STIC

Nicht gerade üppig bestückt - die RSC-Datei von STIC. Oben links: das passende Icon zu Interface.

Es gibt Programme, die jahrelang existieren, ohne das wirklich richtig von ihnen Notiz genommen wurde.

Vielleicht liegt es an der Namensverwandtschaft zu STiK, die STIC zu einem Mauerblümchendasein verdammt hat. Dabei hat STIC vielversprechend angefangen. Mini-Icons erfreuen sich größerer Beliebtheit. Da eine Skalierung der großen Icons nur mit Qualitätsverlusten möglich ist, gibt es ganze Icon-Sammlungen im 16x16 Format. Ohne zentrale Verteilstelle verwaltet jedes Programm seine Mini-Icons alleine. Eine Lösung wäre es, sich beim Desktop zu bedienen, aber da sich mit Thing und Jinnee zwei Desktop-Alternativen etabliert haben, ist dies dementsprechend schwierig.
An dieser Stelle setzt STIC ein, eine Art "Verwalter" für Mini-Icons. STIC steht für Stewart Icon Server und wurde - nomen est omen - für den MagiC-Zusatz Stewart geschrieben. Aber auch andere Programme können davon profitieren und z.B. in Dialogen, in denen externe Programme ausgewählt werden, das passende Icon zeigen.

Installation & Start

STIC benötigt beim Start das AES und gehört daher nicht in den Auto-Ordner. Am besten ist es im Start-Ordner von MagiC aufgehoben. Ist Stewart installiert und wird ein Neustart durchgeführt, werden erste Veränderungen sichtbar. Statt der MagiC-Recyclingpfeile erscheinen Icons, die zum laufenden Programm passen sollen. STIC orientiert sich dabei am Dateinamen der Anwendung. In der RSC-Datei von STIC ist im Text der Icons der passende Dateiname bzw. ein Teil dessen angegeben.

Programme

Der Icon-Manager erfreut sich nicht gerade großer Beliebtheit - gerade einmal NoThing/Alice und Stewart unterstützen STIC. Das mag vielleicht auch daran liegen, das Stewart lange Zeit Shareware war und aufgrund seiner Shareware-Einschränkung (Betrieb für zehn Minuten) nicht von jedem benutzt wurde. Hinzu kommt noch, das Stewart nur mit MagiC läuft.
Die Benutzung von STIC ist gleich dreifach möglich. Zum einen liefert es über Stewart das jeweils passende Icon zum Programm. Programme können aber auch bei STIC Icons abfragen oder anmelden. So kann in einem Dialog jeweils das zum Dateinamen passende Icon erscheinen. Eine etwas knappe Dokumentation findet sich in der deutschen Version des Hypertextes. In der RSC-Datei befinden sich neben Mini-Icons auch Icons in Normalgröße. Diese werden von Alice/NoThing für das Iconify-Fenster benutzt.

Nachteile

Der große Nachteil von STIC ist, das es vom Benutzer verlangt, eine weitere RSC-Datei mit Icons zu pflegen. Diese ist in der Grundversion nicht gerade vollständig und neben auch heute noch beliebten Programmen wie PureC, CAT und Calamus finden sich dort auch viele Anwendungen, die ihr Verfallsdatum schon überschritten haben: Gemini, Two-in-One oder Ease. Die STIC-RSC-Datei muss mit einem RSC-Editor geändert werden, worauf wohl nur die wenigsten Anwender Zeit verwenden wollen.
Besser wäre es da wohl, wenn das Betriebssystem dies unterstützen würde. In der RSC-Datei finden sich ein Platzhalter mit den passenden "Fahndungsdaten". Das System setzt dann das Icon ein und das Programm könnte die Daten jederzeit ändern.
Noch besser wäre es natürlich, wenn die Icons selber, analog zum MacOSX, als Vektorgrafiken gespeichert wären. Dann wäre zumindest das skalieren kein Problem mehr.

Fazit

Wer Stewart installiert hat und etwas Zeit in die RSC-Datei investiert, wird durchaus Gefallen an STIC finden. Der Grund für die mangelnde Verbreitung unter "normalen" Anwendungen mag wohl auch daran liegen, das es der STIC-Programmier versäumt hat, ein Beispielprogramm beizulegen.

http://www.the-mclouds.de/software.html


Mia Jaap
Aus: ST-Computer 09 / 2002, Seite 25

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