Same: Semper Idem?

Wenn Sie »Oxyd« und Co. schon durchqespielt haben, bietet »Same« neue Herausforderungen an den Knobelsüchtigen.

Geschicklichkeitsspiele mit digitalen Soundeffekten und futuristischer Grafik sind seit »Oxyd« bei Atarianern begehrte Objekte. Das neueste Produkt nach diesem Spielprinzip heißt »Same« und stammt von Hannes Tiefenbrunner. Wie der Name schon andeutet, ähnelt es der »Shift«-Trilogie [1]: Ein Spielstein löst sich auf, sobald ein anderer Stein mit demselben Muster neben ihm liegt. Ziel ist es, das Spielfeld abzuräumen. Während es bei Shift allerdings hauptsächlich darum geht, möglichst viele Steine auf einen Schlag verschwinden zu lassen, dominiert bei Same der Zeitfaktor.

Um sein Ziel zu erreichen, kann der Spieler die Steine mit Mausklicks verschieben: Mit der linken Maustaste stoßen Sie den Stein nach links, mit der rechten entsprechend nach rechts. Da das Spielfeld nicht aus der Vogelperspektive, sondern in Seitenansicht gezeigt wird, gelangen die Steine nach unten, indem man sie über einen Mauervorsprung schiebt.

Haben Steine ein schwarzes Muster, können sie nur dann verschoben werden, wenn sich kein weiterer Stein über ihnen befindet. Steine mit grauem Muster lassen sich auch in einem solchen Fall verschieben — die darüberliegenden Steine fallen dann um eine Position herunter. Nach oben bekommen Sie eine Figur normalerweise nicht.

Für Überraschungen sorgen Steine mit Sonderfunktionen: »Beam-Steine« befördern den Spielstein, der ihren Platz einzunehmen versucht, kurzerhand an eine andere Stelle im Level. Der »Kopierer« erzeugt eine Kopie, die ebenfalls irgendwo auf dem Spielfeld erscheint. Vorsichtig sein müssen Sie bei »Schwarzen Löchern«, die Steine einfach verschlucken, was neben einem Punkteabzug unter Umständen zur Folge hat, daß der Level nicht mehr gelöst werden kann. Die vierte und letzte Art von Spezialsteinen sind die »Lifte«. Mit ihnen ist es möglich, normale Spielsteine doch noch nach oben zu befördern. Sie werden gen Himmel auf die nächste Mauer geschossen. Ist an dieser Position bereits ein anderer Stein oder keine Mauer, ist der Stein ebenso verloren wie auch fünfzig Punkte. Auch diese Spezialsteine gibt’s in einer festen und einer beweglichen Variante.

Neue Kreationen mit dem Level-Editor

Same ist in zwei Modi unterteilt: den Spiel- und den Trainingsmodus. Der Trainingsmodus dient zum Austüfteln eines Lösungsweges ohne Zeitlimit, um dann im eigentlichen Spiel das Feld in der sehr knapp bemessenen Zeit abzuräumen. Dabei haben Sie für größere geistige Klimmzüge keine Zeit, so daß ein Übungslauf unumgänglich ist.

Die Level sind als einzelne Dateien abgespeichert und werden durch fortlaufende Nummern als zusammenhängend gekennzeichnet. So genügt es also, wenn man vor einem Spielvorgang die erste Datei einer »Serie« auswählt. Hat man dann diesen Level gelöst, springt das Pro-

Zwar liegen Same drei Level-Serien mit knapp 30 Einzel-Leveln bei, doch größeren Bedarf deckt der beiliegende Level-Editor. Mit ihm können Sie ganz bequem mit der Maus eigene Spielfelder kreieren. Für den Editor befindet sich außerdem die Source in GFA-Basic 3.x auf der Diskette.

Während des Spiels sind die verschiedenen Aktionen von digitalen Soundeffekten begleitet, die das Geschehen zusätzlich aufpeppen. Auch im Auswahlmenü läuft ein Digi-Pop-Song, der zwar beim ersten Mal recht gut klingt, sich danach aber zur Nervensäge entwickelt.

Training ist wichtig

Same ist Pseudo-PD, die auch unter dem Namen Poolware bekannt ist. Das sind Programme, die von Autoren exklusiv der PD-Serie des »PD-Pool« zur Verfügung gestellt werden und dafür am Verkaufspreis beteiligt sind. Allerdings dürfen diese Programme dann nicht mehr von anderen PD-Händlern verbreitet werden [2]. Privater Tausch ist aber dennoch erlaubt.

Alles in allem ist Same ein kurzweiliges Spiel, dessen Level in Sachen Schwierigkeit zur gehobenen Klasse zählen. Wie eigentlich alle Spiele dieses Genres erfordert es viel Konzentration und auch eine Portion logischen Denkvermögens. Wer von Shift, Oxyd und Co. begeistert war, wird auch an Same seine Freude haben. Spielspaß garantiert! (thl)

[1] ST Magazin 8 92 S. 119, »Bis der Kopf raucht« [2] ST Magazin 7 92, S 14f, »Das Ende einer Ara9«

Hannes Tiefenbrunner Rudolf Reiter Str. 2, 2540 Bad Voslau

PDPOOL 2335, IDL Software GmbH, La gerstr. 11, 6100 Darmstadt 13


Michael Vondung
Aus: ST-Magazin 11 / 1992, Seite 55

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