Die oberen Zehn von tausend: Vorstellung der zehn besten Accessories

Partner ST

Partner ST mit Projektplaner und Synonymlexikon

Partner ST der Firma Timeworks ist das einzige amerikanische Accessory, das den Weg in unsere Top-Ten geschafft hat. Wie auch Deskassist II+ und Sideclick richtet sich Partner ST hauptsächlich an den Anwender, der seine Schreibtischarbeiten auf den Computer verlagern will.

Partner ST erinnert in vielen Punkten an Sideclick: Neben der ähnlichen Funktionsauswahl haben die beiden Accessories ihren bedenklichen Speicherhunger gemeinsam: Nachdem Sideclick das erste Accessory unserer Top-Ten war, das die 100 KByte Länge durchbrach, hält Partner ST mit einer Programmlänge von 150 KByte zumindest in dieser Hinsicht die absolute Spitzenposition. Der große Umfang von Partner ST bringt es mit sich, daß die einzelnen Funktionen vielschichtiger angelegt sind als beim Cousin Sideclick.

Das im Januar dieses Jahres erschienene Programm ist bisher nur in einer englischen Version erhältlich. Sieben unterschiedliche Funktionen sind in dieser Version untergebracht. Partner ST belegt dafür einen Eintrag im Desk-Menü.

Neben dem Taschenrechner bietet Partner ST den vollelektronischen Ersatz für die Adreßkartei, den Wecker, den Notizblock und die Termin- und Ausgabenverwaltung. Außerdem wurde diesem Accessory ein Disk Manager und ein Synonymiexikon mit 60000 englischen Begriffen auf den Weg gegeben. Der Diskmanager stellt innerhalb des Accessories alle Diskettenoperationen bereit, die sich sonst nur vom Desktop ansprechen lassen. Für das Synonymlexikon sind weitere 200 KByte erforderlich, es arbeitet als eigenständiges Accessory.

Der problematische Speicherbedarf von Partner ST war auch den Entwicklern bewußt: Nach dem Booten erscheint zunächst ein Setup-Menü, in dem sich nicht benötigte Funktionen mit einem Mausklick ausschalten lassen. Gerät der Anwender also mit seinem freien Speicher in Bedrängnis, kann er sich Partner ST nach Bedarf zurechtstutzen.

Nach dieser Installation läßt sich das eigentliche Accessory vom Desktop aus starten. Sofern keine Hardware-Uhr installiert ist, fragt Partner ST nach dem aktuellen Datum und der Zeit. Die korrekte Eingabe dieser Daten erwidert Partner ST mit dem Öffnen eines großen Fensters. Gut 4/s dieses Fensters belegt der Taschenrechner. Unterhalb des Taschenrechners befinden sich sieben Buttons, die zu den einzelnen Funktionen weiterleiten.

Partner ST ist mit einem naturwissenschaftlichen Taschenrechner ausgestattet, der mit 9stelliger Genauigkeit rechnet.

Trigonometrische Operationen sind ebenso zulässig wie die Klammerrechnung auf bis zu vier Ebenen. Neben zehn Zahlenspeichern verfügt der Taschenrechner über einige Finanzfunktionen, mit denen sich beispielsweise sehr schnell die Monatsrate für einen Kredit ausrechnen läßt. Die Zahleneingabe kann in umgekehrter polnischer Notation erfolgen (der Operand wird zuletzt eingegeben: 1,2,+ ergibt 3), auch hexadezimale Eingaben werden verarbeitet.

Die Adreßverwaltung ist ähnlich einfach wie bei den anderen Multi-Accessories zu bedienen. Als Besonderheit verfügt sie über eine automatische Wählfunktion der gepeicherten Telefonnummern und den Ausdruck der Adressen auf Adreßaufklebern, Umschlägen und Listen. Der Wecker speichert beliebig viele Ereignisse. Das akustische Warnsignal läßt sich nicht nur zu einem bestimmten Zeitpunkt auslösen, sondern auch in täglichen, wöchentlichen, monatlichen oder jährlichen Intervallen wiederholen, was zum Beispiel für Geburtstagstermine nützlich ist. Jede Erinnerung erfolgt mit einer kurzen schriftlichen Anzeige des Anlasses.

Der Notizblock ähnelt dem von Sideclick sehr. Auch bei Partner ST besteht er aus einem einzigen großen Blatt. Je voller dieses Blatt wird, desto schwieriger ist es, den Überblick zu behalten. Die Größe des Blattes ist frei definierbar, eine Stichwortsuche ist ebenfalls vorhanden. Für kurze Mitteilungen wird ein Schreibmaschinen-Modus an-geboten, der alle Eingaben sofort ausdruckt. Die ständige Anzeige der Position des Cursors mit den Seiten-, Zeilen- und Spaltenkoordinaten trägt zur leichten Orientierung bei.

Der Terminplaner eröffnet mit einer Monatsübersicht. Das Anklicken des gewünschten Tages aktiviert den eigentlichen Terminplänen Neben dem Fenster für die Tagesplanung steht jeweils ein Fenster für Tagesziele und für Tagespflichten zur Verfügung. Partner ST bietet also nicht nur einen Terminkalender, sondern auch einen Projektmanager, der sich gezielt auswerten läßt.

Die im Terminmanager registrierten Ausgaben werden automatisch in die Ausgabenverwaltung übertragen. Ausgaben lassen sich hier auf maximal drei Ebenen identifizieren; dem Bereich »Auto« ist so zum Beispiel der Name »Heinz« mit der weiteren Verzweigung »dienstlich« zuzuordnen. Der Terminmanager liefert für beliebige Zeiträume ausführliche Abrechnungen.

ST Partner wird voraussichtlich von der Kieckbusch GmbH vertrieben. Der Preis stand zum Redaktionsschluß noch nicht fest. (Tarik Ahmia)

Deskassist II+

Durchdachte Bedienung bei Deskassist II+

Deskassist II+ ist ein anwendungsbezogenes Multi-Accessory, das in zwei Menüeinträgen acht einzelne Accessories vereinigt. Das von dem Bonner Softwarehaus Basotech entwickelte Programm integriert einen Terminkalender, eine Adreßverwaltung, einen Taschenrechner und einen Notizblock. Zusätzlich verfügt Deskassist II+ über einen Spooler, eine automatische Umrechnungstabelle für Maßeinheiten und eine Funktion zur Ver- und Entschlüsselung von Text, Daten und Programmen.

Der Terminkalender zeigt in einem Fenster in chronologischer Reihenfolge alle Termine eines Tages an. Die gewünschte Woche läßt sich wie auch der Tag per Mausklick anwählen. Zu jedem Datum berechnet der ST den richtigen Wochentag. Der Terminkalender kann tage- und wochenweise geblättert werden, die Wochenzahl steht ständig auf dem Bildschirm. Alle Termine lassen sich nach Stichworten durchsuchen. Natürlich können die Termine wie auch alle Einträge des Notizblocks ausgedruckt werden.

Die Adreß- und Telefondatei erlaubt einen direkten Adreßdruck. Deskassist II+ speichert die Adressen als Standard-Textdatei. Wie auch im Terminkalender erfolgt die Stichwortsuche in allen Feldern. Wortgrenzen spielen bei der Suchfunktion keine Rolle.

Der Taschenrechner von Deskassist II+ ist auf die Bedürfnisse von Programmierern ausgelegt. Er verarbeitet sowohl dezimale, wie auch hexadezimale und binäre Eingaben. Die Funktionen beschränken sich im wesentlichen auf die Grundrechenarten und logische Verknüpfungen. Speicherinhalte lassen sich mit der PEEK-Funktion des Taschenrechners lesen und mit der POKE-Taste verändern. Eine weitere Taste zeigt den noch zur Verfügung stehenden Speicherplatz an. Maße lassen sich auf 17 unterschiedliche Arten umrechnen. Dabei werden alle verbreiteten Einheiten berücksichtigt, auch amerikanische Maße sind integriert. In einem zweiten Eintrag des Deskmenüs ist der Spooler und das Verschlüsselungsprogramm untergebracht. Bis zu fünf Dateien, also Daten, Texte oder Bildschirmfiles, lassen sich in einer Warteschlange des Spoolers unterbringen und dann parallel zur normalen Arbeit ausdrucken. Deskassist II + ist bei der Kieckbusch GmbH in Vielbach für 98 Mark erhältlich. (Tarik Ahmia)

Fast-Format

Fast-Format: Disk-Formatierung in einem Drittei der normalen Zeit

Auch das Accessory Fast-Format zeigt ähnlich der progressiven Maussteuerung Setmaus, daß in der Kürze wirklich die Würze liegt. Mit dem knapp 10 KByte langen Programm wird das Desktop um eine stark beschleunigte Diskettenformatierung ergänzt.

Der ST versieht jede neue Diskette vor der ersten Benutzung mit einer Struktur. Er markiert Spuren und Sektoren. Die Einteilung dient der Diskettenorganisation, so daß die Daten gezielt geschrieben und wiedergefunden werden.

Das Desktop bietet auch ohne zusätzliche Accessories eine Formatierungsfunktion. Bei nur gelegentlichen Formatierungen fällt ihre langsame Arbeitsgeschwindigkeit nicht weiter ins Gewicht. Die benötigten 105 Sekunden zur Formatierung einer doppelseitigen Diskette strapazieren aber bei mehreren Disketten meist schnell die Geduld des Anwenders.

Fast-Format kommt allen entgegen, die häufig Disketten formatieren. Voraussetzung für das reibungslose Arbeiten mit diesem Accessory sind allerdings vernünftige Disketten. Billigdisketten mit einer nur mäßigen Beschichtung sollten nicht verwendet werden, da Fast-Format keine Überprüfung der Formatierung vornimmt. Eventuelle Fehler, die bei Billigdisketten sehr viel wahrscheinlicher sind als bei höherwertigen Disketten, werden leider erst in der Benutzung erkannt.

Die Formatierung einer Diskette dauert mit Fast-Format etwa ein Drittel der normalen Zeit. In 35 Sekunden ist eine doppelseitige Diskette formatiert, eine einseitige Diskette ist schon nach 18 Sekunden einsatzbereit. Nur für Back-Ups bietet Fast-Format auch die Formatierung einer doppelseitigen Diskette in nur 18 Sekunden an.

Die im 35-Sekunden-Modus formatierten Disketten (keine Billigfabrikate!) sind unserer Erfahrung nach nicht weniger zuverlässig, als herkömmlich formatierte. Fast-Format ist Public Domain-Software. (Tarik Ahmia)

Side-Click

Klassisches Multi-Accessory: Side-Click vereint neun Funktionen

Side-Click gehörte vor zwei Jahren zu den ersten Multi-Accessories für den ST. Die Namensverwandtschaft zu dem erfolgreichen PC-Utility Sidekick ist selbstverständlich nicht zufällig: Auch Side-Click soll die gängigen Schreibtisch-Utensilien überflüssig machen. Das Accessory belegt ohne Datendateien satte 105 KByte des Arbeitsspeichers (und der Diskette!).

Die Programmierer des Raunheimer Softwarehauses RDS brachten in diesem Datenberg neun unterschiedliche Funktionen unter. Angefangen mit dem wissenschaftlichen Taschenrechner enthält Side-Click einen Terminkalender, eine Digitaluhr, einen Übersichtskalender und einen Wecker. Weiterhin gehört eine ASCII-Tabelle, eine Epson-Druckeranpassung und eine Routine, die den Diskettenindex ausdruckt, zur Funktionspalette. Side-Click enthält keine Adreßverwaltung.

Der Taschenrechner ist den Sharp Pocket-Computern nachempfunden. Auch wenn Side-Click bereits zwei Jahre alt ist, gehört er immer noch zu den vollständigsten Rechenhilfen, die bis heute in Multi-Accessories für den ST angeboten werden. Der naturwissenschaftliche Taschenrechner erreicht in den 36 mathematischen Funktionen eine Genauigkeit von 12 Stellen hinter dem Komma. Eingaben und Ergebnisse erfolgen wahlweise dezimal, hexadezimal oder binär, trigonometrische Operationen werden ebenso unterstützt wie ein Zahlenspeicher.

Side-Clicks Terminkalender zeigt zunächst eine Jahresübersicht an. Aus dieser Übersicht wird mit der Maus jeweils der Monat und der Tag angewählt. Sofern für den gewünschten Tag bereits eine Datei vorliegt, erscheint ein leeres Blatt auf dem Bildschirm. In dieses 10zeilige und 30spaltige Eingabefeld lassen sich die Termine eintragen. Jedes beschriebene Blatt wird sofort auf der Diskette gespeichert. Verglichen mit dem Terminkalender von Deskassist II + geht die Arbeit allerdings sehr schwerfällig voran. Side-Clicks Terminkalender ist nicht in der Lage, akustisch an Termine zu erinnern. Termine werden auch nur tageweise und nicht über größere Zeiträume ausgedruckt. Warnsignale für maximal vier Termine lassen sich jedoch mit der Weckerfunktion festlegen. Die Uhr von Side-Click entspricht einer kleinen Digitaluhr in einem eigenen Fenster.

Der Notizblock macht einen etwas ungeordneten Eindruck. Er besteht aus 20 Einzelblättern, die als Ganzes in einem Rollfenster erscheinen. 20 Zeilen mit je 30 Spalten stehen pro Blatt zur Verfügung. Unordnung kann entstehen, da sich die einzelnen Blätter weder zeitlich noch thematisch zuordnen lassen. Außerdem lassen sich die Notizen nicht ausdrucken.

Der Diskettenindexdruck bringt die einzelnen Dateien in sortierter Reihenfolge zu Papier. Inhaltsverzeichnisse werden wahlweise normal, in Schmalschrift oder auf einem Diskettenlabel ausgedruckt. Mit der Druckeranpassung lassen sich mit der Maus verschiedene Modi bei Epson-Drucker, wie Proportionalschrift oder Zeichenbreite, einstellen. Side-Click kostet 198 Mark und wird von der Firma RDS vertrieben. (Tarik Ahmia)

NET-RAM-Disk

Dateizugriff mit RAM-Geschwindigkeit: RAM-Disks sind unverzichtbar

RAM-Disks gehören heute zu den unentbehrlichen Accessories.

Eine RAM-Disk ist eine zusätzliche Diskettenstation im Computer. Der Benutzer spricht sie genauso an wie eine echte Diskettenstation. Der wesentliche Unterschied liegt in der sehr viel kürzeren Zugriffszeit.

Eine RAM-Disk benutzt keine Diskette als Speichermedium, sondern einen freien Teil des Hauptspeichers. Der Wegfall der Mechanik führt zu einer erheblichen Geschwindigkeitssteigerung. Eine RAM-Disk ist überall dort besonders sinnvoll, wo häufig auf die Diskette zugegriffen wird.

Die NET-RAM-Disk entspricht allen Anforderungen, die man heute an eine RAM-Disk stellt: Sie ist resident, das Drücken des Reset-Knopfes hat also keine Auswirkung auf den Inhalt der RAM-Disk. Die Daten bleiben auch bei einem Absturz des Computers erhalten.

Im Gegensatz zu den meisten anderen RAM-Disks ist die NET-RAM-Disk ohne Datenverlust redimensionierbar. Falls die Speicherkapazität der NET-Disk zu gering bemessen wurde oder zuviel Speicher beansprucht wird, läßt sich ihre Größe jederzeit verändern.

Schließlich ist noch ein Druckerspooler in der NET-Disk integriert. Der Pufferspeicher, der für den Spooler zur Verfügung stehen soll, läßt sich beliebig festlegen. Durch die ON- und OFF-Buttons wird sowohl die RAM-Disk wie auch der Spooler aktiviert. Nach dem Ausschalten ist der benutzte Speicher wieder frei. Die NET-RAM-Disk kostet 49 Mark und ist beim Markt & Technik Verlag erhältlich. (Tarik Ahmia)

CAT: Menükommandos mit der Tastatur

Jeder Menüfunktion läßt sich mit CAT eine Tastenkombination zuordnen

Pull-Down-Menüs und Maussteuerung sind Eigenschaften, die den ST besonders für Computereinsteiger attraktiv machen. Alle Funktionen eines Programms stehen in diesen Menüs ständig zur Verfügung.

Routinierten ST-Anwendern wird die komfortable Benutzeroberfläche aber oft zur lästigen Pflicht: Für jede Operation muß die Maus auf das gewünschte Menü geschoben werden, durch einen Klick wird das Kommando aktiviert. So vorteilhaft diese Arbeitsweise für Einsteiger ist, so hinderlich wirkt sie sich bei häufig verwendeten Programmen aus. Trotz aller Mausphilosophien verläuft zum Beispiel die Bedienung einer Textverarbeitung nur über die Tastatur nach einer ersten Eingewöhnung schneller als über die Maus.

Mit dem Desktop Acessory CAT und dem dazugehörigen Belegungsprogramm Shortcut lassen sich nun die Menüfunktionen beliebiger GEM-Programme auf einzelne Tasten legen. 1st Word wird so auch den Vielschreibern gerecht, die bisher nur die Arbeit mit den tastaturorientierten Textverarbeitungen wie zum Beispiel Wordstar gewohnt sind. Die Markierung eines Blockanfanges erfordert bei 1st Word also nicht mehr den Gang in ein Menü, der Druck auf »Control B« zeigt zum Beispiel den gleichen Effekt.

Die Definition einer kompletten Tastaturbelegung dauert in der Regel nicht länger als zehn Minuten: Mit dem Programm Shortcut läßt sich zunächst jedem Menüeintrag eine Tastenkombination zuordnen. Shortcut speichert die Belegung in einer Datei ab, die anschließend in das CAT-Accessory geladen wird. Für jedes GEM-Programm wird bei Bedarf die entsprechende Datei mit der Tastaturbelegung in das CAT-Accessory nachgeladen. Sowohl CAT als auch Shortcut finden Sie auf unserer Leserdiskette. (Tarik Ahmia)

Keyclick

Keyclick: Phrasenautomat für Schnellschreiber und Schreibfaule

Das Desktop-Accessory Keyclick ist eine Makroprogrammierung für den ST. Keyclick ist für alle gedacht, die mit ihrem ST viele Schreibarbeiten erledigen. Aber nicht nur für Textverarbeitungsprofis kommt Keyclick in Frage, es erweist sich auch bei der Programmierung oder der Adreßverwaltung als nützlich. Das Einsatzgebiet von Keyclick liegt überall dort, wo sich Buchstaben- und Kommandosequenzen oft wiederholen.

Bis zu 50 verschiedene Tasten lassen sich jeweils mit einem maximal 60stelligen Zeichenstring belegen. Alle Routineeingaben, wie zum Beispiel Adreßangaben, Anreden oder Programmierbefehle, lassen sich auf fast jeder Taste speichern. Die so gespeicherten Zeichenfolgen sind dann auf Tastendruck abrufbar.

Die Programmierung eines Makros ist denkbar einfach: Das Keyclick-Acessory meldet sich auf dem Bildschirm mit einem kleinen Fenster. Zunächst trägt man in einem Feld die zu programmierende Taste ein. Natürlich sind auch Tastenkombinationen wie < Control Q > oder < Alternate Ö> erlaubt. In einem weiteren, zweizeiligen Eingabefeld wird dann die gewünschte Belegung eingegeben. Sonderzeichen erscheinen in der Belegungszeile als kleine Dreiecke.

Mit Keyclick stehen auch verkettete Makros zur Verfügung, da sich bereits programmierte Makros innerhalb anderer Makros aufrufen lassen. Obwohl Keyclick eigentlich nur für den Einsatz innerhalb von GEM-Programmen gedacht ist, funktionieren die Makros auch mit TOS-Programmen, die nicht in GEM eingebunden sind. Die einmal eingestellte Tastaturbelegung läßt sich also ohne Einschränkung weiterverwenden. Selbstverständlich kann der Anwender alle Belegungen abspeichern. Der Computer lädt die programmierten Makros bei jedem Bootvorgang.

Neben der Makro-Programmierung enthält Keyclick als Zugabe die Standard-Druckeranpassung und eine Anpassung für die serielle Schnittstelle. Leider fehlt das Kontrollfeld, das hier eigentlich dazugehört. Befinden sich auf der Bootdiskette sowohl Keyclick als auch das Kontrollfeld, so stehen zwei identische Druckeranpassungen im Desktop-Menü: Das Kontrollfeld enthält nämlich die gleiche Druckeranpassung wie Keyclick.

Schnellschreiber und Schreibfaule erhalten Keyclick bei der Firma »ATC Software« in Prüm für 89 Mark. (Tarik Ahmia)

Setmaus

Einstellung der Parameter für die progressive Maus

Trotz aller Vermutungen, zu denen einige 100 KByte lange Accessories Anlaß geben, ist die Grundidee eines guten Accessories ein kurzes, nützliches und wirkungsvolles Programm. Die hilfreichen Geister sollen die GEM-Benutzeroberfläche um Funktionen erweitern, die die Arbeit erleichtern und in der Grundversion des Desktops nicht zur Verfügung stehen.

Geradezu vorbildlich erfüllt das Accessory Setmaus diesen Anspruch. Setmaus führt erstmals beim Atari ST die progressive Maussteuerung ein. In dem gerade 4 KByte langen Programm wird die Mausbewegung nach Prinzipien verändert, wie sie bislang nur vom Apple Macintosh und der DEC Micro-VAX bekannt ist.

Normalerweise steht die Mausbewegung im direkten Verhältnis zur Bewegung des Pfeiles auf dem Bildschirm. Kleine Wege auf dem Bildschirm bedeuten geringe Mausbewegungen auf der Tischfläche. Große Abstände erfordern das Schieben der Maus über große Distanzen. Das ist nicht nur mühsam und ärgerlich, sondern auch überflüssig, denn Setmaus korrigiert die umständliche Maussteuerung.

»Progressive Maus« heißt bei diesem Accessory, daß sich der Pfeil-Cursor mit zunehmender Geschwindigkeit der Maus überproportional schnell über den Bildschirm bewegt. Für die Bewegung vom linken zum rechten Bildschirmrand ist nicht mehr als eine impulsartige seitliche Bewegung der Maus um etwa einen Zentimeter erforderlich.

Wird die Maus langsam bewegt, so bewegt sich auch der Cursor mit langsamer Geschwindigkeit über den Bildschirm. Setmaus steigert den Bedienungskomfort erheblich. Das Maus-Terrain schrumpft auf eine unbedeutende Größe.

Die »Progressivität« der Maussteuerung läßt sich über fünf unterschiedliche Parameter dem persönlichen Geschmack nach einstellen. Setmaus ist Public Domain-Software. Sie finden es auf unserer Leserservice-Diskette. (Tarik Ahmia)

Laserbrain

Endlich Grips für den Laser dank Laserbrain

Die Besitzer eines Atari Laserdruckers können endlich aufatmen: Die Diablo Typenrademulation hat einen erheblich verbesserten Nachfolger gefunden.

Seit kurzem bietet Atari ein völlig neues Betriebssystem für den SLM 804 an: Es heißt Laserbrain und wurde von der Firma DMC entwickelt. Der neue Treiber bleibt als Accessory im Hauptspeicher des ST und fängt alle Ausgaben ab, die an die parallele Druckerschnittstelle gehen. Kontrollsequenzen, die kompatibel zu IBM-Matrixdruckern sind, steuern den Drucker. Da fast alle Programme für den ST diese Kontrollsequenzen unterstützen, läßt sich Laserbrain in der Regel ohne weitere Anpassungen mit diesen Programmen einsetzen. Im Gegensatz zur bisherigen Diablo-Emulation ist Laserbrain grafikfähig.

Außerdem verfügt Laserbrain über eine eigene Hardcopyroutine mit fünf verschiedenen Vergrößerungsstufen.

Alle Ausgaben werden vor dem Ausdruck in einen Pufferspeicher umgeleitet. Da der Anwender die Puffergröße festlegt, ist nicht in jedem Fall 1 MByte Zwischenspeicher für den Betrieb des Laserdruckers erforderlich. Für reine Textausdrucke reichen bereits 20 KByte RAM aus. Je mehr Grafik benutzt wird, desto größer muß der Zwischenspeicher sein.

Vor dem Textausdruck muß zunächst ein Font von der Diskette geladen werden. Bis zu 255 unterschiedliche Zeichensätze lassen sich mit Laserbrain gleichzeitig verwalten. Fünf neue Zeichensätze in unterschiedlichen Schriftgrößen werden mitgeliefert. Das Accessory Laserbrain benötigt selbst etwa 30 KByte Arbeitsspeicher. Das Programm gehört zur unverzichtbaren Grundausstattung für jeden Atari-Besitzer. Nachdem Laserbrain ursprünglich 300 Mark kosten sollte, wurde es jetzt von Atari zur Public Domain-Software erklärt. (Tarik Ahmia)

Extender

Extender: Über Modula 2 erweiterbar

Häufig benötigte Accessories vereinigt »Extender« in einem ACC-Eintrag. Dadurch bleibt Platz für fünf weitere Accessories. Auch wird Extender beim Booten schneller geladen und benötigt nur etwa die Hälfte an Speicher gegenüber sechs einzelnen Hintergrundprogrammen. Weiter befinden sich auf der Diskette fünf Zusatzprogramme.

Klickt man Extender im Desk-Menü an, so baut sich ein neues Desktop mit ständig heruntergerollten Pull-Down-Menüs auf, von dem aus alle Teilprogramme erreichbar sind. Das Kontrollfeld bekam ein neues Design, doch sind alle bekannten Funktionen vorhanden.

Mit »Schnappschuß« lassen sich Bildschirmausschnitte als Dateien auf Diskette speichern. Gegenüber bisher bekannten Programmen dieser Art wurde Schnappschuß jedoch um eine wesentliche Verbesserung bereichert: Es lassen sich selbst von Programmen ohne Menüleiste oder von Dialogfeldern Bilder speichern.

Als ein weiterer nützlicher Eintrag wurde ein Spooler in Extender integriert. Muß man mehrere Dateien drucken, so trägt man bis zu zehn Dateien in eine Arbeitsliste ein. Hier läßt sich auch eine Startzeit, zu der der Spooler seine Arbeit beginnt, einstellen.

»Freier Speicher« ermittelt, wie schon der Name vermuten läßt, den zur Verfügung stehenden freien RAM-Speicher. Mit der Zeitlupe erhöht man die Pausen im Interrupt Timer um einen Zeitfaktor. Dadurch wird der Bildschirmaufbau verlangsamt, so daß man ihn in aller Ruhe betrachten kann. Unter dem Menü-Punkt »Voreinstellung« gibt man verschiedene Parameter für den Drucker vor.

Klickt man das P-Disksymbol an, so öffnet sich ein Fenster, in dem die Namen der installierten Programme stehen. Von den mitgelieferten Standardzusätzen konnte besonders der Monitor überzeugen. Aber auch das Programm zum Konvertieren von Bildformaten erweist sich als nützlich. So ist es mit ihm beispielsweise möglich, Bilder vom Schnappschußformat ins Degas-Format zu übertragen.

Abschließend läßt sich über Extender nur Positives sagen. Er stellt die wichtigsten Accessories unter einem Eintrag zur Verfügung, wird schneller gebootet und benötigt weniger RAM als sechs Einzel-Accessories. Kurz, dieses nicht kopiergeschützte Programm, das für 99 Mark zu erwerben ist, bereichert jede Programmsammlung für den Atari ST. (Ulrich Hofner)



Aus: ST-Magazin 04 / 1988, Seite 94

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