Nobel-Nager: Mehr Bewegungsfreiheit mit der BMC Infrarot-Maus

Zur Grundausstattung eines jeden STs gehört eine Maus. Daß sich die Bedienungsfreundlichkeit dieser Geräte noch erheblich verbessern läßt, beweist die BMC Infrarot-Maus.

Als Alternative zur ST-Maus bietet W. Wohlfahrtstätter die BMC Infrarot-Maus für 169 Mark an. Für sein Geld erhält der Käufer einen Infrarot-Empfänger, die Maus und eine 20seitige Gebrauchsanleitung, die den Umgang mit diesem Eingabegerät in sieben Sprachen erklärt. Bevor die Arbeit mit diesem »No-bei-Nager« beginnt, sind erst zwei handelsübliche 1,5 Volt-Batterien in die Maus einzulegen, welche die Stromversorgung des Infrarot-Senders übernehmen.

Kein Kabel behindert die Arbeit

Der Empfänger findet über ein 1,5 Meter langes Kabel und die Maus-Buchse Anschluß an den ST. Er ist mit 55 x 63 x 26 mm (T x B x H) klein ausgefallen. An einer freien Stelle des Schreibtischs läßt er sich mit der mitgelieferten Klebefolie fixieren. An der Oberseite der Maus befinden sich zwei Knöpfe für die gewohnten Mausklicks. Die Maus ist 111 x 63 x 26 mm (T x B x H) groß und wiegt 110 Gramm. Erst durch das zusätzliche Gewicht der Batterien ist sie schwer genug, um sicher geführt zu werden. BMC baut die Infrarot-Maus flacher als Atari seinen Nager. Dadurch liegt sie bequemer in der Hand als die ST-Maus. Diese bessere Ergonomie weiß der Anwender schnell zu schätzen, wenn er viel mit der Maus arbeitet, beispielsweise bei DTP- oder CAD-Anwendungen. Die Hand verkrampft sich nicht, wie dies bei der ST-Maus der Fall ist. Die Auflösung der BMC-Maus beträgt 200 dpi, und ihre maximale Spurgeschwindigkeit ist mit 600 mm/sec angegeben. Das sind Werte, mit denen es sich genau und zügig arbeiten läßt. Ist der Empfänger mit dem ST verbunden und sind die Batterien eingelegt, schalten Sie die Maus ein, indem Sie einen zusätzlichen Druckknopf an der linken Seite betätigen. Erfolgt etwa fünf Sekunden lang keine Betätigung, wechselt die Maus in einen Stand-By-Modus. Dieser schont die Batterien. Erfolgen weitere 20 Minuten keinerlei Aktionen, so schaltet sich die Maus automatisch aus. Danach ist die Taste an der linken Seite erneut zu betätigen, um die BMC-Maus wieder einzuschalten.

Die BMC Infrarot-Maus funktioniert bis zu einer Entfernung von 1,5 Metern zum Empfänger. Dabei darf der Arbeitswinkel bis zu 45 Grad betragen. Bewegt man die Maus, so leuchtet eine rote LED am Empfänger auf, um zu signalisieren, daß er die Infrarotsignale gut empfängt. Dies ist eine gute Hilfe bei der Aufstellung des Empfängers. Ein Schmankerl der BMC Infrarot-Maus verbirgt sich hinter dem bereits oben erwähnten dritten Mausknopf: Drücken Sie diesen, während Sie die Maus bewegen, so reagiert der Nager ballistisch. Dies bedeutet, daß der Mauszeiger bei einer Beschleunigung der Maus exponentiell schneller läuft. Bei großen Entfernungen auf dem Bildschirm ist der Mauszeiger sehr schnell, bei langsamen Bewegungen sehr langsam.

Ist die BMC Infrarot-Maus angeschlossen, merkt der ST nicht, daß er nicht mit dem Originalnager arbeitet. Folglich gab es auch keinerlei Probleme mit irgendwelchen Anwendungsprogrammen. Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die BMC Infrarotmaus eine echte Alternative zur ST-Maus darstellt, da sie ergonomischer, nicht mit einem Kabel an den Computer gebunden und auch unter Emulatoren als ballistische Maus zu gebrauchen ist.

W. Wohlfahrtstätter und J. Ohst EDV GbR, Irenenstr. 76c, 4000 Düsseldorf 30

WERTUNG

Name: BMC Infrarot-Maus
Hersteller: BMC Micro-Industries Ltd.
Preis: 169 Mark

Stärken: Nicht durch ein Kabel mit dem Computer verbunden □ liegt gut in der Hand □ automatische Abschaltung zur Schonung der Batterien

Schwächen: Hoher Preis

Fazit: Durch die ergonomische Bauform und das Fehlen eines Anschlußkabels eine echte Alternative zur ST-Maus.


Ulrich Hofner
Aus: TOS 10 / 1990, Seite 38

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