Doppelte Auflösung folgt - MegaScreen: Bessere Grafik für Mega STs

Mit DTP- oder CAD-Anwendungen nimmt der Wunsch nach einer größeren Bildschirmarbeitsfläche zu. Leider sind die bisher angebotenen Lösungen teuer - mit einer Ausnahme: MegaScreen.

MegaScreen läßt sich einfach an individuelle Bedürfnisse anpassen

Die vorerst nur für Mega STs verfügbare Grafikkarte »MegaScreen« von WGR Computersysteme schafft in Verbindung mit einem geeigneten Monochrom- oder Farbmonitor etwa 100 Prozent mehr Auflösung bei einem Preis von unter 300 Mark. Erreicht wird dieses gute Preis/Leistungsverhältnis durch das technische Konzept der Karte. Statt eines eigenen Grafikspeichers benutzt sie den ST-Hauptspeicher. Somit ergeben sich günstigere Herstellungskosten und als willkommener Nebeneffekt eine sehr hohe Kompatibilität. Selbst der Blitter arbeitet in allen Auflösungen problemlos.

Als Grafikprozessor kommt der MC-6845 von Motorola zum Einsatz. Er verwendet als Pixeltakt die 32 MHz Systemfrequenz des ST. Die neuen Auflösungen eines geeigneten Multisync-Monitors entnehmen Sie dem Bild.

Die MegaScreen-Software lag uns als Beta-Version 2.0 unter TOS 1.4 zum Test vor. Sie besteht im Wesentlichen aus drei Komponenten: »DISPLAY.PRG« ist der Treiber der Karte, der sich im AUTO-Ordner des Bootmediums befinden muß. Er bietet beim Hochfahren ein Auswahlmenü von bis zu je acht Auflösungen für monochrome, vierfarbige und sechzehnfarbige Darstellung an.

Wer mit den vordefinierten Auflösungen nicht zufrieden ist, konfiguriert den Treiber individuell durch »CONFIG.PRG«. Die Einstellung der horizontalen und vertikalen Pixelanzahl, sowie die Lage und Länge der Sync-Impulse erfolgt manuell. Die entsprechende Zeilen- bzw. Vertikalfrequenz berechnet das Programm. Im Wechsel mit der eingebauten Testbildfunktion lassen sich Auflösungen finden, die eine optimale Anpassung an verschiedene Monitore oder Anwendungen erlauben. Bei aller Experimentierfreude sollte man aber nie vergessen, daß jedem Monitor physikalische Grenzen gesetzt sind.

Zum Umschalten der Grafikauflösungen bietet die MegaScreen-Software mehrere Wege an. Den ersten finden Sie im Bootmenü. Vom Desktop aus erreichen Sie das Bootmenü über den Menüpunkt Extras/Voreinstellungen. Am interessantesten ist das automatische Umschalten der Auflösung beim Programmstart. Dafür gibt es das MegaScreen-Accessory »SE-LECT.ACC«, in dem man die gewünschte Auflösung für den nächsten Programmstart vorwählt. Nach der Beendigung des Programms wird wieder in die Desk-top-Auflösung zurückgeschaltet. Weiterhin besteht die Möglichkeit, eine Info-Datei im Auto-Ordner anzulegen, in die man beliebige Programme mit deren gewünschter Auflösung einträgt. Sobald eines dieser Programme startet, schaltet der Mega Screen-Treiber automatisch in den neuen Modus um. Wir sind der Meinung, daß Mega Screen eine ernstzunehmende Alternative für alle ST-Anwender darstellt, die mit relativ wenig Aufwand mehr Grafikleistung aus ihrem Mega ST herausholen wollen. Die Hardware ist solide, die Software gut durchdacht und die Verträglichkeit mit diversen Programmen ausgesprochen gut. Bleibt nur zu hoffen, daß WGR die angekündigte Version für die anderen ST-Modelle in Kürze fertigstellt. (uh)

WGR-Computersysteme, Am Grünen Hagen 66, 3000 Hannover 91

WERTUNG

Name: MegaScreen
Hersteller: WGR-Computersysteme
Preis: 298 Mark

Stärken: Flexible Konfiguration der Auflösungen □ hohe Kompatibilität

Schwächen: Derzeit nur für Mega ST verfügbar □ Einbau nur für technisch Versierte möglich

Fazit: MegaScreen erweitert für wenig Geld die Grafikfähigkeiten der Mega ST-Serie.


Georg Altmann
Aus: TOS 02 / 1991, Seite 36

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