cm könnte man ein CD-ROM nur als zweites Gerät auf die offengelassene Festplattenabdeckung stellen. Um Himmelswillen nicht an die interne Stromversorgung anschließen, da diese überlastet würde! Ein CD-ROM-Laufwerk zieht mehr Strom als eine moderne Festplatte.

CD-ROM-Treiber

Nun zum letzten Schritt, der Installierung des CD-ROM-Treibers. Aktuell erhältlich sind für ST bis Falcon SPIN! (für Erstanwender kostenlos), die Egon! CD-Tools von Peter Hilbring und CD-Recorder CD-PRO (die Brennersoftware für CD-R/RW, aber inklusive eines speziellen CD-ROM-Treibers für Brenner, möglicherweise für ST/E ungeeignet, jedenfalls erscheint bei meinen beiden STEs eine Fehlermeldung) von Thomas Baumgärtner (SoundPool). Evtl. sind auch noch Restbestände der CD-TOOLS von Julian Reschke erhältlich.

Alle Treiber wurden bei mir mit Datendateien erfolgreich angetestet. Zusätzlich gestatten sie bei audiofähigen CD-ROM-Laufwerken das Auslesen von Audio-CDs mit geeigneten Programmen wie CD-Player (CDP.PRG). Wenn Sie CD-Brennabsichten haben, bleibt nur CD-Recorder (Pro bzw. Audio). Eine Musterinstallation liegt dort als AUTO-Ordner bei (ID 3, Laufwerksbuchstabe O). Bei rechtzeitigem Eintreffen des kanadischen Konkurrenzproduktes ExtenDOS Gold wird auch darauf an geeigneter Stelle eingegangen. Egon! verfügt über eine schöne Zusatzfunktion: Es stellt (zumindest bei mir) fehlerfreie Audiodateien im DVSM-Soundformat per Desktop bereit, ein Um-wandlungsprogamm in WAV liegt u. a. bei. Bei CD-Tools 3 sind es WAV statt DVSM, über die Qualität kann ich leider nichts aussagen. Über diese Fähigkeit verfügt auch Spin! unter MinT, jedoch nicht unter TOS, ebenso unter MagiC, was ich nicht ausprobiert habe. Die WAV-Dateien unter MinT waren bei mir leider nicht fehlerfrei, aber da Spin! ohne Kosten ausprobiert werden kann, ...

Nur CD-Tools und Egon! verfügen über ein Installationsprogramm. Dort müssen Sie den gewünschten Laufwerksbuchstaben festlegen. Empfehlung: den letzten als Laufwerk zulässigen, beim üblichen Single-TOS: Großbuchstabe "P", bei modernen Multitaskingbetriebssystemen wie MagiC "Z", ebenso bei TOS in Verbindung mit BIGDOS (nicht ausprobiert). Die CD-ROM-Adresse (SCSI-ID) wird evtl. selbsttätig erkannt, sonst eintippen. Außerdem ist per Fileselect-Box der Pfad für den Treiber festzulegen (üblicherweise der AUTO-Ordner auf Laufwerk C). Falls auf Disk, wäre dies eine Boot-Disk für Ihr CD-ROM-Laufwerk.

CD-Tools von J. Reschke enthält übrigens das Installationsprogramm als selbstentpackendes Archiv, um Platz für weitere nette Programme zu lassen, z.B. ein Harddisk-Recording-Programm. In diesem Fall haben Festplattenbesitzer ja keine Probleme, einfach auf Festplatte kopieren und entpacken. Leute mit Minimalausstattung (nur Disk), die aufsteigen möchten, benötigen einen Einstieg. Aktivieren Sie den Schreibschutz der Originaldisk. Kopieren Sie über Ihr Kopierprogramm (nur notfalls über das Desktop) die ganze Disk mehrfach auf Leerdisks und löschen dort jeweils alles bis auf eine jeweils andere Programmdatei (mit Endung TOS) und starten dann diese. So erhalten Sie auf der entsprechenden Disk die entpackten Programme (sehen Sie auch in die dortige Anleitung!).

Üblicherweise ist der CD-ROM-Treiber der obersten Ebene ein AUTO-Ordner-Programm namens METADOS.PRG von ATARI, der klassische ATARI-MetaDOS-Treibers für block-orientierte Geräte, up-gedated von Dritten. Einige Varianten, z.B. CD-Tools, erlauben auch den nachträglichen Start per Doppelklick, andere finden jedoch dann Hilfsdateien nicht. Zum MetaDOS gehören als Hilfsdateien eine CONFIG.SYS und je ein BÖS- und DOS-Treiber, die mitinstalliert werden. Die per Text-Editor oder nochmaliger Installation nachträglich veränderbare CONFIG.SYS gibt an, wo die eigentlichen Gerätetreiber xx.BOS und CD-For-matetreiber ISOyy.DOS o.a. zu finden sind. Bei alten Festplattentreibern müssen Sie zur Funktionsfahigkeit evtl. SCSI_DRV.PRG in den AUTO-Ordner kopieren, ehe Sie das MetaDOS installieren! Bei CD-Tools beispielsweise ist ein SCSI_DRIVER-kompatibler Treiber integriert, ebenso bei den Festplattentreibern CBHD502 und HDDRIVER ab 7.7. Für Vorsichtige: Im Zweifelsfall SCSI_DRV.PRG vor dem Installieren Ihres CD-Treiberpakets in den AUTO-Ordner kopieren und durch Umbenennen in „SCSI_DRV.PRX“ deaktivieren. Funktioniert nach der Installation des CD-ROM-Treibers alles, dann belassen Sie es bei „.PRX“, andernfalls wieder in „.PRG“ umbenennen. SCSI_DRV.PRG finden Sie auf vielen CDs, er liegt auch CBHD502 und dem Brennprogramm CDPRO bei. Keine Angst, Probleme lassen sich i. allg. über die jeweilige Dokumentation klären - und wozu gibt es diese Tips hier? Bei kommerziellen CD-Treibern funktioniert ja sowieso alles automatisch.

Natürlich ist ein Reset erforderlich, um den Treiber zu aktivieren, ab TOS 1.4 genügt der berühmte Klammergriff Alternate + Control + Delete. Egon-CD-Tools vertragen sich nicht ohne Eingriff mit einem eingeschalten Falcon FXDRIVE-Beschleuniger, CDPRO bei mir auch nicht.

Für Anfänger:

Wie kommt man zu einem AUTO-Ordner? Installationsprogramme erzeugen, soweit erforderlich, einen solchen automatisch. Ansonsten von einer Disk o.a. runterkopieren und Inhalt löschen. Oder man klickt das Laufwerkssymbol=Ikon des Boot-Laufwerks an (i. allg. A bzw. C). Es wird dadurch invertiert dargestellt. Dann im Menü Datei „neuer Ordner“ auswählen, in die Maske AUTO eintragen und OK anklicken. Der AUTO-Ordner sollte übrigens möglichst als erster Ordner auf der Disk bzw. der Festplatten-Partition angelegt werden.

Wie erzeugen Sie auf dem Desktop ein Laufwerk-Icon „P“?

Ab TOS 2.x (MegaSTE oder ST/E nachgerüstet) genügt es, im Menue „Extra“ „Laufwerk anmelden“ anzuwählen, wodurch das neue Laufwerk automatisch erkannt wird und das Icon bereits erscheint und nur noch nach Geschmack bei gedrückter Maustaste verschoben oder ein anderes Icon gewählt wird. Bei niedrigeren TOS-Versionen wählt man wie üblich ein vorhandenes Muster-Laufwerk, z.B. A, durch Mausklick an, und beim Desktop-Menü „Extra“, „Laufwerk“ passt man Buchstaben und Beschriftung von Hand an (z.B. „P“ und „CD-ROM“). Danach keinesfalls „Extra“, „Arbeit sichern“ vergessen, damit beim nächsten Booten alles so bleibt.

CD-ROM Tips

Das neue Laufwerk kann nun wie jedes andere Daten lesen, Dateien können wie gewohnt kopiert werden. Jedoch kann auf eine CD-ROM nicht geschrieben werden (Ausnahme CD-Brenner). Manche Programme können nicht unmittelbar von der CD-ROM verwendet werden, z.B. weil sie aus Platzersparnis „nicht ausführbar“ gepackt wurden, z.B. bei Namens-Endungen (Datei-Typ) ARC, LZH, ZOO und ZIP als die häufigsten. Viele gepackte, d.h. verlustfrei komprimierte Dateien stammen aus Mailboxen oder dem Internet, wo Verbindungszeit Geld kostet. Andere sind speziell für Disketten gedacht, wie Multimedia-Demos, da diese den ST voll ausreizen und sogar das Betriebssystem umgehen, z.B. über spezielle Bootsektoren. Wieder andere erzeugen beim Aufruf eigene Dateien, z.B. für den Punktestand und können weder von einer CD-ROM noch von einer schreibgeschützten Disk gestartet werden (Virenscanner nicht vergessen!). Dies ist kein Mangel der CD-ROM. Zum Schnuppern verwende ich gewöhnlich eine RAM-Disk (s.o.). Dies ist jedoch oft nur sinnvoll, wenn Sie über mehr als 1 MB Kernspeicher verfügen. Vergessen Sie bitte keinesfalls bei regelmäßiger Benutzung von Shareware sich mit dem entsprechenden kleinen Betrag (siehe dortige Textdateien) beim Programmierer registrieren zu lassen. Sonst versiegt diese Quelle!

M. Krönig



Aus: ST-Computer 12 / 1999, Seite 38

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