Die Hausbank - Auf der TOS-Disk: Der KEYBOARDS-Bankloader

MIDIisten, Synthesisten, Keyboarder aufgepaßt! In diesem Monat gibt es einen Leckerbissen besonderer Art: Wir präsentieren auf der TOS-Diskette den KEYBOARDS-Bankloader, der leistungsstarke Editor-Fähigkeiten zum Nulltarif bietet. Die Anleitung ist mit auf der Diskette, und hier gibt Ihnen der Programmautor wertvolle Tips zum Umgang mit dem Programm.

Die internen Daten eines MIDI-fähigen Instruments (Synthesizer, Effektgerät, usw.) mit veränderbarem Speicher lassen sich über die MIDI-Schnitt-stelle zu einem Computer übertragen und dort mit einem entsprechenden Programm verwalten. Besitzen Sie also eines oder mehrerer MIDI-Geräte, deren Einstellungen über MIDI zu speichern sind, dann haben Sie mit dem KEYBOARDS-Bankloader die Möglichkeit, diese Daten mit dem Computer zu empfangen und zu speichern. Durch die Verwaltung mit dem Bankloader haben Sie praktisch unbegrenzt viele Einstellungen wie z. B. Sounds schnell griffbereit.

Die vom Gerät verschickten »System exklusiven« Daten, z. B. Sound- oder Effektparameter, Samples oder Songs, sind Hersteller- und Geräte-spezifische Informationen. Sie lassen sich im Gegensatz zu anderen MIDI-Daten wie z. B. die Toninformation »Note—On« und »Note—Off« nicht zwischen verschiedenen Geräten austauschen, sondern sind nur für ein Gerät anwendbar. Es ist nicht vorgesehen, Sounddaten zwischen verschiedenen Synthesizern auszutauschen, da diese meist über eine unterschiedliche Klangsynthese und Speicherarchitektur verfügen. Auch bei der gleichartigen Klangsynthese in verschiedenen Geräten eines Herstellers ist dieser Vorgang nur in Ausnahmefällen realisierbar.

Die meisten MIDI-fähigen Geräte sind in der Lage, ihre internen Daten über die MIDI-Schnittstelle auszugeben. Dieser Vorgang heißt »Bulk-Dump«. Hierzu bedarf es entweder einer Anforderung vom Computer (»Request«), oder man muß die Datenübertragung manuell am MIDI-Gerät auslösen. Auch diese Request-Anweisung ist »System exklusiv« und muß speziell für das jeweilige Gerät sowie die gewünschten Informationen verfügbar sein. Mit dem Bankloader sind Sie in der Lage, sehr einfach eigene Request-Dateien für Ihre Geräte zusammenzustellen, um alle Speicherinformationen der Synthesizer, Drumcomputer, Guitarprozessoren, Effektgeräte usw. zum Computer zu übertragen und auf einer Diskette zu speichern.

Mit dem Programm erhalten Sie im Ordner »LIB« bereits eine große Anzahl fertiger Anweisungen. Kopieren Sie die für Ihre Geräte passenden Dateien in den Ordner »REQUESTS«, und das Programm liest sie bei Start sofort mit. Doch Achtung: Die Anzahl dieser Dateien ist auf zwölf begrenzt. Löschen Sie also alle nicht benötigten Teile. Nach dem Programmstart selektieren Sie unter dem Menüeintrag »REQUESTS« die gewünschte Request-Datei per Mausklick. Der entsprechende Eintrag ist nun mit einem Haken versehen. Das Programm zeigt den Gerätetyp sowie die zugehörige Request-Anweisung als Bytefolge auf der Haupseite an. Es sind immer zwei Request-Dateien aufgelistet.

Benötigen Sie mehrere Konfigurationen, z. B. mit verschiedenen MIDI-Kanälen oder unterschiedlichen Setups, dann erzeugen Sie den Ordner »REQUESTS« auf einer neuen Diskette und kopieren die benötigten Anweisungen in diesen Ordner. Über den Menüeintrag »NEU« liest der Bankloader die Dateien aus diesem Ordner. Es müssen dabei mindestens zwei Dateien vorhanden sein.

Alle »System exklusiven« Daten beginnen mit der hexadezimalen Zahl »HFO« und enden mit »HF7«. Das zweite Byte bestimmt den Hersteller des Gerätes. Diese »ID-Nummer« hat die IMA (International MIDI Association) für jeden Hersteller vergeben. Roland hat beispielsweise die Nummer »H41«, Yamaha »H43«. Eine Aufstellung aller ID-Nummern finden Sie z. B. in [1].

Nach der ID-Nummer folgen eine Gerätekennung zur Kennzeichnung der unterschiedlichen Geräte eines Herstellers und der MIDI-Kanal, auf dem die Daten gesendet werden. Nur wenn das angesprochene Gerät diese Anfangsdaten erkennt, akzeptiert es die nachfolgenden MIDI-Daten.

Damit ist gewährleistet, daß die Übertragung nur die internen Speicherdaten der Geräte verändert, für die diese MIDI-Daten auch tatsächlich bestimmt sind.


Dietmar Lorenz
Aus: TOS 11 / 1990, Seite 48

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