Editorial - Profit durch Pakete: Ausverkauf oder Kassenschlager

Der Computer verliert immer mehr an Faszination. Ob der Prozessor mit 16 oder 32 MHz taktet, von einen Coprozessor flankiert wird, sind heute keine Garanten für Markterfolg eines Computermodells mehr. Viel mehr Augenmerk wird heute auf die erhältliche Software gelegt. Wo früher ein mühsam selbst gestricktes Basic-Programm schon ein Erfolgserlebnis war, muß dieselbe Anwendung heute mindestens über eine aufwendig programmierte, ergonomisch gestaltete Benutzeroberfläche verfügen. Das Niveau der Software steigt in einem atemberaubenden Maße; parallel zu den Ansprüchen des Benutzers. Und damit sind wir beim dominierenden Argument für die Anschaffung eines Computers. Ob der Computer den Synthesizer bei Livekonzerten oder nur im bis dahin »stillen Kämmerchen« unterstützt, spielt eine untergeordnete Rolle, denn funktionieren soll das Gerät, eben die hohen Erwartungen erfüllen. Das geht natürlich nur mit der richtigen Kombination aus Soft- und Hardware. Hier setzt Atari durch die Pakete, wie dem aktuellen MIDI-Paket, genau auf das richtige Pferd. Heimkommen, auspacken und alle nötigen Komponenten parat haben, ist das richtige Rezept, um dem Computeranwender den nötigen Spaß an seiner Anschaffung zu gewährleisten. Die damit verbundene Ersparnis ist dabei oft nicht zu verachten. Solche Pakete sind auf jeden Fall eine bessere Strategie, als sinnloses Dumpen des Preises. Bis Ende des Jahres sind weitere, interessante Pakete geplant.

Herzlichst,
Ihr Horst Brandl, Chefredakteur


Horst Brandl
Aus: TOS 11 / 1991, Seite 3

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