Mass-Orchester: Ausstattung für Einsteiger und Fortgeschrittene

Wer heutzutage den Überblick auf dem schnelllebigen MIDI-Markt behalten möchte, hat bei der Fülle von Neuerscheinungen an Hard- und Software alle Hände voll zu tun. Wir nehmen Ihnen die Arbeit ab und präsentieren MIDI-Equipment für jeden Geldbeutel.

Gerade Einsteiger in die vielseitige Welt der MIDI-Musik sehen sich mit einem nahezu unüberschaubaren Angebot an Sequenzer-, Arrangier- und Editorsoftware, an Keyboards, Expandern, Workstations und Portable Keyboards konfrontiert. Die teils erheblichen Preisunterschiede bei Recording-software und die unzähligen Klangsyntheseverfahren bei Synthesizern und Keyboards lassen die Entscheidung für ein erstes MIDI-Setup häufig in einer schier endlosen Irrfahrt enden.

Damit Sie nicht unnütz im Trüben fischen müssen, stellen wir Ihnen zunächst gängige Soft- und Hardware nach Preisgruppen geordnet vor und sagen Ihnen, welche Leistungsmerkmale Sie jeweils erwarten dürfen. Im Anschluß daran finden Sie einige attraktive Komplett-Setups für jeden Geschmack und Geldbeutel.

MIDI-Software läßt sich prinzipiell in vier Gruppen einteilen: Sequenzer, Editoren (für Sounds und Samples), Begleit- und Arrangierhilfen und Notendruck. Die Editoren sind dabei für den MIDI-Einsteiger zunächst nicht von allzu großer Bedeutung. Zwar vereinfachen solche Programme oft die Kreation und Verwaltung von Sounds erheblich, doch sollten Sie die entsprechenden Kosten zunächst in einen Sequenzer oder Synthesizer investieren. Auch die Gruppe der Software-Begleitautomaten ist für sich genommen nur eingeschränkt geeignet, da man zumindest für die Aufnahme eigener Melodien immer noch einen zusätzlichen Sequenzer benötigt. In Zusammenarbeit mit solcher Recording-Software erleichtern diese »Computerbands« aber durchaus das tägliche Arrangieren. Beim Stichwort »Hardware« stellt

sich zunächst die Frage nach dem Speicherausbau Ihres Computers. Wollen Sie nur mit einem Programm gleichzeitig arbeiten, reicht 1 MByte RAM meistens aus. Allerdings operieren einige Profisysteme dann bereits hart an der Grenze ihres Existenzminimums. Planen Sie dagegen über kurz oder lang, die Vorteile von MIDI-Multitaskingsystemen zu nutzen (M-ROS, Soft Link), sollten Sie schon einmal nach einer Speichererweiterung auf 2 oder 4 MByte Ausschau halten. Der Preis für bestückte 4-MByte-Boards liegt heute bei rund 500 Mark.

Bei den Synthesizern unterscheidet man zwischen Keyboards, also Instrumenten mit Klaviatur, und Expandern, die lediglich die Klangerzeugung ohne Tastatur enthalten. Die Ansteuerung dieser Geräte erfolgt durch ein bereits vorhandenes Keyboard, Ihren Computern oder einen anderen MIDI-Controller (z.B. MIDI-Gitarre oder MIDI-Windcontroller). Der Vorteil der Expander liegt in ihrem weitaus geringeren Platzbedarf (1 bis 3 HE im 19-Zoll-Format entspricht etwa 4,5 bis 14,5 cm Höhe mal 48 cm Breite, die Tiefe variiert) und dem meist deutlich niedrigeren Anschaffungspreis. So ist zum Beispiel der Yamaha TG77 Expander mit etwa 2800 Mark um fast 1500 Mark günstiger als die Tastaturversion SY77. Der Nachteil liegt auf der Hand: Besitzen Sie kein zusätzliches MIDI-Keyboard, müssen Sie sich auf das Abspielen von vorproduzierten MIDI-Songs beschränken oder Ihre Arrangements mühevoll Note für Note mit der Maus im Sequenzer setzen.

Schließlich gibt es noch die Familie der MIDI-Peripheriegeräte, die den MIDI-Alltag fröhlicher und einfacher gestalten. Hier finden sich so nützliche Gesellen wie Thru-Boxen, MIDI-Merger, Patch Bays, Key-Expander, SMPTE-Synchronizer und MIDI-Expansions wieder. Diese Hardware-Utilities sind nicht von Anfang an notwendiger Bestandteil eines Setups. Haben Sie aber erst einmal Spaß an MIDI-Musik bekommen und wollen Ihren Gerätepark um ein zweites oder drittes Instrument erweitern, lernen Sie diese dienstbaren Geister schnell schätzen. Doch nun genug der Vorrede, wir beginnen unseren bunten MIDI-Reigen mit der Vorstellung aktueller Recording Software:

Einstieg bis 200 Mark

In dieser Preisklasse dürfen Sie Ihre Ansprüche an Funktionsvielfalt und Bedienungskomfort nicht zu hoch ansetzen, dennoch gibt es hier einige Vertreter, die eine nähere Betrachtung verdienen. An erster Stelle ist hier »EZ Track +« von Hybrid Arts zu nennen, das mittlerweile Einzug in die PD-Riege gehalten hat, also zum Nulltarif erhältlich ist. Für 158 Mark steht »1 st Track«, Version 2.0 aus dem Hause Geerdes zu Ihrer Verfügung. 1st Track bietet auf 24 Spuren solide MIDI-Hausmannskost, dafür erhalten Sie ein ausgereiftes Produkt, das nicht bereits nach zwei Wochen in die Ecke fliegt. Die Versionsnummer zeigt, daß »Produktpflege« auch bei Programmen dieser Preisklasse kein Fremdwort sein muß. 99 Mark kostet die Einsteiger-Software »Twelve« des Hamburger MIDI-Giganten Steinberg. Wie der Name schon vermuten läßt, verbirgt sich hinter Twelve ein kleiner, aber feiner Zwölfspur-Sequenzer, der in seinem Konzept stark an den »Cubase«-Vorläufer »Twenty Four« erinnert.

Ob Synthesizer, Expander oder MIDI-Zubehör, mit unseren Setup-Vorschlägen findet jeder seine ideale Musikanlage.

Mittelklasse bis 600 Mark

In dieser Preiskategorie finden wir drei interessante Vertreter: »Cubeat«, die abgespeckte Version des Steinberg Profi-Sequenzers Cubase, C-LABs »Notator Alpha«, die kleine Version des bekannten »Notator«, und »Live«, das brandaktuelle Recording System aus dem Hause Soft Arts. Das 450 Mark teure Cubeat verfügt wie der große Bruder über 64 Spuren und die meisten Sequenzer-Funktionen, verzichtet aber beispielsweise auf Notendruck und den MIDI-Manager. Der für 390 Mark erhältliche Notator Alpha eignet sich besonders für Musiker, die den Schwerpunkt ihrer Arbeit im Bereich des Notendrucks sehen. Im Vergleich zum Notator fallen hier deutliche Einsparungen im Sequenzerbereich auf, der Notendruckteil ist dagegen üppig mit Funktionen bestückt. Keine Light-Version sondern Vollwertkost bietet Live, das sich mit seiner durchgestylten grafischen Benutzeroberfläche deutlich von seinen Mitbewerbern absetzt. Mit schicken 3D-Buttons und Fenstern lädt Live zum Aufnehmen und Arrangieren ein und verfügt für seine 600 Mark auch noch über eine eingebaute, programmierbare Begleitautomatik. Das musikalische Herz schlägt im M-ROS-Takt und erlaubt damit auch die Einbindung in Multitasking-Systeme.

Profis ab 800 Mark

Das Rennen in der »Königs-Klasse« hat die Hansestadt Hamburg für sich entschieden. Lediglich die zwei dort ansässigen Firmen C-LAB und Steinberg hetzen im ewigen Endspurt um die höchsten Verkaufszahlen eines Profi-Sequenzers noch von Update zu Update. C-LABs »Notator« liegt seit kurzem in der Version 3.1 vor und besticht durch seine absolut professionellen Funktionen und seinen exzellenten integrierten Notendruck. Der Notator ist dank C-LABs MIDI-Betriebssytemerweiterung »Soft Link« multitaskingfähig. Wer soviel Leistung nutzen will, muß schon etwas tiefer in die Tasche greifen und ca. 1000 Mark berappen.

Etwa gleich teuer ist »Cubase«, Steinbergs Paradepferd. Mit ebenfalls ausgezeichneten Fähigkeiten im Recordingbereich und dem phantastischen MIDI-Manager (frei mit MIDI-Messages belegbare und positionierbare Schieberegler, Taster etc.) gelang es auch diesem Programm mühelos, Musiker von internationalem Rang und Namen für sich einzunehmen. Standesgemäß beherrscht Cubase die hohe Kunst des Multitasking durch das hauseigene M-ROS, das MIDI Realtime Operating System. Seit der Version 2.0 verfügt auch Cubase über Notendruck-Fähigkeiten, die allerdings noch nicht an die des Notators heranreichen. Abhilfe soll hier das nächste große Update schaffen.

Für welchen dieser beiden Super-Sequenzer Sie sich entscheiden, hängt stark vom persönlichen Geschmack ab. Meiner Ansicht nach erlaubt Cubase durch sein großes »Arrange«-Fenster einen musikalischeren Umgang mit den MIDI-Daten und ist durch sein klares Konzept für den MIDI-Neuling die bessere Wahl. Eingeschworene Notator-Fans freuen sich seit dem letzen Update auch über ein, allerdings kleines, Arrange-Fenster und begeistern sich für die ausgefeilten Notendruck-Funktionen. Unser Tip: Lassen Sie sich in einem guten Musikgeschäft einmal in Ruhe beide Sequenzer vorführen. Achten Sie dabei besonders auf den Vorgang der Aufnahme und das anschließende Arrangieren des Materials. Sie merken dann schnell, welches Konzept Ihnen persönlich eher zusagt und Ihrer Arbeitsweise entspricht. Nach der Software-Schau begeben wir uns schleunigst auf die andere Seite des MIDI-Kabels, und betrachten das Angebot der Keyboard-Industrie.

Kleine bis 1000 Mark

Kawai und Atari liefern ein Paket mit Keyboarder, Software und Computer, daß sich sehr gut für Einsteiger eignet

In diesem Preisbereich ist das Angebot schier unüberschaubar. Allein der Blick in ein mittelmäßig geführtes Musikgeschäft läßt den kaufbereiten Kunden erblassen. Empfehlenswerte Modelle finden Sie hier im Angebot der Firmen Yamaha, Kawai und Casio, wobei Sie darauf achten sollten, daß die Instrumente über die obligatorischen MIDI-Buchsen, eine ausreichende Stimmenzahl (ab 16 aufwärts) und den sogenannten MIDI-Multimode verfügen. Werfen Sie auch in jedem Fall einen Blick auf die Tastatur Ihres Favoriten: Auf kleinen Mini-Tasten sind keine musikalischen Meisterleistungen möglich. Hegen Sie also weitergehende Ambitionen im Keyboard-Sektor, dann entscheiden Sie sich in jedem Fall für ein Instrument mit normal großer Klaviatur. Ein gravierender Nachteil der günstigen Keyboards: Kaum eine Tastatur ist anschlagsdynamisch spielbar. Die meisten Instrumente werten aber entsprechende Steuerinformationen vom Computer aus. Sie müssen also die nötigen Angaben von Hand in den Sequenzer eingeben, um das Spiel lebendiger zu gestalten. Allerdings ist dieser Punkt in den ersten drei Monaten des Computer-Musiker-Lebens kaum von Bedeutung und anschließend beherrschen Sie Ihre Software so gut, daß entsprechende Einfügungen kein Problem mehr sind. Gemäß dem relativ geringen Anschaffungspreis dürfen Sie in dieser Gruppe keine allzu großen Ansprüche an die Klangqualität stellen, hin und wieder rauscht und zirpt es doch vernehmlich. Achten Sie in jedem Fall darauf, daß das Keyboard über Drum-Sounds verfügt. Praktisch zum Spielen sind auch Begleit- und Ein-Finger-Automatiken, mit denen man auch bei geringer musikalischer Kenntnis schnell zu akzeptablen Ergebnissen gelangt.

Ernsthaftes zwischen 1000 und 2000 Mark

Mini-Tastaturen sind in dieser Kategorie kein Thema mehr, und auch der Sound gewinnt deutlich an Druchsetzungskraft. Das Angebot an klangstarken Expandern und Synthesizern ist groß, so daß jeder sein Lieblingsinstrument finden sollte. Besonders gelungene Synthesizer sind der Kawai Spectra (1000 Mark), der Roland JX1 (1500 Mark) und der Yamaha SY22 (1800 Mark). Unser Anspieltip bei den Expandern: Yamaha TG33/TG55 (1300/1500 Mark), Roland Sound Canvas (1300 Mark) Korg M3R (1800 Mark), Kawai K4r (1400 Mark) und Ensoniq SQ-1R (1700 Mark).

Alle Instrumente verfügen über einen 16fachen Multimode und bieten mindestens 16fache Polyphonie, so daß sich bereits mit einem einzigen Gerät komplette Arrangements zusammenstellen lassen. Integrierte Drumsounds sind in dieser Preisklasse selbstverständlich. Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte und trotzdem nicht auf die Leistung dieser Klasse verzichten will, der sieht sich auch bei Gebrauchtgeräten um.

Luxus winkt

Die Preise über 2000 Mark steigen dann sehr schnell bis zur 5000-Mark-Grenze an. Instrumente in diesen Regionen sind immer luxuriöser ausgestattet, bieten immer mehr ROM-Kapazität für naturgetreue Samples und sind in der Regel wesentlich komplexer in der Bedienung und Programmierung als ihre günstigeren Kollegen. Viele dieser Synthesizer oder Sampler tragen den wohlklingenden Beinamen »Workstation«. Solche Instrumente haben zusätzlich einen üppigen internen Sequenzer, diverse eingebaute Effektfunktionen, Diskettenlaufwerk und allerlei andere mehr oder weniger nützliche Funktionen. Highlights sind beispielsweise Roland JD 800 (4600 Mark) und D-70 (4000 Mark), Yamaha SY 77 (4500 Mark), Korg M1 (3000 Mark) und Wavestation (3000 Mark). So, und nach dieser Übersicht geht es jetzt weiter mit einigen, unserer Ansicht nach besonders gelungenen MIDI-Kombinationen, passend für jede Brieftasche.

Komplette Grundausstattung

Gerade noch rechtzeitig erreichte uns die Kunde von Kawais neuem Geniestreich mit dem herzerfrischenden Namen »Happy Music«. Für sage und schreibe 1498 Mark erhält der verblüffte Kunde einen Atari 1040 STE, ein Keyboard MS710, die Sequenzersoftware »Happy Music« sowie fünf Demosongs, zwei MIDI-Kabel und ein Handbuch in deutscher Sprache. Wir nehmen dieses interessante Angebot für Sie in der nächsten TOS unter die Lupe. Das Keyboard hat Mini-Tasten, arbeitet mit 1 6 Bit-PCM-Sounds und verfügt über eine umfangreiche Begleitautomatik, diverse Spielhilfen sowie eine gut sortierte Rhythmus-Sektion. Ein sehr gutes Paket für den Anfänger.

Für MIDI-Einsteiger

Wollen Sie einfach nur mal in die MIDI-Welt hineinschnuppern, dann empfehlen wir Ihnen als Recordingsoftware Steinbergs »Twelve« und ein kleines Portable Keyboard, zum Beispiel das PSS790 von Yamaha mit Minitasten oder das FS680 von Kawai mit normaler Klaviatur. Wollen Sie sich später einmal tiefer in die Materie hineinknien, lassen sich sowohl Sequenzer als auch Keyboard eine Weile lang nutzen, ohne daß sie nutzlos in der Ecke stehen. Der Komplettpreis für Software und Keyboard liegt bei circa 900 Mark.

Nur zum Abspielen

Ideal für alle, die per MIDI gelegentlich ihren CD-Spieler entlasten wollen, ist Rolands neuer »Sound-Canvas« in Verbindung mit »1st Track«, für den viele vorproduzierte Songs erhältlich sind. Aufsteiger, die auch einmal selbst Musik aufnehmen möchten und deshalb später ein Keyboard hinzukaufen, behalten den Canvas als Expander mit tollen Sounds immer in der Anlage. Der Preis für Gerät und Software liegt bei gut 1400 Mark.

»Einstieg-Plus«

Für den Einsteiger mit dem gehobenen Anspruch empfiehlt sich beispielsweise der Kawai Spectra. Mit großer Tastatur und guten Sounds gehört er auch bei eventueller Aufrüstung des Equipments nicht so schnell zum alten Eisen. Als guten Softwarepartner stellen wir ihm »Cubeat« zur Seite, das sich bei Bedarf zum umfangreicheren Cubase updaten läßt. Der Preis für diese Kombination liegt bei circa 1500 Mark.

Darf’s ein bisserl mehr sein?

Yamahas SY22 ist ein patenter Kompagnon für alle Homerecordler, die höhere Ansprüche an Klang und Bedienungskomfort ihres Instruments stellen. Ein hohes Maß an Bedienungskomfort bietet auch der neue Soft Arts Sequenzer »Live«, der Ihnen mit seinem gelungenen Konzept auf Jahre hinaus ein treuer Aufnahmeleiter ist. Der Preis für das »bisserl mehr« ist cirka 2400 Mark.

Tea for Two

Rolands neuer JX1 Synthesizer macht im Studio und auf der Bühne eine gute Figur. Damit er sich nicht so alleine fühlt, spendieren wir ihm noch einen tastenlosen Freund in Gestalt des altbewährten und günstig zu erstehenden Kawai K1r. Was die beiden sich zu erzählen haben, zeichnet »Cubeat« zuverlässig auf. Der Preis für die Teestunde beträgt rund 3000 Mark.

Kleiner Notenstecher

Mit dem Sampleplayer U20 von Roland lassen sich prima Arrangements einspielen. Das Angebot an Soundkarten ist groß, so daß auch ausgefallenere Klangvorstellungen wirklich werden. Ihre musikalischen Ideen zeichnen Sie zunächst mit »Notator Alpha« auf und bereiten dort den anschließenden perfekten Ausdruck vor. Der Preis der klaren Notenschrift liegt in diesem Fall bei circa 2500 Mark.

Flaggschiff

Wer über ein pralles Portemonnaie verfügt, wählt als Hauptinstrument einen Yamaha SY 77 oder ein Roland D-70 und ergänzt die klangliche Vielfalt mit einem oder zwei Expandern, zum Beispiel einer Korg M3R oder einem Oberheim Matrix 1000, der für vergleichsweise wenig Geld (knapp 1000 Mark) tolle Analogsounds produziert. Als anspruchsvoller MIDI-Musikant entscheiden Sie sich für Steinbergs »Cubase« oder C-LABs »Notator«. Den darauf fälligen Scheck über etwa 7500 Mark unterschreiben Sie anschließend mit weltmännischer Grandezza. Haben Sie jetzt immer noch 500 bis 1000 Mark über, investieren Sie diese zur Stabilisierung des Timings in eine MIDI-Patchbay, zum Beispiel die A880 von Roland (8 * MIDI In und Out) oder die Waldorf Patch Bay (10 * In und Out).

Für Videofilmer

Sie wollen Ihre Urlaubsvideos per MIDI nachvertonen? Kein Problem. Suchen Sie sich einfach eins der bisher vorgestellten Sets aus und ergänzen es um einen SMPTE-Synchronizer. Bei SMPTE handelt es sich um einen Zeitcode, der Tonbandgeräte, Videorecorder und eben auch MIDI-Sequenzer Einzelbild-genau miteinander synchronisiert. Sobald Sie ein mit SMPTE bespieltes Band starten, läuft auch der Sequenzer entsprechend mit. C-LAB-Anwender greifen für solche Anwendungen auf den »Unitor« zurück, der neben seiner Fähigkeit, SMPTE zu lesen und schreiben auch noch zwei zusätzliche MIDI In und Out Buchsen zur Verfügung stellt. Der Unitor erweitert Ihr MIDI-Studio also auf 48 MIDI-Kanäle (3 mal 16). Beim Kauf eines Unitors müssen Sie Ihren Key abgeben, da er bereits im Unitor enthalten ist. Steinberg- und Soft Arts-Kunden benötigen das feuerrote »MIDEX+«. Vier MIDI Out, zwei MIDI In, vier umschaltbare ROM-Port Steckplätze und SMPTE Lesen/Schreiben, das sind im Telegrammstil die Fähigkeiten dieses Helferleins. Der Unitor belastet Ihre Kasse mit 650 Mark, das Midex+ schlägt mit 890 Mark zu Buche. Ohne SMPTE gibt es das »Midex« für 690 Mark.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Muster-Setups ein paar Anregungen für Ihr eigenes MIDI-Studio gegeben zu haben. Selbstverständlich lassen sich Synthesizer und Sequenzer fast beliebig untereinander austauschen und die Setups durch Merger, Thru Boxe, Patch Bays, Drum-Computer, Expander und weitere Synthesizer beliebig erweitern. (wk).


Kai Schwirzke
Aus: TOS 11 / 1991, Seite 104

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