Tips und Tricks

Es sind oft immer wieder die gleichen Fragen, die Probleme bereiten. Wir haben hier einige zusammengetragen, die vielen ST-Lesern unter den Nägeln brennen.

MANFRED NEUMAYER

Mehrfach reklamieren Leser Fehler am Mega ST2 in Verbindung mit Vortex-Festplatten der HDplus-Serie. Dabei verschwand beispielsweise aus unerklärlichen Gründen der gesamte Inhalt der Partition C einer Vortex-Festplatte — sämtliche Daten waren scheinbar unwiederbringlich verloren. Wenig später gab dann auch Partition D den Geist auf— 0 Byte frei, 0 Byte belegt lautete die überaus frustrierende Meldung. Die Freude war groß, als zumindest die HDO.PRG-Ap-plikation darauf hindeutete, daß auf Partition D die Daten noch vorhanden sind. Der erste Verdacht: ein unbekannter Virus!

Des Rätsels Lösung erwies sich freilich als weit weniger mysteriös. Als Übeltäter entlarvte ST-Magazin schließlich das Vortex-Festplattenkabel.

Das mitgelieferte DMA-Kabel„ist für manche Festplatten schlicht und einfach zu schwach. Insbesonders bereitet die Verbindung Mega ST mit der Vortex-HDplus-Serie deshalb Probleme. Das ST-Magazins empfiehlt zwei ganz einfache Lösungen:

  1. Austausch des schwachen DMA-Treibers im Mega ST gegen ein stärkeres Modell. Leider ist diese Möglichkeit nicht ganz billig.

  2. Die Firma Vortex bietet für 45 DM ein nur rund 20 cm langes Festplattenkabel an, mit dem dieses Manko behoben wird.

MIDI-Buchsen

Immer wieder gibt es Probleme mit dem MIDI-Kabel, darum hier noch einmal die Belegung der Stifte: Die MIDI-In-Buchse empfangt auf Stift 4 Daten und auf Stift 5 den MIDI-In Loop Return. Die Stifte l, 2 und 3 sind nicht belegt. Anders die MIDI-Out-Buchse: Auf Stift 1 liegen MIDI-Thru-Transmit-Daten, auf Stift 3 MIDI- Thru-Loop-Return-Daten. Stift 2 ist für die Abschirmung. Die Stifte sind bei genormten DIN-Buchsen numeriert. Will man MIDI-Kabel selbst löten, so wird — wie bei einem normalen HiFi-Stereokabel - Stift 1 mit Stift l, Stift 2 mit Stift 2 etc. verbunden (siehe auch S. 487 49).

Nulltarif?

Darf man Public-Domain-Programme weitergeben und zu kommerziellen Zwecken, z.B. den Aufbau eines eigenen PD-Vertriebs, nutzen. Obwohl es nun schon seit geraumer Zeit einen florierenden Public-Domain-Markt gibt, herrscht auf diesem Gebiet noch immer reichlich Verwirrung.

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von freier Software: Public Domain und Shareware, gelegentlich auch als Freeware bezeichnet.

Public-Domain-Programme dürfen beliebig kopiert und weitergegeben werden. Eine geringe Aufwandsentschädigung an die Autoren ist freiwillig. Den Quellcode darf der Besitzer in der Regel aber nicht verändern oder gar in eigenen Programmen verwenden. Es sei denn, der Autor erlaubt dies ausdrücklich.

Bei Shareware- bzw. Freeware-Programmen wird eine Aufwandsentschädigung immer dann fällig, wenn der User das Programm auch nutzt. Er kann es beliebig testen und sich in aller Ruhe von der Qualität des Programms überzeugen. Entschließt er sich jedoch zum Einsatz, wird die Gebühr — meist sind das Beträge um 20 DM - fällig. Das Urheberrecht verbleibt jedoch beim Autor — das Programm darf deshalb nicht geändert werden. Freilich darf man auch dieses Programm kopieren und weitergeben.

Clubs und Vereine dürfen also Public-Domain-Programme vertreiben und dafür auch einen angemessenen Betrag verlangen. Eine kommerzielle Nutzung ist somit nicht ausgeschlossen.

Deskjet-Tlnte

Viele Leser wollen aufgrund unseres Tips im ST-Magazin 8/91, Seite 90, wissen, welche Tinte geeignet ist, die Kartuschen des HP-Deskjet 500 selbst nachzufüllen.

Gundsätzlich kann jede pigmentlose Schreibtinte — z.B. Geha, Pelikan etc. — verwendet werden. Auf keinen Fall aber ist Tusche geeignet: die großen Pigmente verstopfen den Druckkopf nachhaltig. Nachfülltinte gibt es im Fachhandel. Achtung: Nie mehr als 10 cl nachfüllen. Der Druckkopf sollte ab und zu mit Wasser und Zahnbürste gereinigt werden!

Easy Rider

Was tun, wenn wichtige Quelltexte versehentlich gelöscht oder durch Diskettenfehler zerstört sind? Welche Möglichkeiten gibt es, ein bereits kompiliertes Programm zu analysieren und Schwachstellen aufzuspüren?

Andere Leser möchten gerne wissen, wie Cracks Programme schreiben. Auch dazu bietet sich das Studium professioneller Applikationen an.

Die Lösung: ein leistungsfähiger Reassembler. Dabei ist nicht jeder Reassembler-User ein Cracker und Raubkopierer! Auch wenn Reassembler zum Standardwerkzeug dieser Klientel gehören.

Ein leistungsfähiger Vertreter dieses Genres nennt sich bezeichnenderweise »Easy Rider«. Die aktuelle Version beherrscht u.a. auch den kompletten 68030er Befehlssatz inklusive PMMU-Befehle sowie alle Funktionen der mathematischen Coprozessoren 68881 und 68882. Dabei bietet der »leichtlebige Reiter« verschiedene Darstellungsmög-lichkeiten: hexadezimale, dezimale oder binäre Zahlensysteme sowie Gleitkommazahlen. Wer mehr wissen will: Andreas Borchard.


Manfred Neumayer
Aus: ST-Magazin 10 / 1991, Seite 91

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