Seikosha SL-92

Leider sucht man beim SL-92 von Seikosha ein LC-Display für die Status- und Fehleranzeige vergeblich

Seikosha löst den bewährten SL-80AI durch den SL-92 ab. Dieser neue 24-Nadler bietet wie bereits sein Vorgänger für weniger als 900 Mark ein ausgezeichnetes Preis-/Leistungsverhältnis.

Der Seikosha SL-92 ist der kleinste und leichteste 24-Nadel-Drucker unter unseren Testkandidaten. Er löst den SL-80AI aus dem gleichen Hause ab. Mit einem Verkaufspreis von unter 900 Mark ist er auch einer der preiswertesten 24-Nadel-Printer.

An Schriftarten stellt der SL-92 »Courier 10« und »Prestige Elite« zur Verfügung. Seikosha bietet auf einem Schriftart-ROM die Fonts »Roman«, »Helvette«, »Script«, »OCR-A«, »OCR-B«, »Gothic 12« und »Orator« an, die aber extra zu bezahlen sind. Neben dem Draft-Modus für schnelle Ausdrucke in Entwurfsqualität bringt der SL-92 die Zeichen bei Bedarf auch in Proportionalschrift auf das Papier.

Zu den positiven Werten des Seikosha SL-92 gehört der mit 44 KByte als riesig zu bezeichnende Pufferspeicher, der einen Druckerspooler bei den meisten Anwendungen überflüssig macht. Mit der Geschwindigkeit dieses Geräts kann man gut leben, und die Druckqualität stellt auch gehobene Ansprüche zufrieden. Anders sieht es beim Thema Komfort aus: Seikosha verzichtete wohl aus Kostengründen auf ein LC-Display. Daher zeigt der Drucker die jeweilige Zeichenbreite und den aktuellen Font durch die Position des Druckkopfes an. Auf der Abdeckhaube sind die Einstellungen als Markierungen angebracht, unter die der Druckkopf fährt. Hier wurde am falschen Platz gespart.

Der SL-92 ist ab Werk mit einem halbautomatischen Einzelblatteinzug ausgestattet. Um zwischendurch etwa schnell einen Brief zu drucken, ist die Papierabdeckung umzudrehen und aufzustellen, damit sie als Rutsche dient. Dies ist in der Praxis gewöhnungsbedürftig und umständlich. Daß es auch anders geht, zeigen die Mitbewerber. Der SL-92 bringt das Endlospapier auf Knopfdruck in eine Parkstellung und auf Wunsch auch wieder auf die erste Druckposition im Gerät. Gegen Aufpreis liefert Seikosha auch einen automatischen Einzelblatteinzug, der dann eine interessante Investition darstellt, wenn viel mit Einzelblättern gearbeitet wird.

Als Relikt aus längst vergangenen Tagen erscheint mir die Lage der DIP-Schalter, die den SL-92 konfigurieren. Um an die beiden »Mäuseklaviere« zu gelangen, ist die Plexihaube zu öffnen, das Farbband zu entfernen und ein Plastikdeckel abzunehmen. Hier muß in aller Deutlichkeit gesagt werden: DIP-Schalter - sofern sie wirklich unverzichtbar sind - müssen ihren Platz dort finden, wo sie ohne Montagearbeiten bequem zugänglich sind.

Trotz dieser Kritikpunkte entschädigt der Seikosha SL-92 seinen Besitzer bei der Arbeit durch seine ansprechende Druckqualität, seine hohe Geschwindigkeit und sein besonders gutes Preis-/Leistungsverhältnis. (uh)

Seikosha Europe GmbH, Bramfelder Chaussee 105, 2000 Hamburg 71

WERTUNG

Name: Seikosha SL-92
Preis: 899 Mark
Hersteller: Seikosha

Stärken: 44 KByte-Druckerpuffer □ hohe Druckgeschwindigkeit □ überzeugendes Preis/Leistungsverhältnis

Schwächen: Umständlich zu bedienen □ DIP-Schalter nur schwer zugänglich im inneren des SL-92 angebracht

Fazit: Seikoshas SL-92 überzeugt durch sein ausgezeichnetes Preis /Leistungsverhältnis.

Test: SL-92 Faktor (NEC P6+)
Endlos Draft: 121 sec. 0,69
Endlos LQ: 226 sec. 0,82
Einzelblatt Draft: 172 sec. 0,74
Einzelblatt LQ: 277 sec. 0,82
Grafik: 91 sec. 0,57

Ulrich Hofner
Aus: TOS 07 / 1990, Seite 30

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