Best of Public Domain

Das beste Accessory: James

James ist mehr als ein erweitertes Kontrollfeld; James ist der Desktop-Butler schlechthin. Seine Anwenderfreundlichkeit zeigt sich bereits in den »äußeren Maßen«: Das Accessory umfaßt nur 12649 Byte und ist damit auch bei 512 KByte Arbeitsspeicher zu empfehlen.

Im Hauptmenü schaltet der Anwender durch Mausklick folgende Funktionen an und ab: Tastaturklick, Glockenton bei verfehlter Dialogbox, Bildschirm invertieren, doppelte Mausgeschwindigkeit, Tastatur-Wiederholungsrate (sie ist zusätzlich durch Schieberegler einstellbar). Weitere Funktionen sind: Blitter aktivieren — falls vorhanden; Extended Keyboard, bei dem man in Verbindung mit < Control > Sonderzeichen erreicht; Bildschirmschoner mit einstellbarer Zeit; Snapshot, bei dem James mit < Alternate-Help> den Bildschirminhalt im Degas-Format auf Diskette speichert; VBDSimulation, die dem ST einen eingeschalteten Bildschirm vorspielt, wenn der Bildschirmschoner aktiv ist; permanente Vektor-Kontrolle als wirksamen Virenschutz; Einstellen von Datum und Uhrzeit.

Weiterhin bietet der Desktop-Butler eine kleine Diskettenverwaltung. Hier untersucht James auf Wunsch sofort den Bootsektor nach unerwünschten Parasiten. Diese Untersuchung führt er auf Wunsch bei jedem Diskettenzugriff automatisch durch. Auf Wunsch schützt James alle Laufwerke gegen Schreibzugriffe. Den Desktop-Butler James gibt’s für 20 Mark Sharegebuhr beim Autor.

(Ludwig Mochti/tb)

Autor: Pascal Fellerich, 45, rue des Genets, L-3482 Dudelange (Luxembourg)

Der beste Editor: Edimax

Obwohl er bereits zweieinhalb Jahre auf dem Buckel hat, zählt »Edimax« noch immer zu den Topstars der PD-Texteditoren. Vor allem bei Programmierern erfreut er sich großer Beliebtheit.

Edimax ist ein ASCII-Editor mit zwei voneinander getrennten Editierpuffern. Außerdem richtet das Programm automatisch einen dritten sog. »Kopierpuffer« ein. In diesem legt Edimax beispielsweise Textblöcke ab. Den verfügbaren Arbeitsspeicher teilt er nach Programmstart in drei gleiche Bereiche. Besitzer eines 512-KByte-RAM-Computers können den zweiten Textpuffer abschalten, um den ersten zu vergrößern. Enttäuschung für Mega-ST-Anwender: Die Maximalgröße eines Textpuffers betragt 500 KByte, was allerdings für die meisten Anwendungen und Quellcodes ausreicht.

Die Leistungsdaten des Editors sind beeindruckend:

Alle Funktionen von Edimax einzeln aufzuführen, würde den Umfang dieses Artikels sprengen. Besitzer eines Fonteditors können Edimax übrigens mit selbstentworfenen Zeichensatzen füttern. Edimax gibt’s für 10 Mark beim Autor. (Ludwig Mochti/tb)

Autor: Matthias Pfersdorff, Rubenssir. 9, D-6780 Pirmasens

Das beste Malprogramm: Little Painter

Mit dem »Little Painter« kann sich bislang kein anderes Malprogramm aus dem PD-Bereich messen. Gleich vorweg: Um die Software voll auszureizen, benötigen Sie unbedingt eine Anleitung. Diese gibt’s für 20 Mark Sharegebühr beim Autor.

Der Little Painter bietet zwei Grafikbildschirme, die der Künstler entweder getrennt bearbeiten oder mischen kann. Beim Mischen werden die beiden Bildschirme aneinandergehängt, wodurch sich die Zeichenebene um 100 Prozent vergrößert. Von der äußeren Aufmachung her erinnert das Malprogramm ein wenig an den Profi-Painter: Am linken Bildschirmrand befinden sich mehrere Icons, über die der Anwender auf die Grundfunktionen zugreift, wie beispielsweise Freihandzeichnen, Radiergummi, Spraydose, Linien, Lupe oder Text. Kleinere Kästchen bieten Zugriff auf Parameter wie z.B. Textgröße oder Zeichenmodus.

Unter dem Grafikbildschirm hat der Autor die verschiedenen Füllmuster gesetzt, so daß der Anwender durch einen einzigen Mausklick auswählt.

Das Zeichnen erfolgt wahlweise über die Tastatur oder — etwas komfortabler — mit der Maus. Über Pull-Down Menüs stehen weitere Funktionen zur Verfügung wie Bild laden, Speichern, Mischen, Blockoperationen, Pinselstärke etc. Eine gute Nachricht für Blockoperateure: Der Little Painter erlaubt das Anlegen einer sog. Bibliothek, d.h. Sie haben zehn Blöcke im ständigen Zugriff, ohne erst lange von Diskette laden zu müssen.(Ludwig Mochti/tb)

Autor: Markus Dheus, Hirtenstr.9.8139 Bernried

Der beste Virenkiller: Sagrotan

Der in GFA-Basic entwickelte Virenkiller »Sagrotan« hat sich einen guten Namen gemacht. Das liegt nicht zuletzt an der Sorgfalt, mit der der Autor seine Software »pflegt«: Ständig erscheinen neue Versionen, Updates, umfangreichere Virenbibliotheken und Vergleichsbootsektoren.

Nach Programmstart lädt Sagrotan automatisch seine Bibliotheken, d.h. Veigleichsbootsektoren etc. Diese Bibliotheken kann der Anwender selbst erweitern, also auf seinen individuellen Programmbedarf zurechtschneidem. Da sie u.U. sehr umfangreich ausfallen, benötigt Sagrotan mindestens 500 KByte freien Speicher.

Pull-Down-Menüs eröffnen die Funktionsvielfalt des Virenkillers. Sagrotan untersucht die Boot- bzw. Rootsektoren von beiden Disketten-Laufwerken und von der Festplatte. Wird er fündig, vergleicht er das gefundene Programm mit der Vergleichsbibliothek und meldet ggf. einen Virusbefall. Jetzt kann der Anwender den unerwünschten Parasiten löschen oder in die Bibliothek aufnehmen. Mit einer weiteren Funktion schützt er den Bootsektor vor Virenbefall.

Auf Wunsch überprüft Sagrotan auch einzelne Dateien auf Linkvirenbefall. Ebenso prüft es den Speicher und bei einzelnen Laufwerken den Bootsektor und alle Dateien. Spezialfunktionen wie Kaltstart, Blitterzugriff oder Warnmeldungen vor jeder Aktion runden das positive Bild ab.

Sagrotan mit Anleitung und Update-Service gibt’s für 30 Mark beim Autor.

(Ludwig Mochti/tb)

Autor: Henrik Alt, Kirgelweg 25, 7160 Gaildorf

Das beste Spiel: Drachen

Die Entscheidung, das beste Public-Domain-Spiel zu küren, fiel uns nicht leicht. Obwohl Spiele im PD-Bereich nur einen kleinen Teil einnehmen, können die Programmierer stolz auf ihre Leistungen sein. Ob Farbe oder Monochrom — kaum ein Spiel, das den Anwender nicht für längere Zeit an den Bildschirm fesselt. Das Rennen machte die PD-Umsetzung eines kommerziellen Denkspiels. Das große Vorbild funktioniert nur in Farbe, die PD-Umsetzung benötigt einen Monochrom-Monitor. »Drachen« (Vorbild: »Shanghai«) ist übrigens auch das Lieblingsprogramm in der Redaktion der Mode-Zeitschrift »Carina« (vgl. ST-Magazin 7/89).

Die Spielidee zu Drachen ist schon über 2500 Jahre alt und stammt aus China. Auf dem Spielfeld liegen in fünf Ebenen insgesamt 144 Steine, aufgebaut in Form eines alten chinesischen Drachens. Ziel ist, alle Steine abzubauen. Dazu nimmt der Spieler jeweils zwei gleiche Steine weg. Allerdings müssen diese entweder links oder rechts frei sein.

Von 34 Steinen gibt es je vier identische. Acht Steine bilden einen Sonderfall und dürfen gegeneinander ausgetauscht werden. Damit die (nervliche An-)Span-nung steigt, kämpft der Spieler auch gegen die Zeit. Die besten Spieler verewigen sich in einer Highscoreliste.

Als Spielhilfen verfügt Drachen über Funktionen zum Zurücknehmen eines Zuges und einen Demonstrationsmodus. Bei Bedarf macht der Computer auch einen Zugvorschlag.

Drachen, das Spiel für kühle Denker, gibt’s für zehn Mark beim Autor, (tb)

Auior: Dirk Woitha, Hebbe1str.il, 5630 Remscheid 11

Die besten Utilities für jeden Zweck

Wer seine Disketten-Laufwerke voll ausreizen will, kommt an »Diskaux« nicht vorbei. Dieses PD-Programm greift auf den Laufwerkscontroller zu und wird nicht durch das Betriebssystem kontrolliert. Dadurch stellt auch das Lesen von Fremdformaten kein Problem dar. Eingelesene Daten legt Diskaux in einem Puffer ab, den der experimentierfreudige Anwender auch als Hexdump editieren kann.

Für alle, die noch nicht über das TOS 1.4 verfügen, gibt es eine erweiterte Dateiauswahlbox: »FSelect«. Der Anwender wählt aus sechs Extensionen (inkl. einer selbstdefinierbaren), sortiert innerhalb der Box und hat per Mausklick Zugriff auf alle Laufwerke.

Zum schnellen Kopieren von ungeschützten Disketten empfehlen wir das Programm »Fastcopy«. Mittlerweile ist die Version 3.0 erschienen, die wir in dieser Ausgabe auf Seite 28 ausführlich vorstellen.

Für Besitzer mehrerer Malprogramme ist das Programm »Convert« interessant. Dieses Utility konvertiert unterschiedliche Grafikformate. Dabei stehen zwölf Formate zur Verfügung: Picworks high, Picworks mid, Picworks low, Degas high, Degas mid, Degas low, Degas PC?, Stad, Doodle, IMG, Artdirector und Neochrome. Vor jedem Konvertierungsvorgang erscheint das Quellbild auf dem Monitor, damit der Anwender nicht versehentlich eine falsche Datei konvertiert. (Ludwig Mochti/tb)

Autoren: Wolfram Heidenreich, Lilienweg 12, 6834 Ketsch (Convert)

Martin Patzel, Promenadenweg 15, 7905 Dietenheim 1 (FSelect) Klaus Rogalski, Harnackring 50, 2050 Hamburg 80 (Diskaux)



Aus: ST-Magazin 02 / 1990, Seite 20

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