Wer keinen überflüssigen Speicherplatz für alternative Desktops übrig hat, der muß sich trotzdem nicht mit den vorgegebenen Möglichkeiten des GEM-Desktop zufrieden geben. Bekanntlich lassen sich durch gezielte Veränderungen der »Desktop.inf«-Datei einige Verbesserungen erzielen. Hier drei kleine, aber nützliche Vorschläge: Jeder Desktop besitzt einen Papierkorb. Meistens steht der aber gerade unter irgendeinem Fenster und nicht in der Ecke, die man gerade frei hat. Verdoppeln Sie einfach die Zeile mit dem Papierkorb-Eintrag und ändern die Position mit den ersten beiden Zahlenpaaren in der Reihe. Die folgende Zeile läßt einen zusätzlichen Papierkorb in der Ecke unten rechts erscheinen. Natürlich dürfen Sie auch die Benennung des Papierkorbs ändern.
# T07 07 02 FF PAPIERKORB@ @
Sehr praktisch ist auch ein Ordner »ABLAGE«, in den man alte, selten gebrauchte oder nicht zuzuordnende Daten einlagern kann. Damit dieser Ordner gleich auffällt, empfiehlt sich ein Laufwerksymbol im Fenster. Wenn Sie einen neuen Ordner mit dem Namen »ABLAGE« erzeugen, erscheint dieser mit dem Laufwerksymbol. Fügen Sie dazu folgende Zeile in die Desktop.inf-Datei ein:
#DFF 00 @ ABLAGE@
Wer TOS 1.04 und eine Festplatte zur Verfügung hat, der nutzt eine vielgerühmte Funktion der alternativen Desktops, den regenerierbaren Papierkorb. »Gemini« beispielsweise unterscheidet auch zwischen einem Papierkorb und dem endgültigen Reißwolf. Diese scheinbaren Papierkörbe sind nichts anderes als Ordner auf jeder oder nur auf einer Partition, in die man alle Dateien hineinschiebt, die man eigentlich löschen möchte. Erst wenn man endgültig sicher ist, daß man diesen »Papierkorb« nicht mehr benötigt, landet der Inhalt des Ordners im richtigen Mülleimer. Sichtbar ist der Scheinpapierkorb in jedem Fenster mit dem gleichen Trick wie die »Ablage«. Diesmal ist es aber die folgende Zeile im Desktop.inf:
#DFF 02 @ ABFALL@
Natürlich dürfen Sie die Bezeichnungen frei wählen, aber der Trick funktioniert nur dann, wenn Sie beim Anlegen eines neuen Ordners auch den Namen wählen, der in der Desktop.inf-Datei vorgesehen ist.
(Frank Ulatowski/wk)
Wer ohne Großbildschirm täglich mit Calamus SL arbeitet, der kennt das Problem: Ein Rahmen soll größer als die bearbeitete Seite aufgezogen werden, der Bildschirm scrollt aber nicht automatisch weiter. Natürlich läßt sich der Rahmen mühsam hin und herschieben, dabei vergrößern und anschließend positionieren. Einfacher ist folgende Lösung:
Verkleinern Sie das GEM-Fenster und schalten Sie mit der Maus die Ganzseitendarstellung ein. Vergrößern Sie wieder das GEM-Fenster. Der Rahmen läßt sich jetzt über das Seitenformat hinaus vergrößern. Schalten Sie erneut die Ganzseitendarstellung ein.
(Rüdiger Morgenweck/wk)
»1st Word Plus« speichert im WP-Modus die Texte mit speziellen Format- und Attributinformationen wie Blocksatz oder Unterstreichen. Solche Texte erhalten automatisch die Endung *.DOC. Geben Sie bei einer neuen Datei in der File-Select-Box eine andere Extension an, wie zum Beispiel *.ASC, dann schaltet das Programm diesen Modus selbsttätig ab. Der betreffende Text wird als reine ASCII-Datei ohne Steuerzeichen gespeichert und läßt sich nun problemlos von Fremdprogrammen lesen. Auch eine Verwendung als »Readme-File« auf Disk ist möglich.
Einzelne Absätze dürfen unterschiedliche Zeilenformate erhalten. 1st Word Plus verwaltet für jede Zeile ein eigenes Zeilenlineal. Dieses zeigt das Programm für jede Zeile oben in der »Lineal-Zeile« direkt unter der Indexzeile des aktuellen Fensters. Verändern Sie einfach für den entsprechenden Absatz oder die entsprechende Zeile das Zeilenlineal mit Hilfe der Maus oder dem Menü-Punkt »Lineal hinzufügen«. Beim Eingeben der folgenden Zeilen berücksichtigt 1st Word Plus das neue Lineal. Wollen Sie das ursprüngliche Lineal wiederverwenden, betätigen Sie den Menü-Punkt »Lineal löschen«. Es lassen sich sogar ganze Lineal-Bibliotheken verwenden. Öffnen Sie ein neues Dokument mit aussagekräftigem Namen, wie z.B. »Lin—Bew.Doc« für Bewerbungsschreiben. Verändern Sie das Lineal und die Einstellungen nach Ihren Bedürfnissen und speichern Sie das Dokument ohne(!) Texteingabe. Mit der Menü-Funktion »Lineal lesen« läßt es sich dann an jeder beliebigen Zeilenposition verwenden und anschließend wieder löschen.
(Andreas Wischerhoff/wk)
Ist es Ihnen nicht auch lästig, für jedes neue Stück aus Ihrem Sequenzer alle Synthesizer erneut mit der richtigen Soundbank zu versorgen? Lassen Sie diese Versorgung doch einfach direkt Ihren Sequenzer erledigen. Falls Ihre Soundbank im MIDI-File-Format vorliegt (einige Editoren speichern dieses Format), läßt sie sich einfach über die entsprechende Import-Funktion in den Sequenzer laden. Reservieren Sie dafür eine eigene Spur und lassen Sie ausreichend Zeit, bevor das Stück beginnt. Da die Soundbänke mancher Synthesizer recht umfangreich sind, bietet es sich an, nur den entsprechenden Sound zu übertragen. Dies geht viel schneller und zudem landen die Daten im temporären Bereich des Instruments, so daß sich die interne Soundbank nicht verändert. Stellen Sie im Sequenzer die SysEx-Tilter aus, so daß das Programm diese Daten auch aufnimmt. Starten Sie den Sequenzer dann und lösen Sie manuell am Synthesizer einen Sound-Dump aus. Für diese Funktion existiert meist ein Extra-Eintrag unter der Rubrik »MIDI«. Einige Synthesizer bieten zudem die Möglichkeit, einen SysEx-Schalter derart einzustellen, daß er bei jedem Soundwechsel die Sounddaten automatisch sendet. Es folgt dann keine Program-Change-Meldung, sondern statt dessen kommen die Sounddaten aus dem temporären Bereich. Wählen Sie dann einen anderen Sound und lassen Sie den Sequenzer von Beginn laufen, um schnell zu kontrollieren, ob die Daten auch aufgezeichnet sind.
(Dietmar Lorenz/wk)
Ausgefallene Gestaltungslösungen sind gelegentlich mühsam. Will man in Calamus eine Headline mit »purzelnden« Buchstaben erzeugen, dann muß man eigentlich jeden einzelnen Buchstaben in einen Rahmen stellen und drehen. Einfacher gehts über das Vektormodul: Vergrößern Sie die Headline mit der Lupe und ziehen Sie einen Vektorgrafik-Rahmen über die Headline.
Rufen Sie das externe Modul »Speedline« auf, Die Headline wird nun zur Vektorgrafik. Jetzt können Sie im Vektormodul jeden Buchstaben frei drehen und einfärben. Natürlich läßt sich die Vektorgrafik-Head line auch bequem auf Rahmenbreite ziehen, verzerren, fluchten etc.
(Rüdiger Morgenweck/wk)