Maxitrick, das Animationsprogramm

Wir erobern die Welt, das Weltall, die Unendlichkeit. Fremde Planeten nähern sich uns, Wesen nie gesehener Art laden uns ein. Jeder kann an unseren Reisen in unvorstellbare Welten teilnehmen, mit »Maxitrick«, dem neuen Sprite-Animationsprogramm auf der Leserservice-Diskette zu dieser Ausgabe des ST Magazins. Dazu benötigen Sie einen Atari ST, einen Farbmonitor und viel Fantasie.

Ihr ST sollte über mindestens 1 MByte Arbeitsspeicher verfügen, um mit dem Programm sinnvoll zu arbeiten. Maxitrick funktioniert nur in der niedrigen Auflösung. Außerdem benötigt der Benutzer ein Degas- (.PI1, unkomprimiertes Format) oder Neochrome- (.NEO) kompatibles Malprogramm. Das zusätzlich auf der Diskette zu findende Programm »Maxikonvert« wandelt Bilder vom Neochrome- ins Degas-Format und umgekehrt. Der Blitter wird unterstützt, es geht jedoch auch ohne.

Um zu verdeutlichen, welche Fähigkeiten in Maxitrick stecken, stelle man sich folgende Situation vor: Auf der nächsten Party steht die Uraufführung des selbstgedrehten Video-Gruselfilmes »GEM-Klong und der heiße ST« auf dem Unterhaltungsprogramm. Leider fehlt noch der haarsträubende Vorspann. Doch wozu haben wir unseren ST und Maxitrick? Im schnell erdachten Drehbuch fliegt eine dunkle, unheilverkündende, mit Zähnen drohende Fledermaus aus einem starr blickenden Auge heraus.

Den Hintergrund und die Bewegungsabläufe haben wir bereits für Sie fertiggestellt - in unserem Fall das große Auge und ein Bild der Fledermaus in vier verschiedenen Bewegungsphasen. Diese beiden Bilder mit den Namen Auge.PI1 und Fleddi.PI1 sind ebenfalls auf der Leserservice-Diskette zu finden.

Nach dem Starten von Maxitrick erscheint auf dem Bildschirm die Arbeitsfläche und eine Menüleiste mit vier Pull Down-Menüs. Laden Sie zunächst den Hintergrund Auge.PI1 aus dem Ordner »Bilder«, indem Sie im Pull Down-Menü »Desk« den Menüpunkt »lade Hintergrund« anwählen. Maxitrick legt dabei die Farbpalette und den Hintergrund für den ganzen Film fest. Die Fledermäuse müssen also mit der gleichen Farbpalette wie das Auge gezeichnet sein.

Aus dem Menü »Arbeit« wählen Sie nun »nehme Bewegung«. Es erscheint die Dateiauswahl-Box. Laden Sie das Bild Fleddi.PI1 (ebenfalls aus dem Ordner »Bilder«) mit den Fledermäusen. Diese erscheinen auf dem Bildschirm. Merken Sie sich die Hintergrundfarbe bei den Fledermäusen ist sie weiß - und drücken Sie anschließend die Leertaste. Am oberen Bildschirmrand erscheint eine Farbpalette. Verschieben Sie den Mauszeiger über das Feld mit der passenden Hintergrundfarbe und klicken Sie mit der linken Maustaste.

Bewegungen synchronisieren

Jetzt »beflattern« wieder die Fledermäuse den Bildschirm. Als Mauszeiger erscheint ein Fadenkreuz. Positionieren Sie den Mauszeiger an eine Stelle, die links oben von der ersten Fledermaus liegt, so daß kein Teil des Fadenkreuzes die Fledermaus berührt. Rahmen Sie die erste Fledermaus ein, ohne dabei eine der anderen Fledermäuse zu berühren.

»Snappen« Sie als zweite Fledermaus die, die sich unterhalb der ersten befindet, danach die rechts neben der zweiten und dann die rechts oben in der Ecke, dann wieder die dritte und zum Schluß noch einmal die zweite Fledermaus. Danach drücken Sie die rechte Maustaste. Es erscheint wieder das Hauptmenü.

Maxitrick kennt jetzt die flatternde Fledermaus. Betrachten Sie nun einmal Ihr Kunstwerk. Wählen Sie dazu unter »Kontrolle« den Eintrag »zeige Bewegung«. Durch Bewegen der Maus lassen Sie die Fledermaus probeweise über den Bildschirm flattern.

Erschrecken Sie nicht, wenn das »flatterhafte« Tierchen wild nach rechts und links ausschlägt. Es ist nicht Ihr Fehler - keine Panik. Verlassen Sie die Fledermausbesichtigung durch Klicken mit der rechten Maustaste. Unter »Arbeit« wählen Sie »synchronisiere Bewegung«. Es erscheinen zwei stark flimmernde Fledermäuse. Mit den Cursor-Tasten bewegen Sie eine der Fledermäuse so weit, daß sie bis auf ein Stück des Flügel deckungsgleich über der anderen liegt.

Haben Sie das geschafft, drücken Sie die < + > Taste. Eine weitere flimmern de Fledermaus erscheint. Bringen Sie diese mit der anderen zur Deckung. Anschließend drücken Sie wieder < + >, und die nächste Fledermaus kommt angeflogen. Wiederholen Sie die oben beschriebene Prozedur so lange, bis auch nach mehrmaligem Drücken von < + > keine der Fledermäuse - ausgenommen deren Flügel - mehr flimmert. Nach einem Druck auf die < E > Taste befinden Sie sich wieder im Hauptmenü.

Mit »zeige Bewegung« kontrollieren Sie Ihre Arbeit. Die rechte Maustaste führt wieder zum Menü zurück. Laut Drehbuch soll »Fleddi«, die Fledermaus, aus dem Hintergrund, dem starr blickenden Auge, herausfliegen. Zu diesem Zweck wählen Sie unter »Arbeit« den Eintrag »bewege«. Es erscheint der Hintergrund mit der Fledermaus davor. Bei Niederdrücken der linken Maustaste flattert sie mit den Flügeln. Führen Sie die Fledermaus mit der Maus in die Pupille des Auges.

Drücken Sie < S > für Start. Bewegen Sie die Fledermaus bis zu dem rechten, unteren Bildschirmrand und darüber hinaus. Halten Sie dabei immer die linke Maustaste niedergedrückt, sonst flattert die Fledermaus nicht. Maxitrick merkt sich den Mausweg. Drücken Sie wieder < S > , diesmal für »Stop«. Nach Bestätigen mit < Return > gelangen Sie in das Hauptmenü zurück. Ein Klick auf »zeige Block« im Menü »Kontrolle«, dann blendet Maxitrick den Hintergrund ein. Auf Klick mit der linken Maustaste verschwindet die Fledermaus aus dem Blickfeld. Mit der Leertaste gelangen Sie wieder ins Hauptmenü.

Vor Fertigstellung des Filmes ist noch das störende weiße Rechteck um »Fleddi« herum wegzustanzen. Wählen Sie da zu »berechne« im Menü »Arbeit«. Es erscheint eine Fledermaus, deren Hintergrundfarbe Sie sich merken. Drücken Sie die Leertaste, wählen Sie die Farbe - in unserem Beispiel also weiß - aus der Tabelle und drücken Sie eine Maustaste. Mit »zeige Film« schauen Sie sich jetzt Ihr vollendetes Meisterwerk an.

Auf einem Atari ST mit weniger als 2 MByte freier Speicherkapazität kommt es vereinzelt zu unvorhergesehenen Schwierigkeiten. Um dies zu vermeiden, achten Sie bitte darauf, die Zahl von zehn Bewegungsphasen aus höchstens 30 Einzelbildern nicht zu überschreiten.

Ein Film darf aus maximal 1000 Einzelbildern bestehen. Der zur Verfügung stehende Speicherplatz schränkt diese Zahl natürlich ein. Bei mehr als 2 MByte freiem Hauptspeicher ändern sich die Grenzwerte folgendermaßen: 25 Bewegungsphasen, von denen jede aus 100 Einzelbildern besteht, haben gleichzeitig im Speicher Platz. Auf der Leserservice-Diskette finden Sie außer dem lauffertigen Programm den Basic-Quelltext sowie einige Ordner, die unter anderem auch die beiden Bilder für das oben beschriebene Beispiel enthalten. (W Fastenrath/wk)

Funktionsübersicht

Pull-Down-Menü »Desk« Lade Musik: Lädt eine Musik im XBIOS(32)-Format.
Lade Hintergrund: Lädt einen Hintergrund im unkomprimierten DegasFormat (Dateityp »PIl«).
Lade Vordergrund: Lädt einen Vordergrund im Degas-Format.
Speichere Umgebung: Speichert den resultierenden Hintergrund nach einer Projektion des Vordergrundes auf den Hintergrund.
Lade Film: Lädt einen gestanzten Film.
Speicher Film: Speichert einen gestanzten Film.
Lade Block: Lädt einen noch nicht gestanzten Film.
Speichere Block: Speichert einen noch nicht gestanzten Film.
Sichere Bewegung: Speichert einen Bewegungsablauf. Bei mehreren zu bewegenden Objekten wählen Sie das gewünschte Objekt durch Drücken der Klammer-Tasten des Nummernblocks aus und bestätigen die Wahl mit < Return > .
Lade Bewegung: Lädt einen Bewegungsablauf. Mit der Leertaste laden Sie eine neue Bewegung, mit den Tasten »runde Klammern« kann man eine im Speicher vorhandene Bewegung aussuchen, mit < Return > selektieren und durch Laden überschreiben oder erweitern.
Speichere Imagic: Speichert Einzelbildfolgen im Degas-Format nach Angabe des Startbildes, bis das Speichermedium voll ist. Zusätzlich gibt Maxitrick einen Imagic-Programm-Header aus.

Pull-Down-Menü »Arbeit«
Nehme Bewegung: Dient zum Snappen von Bewegungsphasen aus Degas-Bildern. Die »runde Klammern«-Tasten, die Leertaste und < Return > haben hier die gleiche Bedeutung wie bei »lade Bewegung«.
Synchronisiere Bewegung: Dient zum Synchronisieren von Bewegungsphasen. Mit den Cursortasten läßt sich das Objekt verschieben. Mit < + > und <-> ein anderes auswählen. Beenden der Funktion durch Drückender < E > Taste.
Bewege: Dient zum Festlegen eines Bewegungspfades für ein oder mehrere Objekte (immer nur eines gleichzeitig) entsprechend der Mausbewegung. Folgende Tastaturkommandos gelten:
M - spiele Musik (falls geladen)
S - Aufnahme der Bewegung. Start und Stop. Bei Start wartet Maxitrick so lange mit der Aufnahme, bis Sie die
Maus bewegen, eine Maustaste oder die Leertaste drücken.
Ü- Legt eine Kopie des Objekts wird für immer auf dem Hintergrund ab.
Z - Zeigt letzte Objektposition an.
») und (« - Bewegung wechseln.
W - Ab hier wird der Film endlos wiederholt.
V - Holt Objekt vor/hinter den Vordergrund.
N - Löscht bisherigen Bewegungspfad.
L - Löscht letzte BewegungspfadÄnderung. Unter ungünstigen Umständen ist dies nicht möglich.
1 - Initialisiert aktuelle Bewegung auf das 1. Bild.
Linke Maustaste - Bewegung wird wiederholt.
Rechte Maustaste - Bewegung erfolgt einmal.
H - Bleibt ein Objekt unbewegt länger an der gleichen Stelle stehen, macht Maxitrick im Film eine Pause. < H > entfernt die letzte Pause.
Beweget: Maxitrick bewegt ein Objekt entlang eines Pfades aus Linienzügen über den Hintergrund. Setzen Sie die Eckpunkte der Linien durch Klicken mit der rechten Maustaste. Ein Klick mit der linken Maustaste beschließt den Linienzug-Pfad.
Folgende Tastaturkombinationen sind erlaubt (Funktion wie unter dem Menüpunkt »bewege« geschildert): linke und rechte Maustaste,(,),N,L, V und Ü Berechne: Stanzt einen »Block« zum Film.

Pull-Down-Menü »Kontrolle«
Speicher: Zeigt den zur Verfügung stehenden Speicherplatz an.
Blitter: Schaltet - sofern vorhanden - den Blitter aus und ein. Bei blitterlosen STs hat der Befehl keine Wirkung.
Video: Erlaubt das Wechseln der Bildwechselfrequenz (50/60 Hertz). Ein Häkchen vor dem Eintrag kennzeichnet die aktuelle Bildwechseifrequenz von 50 Hertz.
Spiele Musik: Spielt eine vorher geladene Musik.
Zeige Hintergrund: Zeigt den aktuellen Hintergrund (eventuell mit Vordergrund). Verlassen mit Maustastendruck.
Zeige Bewegung: Läßt an der Mausposition die aktuelle Bewegungsfolge ablaufen. Mit den »runde Klammern« Tasten wechseln Sie die Bewegung, mit < + > und < - > vergrößern bzw. verringern Sie die Pause. Beenden durch längeren Druck der rechten Maustaste.
Zeige Block: Zeigt den ungestanzten Film. Mit < + > und < - > vergrößern oder verkleinern Sie die Pausenzeit. Der Film beginnt nach Druck der linken Maustaste. Eine geladene Musik wird bei Start des Filmes oder bei Druck der rechten Maustaste gespielt. Bei Druck der rechten Maustaste während des Filmes hält dieser an, mit der Leertaste gelangen Sie wieder ins Menü.
Zeige Film: Zeigt den fertig gestanzten Film. Sonst ist alles wie bei »zeige Block«.
»Maxitech«-Animationsprogramm auf Leserservice-Diskette zu dieser Ausgabe


Dominique Müller
Aus: ST-Magazin 12 / 1989, Seite 52

Links

Copyright-Bestimmungen: siehe Über diese Seite