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papyrus 9 - Update im Frühsommer

R.O.M. logicware lässt den Atari-Markt nicht im Stich und kündigte für das Ende des ersten Quartals dieses Jahres die neue Version 9 ihres Office-Pakets papyrus. Ab dem 01. März erhalten alle Käufer von papyrus die zurzeit aktuelle Version 8.23 inklusive einer Lizenz auf den Nachfolger. Nach dessen Fertigstellung wird papyrus 9 dann kostenlos nachgeliefert.

Die Office-Suite für Atari, Windows und OS/2, die bald auch auf Amiga und Mac laufen soll, wurde um zahlreiche Funktionen erweitert. Die meisten Verbesserungen erfuhr dabe der Datenbank-Teil. Um das Programm noch besser im professionellen Einsatz platzieren zu können wurde jetzt eine Mehrplatz-Fähigkeit für den Einsatz im Netzwerk-Betrieb eingeführt Die Datenbank-Masken können Bedienelemente wie Radio Buttons, rollbare Textfelder, Checkboxen, mit Werten belegbare Popups etc enthalten. Die von den Anwendern geschätzter HyperOFFICE-Verknüpfungen von Texten auf Datensätze werden in Zukunft auch innerhalb von Datensatz-Masken einsetzbar sein. Weiterhin wurden neue Rechenfunktionen unter andcrem für die zusammenfassende Auswertung von Daten aucüber mehrere oder sogar alle Datensätze einer Datenbank hinweg geschaffen. Relationen können jetzt über mehrere Tabelic-hintereinander verknüpft sein. Außerdem können von dc-Daten her passende Werte relational automatisch verknüpft werden.

Weiterentwickelt wurden natürlich auch die Textverarbeitungsfunktionen von papyrus. Die Version 9 erhält nun vielfach von Anwendern gewünschte Erweiterungen wie Referenznoteund Querverweise auf Tabellen, Bilder, Überschriften, freie Textstellen sowie Endnoten und vieles mehr.

Eng damit verknüpft sind die Desktop-Publishing-Funktnen des Programms. Auch in diesem Bereich wurde auf Anwenderwünsche eingegangen. Unter anderem wurde das StammseitenKonzept - also die Vorlagen für das Seitenlayout - vereinfacht und dabei noch funktionell erweitert. So können in Zukunft globale Stammseiten verwaltet werden.

Äußerst wichtige Erweiterungen erfuhr die Tabellenkalklation von papyrus. Die Berliner Softwareschmiede ergänzte das Programm um eine Import- und Exportmöglichkeit von und -ach MS Excel sowie zu anderen Tabellenkalkulationen. Diese Filter arbeiten auch im Datenbankteil des Programms. Für die Werteeingabe und Manipulation in der eingebetteten Tabellenkalkulation wurden verbesserte Bedienungselemente und Funktionen geschaffen.

Die ständigen Inkompatibilitäten von neuen MS Word-Versionen gegenüber ihren Vorgängern sind ein ständiges Argernis für Anwender wie für Entwickler, die ihre Programme kompatibel halten möchten. papyrus ist daher in diesem Punkt überarbeitet worden, damit Sie in Zukunft auch Dokumente der aktuellen Word-Version 1:1 einlesen und abspeichern bzw. nach MS Word transferieren können. Kombiniert mit den erwähnten Im- und Exportfiltern für MS Excel dürfte papyrus eine wohl einzigartige Flexibilität erwachsen sein.

Wenn wir gerade von MS Word sprechen: recht beliebt sind bei Microsofts Office-Giganten die Assistenten, die eine ständige Hilfsfunktion anbieten. Ab der Version 9 hat dieses Konzept auch Zugang zu allen wichtigen Themenbereichen von papyrus erhalten. Die Assistenten führten Sie also wie in einem Kochbuch Schritt für Schritt durch das Programm, bis das von Ihnen gewünschte Ergebnis entstanden ist - sei es eine Doktorarbeit, eine multimediale Videodatenbank oder einfach nur der Ausdruck von ein paar Adressetiketten.

Auch in einem anderen Bereich wird der Anwender an die Hand genommen: Damit in papyrus nun noch schneller Vorlagen für die tägliche Arbeit erstellen können, wurde der Vorrat an Beispieldokumenten stark erweitert. Dem Anwender stehen Beispiele aus Bereichen wie Etiketten, Bücher, wissenschaftliche Arbeiten und Geschäftsbriefe bereit.

Sobald eine neue Version vorgestellt wird, werden wir sie selbstverständlich in der stcomputer auf Herz und Nieren testen.

R.O.M. logicware, www.rom-logicware.com

Neues vom Projekt Pegasus

Kurz nach Redaktionsschluss unserer letzten Ausgabe veröffentlichte Medusa Computer die ersten Spezifikationen des Pegasus-Projekts (wir berichteten), die aufgrund der in einer Online-Umfrage entwickelten Anwenderwünsche getroffen wurden. Allerdings weist Medusa darauf hin, dass einige Spezifikationen direkt von den Voraussetzungen der Coldfire-CPU abhängig sind und so kurzfristige Änderungen möglich sind.

Die bisherigen Spezifikationen sehen folgendermaßen aus:

Weitere Informationen sollen erst dann veröffentlicht werden, wenn sie feststehen. Außerdem ist darauf hinzuweisen, dass alle Planungen bisher von den verfügbaren Prozessoren der Coldfire-Familie ausgegangen wird, während im Endanwender-Gerät der neue Coldfire 4e zum Einsatz kommen soll, der eine höhere Kompatbilität zur bisher im Atari verwendeten 68kReihe und eine höhere Taktfrequenz bieten soll.

Für Entwicklerinformationen bezüglich einer Umsetzung bestehender 68k-Software auf den Coldfire wird derzeit auf die Webadresse microapl.co.uk/Porting/ColdFire/ verwiesen.

www.xtos.de

ParadiseWeb

Die Meldung klang zunächst zu gut und zu nah am 1. April, um wahr zu sein. Mittlerweile kristallisieren sich jedoch einige Fakten, die Hoffnung machen: Mit ParadiseWeb soll ein komplett neuer Webbrowser für Atari-Environments entstehen. Entwickelt wird dieser Software von dem amerikanischen Unternehmen Paradise Web Design and Consulting.

Die geplanten Leistungsdaten klingen bisher sehr vielversprechend. Angekündigt ist die volle Kompatbilität zum HTML-Standard 4, JavaScript und SSL. Auf Nachfrage sicherte uns PWD eine erste Betaversion für ein Preview schon für die kommende Ausgabe zu. Ein Interview mit dem Geschäftsleiter von PWD, Bruce Sarte, finden Sie bereits in dieser Ausgabe der st-computer. Eine erste öffentliche Version des Webbrowsers wird für Ende Sommer 2001 erwartet.

ParadiseWeb ist streng genommen Bestandteil eines kompletten neuen Office-Pakets derselben Firma. Office-Suite könnte eine Konkurrenz zu papyrus OFFICE werden und verspricht eine leistungsstarke Textverarbeitung mit Unterstützung von TrueType-Fonts und RTF-Dokumenten sowie eine Tabellenkalkulation, die eine Kompatibilität zu MS Excel aufweist. Interessant ist sicher auch die Vorankündigung eines Präsentationsprogramms, das Daten von Microsofts PowerPoint verarbeiten soll. Ein ähnliches Projekt unter dem Namen AtariOSK kam allerdings nie zur Auslieferung.

Bis zum Erhalt erster Betaversionen können wir keine Angaben dazu machen, wie verlässlich die genannten Informationen sind. Wir hoffen, dass unser Interview und das angekündigte Preview Klarheit bringen werden.

http:/paradisewebdesign.net/paradise/paradise.htm

Xairon - Neues vom Terminplaner

XAIRON ist ein multifunktionaler, einfach zu bedienender, moderner Terminmanager. Mit XAIRON können bis zu vier verschiedene Tagebuch-Dateien gleichzeitig geöffnet und bearbeitet werden. Als kleine Zugabe enthält das Programm eine Analog-Uhr mit Stoppfunktion. XAIRON kann vielfältig konfiguriert werden, so können Sie z.B. sämtliche Farben und Zeichensätze nach Ihren Wünschen einstellen.

Für die Atari-Version gibt es ab sofort ein Update auf die Version 1.5, die mit einigen Fehlerberichtigungen und Erweiterungen aufwartet. So kann die Monatsübersicht jetzt alternativ eine ganze Woche pro Zeile darstellen. Das Tagebuch kann nun ausgedruckt werden, wobei der Ausdruck nicht mehr auf eine DIN-A-4-Seite beschränkt ist. Praktisch ist außerdem, dass Tagebücher mit einem einem Passwort geschützt werden können und Termine wiederholbar auf den letzten Tag des Monats gelegt werden können.

Die aktuelle Version findet sich auf der Homepage des Entwicklers. Die Vollversion kostet 25 DM.

Einen Test der Version 1.11 finden Sie übrigens in der st computer 08-2000.

www.xairon.de

Kurzmitteilungen

Vision 4.Oc ist erhältlich. Die franzöische Bildbearbeitung Visic ist ab sofort in der Version 4.Oc von der Website der Entwickler (vision.atari.org) herunterladbar. In dem Minor Update wurden vor allem Fehlerkorrekturen vorgenommen. Gleichzeitig wurde nochmals auf die Modulschnittstelle des Programms verwiesen.

ArcView 0.6. Die Packer-Shell ArcView, die wir in der vergangenen Ausgabe testen konnten, wurde in der neuen Version veröffentlicht. Ab sofort können Dateien auch auf Desktop-Piktogramme ziehen. Daher ist ab sofort ein Desktop mit AV-Server. Voraussetzung. Außerdem erhielt das Programm Information-und Bestätigungsdialoge für die wichtigsten Funktionen.

Prokyon. Der in Ausgabe 02-2001 vorgestellte Programmstarter Prokyon liegt in einer ersten öffentlichen Betaversion vor. Um ihn herunterzuladen, müssen Sie sich auf der Homepage RGF Software unter der URL members.rgfsoft.com als "Member" eintragen.

Vor 10 Jahren - die st-computer 04-1991

An dieser Stelle möchten wir die Zeit wieder einmal etwas zurückdrehen und einen Blick in die st-computer von vor 10 Jahren werfen. Thomas Raukamp stieg daher in sein (ebenfalls) staubiges Kellerarchiv um in Erinnerungen zu schwelgen.

Die Ausgabe 04-1991 startete mit einem Editorial, das man heute wohl getrost als "Klassiker" unter allen Ergüssen geneigter Chefredakteure und weniger priviligierter Schreiberlinge bezeichnen kann, Martin Pittelkow lässt sich genüsslich über die Verunstaltung der deutschen Sprache aus, die von Soft- und Hardwareproduzenten verbrochen wird. Da diese Meinung heute mehr denn je zutrifft, haben wir uns entschlossen, den wirklich lesenswerten Text auf Seite 5 dieser Ausgabe nochmals zu veröffentlichen.

Sportlich ging es dagegen beim Titelthema der Ausgabe 04-1991 zu: 6 Low-Cost-Laserdrucker hatten sich zum Vergleichstest angesagt. Neue Software gab es ebenfalls: Sowohl das Vektorisierungsprogramm Convector als auch die relationale Datenbank Phoenix gelten heute als Klassiker die immer noch gern eingesetzt werden. Phoenix kam damals übrigens auf satte 398 DM, Convector kostete immerhin 248 DM.

Die Aktivität der Firma Atari spiegelte sich ebenfalls wider: Auf immerhin zwei Seiten wurde der damalige Neuling Mega STe beworben.



Aus: ST-Computer 04 / 2001, Seite 6

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