Fitmacher für CAD-3D: »Cybercut« und »Cyberturn«

Grafiken und Animationen in 3D sind heute schon Alltag. Doch auch in der Programmvielfalt gibt's Probleme mit dem Handling. Die zwei PD-Programme erleichtern die Arbeit mit »CAD-3D« wesentlich.

Schon vor einiger Zeit erschien CAD-3D auf der Bildfläche. Komplexe 3D-Objekte und dreidimensionale Animationen — für dieses Programm kein Problem! Allerdings gibt es einen Haken: So weigerte sich CAD-3D beständig, 2D-Umrisse in dreidimensionale Objekte umzusetzen, wenn diese nicht im Uhrzeigersinn gezeichnet waren. Auch war der Editor in seinen Funktionen ziemlich einfach gehalten, so daß es einiges Improvisationsvermögen erforderte, wenn man bei der Konstruktion von 3D-Objekten zu anständigen Ergebnissen kommen wollte.

In diese Bresche springen »Cybercut« und »Cyberturn«, beides PD-Programme. Das letztgenannte ein Accessory, das direkt in CAD-3D verwendet werden kann. Cyberturn kann abgespeicherte Umrisse, die entgegen dem Uhrzeigersinn gezeichnet und somit von CAD-3D nicht zur Weiterbearbeitung akzeptiert wurden, umkehren und verwendbar machen.

Nach dem Laden des Programms erscheint ein Pull-Down-Menü, darunter ein großes Fenster, in dem das Template (2D-Umriß) entworfen wird — und ein kleines Fenster für dessen Verkleinerung. Die zusätzliche, verkleinerte Darstellung des Templates wurde der Übersichtlichkeit halber eingerichtet. Im großen Ausschnitt können sowohl verschiedene Raster als auch eingelesene Bilder in den Hintergrund gelegt werden, was mitunter das aktive Template schwer identifizierbar macht.

Zur Bearbeitung eines Templates drückt man die Leer- oder die rechte Maustaste. Jetzt springt der Bildschirm in den Editiermodus um — und die Arbeit kann beginnen. Zu wählen bleibt, ob man Spin- oder Extruder-Templates bearbeiten möchte. Durch einfaches Anklicken von Punkten auf der Arbeitsfläche mit der linken Maustaste können diese festgelegt werden. Der Cursor wird dabei als Kreuz dargestellt.

Im Editiermodus existiert keine Menüleiste. Um jedoch ein ständiges Hin- und Herspringen zwischen Editier- und Menümodus zu vermeiden, liegen die diversen Menüfunktionen zusätzlich auf der Tastatur und können permanent genutzt werden. Zeichnen ist im und entgegen dem Uhrzeigersinn möglich. Im zweiten Falle darf man jedoch nicht vergessen, das Template vor dem Abspeichern mit dem Cyberturn-Accessory zu »spinnen«. Apropos Accessories — Cybercut läßt sie ohne Beanstandung zu.

Um das Arbeiten zu erleichtern, kann man vor dem Einrichten eines Templates normale (PI3) oder komprimierte (PC3) Degas-Bilder von Diskette geladen in den Hintergrund legen und diese im Editor abpausen. Weiterhin können bereits erstellte Templates an das momentan bearbeitete Template angehängt werden. Eingelesene Templates lassen sich sowohl ; als solche laden als auch als Raster benutzen. Wird die Diskette während des Abspeicherns voll, kann man, ohne Cyberturn zu verlassen, eine neue — ein- und auch zweiseitig — formatieren. Nebenden normalen Funktionen des Editors gibt's noch einige nützliche Zusatzfunktionen: Als Hilfe existiert z.B. ein Gummiband, mit dem man alle gesetzten Punkte verbinden kann. Auch lassen sich ein Raster mit Abständen zwischen zwei und zehn Punkten einblenden oder bis zu drei verschiedene Ausschnitte festlegen. Diese erscheinen 1:1 oder um 100 Prozent vergrößert hinter der Arbeitsfläche.

Neben dem linearen Raster gibt es auch bis zu 20 Rasterkreise, bestehend aus beliebig vielen Punkten.

Cyberturn eignet sich also besonders für CAD-SD-Benutzer, die Komfort zu schätzen wissen. Es ist zusammen mit Cybercut und einer — von Volkmar Hoppe mit CAD-3D entworfenen — Roboteranimation erschienen. PD-Pool-Diskette 2057. (mb)


Andreas Vogelmann
Aus: ST-Magazin 01 / 1991, Seite 50

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