Test: NEC Multisync 2A

Der Multisync 2A besticht durch Ergonomie

Die vor etwa zwei Jahren beginnende Serie der Multisync-Monitore von NEC eroberte sich in kurzer Zeit einen festen Platz im professionellen Computer-Bereich. Heute gehört NEC zu den Marktführern bei dieser Monitor-Klasse. Das Besondere an den Multisync-Monitoren — bezogen auf den Atari ST — ist, daß sie alle drei Auflösungsstufen darstellen. Für viele Anwender, die die Farb- und Monochromauflösung benötigen, stellt deshalb ein Monitor der Multisync-Serie eine günstige Alternative zum Kauf zweier Monitore dar. Betrachten wir im folgenden, was der Multisync 2A zu bieten hat.

Bedienungsfreundlichkeit

Im Gegensatz zu seinen Vorgängern präsentiert NEC mit dem Multisync 2A einen äußerst anwenderfreundlichen Monitor. Die von den früheren Modellen gewohnten, manchmal hinderlichen Klappmechanismen, um die (zu) vielen Mikroschalter und Potentiometer zu erreichen, fielen zugunsten von fünf großen Drehknöpfen weg. Ihre Funktion beschränkt sich auf das Notwendigste: Kontrast, Helligkeit, vertikale Bildgröße und das vertikale und horizontale Verschieben des gesamten Bildes.

Ihre sinnvolle Anordnung direkt unter der Front läßt erkennen, daß sich die Entwickler bei NEC auch über das Design des Monitors Gedanken machten.

Der serienmäßig mitgelieferte runde Schwenkfuß erlaubt es, den Monitor in der horizontalen und vertikalen Arbeitsplatzebene auszurichten. Ein mit ausreichender Länge (zirka l Meter — Atari könnte sich hier eine Scheibe abschneiden) bemessenes Anschlußkabel mit einem 15poligen Mini-Sub-D-Stecker genügt, um Bildschirm und Computer getrennt zu plazieren. Zum Lieferumfang des Gerätes gehört ein Adapterstecker auf das neunpolige Sub-D-Format. Wie bereits erwähnt, bietet der Multisync außer dem Netzschalter nur noch fünf weitere Bedienungselemente an. Alle übrigen Einstellungen übernimmt der Monitor automatisch. Ein leises Klicken der Relais kündet von diesem Tun. Die wie üblich entspiegelte 14-Zoll-Bildröhre bietet sowohl im Farb- als auch beim Monochrombetrieb ein scharfes und gestochenes Bild.

Als positivste Eigenschaft sticht die automatische Erkennung und Synchronisation von Zeilen- und Bildfrequenz hervor. Horizontal bietet der Monitor 31,5 kHz beziehungsweise 35 kHz und vertikal 56 Hz, 60 Hz und 70 Hz. Die Analog-Bandbreite beträgt 38 MHz.

Die verschiedenen Synchronisationsfrequenzen, die normalerweise zur Erkennung der verschiedenen Grafikmodi dienen, können beim Anschluß eines Atari ST nicht verwendet werden. Unverständlich erscheint es allerdings, warum NEC bei dieser Neuentwicklung wiederum kein Audioteil in den Monitor integrierte. Speziell für Atari ST-Anwender stellt diese Tatsache einen Nachteil dar.

Der Atari am Multisync

Trotz dieser Einschränkung gestaltet sich der Anschluß eines ST — wie bei allen anderen Monitoren der Multisync-Serie — sehr einfach. Ein Blick in das sehr erschöpfend geschriebene Handbuch zeigt die gesamte Pinbelegung in den verschiedenen Betriebsarten auf und hilft bei der Verdrahtung des Sub-D-Steckers. Die Umschaltung zwischen Color- und Monochromdarstellung lösen Sie am besten mittels eines Vierfach-Umschalters. Bei der Konzeption der Verbindung gibt sich der Multisync mit RGB (umschaltbar auf Monochrom) und dem Composite-Sync-Signal des ST zufrieden. Sie sollten als Leitungsmaterial nur hochwertiges 75-fi-Koaxialkabel verwenden.

Der Multisync verarbeitet — wie unser Anschluß an den ST zeigt — verschiedene Signalformen. Er »verdaut« die bei PCs üblichen Grafikarten mit TTL-Pegel und auch den mittlerweile weitverbreiteten Analog-Betrieb. Die Empfindlichkeit der Analogeingänge liegt bei 0,7 Vss an 75-fi-Abschlußwiderständen.

Bei diesem Monitor zeigt sich ganz deutlich, daß er das augenblicklich bestkonzipierte Produkt einer ganzen Typenpalette von Vorläufern ist. Sei es in punc-to Ergonomie, einfacher Bedienbarkeit oder Kompatibilität. Auf alle Fälle stellt NEC mit dem Multisync 2A jeden Anwender, der einen Multiscan-Monitor benötigt, zufrieden. (uw)

Wertung
Name:Multisync 2A
Preis:1889 Mark
Anbieter:NEC
Schirmdiagonale:14 Zoll
Pixelabstand:0,31 dot per inch
Maximale Auflösung:800 x 600
Eingänge:fest angebautes Kabel mit 15-Pin-Sub-D-Stecker
Besonderheiten:Schwenkfuß
Stärken: * Schwenkfuß * übersichtliches Bedienfeld an der Frontseite * Anschlüsse versenkt
Schwächen: * Kabel mit 15poligem Mini-Stecker * kein Tonteil
Fazit: ein Monitor, der professionellen Ansprüchen entspricht

Hans Hoffmann
Aus: ST-Magazin 08 / 1989, Seite 125

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