ATARI-FAN DES MONATS: junger Lynx-Fan
Die Ausgabe 05-2003 ist für mich wieder eine der interessanteren dieses Jahres. Viele interessante Details, die im Internet für mich zumindest nicht so leicht Atari ColdFire zu finden sind, wurden hier zusammengetragen und abgedruckt.
Abgedruckt! Dass dies zukünftig nicht mehr so sein wird (Ende des Jahres?), finde ich als langjähriger Abonnent sehr schade. Gab es auch oft Kritik an der stc, so habe ich sie doch gern bekommen und bezahlt. Ein gedrucktes Medium kann meiner Ansicht nach nicht durch Internet-Seiten ersetzt werden - auf dem Sofa sitzen und lesen ist nun einmal gemütlicher als am Bildschirm. Die Argumente bezüglich der Wirtschaftlichkeit einer stc kann ich aber durchaus nachvollziehen.
Einige Bemerkungen zum Artikel "CD-Brenner am Atari": Das Bild auf Seite 32 ist falsch beschriftet: Ein IDE-Anschluss hat immer noch 40 Pins, nicht 5o! Im Gegensatz zu Euren Erfahrungen mit dem Falcon kann ich bei mir unter bestimmten Voraussetzungen auch vierfache Brenngeschwindigkeit erreichen, auch auf einem unbeschleunigtem Falcon. Den Abschnitt über die Geschwindigkeit (40fach ... ) fand ich sehr interessant und vielsagend.
Zu ColdFire, Atari mobil usw. muss ich auch einmal meine Meinung loswerden. So lobenswert ich es finde, dass einzelne Leute oder kleine Entwicklergruppen sich mit der Realisierung neuer Hardware beschäftigen, auf der dann der "schnelle" Atari läuft, für genau so vergeblich halte ich langfristig gesehen diese Bemühungen. So einige viel versprechende Geräte setzten sich nicht durch (Medusa, Hades, Milan ...). Meiner Ansicht nach war der Falcon schon ein sehr guter Rechner - was der alles für Musiker bietet, ist schon erstaunlich. Leider wurde er in das falsche Gehäuse gebaut, Standard-Schnittstellen wurden ignoriert. Somit war es nicht möglich, günstige Karten, die einfach eingesteckt werden, zu entwickeln. Die externen Kästchen sind zu teuer gewesen und wurden entsprechend weniger gekauft. Und die Kabelei nervt! Eine neue Atari-Hardware muss auch einen ROM-Port haben!
Ein schneller und trotzdem bezahlbarer Atari lässt sich meiner Ansicht nach nur auf bestehender Hardware realisieren; mit Zubehör und Ersatzteilen, die überall günstig zu bekommen sind. Also braucht der Atari-Fan ein EmulatorProgramm. Na gut, davon gibt es ja so einige. jedes macht irgentwie einen Atari nach (unter Win oder Mac, Linux ... ). jedoch kann meines Wissens keines alles. Das eine kann kein MIDI, das andere ist nicht netzwerkfähig, das dritte wählt mein Modern nicht an usw ... Ich finde, die Energie zur Erhaltung der Atari-Plattform sollte in einen Emulator gesteckt werden, der alles das berücksichtigt, was Atari-User mögen, brauchen und weswegen sie sich einmal einen Orginal-Atari angeschafft haben. Solange es keinen Rechner oder Emulator gibt, der alles das berücksichtigt, werden viele User den ST, TT oder Konsorten für alle Fälle behalten. Das gibt natürlich wieder Probleme, etwa beim Datentausch. Oder es sind reine Platzprobleme: Z\Nei graue Kisten unter dem Schreibtisch, Monitor- und Tastaturumschalter usw ...
Es gibt sicher noch viele Für- und Wider-Argumente. Ich meine eben, dass eine Emulator-Lösung der Hardware-Lösung vorzuziehen ist.
Thomas Lange, ehemaliger Atari-Autor bei der "Keyboards"
Sicher ist es immer ein hehres Ziel, wirklich alle Möglichkeiten klassischer Atari-Hardware in neuen Ansätzen zu verwirklichen. Die Frage ist, ob diese unbedingte RückwärtsKompatibilität nicht eine größere Blockade als einen Gewinn darstellt. Auf jeden Fall ist in dieser Hinsicht die Atari-VM "ARAnyM" wohl das interessanteste Projekt. Der ST-Emulator "Hatari" ist mittlerweile darauf lautfähig, um die Kompatibilität zu Programmen herzustellen, die zwingend echte Atari-Hardware voraussetzen - "all-in-one" also. Hinzu kommt, dass ein Wirtsystem bis auf den Kernel vermieden wird.