VCS-Emulator z26 im Kurztest

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Einer der beliebtesten VCS-Emulatoren geht mit einigen Bugfixes in die neue Runde.

VCS-Emulatoren gibt es eine ganze Menge, obwohl das VCS2600 als eine der am schwierigsten zu emulierenden Konsolen gilt. Zum einen wurde das VCS dank technischer Tricks ausgereizt und zum anderen gab es dutzende von Extras, mit denen das VCS erweitert werden konnte: Paddles, Racing-Controller, Keyboard...
z26 ist aus dem VCS-Emulator A26 entstanden, der mittlerweile nicht mehr weiterentwickelt wird. Verfügbar ist z26 nur für DOS-Computer, er fühlt sich aber auch in der DOS-Box von Windows wohl.

Installation und Start

Die Programmdatei wird in das Verzeichnis mit den ROMs gepackt und fertig. Das Programm bietet aber keine Möglichkeit, auf der Festplatte nach ROMs zu suchen, so das das Programm immer bei den ROMs liegen sollte. Nach dem Start erscheint schon der Auswahlbildschirm in angenehmen Farbtönen. Negativ fiel auf, das in dem Auswahlbereich nur kurze Dateinamen angezeigt werden und das auch noch in einer kleinen Schriftart. Das macht das Auswählen etwas schwer und bei einer Riesen-ROM-Sammlung wirkt es sehr unübersichtlich.

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Automatische Konfiguration

Ungewöhnlich an dem Programm ist, das schon fast alles automatisch konfiguriert wird. Der Joystick muß nicht vorher kalibriert werden und die Maus wird als Trackball- und Paddle-Ersatz genutzt. Diese ersetzt auch die Lightgun, wobei hier auch PC-Lightguns unterstützt werden könnten. Eine Sonder-Unterstützung fehlt auch für das eine Spiel, das den Racing-Controller benutzt (Indy 500) - man muß hier mit der Tastatur Vorlieb nehmen.
Unterstützt werden weiterhin die Keyboard-Controllers und den Booster Grip (für Omega Race).

Sound

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Für den Sound wird eine Soundblaster-kompatible Karte (mind. 2.0 DSP) benötigt, notfalls wird der Sound auf Wunsch über den PC-Lautsprecher ausgegeben. Wenn kein Sound ertönt, sind häufig zwei Ursachen dafür verantwortlich. Da z26 als DOS-Programm seine Ausgaben nicht über das Windows-Soundsystem laufen lässt, ertönt unter NT/2000 und XP auch kein Ton. Das gleiche gilt für die Soundchips, die häufig auf Motherboards von Komplett-PCs zu finden sind. Deren Soundblaster-Emulation ist häufig eher lückenhaft oder sie ersetzen nur eine ältere SB-Karte. Der Autor von z26 empfiehlt hier eine neue Soundkarte - aber wer kauft sich wegen eines VCS-Emulators schon eine neue Karte?
Auf dem Test-PC gab z26 keinen Ton von sich, eine Soundkarte wurde nicht nachträglich installiert, da der Autor dieses Artikels mit dem Thema "Soundkarten unter Windows" so seine Erfahrungen gemacht hat. Wenn der Sound funktioniert gibt es allerdings eine sehr gute Reproduktion des VCS-Piepsers, die sogar Sprachausgabe unterstützt.

Grafik

Hier trumpft z26 auf: eine Vielzahl von Grafikmodi steht zur Auswahl, mit verschiedenen Bildwiederholfrequenzen und Farbpaletten. Im wesentlichen wird zwischen PAL und NTSC unterschieden, wobei z26 auch selbstständig die richtige Palette wählt.
Die Grafikemulation selber war bei den getesteten Spielen sehr nahe am Original. Selbst der s/w-Modus der Konsole ist eingebaut. Keine Probleme bereiten diverse VCS-Tricks wie der bekannte Rainbow-Effekt.

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Kompatibilität

Auf der Höhe der Zeit ist die Kompatibilität. Keines der Spiele versagte seinen Dienst, selbst das unter Emulatoren gefürchtete "Pitfall II" lief reibungslos. Nur Multimodule werden nicht unterstützt, wie das 32-in-1. Es gelang jedenfalls nicht, mit der Reset-Taste zwischen den Spielen umzuschalten.

Weitere Optionen

Per Knopfdruck wird ein Snapshot im PCX-Format erzeugt. Diese werden einfach durchnummeriert, der Name des Spiels wird nicht als Hilfe genommen.
Für Programmierer gibt es einen aktivierbaren Tracer, der alles aufzeichnet, was sich so im virtuellen VCS tut.

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Fazit

z26 ist ein sehr guter Emulator, aber nur für DOS! Die Bedienung ist zwar einfach, aber Windows-basierte VCS-Emulatoren sind noch einfacher zu bedienen. Der fehlende Sound ist ein weiterer Makel, denn nur die fanatischsten Fans kaufen sich deswegen eine Soundkarte.
Die Konkurrenz ist zudem groß: PCAE und Stella bieten einen ähnlichen Leistungsumfang und existieren auch in einer Windows-Umsetzung. Beide sind weniger wählerisch bei der verwendeten Soundkarte.

Ergänzung: z26 gibt es mittlerweile auch für Windows-Systeme.

Quelle:
http://www.whimsey.com/z26


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 11 / 2001, Seite 47

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