Monoklin: Dritte Dimension

Tauchen Sie mit ein in die faszinierende Welt der räumlichen Darstellung von Molekülen und anderen geometrischen Körpern.

Monoklin« von Josef Diebold ist ein Programm zur grafischen Präsentation komplexer dreidimensionaler Figuren und Molekülstrukturen.

Eine darzustellende Struktur definieren Sie, indem Sie eine Liste von Atomen mit ihren x,y,z-Koordinaten innerhalb eines kartesischen Koordinatensystems angeben. Diesen Fixpunkten ordnen Sie im weiteren Programmverlauf Verbindungen zu. Monoklin steht Ihnen hier hilfreich mit einem automatischen Zuordnungsalgorithmus zur Seite.

Da sich die Dateneingabe dennoch als recht langwierig erweist, bietet Ihnen das Programm die Möglichkeit, vorgefertigte Strukturlisten verschiedener Formate zu laden, zu bearbeiten und wieder zu speichern. Unterstützt werden die Ausgabeformate der folgenden Programme: Monoklin, Molekül (ST), Schakal, Alchemy (DOS-PC) sowie Shelxtl (VAX).

Plastisches Ball-Stick-Modell von Cycloheptadien...

Die Darstellung und Animation des Moleküls erfolgt in einem Fenster als Drahtoder Ball-Stick-Modell, wobei Sie zwischen einer Normal- und einer Zentralprojektion wählen können. Außerdem läßt sich die Projektion auch als Enantiomerenpaar oder als Stereobild darstellen.

Die Position und Größe der Abbildung innerhalb des Fensters verändern Sie mit diversen Buttons, deren Auswirkungen Sie sofort auf dem Bildschirm sehen. Die Spiegelung an einer Raumebene oder einem frei definierbaren Ursprung stellt für Sie ebenfalls kein Problem dar. Bindungslängen und -winkel lassen sich mit Hilfe der Maus auf einfache Art und Weise bestimmen. Die Rotation des Modells um jeweils eine der drei Raumachsen ist ebenfalls implementiert, wodurch Sie einen besseren räumlichen Gesamteindruck Ihrer Struktur erhalten.

Aus Gründen der Geschwindigkeit beim Zeichnen der Modelle — vor allem bei der Rotation — wurde vom Autor auf eine einfache Darstellung zurückgegriffen. In einem weiteren Fenster können Sie sich jedoch detaillierte Bilder anzeigen lassen. Diese heben den dreidimensionalen Charakter des Moleküls besser hervor, indem die einzelnen Atome als Kugeln und die Bindungen als keilförmige Balken gezeichnet werden.

.. und in der vereinfachten, aber schnelleren Darstellung

Die Größe der Kugeln und die Dicke der Bindungen können Sie variieren, wodurch eine stufenlose Darstellung des Moleküls vom Draht- bis zum Kalottenmodell möglich ist. Weiterhin lassen sich zur besseren Unterscheidung den Atomkugeln unterschiedliche Füllmuster zuordnen. Das Setzen eines Spitzlichtes rundet die gestalterischen Möglichkeiten ab und belebt die Abbildungen.

Was nutzen die schönsten Bildschirmdarstellungen, wenn Sie sie nicht zu Papier bringen können? Monoklin bietet Ihnen gleich mehrere Möglichkeiten: Bei installiertem GDOS können Sie ihre Ergebnisse direkt ausdrucken oder zunächst als GEM-Metafile speichern, um sie in anderen Applikationen weiter zu verwenden. Ein vorhandener Plotter wird ebenfalls unterstützt, wobei Sie auch hier eine separate Plotdatei auf Diskette erzeugen können. Für Puristen ist eine Hardcopy-Routine für 9-Nadel-Drucker integriert.

Schwarz auf Weiß

Bei Monoklin handelt es sich um ein interessantes Programm aus dem naturwissenschaftlichen Bereich, das ein besseres Verständnis dreidimensionaler Strukturen ermöglicht. Der gute Gesamteindruck der ins GEM eingebundenen Software wird jedoch durch einige kleine Programmfehler abgeschwächt. Monoklin läuft außerdem leider nur in den monochromen Auflösungen des ST und TT. (thl)

Monoklin von Josef Diebold ist auf der Maxon-Sonderdisk Nr. 80 erschienen und ist für 40 Mark zu beziehen bei MAXON-Computer, Schwalbacher Str. 52, 6236 Eschborn


Olaf Niermann
Aus: ST-Magazin 11 / 1992, Seite 51

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