SE-Fakt 2000: Fakturierung auf dem Atari

Mit SE-Fakt 2000 hat ein weiteres kaufmännisches Programm den Sprung ins Eurozeitalter geschafft. Und wir haben es endlich geschafft, einen Test dazu zu schreiben.

SE-Fakt 2000 ist kein neues Programm sondern wird bereits seit mehreren Jahren weiterentwickelt. Es läuft auf allen Ataris ab TOS 1.4, 2 MBytes RAM Hauptspeicher und einer Festplatte mit freien 10 MBytes. Auch auf folgenden Atari-Kompatiblen Rechnern kann das Programm eingesetzt werden: Hades, Milan 040, Medusa T40 und dem ST-Emulator. Empfohlen wird Speedo GDOS oder NVDI 5.x.

Wie aus dem Namen schon hervorgeht, handelt es sich bei SE-Fakt 2000 um eine Software, die den Anwender beim Schreiben von Rechnungen unterstützt. Das Programm geht aber weit darüber hinaus, mit ihm steht eine komplette Auftragsabwicklung zur Verfügung. Anfrage, Angebot, Auftragsbestätigung, Lieferschein, Rechnung und Bestellung wurden in das Paket integriert.

Installation

Mit dem mitgelieferten Installationsprogramm hat der Anwender SE-Fakt 2000 schnell und unkompliziert auf der Festplatte installiert. Nach dem ersten Start gibt man unter dem Menüpunkt Optionen/Firma seine eigenen Firmendaten ein. Artikel und Adressen erfasst man am einfachsten über das zentrale Eingabefenster. Hier können auch alle Angebote Rechnungen usw. erfasst werden.

Adressen

Im Adressfenster werden alle Adressen erfasst, egal ob es sich dabei um Kunden-, Lieferanten- oder Privatadressen handelt. Zusätzlich können noch weitere Attribute (Typ) hinterlegt werden, wie z.B. „Wichtiger Kunde" oder „Kunde nur gegen Barzahlung". Für die Suche nach einer bestimmten Adresse stehen alle Felder der Adressdatenbank zur Verfügung. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Adressen getrennt in verschiedenen Datenbanken z.B. Kunden und Lieferanten zu speichern. Wie bei den Suchfunktionen können auch alle Adressen nach einem bestimmten Datenbankfeld sortiert werden. Ein ASCII-Export der Adressdaten rundet dieses Programmteil ab.

Artikel

Alle Waren und Dienstleistungen werden hier angelegt. Die Artikelnummern können numerisch- oder alphanumerisch sein. Neben zwei Verkaufspreisen der Handelsspanne und dem Einkaufspreis besteht die Möglichkeit, verschiedene MwSt-Sätze zu hinterlegen. Waren oder Dienstleistungen können auch in Gruppen zusammengefasst werden. Bei den einzelnen Warengruppen kann der Anwender verschiedene Rabatte hinterlegen.

Unter dem Menüpunkt „Vorgang/Eingabe/Neu" wird der neue Vorgang erfasst, in unserem Beispiel eine Rechnung.

Vorgang erfassen

Angebot, Rechnung und Lieferschein werden immer nach dem gleichen Prinzip erstellt. Von daher haben wir uns hier einmal Schwerpunktmäßig auf die Rechnung konzentriert.

Unter dem Menüpunkt „Vorgang/ Eingabe/Neu" wird der neue Vorgang erfasst. In unserem Beispiel eine Rechnung. Die Vorgangsnummer wird automatisch vergeben. Unter dieser Nummer wird unsere Rechnung dann auch später gespeichert. Nachdem man den Cursor auf die Kundenzeile gesetzt hat, kann man aus der am linken Bildrand platzierten Menüleiste die Adressliste öffnen und sich den entsprechenden Kunden aussuchen. Wenn die Adressdatei noch nicht geladen wurde, kann man das auch an dieser Stelle nachholen. Bei einem neuen Kunden genügt ein Doppelklick auf die Kundenzeile und das Adresseingabefenster öffnet sich.

Die Auswahl der einzelnen Rechnungspositionen erfolgt nach dem gleichen Muster. Nachdem der Cursor auf die Positionszeile gesetzt wurde, kann der Anwender aus der linken Menüleiste die Artikelliste aufrufen um den gewünschten Artikel auszuwählen. Noch einfacher geht es, wenn man die einzelnen Menüs per Tasten/Tastenkombina-tion aufruft. Wer täglich mit dem Programm arbeitet, hat die einzelnen Tastenkombinationen schnell im Kopf.

Neben der Mengenangabe kann auch noch ein Rabatt, Skonto oder anderer MwSt-Satz eingegeben werden. Ein weiteres Feld steht für das Zahlungsziel sowie eine Auftrags- oder Komissionsnummer zur Verfügung. SE-Fakt bietet die Möglichkeit auch noch Zusatztexte auf das Angebot, die Rechnung, oder den Lieferschein zu drucken.

Zahlungseingang

Die Zahlung der Rechnung wird ebenfalls in SE-Fakt 2000 erfasst. Für den Kunden und/oder die eigene Buchhaltung, kann eine Quittung über den Celdeingang gedruckt werden. Das Programm informiert den Anwender auch über den Stand der noch nicht bezahlten Rechnungen und bietet die Möglichkeit, Mahnungen in verschieden Stufen zu schreiben.

Verschiedenes. Eine Reihe sehr nützlicher Funktionen verbergen sich in der Menüleiste unter dem Punkt „Beleg-Konfiguration und Optionen":

Eine ST-Guide Hilfe und ein Handbuch steht dem Neueinsteiger zur Verfügung. Für die verschiedenen Druckaufgaben werden alle GDOS Drucker unterstützt.

Module

Das Programm kann durch Zusatzmodule erweitert werden. Zurzeit stehen folgende Module zur Verfügung:

Durch dieses Modulare Konzept kann auch sehr gut auf weitere Kundenwünsche eingegangen werden. Auch individuelle Programmanpassungen an den einzelnen Kunden sind möglich. Soenke Diener, der den Vertrieb für das Programm übernommen hat, nimmt immer gerne Wünsche und Verbesserungsvorschläge entgegen.

Im Adressfenster werden alle Adressen erfasst, egal ob es sich dabei um Kunden-, Lieferanten- oder Privatadressen handelt.

Finanzbuchhaltung

SE-Fakt 2000 bietet keine Finanzbuchhaltung (Fibu). Es gibt auch keine Schnittstelle zu einem anderen Buchhaltungsprogramm. Laut Auskunft der Vertriebs ist für die Zukunft eine Datev-Schnittstelle angedacht.

Fazit

SE-Fakt 2000 erfüllt seine Aufgabe als Auftragsbearbeitungssystem für kleinere bis mittlere Betriebe sehr gut. Das Programm läuft sehr stabil und es lässt sich auch auf kleineren Ataris gut einsetzen. Am meisten vermisst habe ich die fehlende Finanzbuchhaltung.

Auf alle Funktionen von SE-Fakt 2000 einzugehen ist an dieser Stelle nicht möglich, und die eine oder andere wichtige Programmfunktion wurde hier sicherlich auch nicht angesprochen. Eine Demoversion zum eigenen Testen stellt der EDV-Service Sönke Diener allerdings bereit.

SE-Fakt für Windows

Was sucht denn eine Windows-Version in einer Atari-Zeitschrift? Bei der Windows-Version von SE-Fakt handelt es sich um die Atari-Version mit einem eingebauten Atari-Emulator. Diese Version ist vor allem für die interessant, die neben Atari-Computern noch Window- Rechner in ihrem Betrieb ein-setzen oder mit SE-Fakt auf einem Notebook (Windows) arbeiten möchten. Die SE-Fakt Daten lassen sich zwischen beiden Rechnerwelten austauschen.

Die Windows-Version bietet auch eine Netzwerkunterstützung sowie eine Exportschnittstelle für Excel und/oder Access. Durch diese Schnittstelle lassen sich auch Daten an ein Buchhaltungsprogramm übergeben. Genutzt werden können in dieser Version auch Windows-Schriftarten sowie alle Windows-Drucker (auch USB).

Ein Blick auf die Verwaltung von Artikel mit SE-Fakt.

Preise:

home.t-online.de/home/soenke diener


Martin Holzwarth
Aus: ST-Computer 05 / 2002, Seite 28

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite