5. Atari-Messe 1991

Atari-Messe auch Heuer eine der weltweit grössten Veranstaltungen rund um eine Marke

»Unsere Zukunft Heisst Tos«

Die Atari-Messe ’91 in Düsseldorf gehört mit ihren 50 000 Besuchern und rund 180 Ausstellern zu den weltweit größten Austeilungen rund um einen Computer-Hersteller. Besonders die Neuheiten rund um den ST und TT bewiesen, daß die Entwicklung weitergeht.

Der Zentralstand von Atari verdiente in diesem Jahr mit Fug und Recht das Attribut »riesig«. Neben ausreichend dimensionierten Freiflächen ermöglichte dieser Umstand, daß man sich ohne großes Gedränge die Produkte vorführen lassen konnte.

Hardware

ATARI: ST BOOK und FSM-GDOS

Bereits traditionell untergliederte sich der Atari-Stand in einzelne Bereiche wie MS-DOS-Computer, Portfolio, DTP, ST/TT-AnWendungen, TT-UNIX und ST Book. Viele überraschte, daß die einzige echte Neuvorstellung von Atari ein 386er-AT war. Auf der ST-Seite zeigte Atari das ST Book, das aber bereits auf der CeBIT'91 vorgestellt wurde. Um eventuellen Gerüchten vorzubeugen, beteuerte Alwin Stumpf: »Die Zukunft für Atari heißt weiterhin TOS«.

Die Entwicklung des »ST Book« ist nun abgeschlossen, an mehreren Vorseriengeräten konnte man sich von seiner Leistungsfähigkeit überzeugen. Der weniger als zwei Kilogramm leichte Notebook-Rechner präsentiert sich als vollwertiger ST mit LC-Display, einem oder vier MByte RAM, 40 MByte-Festplatte und zahlreichen Schnittstellen. Da ST-üblich auch die MIDI-Ports nicht vergessen wurden, eignet sich der Winzling besonders als Bühnen-Computer bei Livemusik. Das durchdachte Energie-Management sichert einen netzunabhängigen Betrieb von mindestens fünf Stunden. Der ST Book soll in der 1 MByte-Version etwa 4000 Mark kosten und ab Oktober in den Geschäften stehen.

Auch Ataris Programmierer waren nicht tatenlos. Leonard Tramiel persönlich präsentierte »FSM-GDOS«, das durch skalierbare Fonts und Font-Caching überzeugt. Dadurch leidet die Qualität bei Größenänderungen der Zeichensätze nicht, und die Ausgabe erfolgt in hoher Geschwindigkeit. FSM-GDOS soll bereits in Kürze ausgeliefert werden. Anders sieht die Situation beim UNIX für den TT aus. Zwar konnte man auch auf dieser Messe eine UNIX-Version bewundern, doch wird man als Endkunde noch eine Weile warten müssen. Geplant ist, daß Entwickler in den nächsten Wochen für rund 8000 Mark einen UNIX-TT mit 8 MByte RAM und einer zirka 200 MByte-Festplatte erhalten.

TOWER-GEHÄUSE COPYBOX

Klare Schlichtheit und kühle Eleganz sind die Merkmale des neuen »Tetra 030«, einem maßgeschneiderten Towergehäuse für den TT aus dem Hause Tetra Computersysteme. Dank einer völlig neuen Innenarchitektur bietet der Tower Raum für drei 5,25- und vier 3,5-Zoll-Laufwerke im oberen Gehäusebereich. Dank des Hochleistungsnetzteils mit Papstlüfter ist der Tower kaum zu hören. In der Grundausstattung verfügt der Tetra 030 über 8 MByte RAM, zwei TEAC-Laufwerke, eine 213 MByte-Maxtor-Festplatte mit einer mittleren Zugriffszeit von 15 ms, drei interne ROM-Ports und einen externen ROM-Port. Das Gerät ist ab 9980 Mark erhältlich.

Lighthouse erweiterte seine Produktpalette um Tower-Gehäuse für den Mega STE und den TT. Alle Tower bekamen eine neue, formschöne Frontblende. »Octobus« ist der Name einer neuen Platine, die ihren Anschluß direkt am Multiboard findet. Über Octobus schließen Sie bis zu vier Diskettenlaufwerke an, die alle als Icon am ST-Desktop angemeldet sind. Die Treibersoftware »Octobrain« stellt sicher, daß Sie jederzeit auf jedes Laufwerk zugreifen können.

Die Grafikkarte ODIN verhilft jedem ST zu den Grafikmodi des TT

Eine Alternative zum Towergehäuse für Mega STE und TT präsentierte foxware Computer mit der »foxbox«. Das ist ein 1000 Mark teures Aufsetzgehäuse, das zusätzlichen Platz für Laufwerke, Festplatten und andere Erweiterungen bietet. Eine interessante Neuigkeit für alle Softwarehersteller stellen die »MultiCopyBoxen« aus dem gleichen Hause dar. Mit diesen professionellen Kopierstationen lassen sich drei bis neun Disketten gleichzeitig in nur einer Minute kopieren (1700 bis 3300 Mark).

Die Marvin AG überraschte die Besucher mit der Mitteilung, daß alle registrierten und nicht registrierten Kunden anläßlich des 5jährigen Bestehens der AG das Programm »Scantool« im Wert von 110 Mark gratis bekommen. Um Scantool zu erhalten, ist lediglich eine Karte mit dem Absender, Bezugsdatum und -quelle eines Marvin-Produktes, Verwendungszweck und vorhandene Geräte an die Marvin AG zu schicken. Die Texterkennung »Syntex« ist nun in der neuen Version 1.2 verfügbar. Zum absoluten Hit der Messe entwickelte sich die VGA-Karte »ODIN«. Näheres über ODIN lesen Sie in unserem Beitrag auf Seite 114.

Eine Farbgrafikkarte für Mega ST und 1040 ST auf VGA-Basis führte GengTec interessierten Messebesuchern vor. Bei »reSolution« handelt es sich um eine steckbare Karte mit 1 MByte Bildschirmspeicher und einer Auflösung von bis zu 1024 x 768 Punkten. Die leicht einbaubare Erweiterung stellt bis zu 16 Farben ohne modifiziertes VDI dar und kostet 800 Mark. Für die Darstellung von gleichzeitig 256 Farben liefert GengTec gegen Aufpreis ein geändertes VDI. Matrix zeigte eine ganze Palette neuer Grafikkarten für Mega STE und TT. Diese verfügen über Echtzeit-Zoom und besitzen eine maximale Auflösung von 1280 x 960 bei 256 Farben. Zur CeBIT'92 kündigt Matrix eine 24 Bit True Color Karte an.

DRUCKER EMULATOREN

Der Seikosha SP-2400 empfiehlt sich als schneller Protokolldrucker

Auch in diesem Jahr war der Druckerhersteller Seikosha mit Neuheiten in Düsseldorf vertreten. Der »SP-2400AI« kommt als preiswerter 9-Nadel-Drucker, der serienmäßig über eine serielle und eine parallele Schnittstelle verfügt, vor allem als Protokolldrucker zum Einsatz. Der Sp-2400AI wartet mit fünf resistenten Schriften auf und kostet 549 Mark. Mit 1752 Mark schlägt der »OP-104« als neuer Laserdrucker zu Buche. Die Basisversion verfügt über eine HP-Laser Jet IIP-Emulation und druckt vier Seiten pro Minute. Der OP-104 läßt sich nachträglich auch zu einem PostScript-Drucker aufrüsten. Vortex präsentierte neben den bekannten Fest-/Wechselplatten-Subsystemen und dem 448 Mark teuren »ATonce Plus« als Neuheit den »ATonce-386SX« für alle Mega STE. Damit läuft nun Windows 3.0 auch auf einem Mega STE im erweiterten 386er-Mode. Voll aufgerüstet mit 512 KByte Fast-RAM und mathematischem Coprozessor erreicht der Emulator einen Norton Sl-Faktor von 15,6 (MIPS-Test 148%). Der ATonce-386SX kostet ohne Coprozessor und ohne Fast-RAM 798 Mark.

Vortex bietet als erster einen MS-DOS-Emulator auf 386-Basis für Mega STEs an

Neben den bekannten Massenspeichern konnte man am Stand von FSE die neue 88 MByte Wechselplatte und 2, bzw. 4 MByte-Speichererweiterungen für alle Atari ST bewundern.

Eine kleine Sensation stellte die von Roskothen und Eckstein vorgestellte 2,5 Zoll-Einbaufestplatte für den Atari 1040 ST dar. Die nur 2 cm hohe und 10 cm breite Miniplatte paßt exakt zwischen Netzteil und Laufwerk. Wahlweise mit 22 oder 42 MByte lieferbar, ist die Festplatte mit ICD-Adapter und ICD-Software ausgestattet. Im Preis von 1400 bzw. 1600 Mark ist außerdem eine Diskette mit sinnvollen Festplattenutilities enthalten.

Die SST 30-Beschleunigerkarte vertreibt in Deutschland wie alle Gadget by Small-Produkte Dinologics.

Die Firma Gold-System präsentierte »Illuminator«, eine vom Atari ST angesteuerte Mindmachine (1700 Mark). Das aus Kopfhörer, Brille und passender Software bestehende Komplettsystem soll mit Hilfe von Bild und Ton Entspannung und Meditation fördern. Der Illuminator enthält 60 Standardprogramme und läßt sich von geübten Anwendern auch frei programmieren. Handscanner sind in. Wilhelm Mikroelektronik liefert eine komplette Produktreihe vom einfachen Graustufenscanner bis zum 400 dpi DIN A4 Ganzseitenscanner (250-1300 Mark). Jedem Gerät liegt zur Bildverarbeitung und Vektorisierung die Software »Charly Image« bei.

Die Firma Compedo bot auch in diesem Jahr Spezialfarbbänder für alle gängigen Drucker an, mit denen man Computerausdrucke auf Textilien aufbügeln kann. Ein solches Farbband ist ungefähr doppelt so teuer wie ein normales. Mit den Farbbändern lassen sich übrigens auch Keramik-, Glas- und Metallgegenstände beschriften.

Wichtige Verbesserungen am Atari-Laptop Stacy nimmt RAK HAus in Verbindung mit der Schweizer Firma Küster System Engineering vor: mit speziellen Akkus läuft der Stacy bis zu fünf Stunden im Dauerbetrieb. Ferner bietet RAK HAus eine Verbesserung des Displays an, baut DOS- und Macintosh-Emulatoren oder größere Fest- und Wechselplatten in den Laptop ein (Preise von 800 bis 1 700 Mark). Eine 32 Bit Grafikkarte für ST und TT soll demnächst auf den Markt kommen.

Der TT-Tower von Lighthouse im neuen Outfit.

Rund 5000 Mark kostet das Computer-Projektions-Panel von Sharp bei der Schweizer Invent AG. Das »QA-75« ist in einer Farb- und Schwarzweiß-Version lieferbar und ermöglicht professionelles Projizieren von hellen und kontrastreichen Computerbildern. Zum Messen, Steuern, Regeln präsentierte die Invent AG mit dem »Orbiter« ein Universalmodul, das zusammen mit einem Interface für den ST rund 500 Mark kostet.

Bis zu 127 Orbiter lassen sich für größere Projekte miteinander verbinden.

IBP zeigte neben den bekannten Produkten eine Palette von 11 VMEbus-Interface-Karten im 3HE-Format. Die Produktreihe deckt das typische Anwendungsspektrum ab und beinhaltet digitale und analoge Ein- oder Ausgabekarten sowie Grafik- und Kommunikationssysteme.

Transfertech aus Braunschweig zeigte Transputerkarten und komplette Transputer-Systeme. Neu ist die Transputerkarte »F-Fuzzy« mit dem Fuzzy-Prozessor FP 3000. Die Karte im Europaformat läßt sich als Hardwaregrundlage für ein Fuzzy-System verwenden.

FESTPLATTEN SCANNER

Neu von GE-Soft kommt die 32 MByte Speichererweiterung für den Atari TT. Die Bestückung der Platine geschieht mit Fast RAM (4, 8, 16, 20 oder 32 MByte). Der Preis für die 4 MByte Version liegt bei 1198 Mark, 32 MByte schlagen mit 6698 Mark zu Buche.

OverScan bringt allen TT-Besitzern mit »Overscan TT« mehr Auflösung. Für 299 Mark darf sich der Käufer an 34% bis 61% mehr Pixel n erfreuen. Umgekehrt emuliert der »SM 124 Emulator« die Auflösung des Monochrommonitors auf Großbildschirmen (99 Mark). Das nur 699 Mark teure Genlock ST-Pal für ST(E) kommt vollständig ohne Treibersoftware aus und läuft auch unter Overscan.

ProScreen II verhilft dem Mega ST(E) zur hohen TT-Auflösung.

Neue Großbildschirme für den Atari Mega ST und Mega STE liefert die Firma Protar. Für beide Rechnertypen kostet der Monochrom-Riese 2698 Mark. Die neue 88 MByte Wechselplatte »ProFile R88« kostet 3798 Mark. Für die Zukunft kündigt Protar eine neue Festplattengeneration an.

Mit »CalFax SR« von TKR versenden Sie Calamus-Dokumente, die ein mitgelieferter Druckertreiber in ein geeignetes Format konvertiert, als Fax. Noch dieses Jahr ist eine True Color Grafikkarte (16 oder 24 Bit) geplant, die unter 1000 Mark kosten soll.

Die Berliner Firma Tritec zeigte verschiedene Ausführungen der Grafiktabletts »TriPad«. Eine gute Wiederholgenauigkeit sowie die Fähigkeit zur Makroverarbeitung bilden die Voraussetzungen für Anwendungen im Bereich CAD und DTP. Mit einem entsprechendem Maustreiber bleibt TriPad auch unter ATonce oder AT-Speed verfügbar.

Mit einer gewaltigen Preissenkung überraschte GTI die Messebesucher. Das bewährte »eLAN«-Netz-werk ist pro Netzknoten um 500 Mark billiger, die Netzwerk-Software erhalten Sie jetzt zum halben Preis. Das Berliner Unternehmen zeigte weiterhin ein ACSI-488 Interface, das den direkten Anschluß eines ST oder TT an den weltweiten Industriestandard der Meßgerätetechnik erlaubt. Ein mit dem ACSI-488 ausgestatteter ST ist als Controller, Talker und Listener nach der Norm IEEE 488 in einem IEEE488-Bus-System einsetzbar. Das Netzwerk der Firma Biodata liegt nun in der Version 4.0 vor. Die neue Vernetzung über »Startnet« nutzt die LAN-Schnittstelle der Rechnertypen TT und Mega STE und ist Apple-Talk kompatibel. Der Preis für den Server (5 Plätze) liegt bei 1540 Mark. Auslieferungstermin für Startnet ist der 16.9.91.

VMEbus-KARTEN SPEICHERERWEITERUNG

Turbo 30 von Makro CDE unterstützt bis zu 32 MByte RAM und einen Coprozessor.

ICD präsentierte ein neues Beschleunigerboard für den ST. Der »AdSpeed STE« arbeitet wahlweise mit 8 oder 16 MHz Taktrate und verfügt über ein 32 KByte großen Cache-Speicher. Als weitere Besonderheit bietet die 699 Mark teure Karte einen Sockel für einen mathematischen Coprozessor.

Neue Beschleunigungskarten zeigte Makro CDE. Die »Turbo 30«-Karte ist mit einem 68030 (25, 40 oder 50 MHz), einem 68000 (8 MHz) on Board und 32 KByte Cache ausgestattet. Auf Wunsch ist ein Coprozessor (68882), sowie bis zu 32 MByte 32-bit RAM erhältlich. Die »Turbo 20«-Karte arbeitet mit einem 68000 (20 MHz) mit 32 KByte Cache und läßt sich auf 8 MHz umschalten. Der Hersteller liefert zu beiden Karten das Betriebssystem EOS (TOS-kompatibel). Der Preis liegt bei 2498 (Turbo 30) bzw. 698 Mark.

Die Beta Systems Computer AG zeigte mit ihrem »SCplus/286« den ersten AT-Emulator, der sich auch am TT betreiben läßt. In einer Slotbox finden AT-Karten, wie z. B. Grafikkarten, ihren Platz.

Software

DTP GRAFIK

3K Computerbild stellte auf der Messe das neue »Didot Professional« sowie das »Retouche Professional CD« vor. Die Auslieferung für den neuen Publisher wurde definitiv für spätestens Ende September zugesagt. Außerdem gab es das Multimedia-System »Phase4« aus USA zu sehen, das voll Cyberkompatibel arbeitet. Es besteht aus »Prism Paint« für Illustrationen und »Chronos« für Animationen. Mit auf dem 3K-Stand waren Vertreter von Goldleaf Publishing mit dem neuen »WordFlair II«, dem offiziellen Atari-FSM-GDOS Testprogramm, das 3K in Deutschland vertreibt. Im Hardwarebereich zeigte 3K sein bekanntes Image Speeder System sowie den neuen »Seiko Sil«, einen Farb-Thermo-transfer-Drucker sowie die »Polaroid 03000« für Dia-Belichtungen mit 2000 Linien.

DMC hatte erwartungsgemäß einen großen Ansturm von »Calamus SL«-Fans zu bewältigen, die alle die neuesten Entwicklungen sehen wollten. Das System erreicht durch einige Zwischenupdates inzwischen fast den im Handbuch beschriebenen Funktionsumfang und dürfte langsam den gestellten Erwartungen entsprechen. Das

»Dataformer«-Modul sorgt inzwischen auch für Postscript-Ausgaben und diverse weitere Exportformate. Außerdem gibt es den Vektorzeichner »Outline Art« in der Version 2.0. Darüber weit hinaus gehen die Möglichkeiten von »Typeart«, einem Vektorprogramm zur Schrift- und Logotype-Bearbeitung und zur digitalen Reinzeichnung. Und damit bei all der Professionalität die Ausgabe stimmt, gibt es gleich noch den »DTC-Setter«, einen Belichter für den Arbeitsplatz dazu.

Trade It hat im Schatten der großen DTP-Firmen fast unbemerkt ein leistungsstarkes und breites Spektrum an DTP-Software zusammengetragen. Der Vektorzeichner »Avant Vektor« kommt in der 1498 Mark teuren großen Version »Avant Plot« daher. Er verarbeitet PostScript und Calamusfonts. Besonders für spezielle Gestaltungen

TOOLS VEKTORZEICHNER

wie Rundsatz oder Orientierung der Schrift am freien Vektorprad eignet sich das Programm dann noch besser. Auch die Bildverarbeitung »ReproStudio« gibt es nun in Version 1.1 mit neu gestalteter Oberfläche. Weiterhin konnte man ein PostScript-Wandler-Modul sehen. Spektakulär waren auch einige Funktionen des ganz neuen »Imprint 2000«, einer Satz- und Publisher-Software, deren größte Belichtungsseite theoretisch etwa 4 mal 4 Lichtjahre groß wäre. Imprint bekommt noch eine GEM-Oberfläche und soll zum Jahresende fertig sein. Der geplante Preis liegt bei 1500 Mark. Imprint ist auch farbfähig.

tms zeigte die fertigen Versionen von »Vektor« und »Cranach Studio«. Die Programme kommen in verschieden umfangreichen Versionen auf den Markt. Neu ist vor allem »Cranach Paint«, das 24-Bit-Farbmalprogramm. Außerdem war das GDPS-Rastertool zu sehen, mit dem man Cranach- und Vektor-Bilder direkt rastern und in Verbindung mit Calamus-Belichtertreibern auch belichten kann. Für Ende September ist »Biladi«, ein umfangreiche Re-trieval-Software für Grafiken bis 24-Bit Tiefe und Texte, angekündigt. tms unterstützt jetzt auch die professionellen Schneidplottersysteme von Roland.

Application Systems Heidelberg hatte wieder einmal eines der interessantesten Produkte der Messe auf ihrem Stand. In einer Demoshow konnte man die neue Oberfläche und zahlreiche Funktionen von »Signum 3« bewundern. Wichtigste Neuerung: Es läuft in GEM-Fenstern und damit auf jedem ST/TT sowie mit allen Grafikerweiterungen. Alle Käufer von »Signum 2« erhalten seit der Messe einen Gutschein, der beim Update den reinen Differenzbetrag garantiert. Der Liefertermin ist noch unklar, Signum 3 soll aber noch in diesem Jahr erscheinen. Die Datenbank »Phönix« hat die Version 1.5 erreicht. Hier gibt es unter anderem einen Batchbetrieb und frei definierbare Funktionsknöpfe in Masken. Außerdem ist die Netzwerk-Version für das Biodata-Netzwerk fertig. Das neue »Pure C« erfährt dank »caching« der Header- und Objektdateien einen enormen Geschwindigkeitszuwachs. Der Compiler erzeugt jetzt echten FPU-Code für den TT (Line F). Besitzer von Laser C oder Turbo C erhalten eine Upgrade-Möglichkeit.

»Tempus-Word« von CCD liegt seit der Atari-Messe in der verbesserten Version 1.10 vor. Die Fehler in der Fußnotenverwaltung, die häufig zu Abstürzen führten, sind beseitigt. Weiterhin hat CCD den Vertrieb von »Lattice C 5« übernommen und bietet bis zum Ende des Jahres den Umtausch von »ST Pascal Plus« auf Lattice C zum Preis von 250 Mark an. Das Programm kostet regulär 400 Mark, im Preis ist die neue Auflage des Profibuches enthalten.

Compo hat sich auf dieser Messe mit zahlreichen geplanten Entwicklungen und einer Reihe fertiger Produkte gezeigt. Dazu gehörten »That's Write« in der Postscript-Version mit 35 skalierbaren Vektor-Fonts von Bitstream. Diese Version hat auch endlich einen freien Zeilenabstand und wird Ende Oktober lieferbar sein. Der gleiche Termin gilt für das neue »ComBase«, eine professionelle Datenbank, die auf dem Flash Access Kern beruht. Ebenfalls für Oktober ist »CompoScript« geplant, ein Ultrascript-Konkurrent, der PS-Dateien auf Bildschirm, Drucker oder als IMG-Datei in beliebiger Auflösung ausgibt. Ein Interaktiv-Modus ist vorgesehen, war aber noch nicht eingebaut. Vor der Auslieferung steht auch »Vernissage«, während die anderen Produkte wie »PPM«, »That's Write 2.0« und »C-Font« bereits verfügbar sind.

Shift hatte als kleine Messeattraktion eine eisgefüllte Kühltruhe dabei, die besonders viele Kunden an lockte. Wichtiger waren aber natürlich die neue Textverarbeitung »CyPress« und das neue Resource-Editor »Interface«. Vorgestellt wurde »Convector 2« mit Bezierkurven; Liefertermin voraussichtlich Oktober. Bewährtes boten die Flensburger mit dem Grafikprogramm »Arabesque« und der assoziativen Datenbank »Themadat«. Im zweiten Teil unseres Messeberichts in der nächsten Ausgabe lesen Sie Neuigkeiten aus den Bereichen CAD, MIDI und Business-Software.

(Michael Spehr/ah/tb/uh/wk)

TOS-Diskette 9/91

Aufgrund eines Fehlers auf der TOS-Diskette 9/91 lassen sich die Archive nur mit Festplatte und 1 MByte Speicher entpacken. Verfügen Sie nicht über die genannte Mindestkonfiguration, schicken Sie Ihre Diskette zum Umtausch bitte an folgende Adresse:

ICP-Verlag Kennwort: TOS-Diskette Wendelsteinstraße 3 8011 Vaterstetten

Wir über uns

Christoph Hartwich (links), einer der drei glücklichen Hauptgewinner, bei der Übergabe des OL-400

Auch der ICP-Verlag war mit einem Stand in Düsseldorf vertreten Viele Messebesucher nutzten die Gelegenheit, mit den Redakteuren der TOS in Kontakt zu treten. Bei kleineren Problemen rund um den ST/TT konnten wir sofort weiterhelfen, doch wandten sich unsere Leser nicht nur mit Schwierigkeiten an uns. Die vielen konstruktiven Vorschläge zur Gestaltung der TOS berücksichtigen wir in den nächsten Ausgaben.

Neben der neuesten TOS 9/91 gab es ältere Ausgaben zum attraktiven Sammelpreis. Auch die Bücher und Programme aus dem ICP-Vertrieb wurden angeboten. Sehr gefragt war das Kopierprogramm »FCopy Pro«, das gegenüber der Shareware-Version weitere Fähigkeiten aufweist So verfügt es nun über einen kompletten Disketten-Monitor, unterstützt HD-Laufwerke und ist uneingeschränkt auf dem TF und Mega STE in allen Grafik-Auflösungen einsetzbar. Auch die Probleme, d e die Vorgänger-Version mit verschiedenen Beschleuniger-Boards hatte, sind behoben An jedem Tag um 13 Uhr war unser Stand regelrecht belagert, denn da verlosten wir dreimal einen »OL-400« Laserdrucker aus dem Hause OKI, hochwertige Programme von 3K Computerbild und Compo und diverse Spiele.



Aus: TOS 10 / 1991, Seite 10

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