Polyframe 1.2 und Notator 3.15: Geglückte Feinabstimmung

Pünktlich zur Atari-Messe präsentiert C-Lab neue Versionen für den Notator (3.1) und den universellen Soundeditor »Polyframe« (1.2). Erfreulich: Updates gibt's für eingetragene Anwender kostenlos!

Der Notator hat sich im Lauf der Zeit zu einem überaus stabilen und ausgereiften Sequenzer entwickelt, der eigentlich kaum noch Wünsche offen läßt. Kein Wunder also, daß sich die Verbesserungen hauptsächlich auf die Integration nützlicher Detailfunktionen beschränken. Dazu wurden insbesondere die Wunschlisten der zahlreichen Notator-Anwender durchforstet.

Freuen werden sich alle, die mit Belas NVDI arbeiten: Die beiden wichtigsten Softwarepakete von C-Lab, der Notator und Polyframe, arbeiten nun unter dem neuen »Virtuellen Device Interface«. Am Mega STE wird beim Programmstart das Cache jetzt automatisch deaktiviert.

Neue Symbolfonts

Im Sequenzer wurden die Funktionen zur Steuerung von Bandmaschinen erweitert. So lassen sich mit dem TCM-Protokoll neben Fostex-Tonbandgeräten auch Tascam-Maschinen synchronisieren. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine frei wählbare Message zu definieren, die der Notator bei jedem Hardware-Reset sendet.

Auch im Notensatzteil hat sich einiges getan: Es steht ein größeres Segno-Zeichen zur Wahl und Wiederholungszeichen lassen sich alternativ im anglo-amerikanischen Realbook-Stil notieren. In der Partbox II gibt’s unsichtbare Taktstriche und zusätzliche Pfeile als Grafikzeichen. Im Notenblatt können Crescendo und Phrasierungsbögen an jeder beliebigen Position umbrochen werden. Notenschlüssel und die Tonartbezeichnungen sind im Printer-Fenster unabhängig von der entsprechenden Einstellung im Sequenzerteil. Seitennummern können zentriert oder randbündig gedruckt werden. Präzise arbeitet jetzt der Algorithmus für die Ausrichtung von Akkord-Haltebögen. Die Darstellungsquantisierung ist auf ausgewählte MIDI-Events übertragbar.

Auf einer zusätzlichen Diskette liefert C-Lab zahlreiche Notations-Fonts und Akkordsymbole. Die Zeichensätze Symbols und Chords haben drei verschiedene Auflösungen — von 72 dpi, 180 dpi bis zu 300 dpi.

Die Polyframe-Version 1.2 vermittelt schon einen Vorgeschmack auf das kommende große Update 2.0. Ein komfortables Installations- bzw. Update-Programm paßt den Universaleditor an die individuelle Arbeitsumgebung an. Das interaktive Hilfesystem in deutscher Sprache ist eins der wichtigsten Neuerungen in Polyframe. Mit dem mitgelieferten Compiler lassen sich eigene Hilfstexte erstellen. MIDI-Daten erfaßt das Programm nun wesentlich schneller als die Version 1.0. Komprimierte MIDI-Dateien lassen sich — ohne Konvertierung — direkt einlesen. Auch durch die Möglichkeit, beliebig Module nachzuladen, wird Polyframe im Umgang mit dem Arbeitsspeicher wesentlich ökonomischer und flexibler. Zudem ist der Startvorgang dadurch erheblich schneller.

Die PM-UNI wurde stark verbessert und kann an noch mehr MIDI-Geräte angepaßt werden. Sämtliche Adaptionen wurden überarbeitet und mit zusätzlichen Sounds ergänzt. Eine komplette Liste aller vorhandenen Module und Adaptionen schickt C-Lab eingetragenen Anwendern auf Wunsch kostenlos. Neu ist das PM-D70-Modul für den Roland-D70-Synthesizer. Adaptionen gibt’s für den Ensonic EPS16+, den Kawai K1 sowie Korg 01/W bzw. 03/W. Zur Umrechnung der unterschiedlichen Zahlenformate wurde ein spezielles Numerical-System entwickelt, außerdem berechnet die neue Adaption »Roland Addresses« Adressen für das spezielle Roland-Format. Der Editor läuft mit Beschleunigern wie z.B. proVME HyperCache — auch zusammen mit dem Unitor. Entgegen anderslautenden Angaben läuft Polyframe auch unter Steinbergs M-ROS-Betriebssystem. Sämtliche Polyframe-Neuerungen sind übersichtlich in einem Booklet aufgelistet.

WERTUNG

Notator 3.15, Polyframe 1.2

Hersteller: C-Lab
Preis: kostenlose Updates für eingetragene Anwender

Vorteile: NDVI-kompatibel, Help-System-Compiler, neue Fonts und Symbole, komfortables Installations-Programm, neue Adaptionen und Module.

Einschränkungen: keine Dokumentation der Notator-Neuerungen

Vertrieb: C-Lab Software GmbH, Postfach 700303, 2000 Hamburg 70,

Notator 3.1: Der neue Zeichensatz »Chord«
Eine von mehreren Tastenbelegungen für Symbolfonts

Manfred Neumayer
Aus: ST-Magazin 09 / 1992, Seite 38

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